KREUZFAHRT- SPEZIAL
Weltreise mit VASCO DA GAMA
Eine einmalige Schiffsreise um die Welt
In 80 Tagen um die Welt? Das überlassen wir lieber dem bekannten Romanhelden! Auf unserer großen Weltreise nehmen wir Sie mit auf eine rund 180 Tage lange Kreuzfahrt – so nehmen wir uns ausreichend Zeit, die Schönheit unserer Erde in all Ihren Facetten kennen zu lernen. Trauminseln wie die Malediven, faszinierende Kulturen wie die der Maya und die unendlichen Weiten des Ozeans sind nur einige der zahlreichen Highlights, die Sie in den 6 Monaten Ihrer Weltreise erleben werden!
Von Europa aus auf eine unvergessliche Weltreise starten
Unsere Weltreiseroute führt von Lissabon an der Westküste Afrikas entlang vorbei an den Trauminseln des Indischen Ozeans. Über Australien und Neuseeland reisen Sie auf der Reiseroute unserer Weltreise mit dem Schiff weiter, vorbei an malerischen Südsee-Inseln bis nach Mittelamerika. Nach der Passage des Panamakanals statten Sie auf Ihrer Weltreisekreuzfahrt noch einigen zauberhaften Karibik-Inseln einen Besuch ab, bevor die VASCO DA GAMA Sie wieder zurück nach Lissabon bringt, wo Sie nach der Weltreise mit einem Koffer voller unvergesslicher Erinnerungen von Bord gehen werden!
Gäste, die die kleine oder große Weltreise als Paket buchen, genießen außer Erlebnisse zu Spezialpreisen auch besondere Privilegien an Bord: Bier, Wein und alkoholfreie Getränke bei den Hauptmahlzeiten sind gratis, ebenso wie der Wäscheservice inklusive Bügeln. Auch Gutscheine für den Wellnessbereich sowie für die Fotogalerie gehören zum Paket. Als spezielles Highlight erhalten Weltreise-Gäste zudem, sofern verfügbar, eine (kleine Weltreise) oder zwei (große Weltreise) Kabinen auf einer ausgewählten Route dazu, um Familie oder Freunde als Begleitung an Bord zu holen. Für Gäste, die auf großer Weltreise sind, ist zusätzlich in jedem Ein- und Ausschiffungshafen mit Passagierwechsel ein Halbtagesausflug kostenfrei, sie erhalten 1 GB freies Internet pro Route und Person und genießen einen Gourmetabend am „Chef’s Table“ mit einem 9-Gänge-Menü inklusive passenden Getränken.
Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein? Es ist aber wahr! Sichern Sie sich jetzt Ihre Kreuzfahrt-Kabine auf unserer unvergleichlichen Weltreise 2023/2024. Unser besonderer Tipp: Buchen Sie Ihre Weltreise ohne Flugzeug und kommen Sie schon in Bremerhaven an Bord, wenn sich unser charmantes Kreuzfahrtschiff VASCO DA GAMA auf den Weg nach Lissabon macht, um seine Weltkreuzfahrt 2023 anzutreten. Für weitere Informationen wenden Sie sich an unsere Service-Hotline oder das Reisebüro Ihres Vertrauens oder buchen Sie Ihre Weltreise direkt online und verwirklichen Sie so Ihren Weltreisetraum!
H.L. - nach einer Information der nicko cruises Schiffsreisen GmbH
Neues Schiff auf großer Fahrt
Mit der World Voyager zur Inselwelt des Ewigen Frühlings
Text u. Fotos: Elke Petra Thonke
Die “World Voyager“ ist erst 2021 vom Stapel gelaufen. So ist neben der „Vasco da Gama“ ein weiteres Hochseeschiff von Nicko-Cruises auf den Weltmeeren unterwegs und hat den Vorteil, auch kleinere Häfen anzulaufen. Dieses Expeditionsschiff fasst die kleine, feine Anzahl bis zu 200 Passagieren, die sich hier wohlfühlen können. Der vorhandene Platz für Aktivitäten, Genuss und Erholung steigert die Exklusivität. Die 104 Besatzungsmitglieder aus 25 Nationen kommend, zeigen deutlich, wie viel freundliche Aufmerksamkeit sie den Gästen widmen. Ein so hoch motiviertes, entspanntes Team, dass eine so angenehme Atmosphäre schafft, ist immer auch das Ergebnis einer guten und klugen Führung.
Bei einem Tag auf See lässt sich Vieles auf dem Schiff genauer erkunden. Exklusive Einrichtungen ähneln größeren Schiffen. Auch hier ist ein stattliches Auditorium platziert, das für Darbietungen und Vorträge bestens ausgerüstet ist. Jetzt beherrscht Wolfgang Pröhl die Bühne. Mit seinem österreichischem Charme informiert er unter anderem über die Kanarischen Inseln. Auf einem weiteren Deck steht für alle Fälle ein kleines Hospital mit ärztlicher Versorgung zur Verfügung. Um Corona- Verdachtsfälle auszuschließen, misst man täglich die Temperatur der Passagiere.
Fitness, Sauna und Massagen, auch dafür ist gesorgt. Selbst ein Hubschrauberlandeplatz ist vorhanden. Auf dem Sonnendeck kann zwar nicht der Whirlpool, jedoch bei leichtem Seegang schon mal das Wasser des Schwimmbeckens überschwappen, was mitunter zur Heiterkeit beiträgt. Mittags lädt hier der Lido Grill zu leichter Kost ein.
Abends wird in der Regel im Restaurant serviert. Bei schönem Wetter ist auch der Außenbereich eingedeckt. Das Service-Personal ist sehr freundlich und zugewandt. So zaubert beispielsweise die Philippinerin Patricia, eine pfiffige und witzige Bedienung, oftmals ein Lächeln auf die Gesichter, wenn sie einen pointierten Spaß drauf hat. Eine andere aparte Kollegin von ihr, sie wirkt dagegen sehr ernst. Hat man herausgefunden, dass sie Ukrainerin ist, wird ihr Verhalten verständlicher. Kommt man ihr mit einer netten Geste entgegen, spiegelt sich ihr Dank in einem anmutigen Lächeln wider. Die Speisekarte kann sich absolut sehen lassen. Neben feststehenden, hochwertigen Standardgerichten gesellen sich täglich wechselnde Menüs, die untereinander austauschbar sind. Meistens phantasievoll angerichtet, isst das Auge gern mit. Dagegen könnte das Frühstücksbuffet etwas liebevoller und variabler gestaltet sein.
Zur belebenden Unterhaltung trägt erfreulicherweise der Pianist Oliver Wenath bei. Seine oft einschmeichelnden Melodien spielt er zu unterschiedlichen Zeiten in zwei verschiedenen Lounges. Wer sich zurückziehen möchte, findet Ruhe und Erholung in den behaglich ausgestatteten Kabinen. Ein großer Fernseher im Goldrahmen, direkt vis-a-vis der Doppelbetten, wirkt beeindruckend. Eine Espressomaschine und täglich frisches Mineralwasser gehören zum Standard. Wer eine Balkonkabine gebucht hat, erfreut sich über die große Panoramafront mit freiem Blick auf das Meer. Bei angenehmen Temperaturen genießt man so den Aufenthalt im Freien und das auf ganz bequemen Sitzmöbeln.
Angeboten wird auch eine Brücken- Führung. Der griechische Kapitän Yiannis Tsounakos ist seit früher Jugend Seemann aus Leidenschaft. Groß geworden ist er in Norddeutschland. Sein jetziges Zuhause ist nun wieder Piräus, so dass man unwillkürlich an „ein Mädchen aus Piräus“ denkt, an diesen musikalischen Ohrwurm der sechziger Jahre.
Für Mutige und Abenteuerlustige finden während der Landgänge Zodiac- Fahrten auf dem Atlantik statt. Die motorisierten Schlauchboote sind sehr beliebt. Mit viel Glück kann man hiermit Meerestiere aus der Nähe beobachten.
Die World Voyager nimmt Kurs auf die Kanaren. Auf den subtropischen Inseln beträgt die Durchschnittstemperatur zwischen 18 und 25 Grad. Auf diesen sieben spanischen Inseln leben mehr als eine Million Menschen.
Auf den nächsten Reisen der World Voyager werden außer Gran Canaria die sechs anderen Inseln besucht. Die An- und Abreisen erfolgen von Santa Cruz auf Teneriffa. Zeit, um sich in der sehenswerten Hafenstadt mit seinen schönen Plätzen und zahlreichen Jugendstilbauten umzusehen oder hier einzukehren.
Auf einigen Inseln ist der Weg vom Schiff bis zum Zentrum durch eine blaue Linie markiert und dadurch erleichtert. Eine glänzende Idee.
Die Inseln sind wahre Wanderparadiese. Daran wird bei den angebotenen Ausflügen gedacht.Verschiedene Schwierigkeitsgrade sind gekennzeichnet.
La Palma ist besonders schön. Eine sehr grüne Insel, mit üppiger Vegetation und eigenem Weinanbau. Empfehlenswert ist Santa Cruz, ein Städtchen zum Verlieben. Hier unterwegs, verlockt das Café „Don Manuel“ zur Einkehr, nicht nur weil es so sehenswürdig ist.
El Hierro ist die kleinste Insel. Geografisch ähnelt sie einer Männerbadehose. Geprägt von landschaftlicher Vielfalt, ideal zum wandern. Fünf Windräder können die Insel 20 Tage lang mit Strom versorgen. Es gibt hervorragend ausgebaute Panorama- Straßen, die zu spektakulären Aussichtspunkten führen.
La Gomera, ebenso eine grüne, sehr spezielle Insel hat dichte Wälder und hohe Felsformationen. Über Jahrhunderte haben sich Einwohner per Pfeifen über Berge hinweg verständigt. Um diese Tradition zu erhalten, wird heute wieder die Pfeifsprache El Silbo an Schulen gelehrt.
Fuerteventura ist herausfordernd. Sie ähnelt in weiten Teilen einer Geröllwüste, allerdings gibt es hier phantastische Hotelanlagen sowie die besten und feinsten Sandstrände.
Lanzarote wird zuletzt angelaufen. Bekannt durch weitreichende, auch fruchtbare Lavafelder auf denen Weinreben gedeihen. Die Strände bestehen überwiegend aus schwarzem, feinen Lava-Sand. Hier lebte der berühmte Architekt und vielseitige Künstler César Manrique, dessen Verdienst es ist, dass Häuser mit mehr als zwei Stockwerken nicht gebaut wurden. Auch auf anderen Inseln schuf er architektonische Sehenswürdigkeiten.
Nach all den Eindrücken neigt sich die Fahrt dem Ende entgegen. Vielleicht noch ein kleiner Tipp. Versierte Kreuzfahrer wissen, bevor die letzte Nacht anbricht, dass die Koffer vor die Kabinentür gestellt werden, damit sich kein Passagier bis zur Ankunft am Flughafen mehr darum kümmern muss. Was passiert: Zwei ältere Damen packen nachts ihre Koffer und haben bereits ihr Nachtgewand angelegt. Sie treten vor die Tür. Die Eine stellt ihren Koffer rechts- die Andere stellt ihn links ab. Auf einmal macht es „peng“, die Tür knallt zu. Beide schauen sich sprachlos mit großen Augen und offenem Mund an. Nach mehreren Sekunden brechen die Verdutzten in schallendes Gelächter aus. Nun musste diejenige eine Etage tiefer zur Rezeption wandeln, die etwas an den Füßen hatte und das unauffälligere Nachthemd trug. Lächelnd wurde eine neue Einlasskarte überreicht. Also bitte, in so einer Situation nicht ohne Karte die Kabine verlassen.
Ein Sinnspruch von Andreas Bechstein besagt: „Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiter reisen.“
Infos:
8 Tage „Inseln des ewigen Frühlings.“ Kanaren intensiv.
Anreisedaten: 29.10.2022 bis 05.11.2022 und 17.11.22 bis 24.11.22
Preise: Ab 2.199 Euro pro Person u.a. inklusiv Vollverpflegung, einschl. Kaffee u. Kuchen.
An- und Abreisepaket inklusiv Transferleistungen von Frankfurt nach Teneriffa 600 Euro pro Person. Getränkepaket zubuchbar für 203 Euro.
Ausflüge: Sie sind allemal lohnenswert und werden mit deutschsprachiger Führung begleitet. Die Preise bewegen sich zwischen 35 bis 98 Euro.
Buchungen unter www.nicko-cruises.de. Tel: 0711 24898044 oder in den Reisebüros.
Nicko-Cruises unterhält auch 26 Flussschiffe und wird jetzt 30 Jahre alt. Aus gegebenen Anlass findet eine Jubiläumsreise mit der „World Voyager“ vom 07.09.22 bis 09.09.22 von Hamburg nach Portsmouth (England) statt. Als Stargast mit an Bord, die Sängerin Annett Louisan. Buchbar ab 299 Euro.
Kleine Schiffe, große Erlebnisse
Dieses Motto hat sich Nicko Cruises auf die Fahnen geschrieben.
Eine Städtetour der Route Nürnberg-Regensburg-Kelheim-Nürnberg.
von Elke Thonke
Fröhliches Gelächter dringt aus dem Salon des Flussschiffes MS Belvedere.
Eine kleine, stämmige Frau unterhält offensichtlich eine größere Personengruppe, denn die Lachsalven wollen nicht enden.
Schaut man sich um, ist jede Altersgruppe gut vertreten.
Dass es nicht langweilig wird, dafür sorgt Alleinunterhalter Pedro. Mit flotten Rhythmen, Gesang und einschmeichelnden Melodien erreicht er jede Altersklasse. Gern genießt man schon einen Aperitif mit musikalischer Untermalung vor der Abendmahlzeit.
In dem behaglichen Panoramarestaurant nehmen die Gäste während ihres gesamten Aufenthaltes feste Plätze ein. Die Bedienung ist angenehm freundlich und die Küche kann sich sehen lassen. Hat ein Passagier zufällig Geburtstag, geht es recht stimmungsvoll zu. Bei gedämpftem Licht, entzündeten Wunderkerzen und einer fein dekorierten Geburtstagstorte, zieht so ein Teil der Crew an den Beifall klatschenden Gästen vorbei.
Im Panoramasalon mit Barbetrieb werden auch Quiz-Abende veranstaltet. Tagsüber wird hier gern gelesen, geplauscht oder gespielt. Bücher und Spiele sind auf dem Schiff ausleihbar. Der Zugang zum Wellnessbereich hängt von der Corona-Lage ab. Vom Sonnendeck auf Herbst- und Winterreisen können Passagiere nur träumen, jedoch ist es sehr angenehm, bei frischer Luft tief durchzuatmen.
Die fünftägige Schiffstour beginnt in Nürnberg. Der Main/Donaukanal überrascht durch seine zahlreichen Schleusen. Hier fließen Altmühl, Naab und Regen der Donau entgegen. Einiges kann man vom Bett aus genießen, denn auf dem Mittel- und Oberdeck verfügen die geräumigen Kabinen über bodentief, zu öffnende Panoramafensterfronten, bekannt als französische Balkone. Das Hauptdeck ist mit nicht zu öffnenden großen Bullaugen versehen.
Ein tägliches Programm, stets mit einem flotten Spruch beginnend, informiert über den Tagesablauf sowie über Tagesausflüge. So wird zuerst Regensburg angelaufen. Der Aufenthalt ist von mittags bis nachts vorgesehen. Zeit, um sich die von der UNESCO mehrfach ausgezeichnete, mittelalterliche Stadt anzusehen, die auf eine über 2000 Jahre alte Geschichte verweisen kann. Mehr als tausend denkmalgeschützte Gebäude sind als historisch interessant eingestuft. Die meisten Häuser, aus Stein errichtet, waren im Besitz reicher Familien. Daher wahrscheinlich der Begriff „steinreich“!
Wahrzeichen ist die 320 Meter lange Steinerne Brücke aus dem 12. Jahrhundert mit ihren16 kunstvollen Bögen. Ein beliebter Aussichtspunkt auf die Donau. Im gotischen Dom erfreuen sonntags zur Messe, die international bekannten Regensburger Domspatzen das Publikum.
Auf der Hinfahrt haben wir Kelheim erst einmal links liegen gelassen. Erst auf der Rückfahrt ist hier ein Aufenthalt bis mittags vorgesehen. Zahlreiche Passagiere besuchen das Kloster Weltenburg, eine Benedektinerabtei mit angrenzender Brauerei. Sehenswert ist auch die Befreiungshalle, ein äußerst bemerkenswertes Denkmal, das einst Bayernkönig Ludwig, in Anbetracht siegreicher Schlachten gegen Napoleon errichten ließ.
Diejenigen, die in Kelheim individuell das Schiff verlassen, spazieren in das beschauliche Städtchen, deren Straßen wie geleckt wirken. Kelheim kommt einem vor, wie eine hübsche Spielzeug-Stadt. Drei Stadttore und Türme, bunte Steinhäuser mit Spitzdächern, darunter die älteste Weißbier-Brauerei Bayerns und wenige Schritte weiter ein Elektromobil, das normalerweise Mitfahrende kostenlos durch die Innenstadt fährt. Jedoch herrscht an vielen Orten sonntags „Totentanz“! Doch welches Erstaunen: Lokale sind geöffnet und das „Café am Domtor“ ist eine enorme Überraschung schon deswegen, weil es fast voll besetzt ist. Eigene Backwaren, Kaffeevariationen und Teesorten ohne Ende – sowie ein enormes Frühstücksangebot. Ach wie lange hätte man hier verweilen mögen, doch kein Schiff wartet.
Pünktlich legt die Belvedere wieder ab. Sie führt durch das schöne Altmühltal und weiter bis in die geschichtsträchtige Stadt Nürnberg, in der die Schiffsreisenden zum Abschluss einen Tag und eine Nacht verbringen. Trotzdem wird die Zeit nicht ausreichen. Bei über 15 Museen, einem weitreichenden gastronomischen Angebot und weiteren zahlreichen Sehenswürdigkeiten muss man sich entscheiden. In der Altstadt steht der Dom St. Peter, vor dessen Toren breitet sich täglich ein hoch appetitlicher Früchtemarkt aus.
In den Straßen und Gassen werden bei bestimmten Namen oder Begriffen Assoziationen geweckt. Zum Beispiel “Weinstadel“, da werden gewisse Gelüste geweckt. In Wirklichkeit ist vom ältesten Fachwerkbau Deutschlands die Rede. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auch Namen wie „Henkersteg“ und „Henkerturm“, erinnern an tiefstes Mittelalter. Phantastische Brunnen regen die Phantasie an. Erheiternd, - das „Ehekarussell“ oder der „Schöne Brunnen“, er soll tatsächlich der Schönste der Stadt sein. Und dann tauchen auf dem „Narrenschiff“ Sprüche auf wie „Angst, Gewalt und Technik zerstören das Leben“ sowie „Der Tod lacht Hohn“. Doch das Leben hier ist recht lebendig.
Und wer verlässt schon Nürnberg, ohne eine Bratwurst gegessen zu haben! Es verfolgt einen auf Schritt und Tritt. Man kann - muss aber nicht - in das weltgrößte Bratwurst-Restaurant gehen, wo es heißt: „Grüß Gott im Röslein“.
Nürnberg möchte 2025 Kulturhauptstadt werden. Für ihre Bewerbung wünscht man der Stadt viel Glück.
An diesem letzten Abend findet auf dem Schiff die Abschieds-Gala statt. Zum Empfang bei einem Gläschen Sekt, verabschieden sich der Kapitän Georgiy Tugayev und seine Crew von den Passagieren. „Ein Leben ohne Freude ist wie eine Reise ohne Gasthaus.“ So könnte im weitestem Sinne ein ähnlicher Spruch lauten.
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Infos:
Unter dem Namen Nicko-Cruises sind 25 Fluss-Schiffe und zwei Hochseekreuzer auf Flüssen und den Weltmeeren unterwegs.
Die „Belvedere“ fasst 173 Passagiere. Über 40 Besatzungsmitglieder kümmern sich um das Wohlergehen. In den Sommermonaten fährt die „Belvedere“ auf der Donau von Passau aus auf zwei verschiedenen Routen nach Ungarn. Erste Tour vom 04.04.22 - 11.04.22, ab 799 Euro pro Person.
Abermals sind fünf Termine für Adventsfahrten jeweils fünf Tage mit Vollpension auf der beschriebenen Route vorgesehen. Erste Abfahrt von Nürnberg, am 29.11.22, letzte Tour am 15.12.2022. Kostenpunkt pro Person ab 349 Euro. Zubuchung: Ausflugspaket (drei Ausflüge) 95 Euro. Getränkepaket für 120 Euro.
Buchungen: www.nicko-cruises.de Tel: 0711 24898044 oder im Reisebüro.
Durchatmen auf der VIVA TIARA
Eine Rhein-Kurzreise von Düsseldorf bis in die Niederlande
Text und Fotos: Elke Thonke
Es weht ein leichter Wind an diesem Sonntag. Die letzten Passagiere gehen an Bord des Flussfahrtschiffes und machen sich zunächst mit den Hygienevorschriften vertraut. Kurz nach dem Ablegen ertönt aus dem Lautsprecher eine vertrauensvolle Stimme, klar und herzlich zugleich. Die Stimme von Anita Jonas, der Kreuzfahrt-Direktorin. Im weitesten Sinne ist sie zuständig für das Wohl der Gäste. Wie sich während der Fahrt heraus stellt, scheint das für die gebürtige Ungarin eine natürliche Herzensangelegenheit zu sein. Doch zunächst ermuntert die Durchsage dazu, sich im Bistro einzufinden, um mit einem Gläschen Sekt zur Begrüßung anzustoßen. Anschließend machen sich mehrere Gäste mit dem Schiff vertraut.
Etwa 150 Personen finden Platz auf diesem vier Sterne plus eingestuften schwimmenden Hotel. Man ist neugierig. Oh ja, ein schönes, helles und komfortables Speiserestaurant. Eine Etage höher die einladende gemütliche Lounge in der man sich auch außerhalb der Kaffeezeit und des Barbetriebs aufhalten kann. Die ersten Gäste lassen sich bereits vom Barkeeper einen Cocktail mixen. All-Inclusive gehört hier mit zum Konzept, denn die Mahlzeiten bis hin zu hochwertigen alkoholischen Getränken und einer gefüllten Minibar sind bereits im Preis inkludiert. Das ist natürlich bequem und verführerisch - wenn nicht jedes mal eine Abrechnung auf den Tisch flattert.
In den Wintermonaten kann es schön eingemummelt durchaus vergnüglich sein, einen Glühwein auf Deck zu genießen. Dieses „Sonnendeck“, überwiegend für wärmere Temperaturen gedacht, ist mit Tisch und Stühlen sowie mit Liegen gut ausstaffiert. Zu entsprechenden Zeiten stehen für Gäste ein Whirlpool und ein Putting Green zur Verfügung. Im unteren Bereich des Schiffes ist der weitreichende Wellnessbereich je nach Corona-Lage zugänglich. Momentan jedenfalls nicht. Die Kabinen sind sehr behaglich und überwiegend mit französischen Balkonen ausgestattet. Morgens am großflächigen Fenster die Vorhänge aufmachen und weiterhin im Bett liegen zu dürfen, um zu beobachten, wie in aller Stille Landschaften, Häuser und Windmühlen vorüber ziehen. Das ist ein unglaublich wunderbares Gefühl.
Viel Abwechslung bieten die Landausflüge. Zuerst laufen wir Amsterdam an. Zeit, um sich bis in die späten Abendstunden individuell in der Stadt zu bewegen. Zahlreiche Passagiere nehmen an einer Grachten-Fahrt teil. Etwa 160 Wasserarme umfasst der zum Weltkulturerbe gehörende Grachten-Ring. Natürlich unterquert man nicht alle 600 Brücken von Amsterdam, aber wie faszinierend, die zahlreichen Hausboote zu sehen, von denen etwa 2500 auf dem Wasser heimisch geworden sind. Hier hat sich mit viel Phantasie ein völliges Eigenleben entwickelt. Die Stadt selbst schmückt sich mit tausenden historischen und denkmalgeschützten Bauten sowie mit tollen Museen. Wer zwischen Rotlichtviertel und Chinatown bummelt, findet zahlreiche Lokale und Kneipen. Mehr Ruhe kehrt erst wieder auf dem Schiff ein.
Die Speisekarte kann sich sehen lassen. Das Essen ist eine wahre Freude. Auch wenn es leger zugeht, trägt es doch zu einer gewissen Atmosphäre bei, sich abends etwas netter zu kleiden. Es ist wahrscheinlich nicht zu vermeiden, dass es vereinzelt Gäste gibt, wo man nicht gern hinschauen mag. Trotzdem - nach einem schönen Abend freuen sich die Passagiere nun auf Rotterdam.
Rotterdam und Amsterdam empfinden sich als Konkurrenz. Das dürfen sie auch trotz aller Unterschiedlichkeit. Hier fließt die Maas, ein Seitenarm vom Vater Rhein. Die größte Hafenstadt Europas war im Krieg total zerstört. 150 Gebäude sind stehen geblieben. Ulla, unsere Stadtführerin ist so sehr engagiert, dass sie den Wiederaufbau, die Entstehung hochmoderner Bauten - errichtet von weltbekannten Architekten - auch weitere Sehenswürdigkeiten, überwiegend in Reimen und Liedern verfasst hat und vorträgt. Man staunt nicht schlecht, über sie und über diese Stadt. Besonders ins Auge fallen die von Piet Blom errichteten gekippten, würfelförmigen Kubus-Häuser. 38 sind es an der Zahl.
Es gibt auch eine wiedererrichtete Altstadt. Man kommt vorbei am Denkmal der grün angestrichenen Symbolfigur des Gelehrten Disiderius Erasmus, nachdem auch eine Brücke hier benannt wurde. Neben bemerkenswerten Museen ist die hufeisenförmig gebaute Markthalle ein Hingucker, besonders von innen, denn deren Decke besteht aus 4000 farbigen Glasscherben. Daraus zusammengefügt entstanden Bilder aus Früchten, Gemüse und Insekten. Unter den ca.100 Ständen gibt es nicht mehr viele Marktprodukte. Essen und trinken, zumeist auf einem nicht besonders hohen Niveau, nehmen hier den meisten Platz ein.
Wer sich nach der Rückkehr auf dem Schiff ein wenig erholen möchte, schreckt in der Kabine möglicherweise erst mal durch eine Lautsprecheransage hoch. „Meine lieben Gäste, verkündet Anita Jonas ermunternd, wer sich ein bisschen erwärmen möchte, ist herzlich in die Lounge eingeladen. Es gibt Schokolade (kleine Pause), mit Schuss.“ Wer kann da widerstehen?
Am nächsten Tag findet der letzte Landausflug statt. Er führt nach Nijmegen (deutsch ausgesprochen Nimwegen), der ältesten Stadt der Niederlande. Eine ansehnliche Universitäts- und Einkaufsstadt, in der hübsche Vintage-Läden und gemütliche Lokale einladend wirken. In der Stadtmitte befindet sich eine hügelige grüne Oase mit Teich und Wasserfall. Von sich reden macht das alte Rathaus aus dem Jahre 1555. Auch einst zerstört, wurde es 1951 neu errichtet. Zahlreiche historische und moderne Kunstwerke sind hier zur Schau gestellt. In Nijmegen kommen sogar Fahrrad-Freaks auf ihre Kosten, denn zu besichtigen ist das größte Fahrradmuseum Westeuropas.
Um noch einmal auf Erasmus zurückzukommen, er prägte den berührenden Satz: „Die ganze Erde ist mein Vaterland.“
Infos: Die Viva Tiara fährt unter Schweizer Flagge der Reederei Scylla. Die Tochtergesellschaft heißt Viva, mit derzeit sechs Flussfahrtschiffen auf Rhein, Donau, Elbe, Rhone und Douro. Außerdem legen die Flusskreuzer an der deutschen und polnischen Ostseeküste an. Der Heimathafen befindet sich in Düsseldorf.
Das Erfolgskonzept beinhaltet unter anderem All-Inclusive an Bord, Kurzreisen in Form von City Touren, wobei die vier Nächte Aufenthalte sehr beliebt sind. Besonders anregend für Genuss-Menschen, Natur-Kunst und Kulturinteressierte.
Als einziger Veranstalter fahren einige Schiffe ganzjährig. So auch die Tiara. Im Winter stehen für Landgänge eher Museumsbesuche und Verkostungen, wie beispielsweise Bier und Schokolade auf dem Programm.
Am 20. Januar 2022 führt eine Reise von Düsseldorf über Amsterdam, Rotterdam, bis nach Antwerpen. Im April und Juli werden zwei moderne Neubauten in den Dienst gestellt. Sie befahren dann Rhein, Mosel und die Donau.
Preise: Kurzreisen sind ab 350 Euro buchbar, einschließlich All-Inclusive. Kinder bis zu drei Jahren frei. Bis 15 Jahre 30-50 Prozent Ermäßigung. Einzelkabinenzuschlag ab 20 Prozent. Trinkgelder inklusiv.
Infos und Buchungen: www.viva-cruises.com und Reisebüros. Mail: info@viva-cruises.com, Tel: 0221 27403250
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Im Liegestuhl zur Loreley
Biegungen und Burgen: Eine schöne Art, Heimat zu erfahren, ist auf einer Flusskreuzfahrt über den Rhein. Mehr Romantik geht kaum. Mehr Natur
und Grün auch nicht.
Weite, gar exotische Reiseziele sind auch in diesem Jahr noch problematisch. Deutschland entdecken, heißt deshalb das Motto der Stunde. Und schon schwirren die Reiselustigen durch die heimischen Regionen, immer wieder überrascht, was es alles zu sehen gibt.
Warum also nicht einmal von Bord eines Edelkreuzers den schönen, alten Rhein erleben, die Seele dieser besonderen Landschaft entlang des Flusses, einer der ältesten Europas, erspüren? So wie es englische Adlige und betuchte Bildungsbürger im 19. Jahrhundert taten und genossen? Befeuert wurden sie von den Aquarellen William Turners, der das Rheintal in dieser Zeit elfmal mit der Staffelei unterm Arm bereist hat. So was Tolles hatte der Künstler in England, dessen Gewässer er ausgiebig portraitiert hatte, nicht gesehen. Für ihn war der Rhein länger, seine Ufer waren wilder, seine Schluchten tiefer, und vor allem war er von Burgen und Ruinen bekrönt.
Bevor es volle Kraft voraus heißt, müssen sich die Gäste an Bord der MS „nickoVISION“ den erforderlichen Corona-Maßnahmen unterziehen. Das heißt Negativtests, Genesungs- oder Impfnachweise vorweisen, Hände desinfizieren, FFP2-Masken anlegen; das ist Pflicht zu jeder Tageszeit auf allen Decks, im Restaurant und an der Bar, bis man sitzt. Wer keinen kompletten Impfschutz vorweisen kann, wird in der offiziellen Bord-Teststation zusätzlich alle 48 Stunden von einem Arzt oder von speziell geschulten Crewmitgliedern getestet, bei Landgängen täglich.
Das elegante Schiff, seit 2018 in Betrieb, verlässt am späten Nachmittag den Osthafen von Frankfurt. Der Pandemie wegen ist die Route leicht verändert, was das Reisevergnügen aber nicht schmälert. Normalerweise geht es rheinaufwärts über Mannheim bis Straßburg. Dieses Mal wird in Kehl, der kleinen Schwester von Straßburg auf der rechten Rheinseite, angelegt. Von hier tritt der Kreuzer die Rückfahrt an - flussabwärts mit Stopps unter anderen in Speyer, Köln, Bonn, Mainz, Wiesbaden mit Ziel Frankfurt.
Die Reise beginnt entspannt: man liegt auf dem Bett, schiebt die deckenhohen Fenster weit auf und ist verblüfft. Vater Rhein fließt wie ein Film vorüber. Mal sind die Wellen dramatisch, mal zeigt sich der Fluss sanft, glatt, ruhig, wunderschön. Die Uferkulissen wechseln ständig. Türme und Kirchturmspitzen schrauben sich in den Himmel, dann wieder funkeln in der Sonne buntbemalte, mit Gold überzogene Schlossportale dicht neben Fachwerkhäusern und Terrassen-Cafés. Steile Rebhänge und schroffe Felsen begleiten den Strom rechts und links.
Die Landgänge bieten reichlich Gelegenheit, schmucke, geschichtsträchtige Städte und Kurorte zu erkunden. Heidelberg trumpft mit Deutschlands schönster Schlossruine, Baden-Baden mit einer noblen Flaniermeile, die mitten durch eine herrliche Parkanlage zum Casino, zu Grandhotels und Museen, prächtigen Palais und Villen führt. Ausflüge in die Natur stehen natürlich auch auf dem Programm. Panoramafahrten ins Hanauer Land und über die badische Weinstraße zeigen Weinorte von Fachwerk und Schiefer in ihrer Idylle und Gemütlichkeit. Glücksorte für Genießer von Pinot Noir, Blauburgunder, Waldulmer und Hex vom Dasenstein und fabelhafter Küche. Kirschbäume dicht an dicht, soweit das Auge reicht. Begeistert ist man weltweit vom Schwarzwälder Kirschwasser und der Schwarzwälder Kirschtorte, die natürlich nur hier in den Konditoreien das berühmte gewisse Etwas hat. Keine Frage: die Landschaft, die auf der Unesco-Weltkulturerbe-Liste steht, soll und muss geschützt werden.
Mehr Deutschland in einer Woche geht kaum, mehr Grün, mehr Romantik inmitten dieser „hochgesegneten Gebreiten“, wie Goethe die Region einst nannte, auch nicht. Das Wasser macht’s. Selbst diese verkehrsreiche Wasserstraße mit ihren Uferböschungen, Wiesen und Auwälder bleibt ein Stück Natur. Und in der Pandemiezeit sieht der Kreuzfahrer selten Tanker und Lastschiffe, umso öfter Paddelboote und Angelkähne.
Köln-Koblenz-Rüdesheim: das ist die Prunk- und Paradestrecke des deutschen Rheins. Hinter den Biegungen Burgen, die waghalsig hoch auf Felsen thronen – eine Etage tiefer Burg Maus und Burg Katz bei St. Goarshausen, Burg Klopp und der Mäuseturm bei Bingen. Weinberge mit weltberühmten Lagen. Die Orte öffnen sich zum Fluss: Uferpromenaden, Ortsschilder, Anlegestege, winkende Kinder, Entenmütter mit ihren Kleinen. Fische springen, Fischreiher steigen auf, um in der nächsten Sekunde wieder niederzugehen.
Und dann der Strom selbst, stark, mächtig, prächtig. Man kommt vor Schauen und Staunen kaum vom Sonnendeck weg. Und schon kommt der Felsen der viel besungenen Loreley, die nach der Legende mit ihrem Sirenen-Gesang so manchen Schiffer ins Unglück getrieben hat. Selbst der hartnäckigste Kritiker kann nicht länger leugnen: Deutschland ist schön! Eine Flussfahrt ist nicht langweilig.
Die Kulinarik an Bord schon gar nicht. Aufgetischt wird das Feinste, was Rheingau und Mittelrhein zu bieten haben. Frische Produkte aus der Region, der Küchenklassiker Boeuf bourguignon und Blanquette de Veau – einfach gut.
Der Rheingau ist uraltes Rebenland. Schon Karl der Große ließ hier roden und Weinstöcke anpflanzen. Goethe wanderte hier: er wusste stets, wo es schön war und wo der Wein schmeckte. Queen Victoria, britische Königin, bereiste das Rebenland 1845. Mit „Good Hoc keeps away the doc“ soll sie ihren Lieblingsriesling aus Hochheim gelobt haben. Daran muss erinnert werden, sonst denkt man vielleicht, es gäb hier nur Drosselgassen.
Rüdesheim, quasi die Hauptstadt des Rheingaus, ist ein Ort mit zwei Gesichtern. Nur wenige Schritte abseits der berühmten Rumtata-Gasse gibt es nicht nur stille Winkel, sondern kultiviertere Gaststätten mit besserem Riesling und historische Adelshöfe in der Oberstraße. Mit der kleinen Kabinenseilbahn zuckelt man über die Weinberge und hat nach zehn Minuten den Startpunkt der Riesling-Wanderrouten erreicht, immer den Fluss im Blick. Dort prunkt auch das Niederwald-Denkmal mit der kolossalen Germania. Die Dame soll aber mitnichten den Ruhm des deutschen Weines künden, sondern erinnern an die Gründung des Deutschen Reiches 1871. Stolz streckt sie statt Glas und Reben eine lorbeerumrankte Krone in den Himmel.
Was die Landgänge angeht: wo sonst bekäme man die Pretiosen deutscher Idylle so präsentiert, aufgefädelt am Fluss wie Perlen auf der Schnur. Überall hat man ausreichend Zeit, sich auf eigene Faust umzusehen. Durch Fußgängerzonen und über Märkte zu bummeln, Kirchen zu schauen, in Läden zu stöbern, in Gasthöfen einzukehren. Die Urlaubsform ‚Fluss-kreuzfahrt‘ hat ihr Publikum und wird immer beliebter. Aus gutem Grund. Bequemer geht es nicht und preiswerter auch nicht.
zum Betrachten bitte ein Bild anklicken!
Service „Rhein-Flussfahrt“
Den Katalog „Flussreisen“ mit allen deutschen und europaweiten Routen, Terminen und Preisen bei nicko cruises. Tel.: 0711-2489800; www.nicko-cruises.de; info@nicko-cruises.de
Preisbeispiel: 5 Tage auf dem Rhein ab 499,-- Euro/VP, zzgl. An- und Abreise.
Das 17-Kabinen-Schiff ähnelt einer Privatyacht. Auf der Brücke steht kein Seebär mit weißbärtigem Gesicht – Josip Maruncic
ist eher der „Typ Fußballstar“, 37 Jahre alt, schlank, sportlich und seit drei Jahren Kapitän auf der „Dalmatia“. Seemännische Erfahrung sammelte er über 12 Jahre als Offizier auf hoher See; ihm zur
Seite und am Steuer steht sein Bruder. Als Kellner, Barkeeper, Reiseführer und Entertainer stellt sich Daniel vor. In der Bordküche „regiert“ eine Kroatin, die jeden Tag aufs Neue mit
köstlichen Regionalgerichten aufwartet: familiäre Atmosphäre.
Die Reise beginnt ein wenig holprig, der Bootsausflug in den Zrmanja Canyon fällt ins Wasser. „Noch scheint die Sonne, aber der
gefährliche Yugo-Wind mit starkem Wellengang kommt, Sicherheit geht vor!“ erklärt Josip. Dafür wird der Spaziergang mit der Stadtführerin Angeline durch Zadars Altstadt ausgedehnter und fülliger: die
Domkirche der Heiligen Anastasia aus dem 13. Jahrhundert, das Forum Romanum mit Pflaster aus römischer Zeit, der Platz der fünf Brunnen und die Flaniermeile Siroka Ulica.
Am nächsten Morgen nimmt die „Dalmatia“ Kurs auf Šibenik. Sie pflügt durch die einzigartige Fjordlandschaft, vorbei an karstigen, an bewaldeten,
an eierförmigen Brocken. Bizarre Felsen tauchen wie runzlige Rücken versteinerter Saurier aus dem Meer auf. Nahe an der Küste geht’s entlang. Aus Südost der Yugo wühlt das Wasser auf, Schwäne tanzen
Rock’n Roll, weiß schäumt es am Bug.
„Kornati-Inseln hat es so viele wie Tage im Jahr“ plaudert Daniel auf dem Sonnendeck. Tatsächlich sind es nur etwa 150 meist unbewohnte,
karge Robinson-Eilande und Riffe aus weißgrauem Gestein, azurblau umspült in der Adria. Auf einer Fläche von 47 mal acht Kilometern sind die Kornaten die dichteste und größte Inselgruppe im
Mittelmeer.
Kein europäisches Land außer Norwegen hat so viele Buchten und Inseln wie Kroatien, Relikte der jüngsten Eiszeit. Als sich vor rund 12 000
Jahren die Erde wieder erwärmte und die Gletscher schmolzen, hob sich der Pegel der Adria um gut 70 Meter. Weite Teile der kroatischen Küste versanken im Meer, bescherten dem Land 1185 kleine und
kleinste Inseln.
Josip steuert die „Dalmatia“ auf „das Gesicht von Šibenik“ zu, Stadt der Kirchen und Festungen. Bei der Kanaleinfahrt grüßt zuerst St.
Nicola von einer Insel im Meer. Tausend Jahre alt ist die Stadt, und doch eine der jüngsten in Dalmatien. Mächtig über allem die 500 Jahre alte Kathedrale Sveti Jakov mit Unesco-Status, halb Gotik,
halb Renaissance. Schmunzeln lassen einen die 72 gemeißelten Portraitköpfe mit originellen Details, aufgereiht im langen Außenfries rund um die Apsiden; Bürger aus den unterschiedlichen Schichten,
Herrscher aus ganz Europa.
Die ausgetretenen Treppen zur Festungsruine Sv. Ana sind der Mühe wert: in den winkligen Gassen verstecken sich viele schöne
Paläste, Plätze, Kirchen. Den weiten Blick über die roten Dächer und das Meer ins grüne Tal der Krka bejubeln wir mit einem Glas Dingac, dem besten Rotwein der Region.
Nach dem Steinernen pure Natur im Krka-Nationalpark. Wir fahren durchs Winnetou-Land, dem Wilden Westen der Karl-May-Verfilmungen.
Die Krka fließt kilometerlang durch Wälder, staut sich in zwei Seen, stürzt hunderte Meter über 17 Kaskaden ins Tal. Holzpfade führen an stehendem, fließendem, tanzendem, strudelndem Wasser vorbei.
Lichtspiele auf Feigenbaumblättern, Seerosen, Schwertlilien, und der blauen Iris, der kroatischen Nationalblume. Vor dem spektakulären Wasserfall Skradinski Buk baden Touristen in südseeähnlichem
Gewässer.
Split bedeutet „Palast“. Über Gässchen und Treppen geht es zur Prachtanlage, die um 305 für den römischen Kaiser Diokletian erbaut wurde. Der
Gebäudekomplex imponiert mit 18 Meter hohen Wachttürmen und zwei Meter dicken Festungsmauern - knapp vier Hektar misst des Kaisers Sommerresidenz. Heute kann man in der Palaststadt Wohnungen kaufen
oder mieten; etwa 3.000 Menschen führen dort modernes Leben in alten Mauern. Im Peristyl versammelten sich Untertanen und Gäste. Hohe, korinthische Säulen sind erhalten, kaum eine Epoche, die nicht
Spuren hinterlassen hat. In den engen Straßen mit antiker Pflasterung pulsiert das Leben, unter gespannten Wäscheleinen ducken sich Cafés und Bars, szenige Lounges und Boutiquen.
“Rom und Venedig – Daniel meint Split - war vormittags, der Nachmittag gehört Omis“. Josip manövriert sein Schiff im gurgelnden Wasser an
verwunschenen, einsamen Buchten vorbei, Möwen kreischen. Die laue Brise auf dem Gesicht weht Gedanken und Sorgen weg. Wir gehen vor Anker. Rau ist das einstige Piratennest: eben waren noch
ansehnlicher Strand und hübsche Jugendstilvillen zu sehen, dann, zack, türmen sich am Ortsausgang riesige Felsbrocken auf. Links schäumen die Stromschnellen der Cetina – Rafting-Fans sind gefordert!
– rechts mäandert unser Ausflugsboot ruhig durch die sattgrünen Flussschleifen, eingerahmt von dem steilen, wildschönen Karst-Gebirge. Unterbrechung auf halber Strecke bei traditioneller
Käse-Speck-Platte und Rotwein. Drei Musiker in Ringelhemden begrüßen uns mit „Zivjeh“ – leben Sie hoch! – und kroatischen Liedern. Im trubeligen Gassengewirr von Omis endet der erlebnisreiche Tag mit
gegrilltem Tintenfisch.
Welches ist das schönste unter den kroatischen Inselstädtchen? Korcula-Stadt! Wie gemalt liegt die ummauerte Stadt aus
dem Mittelalter vor uns. Zusammengedrängte Häuser, Festungen aus hellem Stein, Ritterburgtürme, Tintorettos und Leonardo da Vincis. In einer der verwinkelten Gassen sei der große Reisende Marco Polo
geboren – so schwören zumindest die Korculaner. Weltruhm erlangte er bekanntlich als „Venezianer“. Egal.
Drei Stunden Sonnendeck bis Dubrovnik - auf einer Landzunge erhebt sich unter uns die steinerne Stadt, umschlungen von Bastionen und
Zyklopen-Mauern. Ihre Ziegeldächer leuchten in der Sonne. Die Altstadt auf der einen, das Meer auf der anderen Seite, umrunden wir die Stadtmauer. Die schnurgerade Stradun glänzt wie ein
spiegelglatter Parkettboden, flankiert von Palästen und Patrizierhäusern, weinumrankten Balkonen und Säulengängen, von Cafés und Restaurants. Ein verdammt guter Ort, Wiege von Literaten, Humanisten
und Künstlern. Die könnten sich allerdings heute wohl kaum eine der astronomisch überteuerten Altstadtwohnungen leisten.
Die Touristen stört das wenig. Sie sind einfach nur hochbegeistert von der „Perle der Adria“. Vorsichtshalber hat Daniel für den Abschiedsabend
den Weinvorrat aufgefrischt.
zum Betrachten bitte ein Bild anklicken!
Anreise:
Zum Beispiel mit der Lufthansa-Group von Frankfurt/Main direkt nach Zagreb, Rückflug von Dubrovnik über München nach Berlin-Tegel. www.lufthansa.de
Vor der Einschiffung in Zadar ist ein Busausflug vom Flughafen Zagreb zu den Plitvicer Seen im Reisepreis inkludiert.
Einreise:
Eigentlich genügt der gültige Personalausweis, der Reisepass jedoch ist nie verkehrt.
Schiffstour:
Der Veranstalter z. B. ‚nicko Cruises‘ bietet die süddalmatinische Inselwelt als
8-Tage-Reise auf der 4-Sterne-„MS Dalmatia“ oder dem Schwesternschiff „MS Maliante“ an. Sie sind ca. 34 Meter lang, 7,80 Meter breit. Flüge, Transfers, alle Ausflüge,, fast VP sind im Reisepreis ab
1.549 Euro/P. eingeschlossen, WLAN kostenlos. Auch der Besuch des Archäologischen Museums Narona in Vid sowie Bootsfahrt durchs Neretva-Delta.
Tel. 0711-248980-0; info@nick-cruises.de; www.nicko-cruises.de
Buchtipps:
Marco Polo: „Die Küste Dalmatiens“ passend zur Kreuzfahrt; Polyglott on tour: „Kroatien“ mit Landkarte; Michael Müller: „Kroatische Inseln und Küstenstädte“.
Auskunft:
Kroatische Zentrale für Tourismus, Frankfurt/M., Tel. 069-238 53 50; info@visitkroatien.de;
www.croatia.hr
Russisches Bilderbuch
1726 Kilometer zu Schiff von St. Petersburg nach Moskau durchs stille Karelien zu den altrussischen Städten auf dem Goldenen Ring – endlos, prächtig, pompös.
Text und Fotos: Katharina Büttel
„Glockentürme, Kirchtürme jeglicher Höhe, jeglichen Stils und jeglicher Farbe, Paläste, Dome, kleine Pavillons an der Seite von Kathedralen!“ stammelte voller Bewunderung der Marquis de Custine 1839 auf seiner Russlandreise, als er die Pracht im Zarenreich zu sehen bekam. Auch heute noch sind die Besucher tief beeindruckt. Und es reist sich komfortabel und entspannt - der Marquis rumpelte noch auf hartgefederten Postkutschen daher.
Für elf Tage ist der Fluss-Kreuzfahrer auf einer gemächlichen Reise voller Superlative. Man fährt über zehn verschiedene Gewässer: Europas größten See, den Ladoga-See, über Europas längsten Fluss, die Wolga, und den längsten Kanal der Welt, den Wolga-Ostsee-Kanal. Altrussische Städte, endlose einsame Kiefernwälder, ländliche Provinz.
Petersburg bei Nacht ist eine Offenbarung, eine Überwältigung. Die Altstadt strahlt in hellstem Glanz, alles leuchtet: der berühmte Newskij Prospekt mit seinen einzigartigen Häusern dicht an dicht, die Erlöser-Blut-Kirche, das frühere Puschkin-Theater, die eleganten Adelspaläste entlang der Fontanka, dem malerischen Kanal, der sich wie die Mojka durch die Stadt windet.
Es ist die Stunde, zu der „Piter“ von seinem Geheimnis am meisten offenbart, seiner Schönheit, seiner schier unglaublichen Eleganz. „Alles ist eine Illusion, alles ein Traum, nichts ist, was es scheint“, schrieb der Dichter Nikolaj Gogol über die „Stadt der Geister“.
Vor dem Boot auf dem Wasser der Newa ziehen die Marmorpaläste, die prunkvollen Barock-Fassaden, die klassizistischen Gebäude wie ein breites Goldband vorbei. Das Winterpalais, Eremitage: größtes und schönstes Kunstmuseum der Welt, geradezu synonym mit St. Petersburg, die schwere Goldkuppel der Isaac-Kathedrale, die vergoldete Turmnadel der Peter- und Paul-Kathedrale, sie schaukeln - Spiegelbilder - in dem goldglänzenden Fluss und verweben Traum und Wirklichkeit.
Der Abschied am nächsten Tag fällt schwer, die gewaltigen Stimmen der fünf Kirchensänger in der kleinen Kapelle hallen nach, durchwirken den Zauber des gestern Gesehenen. Bis die Kulisse von St. Petersburg am Heck-Horizont verschwindet, bleiben die Gäste an Deck. Der Lunch, sonst Fixpunkt im Bordalltag, muss warten.
MS Kronstadt nimmt Kurs auf Mandrogi. Mit 13 Knoten tuckern wir auf den Spuren der Zaren. Für Peter den Großen blieb es ein Traum, von seinem Petersburg nach Moskau zu segeln; erst 1923 wurde die ganze Strecke schiffbar. Vor dichten Kiefernwäldern gleiten wir durch das dünn besiedelte Karelien, durch ein stilles Land der Flüsse und Seen. Auch mit seiner Natur kann Russland prahlen und strahlen. In der Nacht durchqueren wir den Ladogasee, zweitgrößten Süßwassersee weltweit nach dem Baikalsee, 34 mal so groß wie der Bodensee.
Der erste leichte Morgennebel, die erste Schleuse und das Open-Air-Modelldorf Mandrogi mit einer erlesenen Auswahl an landestypischen Souvenirs und buntbemalten Holzhäusern, Wodkamuseum und Schaschlik-Picknick: wir sind auf der Svir, die den Ladogasee mit dem Onegasee verbindet.
Am Nachmittag wird der Deckstuhl zum Kinosessel: vor Bug funkelt die Landschaft in der Sonne und zieht filmgerecht steuer- und backbords vorüber. Kiefern und Birkenhaine lichten sich, an den Ufern Blockhäuschen in bunten Gärten und märchenhafte Klöster: manch weibliches Mitglied der Zarenfamilie wurde hierhin verbannt - auch eine Frau Ivans des Schrecklichen. Der Bordpianist intoniert die ‚Schicksalsmelodie‘.
Die Ufer schwingen nun in dunstige Fernen, vor uns breitet sich endlos der Onegasee, auf dem an die 1650 Inseln „schwimmen“ – eine davon ist Kishi, nördlichster Punkt der Kreuzfahrt. Espenduft empfängt am frühen Morgen die Ausflügler, die vor der 300 Jahre alten Verklärungskirche in nordrussischer Holzbaukunst sich versammeln – Zwiebeltürmchen aus Espen-Schindeln, 33 silbrig glänzende Kuppeln. Kishi – darin sind sich alle einig - ist zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe.
Kaviar-Degustation mit Blinis und ein Wodka-Seminar stehen auf dem Programm, prijatnawa apetita! Die Gäste lieben diese Abwechslungen, denn die Flussreise kommt ohne prachtvolle Kabinen und glamouröses Entertainment aus - von dem hochrangigen Balalaika-Akkordeon-Duo und der russischen Sängerin einmal abgesehen. Und Schiffsdirektorin Viktoria bietet Russischunterricht an, russische Tänze, das Lesen russischer Märchen –
na bitte.
Die „Kronstadt“ zieht auf dem großen Kanal weiter nach Goritzy am südlichen Weißen See, umgeben von Wäldern, in denen Elche, Braunbären, Nerze, Biber und unzählige Vogelarten zuhause sind. Sieben Kilometer entfernt das Kyrillow-Kloster, das größte und wichtigste der orthodoxen Welt, ausgestattet mit den am besten erhaltenen Ikonen in Russland.
Die Schleusen am Rybinsker Stausee! Der Kapitän und seine Mannschaft leisten Millimeterarbeit. Es geht 18 Meter hinunter auf die Wolga, rasant wie in einem Fahrstuhl. Die Wiesen verschwinden, der Himmel wird zum Spalt. Dann öffnen sich die Tore, große und kleine Kähne gleiten uns fast lautlos entgegen. Tutaew, das Tolga-Kloster, idyllische Dörfer links und rechts. Weiter südlich am oberen Lauf der Wolga liegt in praller Sonne eine der reichsten und schönsten altrussischen Städte: die Theaterstadt Jaroslawl mit wunderschöner Uferpromenade, Wolgastrand und fast schon mediterraner Atmosphäre.
Ein Sonnenuntergang bannt uns an die Reling. Himmel und Wolken brennen. Über Nacht gelangen wir zum Provinzörtchen Uglitsch, das vom historischen Grusel zehrt: 1591 kam hier der Zarewitsch Dimitri, Sohn Ivans des Schrecklichen, zu Tode. Boris Godunow, der selbst Zar werden wollte, soll darin verwickelt gewesen sein. Am Tatort steht die entzückende Dimitri-Blut-Kirche mit rot-weißer Zuckerbäckerfassade und goldenem Sternregen auf blauen Kuppeln.
Krönender Abschluss der Reise ist natürlich Moskau. Unser Bus schlängelt sich durch die Blechlawinen der Metropole. Vorbei an topsanierten ‚Zuckerbäckerhäusern‘, an alten Kämpfern, Gelehrten und Puschkin, versteinert und stumm. Man sagt, wer die bunte Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz und den Kreml nicht besichtigt hat, war nicht in Moskau: bei Nieselregen gelangen wir durchs Dreifaltigkeits-Tor zum Kathedralenplatz mit seinen vier Gotteshäusern. Die unzähligen goldschimmernden Kuppeln faszinieren die Touristen wie eh und je. „Ja, unsere goldenen Kuppeln! Das ist Russland!“, lächelt Stadtführerin Jelena. Und der Flussreisende tut sich im GUM an einer Waffel Moroschenoje, dem berühmten russischen Eis, gütlich.
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Service zur Russland-Flusskreuzfahrt
Einreise: Deutsche benötigen einen mindestens noch sechs Monate gültigen Reisepass sowie ein Touristenvisum, das in der Regel über den Veranstalter besorgt wird. Russland verlangt zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung.
Anreise: Sie ist Bestandteil der Kreuzfahrtpauschale; z.B. Linienflüge mit Aeroflot oder LOT Polish Airlines ab Frankfurt/M, Berlin oder München nach St. Petersburg oder Moskau.
Gesundheit: An Bord ist ein Arzt. Behandlungen und Medikamente müssen vor Ort in bar (Euro) bezahlt werden.
Reisezeit: Fahrten wie beschrieben finden ab Mitte Mai bis Ende September statt.
Währung: Bordwährung ist der Euro; die gängigen Kreditkarten werden akzeptiert. Bei Landgängen braucht man im Allgemeinen russische Rubel. Aktuell bekommt man für einen Euro 74,49 Rubel.
An Bord: Ansagen werden in Deutsch durchgegeben. Es ist hilfreich, sich vorab nach der Bettenlänge in den Kabinen zu erkundigen. Je nach Reisepreis sind die Kabinen unterschiedlich groß und lang.
Literatur: Flusskreuzfahrten Russland, Trescher Verlag 2018, Berlin, 18,95 Euro mit ausführlichen Informationen und Karten zu allen Landgängen und Sehenswürdigkeiten unterwegs. www.trescher-verlag.de
Veranstalter: Zum Beispiel mit Nicko Cruises Flussreisen, 70499 Stuttgart. Die 11-tägige Reise mit der 4-Sterne-MS Kronstadt kostet mit Vollpension ab 1.699 Euro/Pers. in der Außen-Doppelkabine, 7 Ausflüge im Paket zusätzlich 199 Euro vorab oder an Bord buchbar.
Infos und Buchung: 0711/24 89 80-44; email info@nicko-cruises.de; www.nicko-cruises.de
Mit der „Norwegian Bliss“ nach Alaska
Auf der Elektro-Kart-Bahn darf man sich wie Vettel und Co fühlen
Atemberaubende Gletscherwelt Alaskas
Von Diana Seufert
Die weißen Eisriesen sind gewaltig. Wie eine haushohe Wand grenzen sie Festland von Meer. Vor dieser imposanten Kulisse nimmt sich auch ein Kreuzfahrtschiff fast wie ein Spielzeug aus. Den Gletschern des Glacier Bay Nationalparks in Alaska gilt die ganze Aufmerksamkeit. Bei strahlend blauem Himmel lassen sich die Eisberge in ihrer ganzen Pracht bestaunen.
Auf der Kreuzfahrt an der amerikanischen und kanadischen Ostküste entlang sind genau das die Höhepunkte, auf die sich die Passagiere der „Norwegian Bliss“ freuen: Die Fahrt zu den atemberaubenden Gletschern. Wer Glück hat, erlebt auf der Strecke zwischen Seattle im Bundesstaat Washington und Ketchikan, Juneau bis Skagway in Alaska auch so manchen Wal.
Wenn man die faszinierende Skyline von Seattle hinter sich gelassen und Vancouver Island und Queen Charlottes Island passiert hat, geht es durch die InsidePassage. Hier trifft man auch eine reiche Inselwelt an der Küste: Das Alexander Archipel. In Ketchikan, der zweitgrößten Stadt dieser Inselgruppe, betritt man den Boden Alaskas. Einen Abstecher wert ist der Nachbarort Saxman mit den indianischen Totempfählen.
Ausflug zur Goldgräberstadt Skagway
Auf die Bodenschätze der Region hatten es die Ureinwohner nie abgesehen. Im Gegensatz zu den weißen Siedlern, die im 19. Jahrhundert scharenweise kamen und versuchten, ihr Glück zu machen. So entstand auch die heutige Hauptstadt Juneau, die die „Norwegian Bliss“ bei ihrer Kurzkreuzfahrt ebenfalls ansteuert. Ob Harris und Juneau, die als erste ihren Claim abgesteckt haben, damit wirklich glücklich geworden sind? Vieles über die Geschichte der Region erfährt man im Museum des Bundesstaates, das hier geheimatet ist.
Die alte Goldgräberstadt Skagway mit gerade mal 1000 Einwohnern liegt am Ende einer langen, schmalen Bucht. Die Menschen haben sich an das harte Leben in der rauen Natur gewöhnt. Auf den Reichtum durch das Goldschürfen verlassen sie sich nicht mehr. Die meisten Gebäude sind mittlerweile Teil des Klondike Gold Rush National Historical Park. Statt der Schürfer zieht es andere in die karge Region: Touristen, die es mit der Yukon Route Railroad zu ganz besonderen Ausblicken auf die Bergwelt zieht. Denn nach dem Chilkoot Trail entschädigt ein grandioses Panorama für den steilen Aufstieg.
Den Fjorden ganz nah
Schätze ganz anderer Art erlebt man in der Glacier Bay in der Nähe von Juneau. Atemberaubend sind nicht nur die sieben Gletscher, die direkt in den Fjorden ins Meer fließen und den Gezeiten trotzen. Insgesamt mehr als 50 Eiszungen finden hier auf engstem Raum. Staunend betrachtet man diese riesen Massen aus gefrorenem Wasser. Immer häufige ist das Abbrechen von gewaltigen Eisbrocken zu beobachten, die im Meer versinken, dem sogenannten Kalben.
Aus der sicheren Entfernung ist dies ein faszinierendes Naturschauspiel. Das 16. Kreuzfahrtschiffs für Norwegian Cruise Line (NCL), gebaut von der deutschen Meyer Werft, wurde eigens dafür konzipiert: Um die Schönheit Alaskas vom Wasser aus entdecken und erleben zu können. Genau dafür, zur Beobachtung der Gletscher und Berge, wurde ein Glanzlicht des Schiffes erschaffen: die Observation Lounge. Die riesige bodentiefe Glasfront direkt über der Brücke bietet einen spektakulären 180-Grad-Rundumblick aufs offene Meer. Den schätzt auch Andy Stuart, CEO von NCL, wie er mit einem breiten Grinsen erzählt. Hier kann man den Blick aufs offene Meer schweifen lassen und Schönheit der Natur mit all ihren Facetten genießen. Und im Angesicht der Eisriesen selbst etwas demütiger werden. Mit Sesseln und Liegen geschmackvoll eingerichtet, kann man hier wunderbar einen Longdrink von der Bar oder einen Kaffee genießen und einfach nur träumen und chillen.
Mit Elektro-Karts über Deck
Die „Norwegian Bliss“ ist ein Kreuzfahrtschiff der Superlative. Nicht unbedingt, was die Passagierzahlen anbelangt. Die sind mit 4000 Gästen an Bord noch halbwegs überschaubar. Einsam wird man sich nie fühlen. Doch das 330 Meter lange Schiff von NCL bietet dem Gast jede Menge Möglichkeiten zur Individualität und die Gelegenheit, die zahlreichen Annehmlichkeiten zu genießen.
Absolutes Highlight des Schiffes ist wohl die Kartbahn. Mit den leisen Elektro-Karts kann man unter freiem Himmel wie Vettel und Co seine Runden auf zwei Ebenen drehen. Natürlich nicht ganz so schnell, aber mindestens mit dem gleichen Spaß. Damit ist die „Norwegian Bliss“ das einzige Kreuzfahrtschiff der Flotte mit Spaßfaktor auf vier Rädern. Die Jugendlichen und jung Gebliebenen messen auch gerne beim Lasertag ihr Geschick.
Für den besonderen Nervenkitzel an Bord sorgt die Wasserrutsche mit Looping über dem offenen Meer. Eindeutig nichts für Zartbesaitete. Dann schon eher die zweite Rutsche im Aqua Park. Auch die hat einen durchsichtigen Abschnitt für den ganz besonderen Ausblick.
Die jüngeren Gäste werden leider in den Bauch des Schiffs gepackt. Die Räume haben zwar kein Tageslicht, sind aber vom Kindergartenkind bis zum Teenager für alle Altersstufen ausgelegt, wenn man mal nicht am Pool platschen will.
Showcooking im Restaurant Teppanyaki
Das großzügige Raumkonzept spiegelt sich auf dem Kreuzfahrtschiff auch beim Essen wider. Wer bei dem Thema an steifes Kapitänsdinner in Abendkleid und Anzug denkt, hat sich getäuscht. Es geht locker zu – nicht nur im Buffet-Restaurant, das eine großartige Auswahl an Speisen bietet, sondern in allen 27 Restaurants mit internationalen Spezialitäten. Von Italienisch über Französisch bis zu Texanisch reicht die breite Palette. Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist das asiatische Restaurant Teppanyaki. Hier wird das Essen direkt vor den Augen des Gastes zubereitet. Showcooking gibt’s auch in Steakhouse „Cagney’s“. Und für den kleinen Hunger zwischendurch geht man einfach in die „Local Bar“, die rund um die Uhr geöffnet ist. Angenehm bei schönem Wetter ist die Möglichkeit, draußen zu speisen – quasi unter dem Sternenhimmel. Gleich mehrere Restaurants bieten das an.
Nicht alle Restaurants sind im Premium All Inclusive Paket von NCL enthalten. Getränke, selbst offene Weine und Biere, sind es auf alle Fälle, und Kinder und Jugendliche erhalten unbegrenzt Softdrinks, Wasser und Säfte.
Live Musik oder Musical
So einen Tag an Bord gemütlich ausklingen lassen: Auf der „Norwegian Bliss“ geht das mit jeder Menge Livemusik, einem großen Casino-Bereich und zwei Musical-Produktionen in Theater. „Jersey Boys“ lief erfolgreich am Broadway und seit April 19. April 2018 nun auch im mit 700 Plätzen großzügigen Theater. Dass die Show über die vier jungen Sänger aus Jersey auf dem Schiff zu sehen ist, freut CEO Andy Stuart ganz besonders. Und er hat sogar noch eine Steigerung: Eigens für die „Bliss“ wurde „Havanna“ komponiert. Es entführt ins Jahr 1955 in den legendären Nachtclub „Place of Lights“. Wer keinen Platz dort mehr ergattert hat, genießt im Cavern Club Beatles-Songs oder zieht sich ins Brauhaus mit den über 20 Bieren aus der Flasche und vom Fass zurück. Natürlich wieder mit dem famosen Ausblick aufs Meer.
Überall auf dem Schiff gibt es kleine Winkel und Rückzugsmöglichkeiten, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Gerade das Brauhaus wirkt mit seiner warmen Einrichtung wie eine Kneipe um die Ecke.
Strenge Umweltauflagen
Weniger angenehm ist die Nutzung von Einweg-Plastikbechern am Pool, die anschließend im Müll landen. Und das sind nicht wenige, die hier über den Tresen gehen. Hätte man nicht auch in diesem Bereich, wie im Buffet-Restaurant direkt daneben, Mehrweggeschirr nutzen können? Der Umweltschutzgedanke hat sich aber zumindest anderweitig verankert. Moderne Reinigungsanlagen für die Abgase und Motoren zur Stromgewinnung sind nur zwei Aspekte – nötig wegen der strengen Umweltauflagen in Alaska, wo die „Bliss“ künftig häufig unterwegs sein wird. Auch die Wärmerückgewinnung ist Thema.
Wer übrigens gerne bei Starbucks seinen Kaffee schlürft, kommt auf dem Schiff voll auf seine Kosten. Es ist das einzige Starbucks-Café auf einem Kreuzfahrtriesen – als Hommage an den künftigen Heimathafen Seattle. Leider gibt es keine wiederverwertbaren Becher.
Suite im "Haven" Bereich
Ruhig und geschmeidig zieht die „Norwegian Bliss“ ihre Bahn. In den Kabinen, die meisten mit Balkon, fühlt man sich wie in einem Hotel an Land. Kein Schaukeln stört, die Motoren sind kaum zu hören. Für Singles gibt es übrigens spezielle Studio-Kabinen, ohne Einzelzimmeraufschlag.
Eine ganz besondere Erfahrung ist der „Haven“-Bereich. Wer ein bisschen mehr Geld hinlegt, kann hier eine Suite buchen. Und hat dann quasi ein Schiff im Schiff mit einem Pool und Sonnendeck – und mit eigener Observation-Lounge.
Auf der „Bliss“ ist die Bordsprache Englisch. Doch eine deutschsprachige Gästebetreuung ist gewährleistet. Und dann kann man die „Romantik des Ozeans“, wie sie CEO Andy Stuart den Gästen auf dem neuen Kreuzfahrtschiff vermitteln will, einfach genießen.
Weitere Informationen unter bliss.ncl.com
Kreuzfahrt in die Antarktis: Frackträger mal ganz ungezwungen
Als würden sie es sich im Kalender markieren, treten die Pinguine um den 25. April, dem Welt-Pinguin-Tag, den Weg zu ihren Nistplätzen an. Im November kehren sie wieder zurück. Dann lässt sich der Nachwuchs in freier Wildbahn bestaunen.
bfs – Wie ein Befreiungsschlag ist der Sprung ins arktische Meer gegen Ende des Jahres für die Pinguine. Monatelang wurde im eisigen Wind gebrütet, auf dem Festland gefastet und das Junge aufgezogen. Nun darf endlich die ganze Familie zum Schwimmen und Jagen ins Wasser. Für das Kleine ist das eine neue aufregende Erfahrung, für die Eltern eine Erlösung nach den vielen Entbehrungen.
Die Freude der Vögel, wieder im offenen Meer zu sein, spüren auch die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die neben der ausgelassenen Planscherei durch die antarktischen Gewässer gleiten. Gleich mehrere Touren in das ewige Eis bietet beispielsweise Karawane Reisen an und bringt die Tierbegeisterten ganz nah an das Spektakel heran. Mit Fotoapparat und Kamera bewaffnet genießen diese die Überschaubarkeit der Hapag Lloyd Schiffe. Der kleinste Kreuzer fährt mit nur 155 Gästen an Bord – da verpasst niemand das Schauspiel der Pinguine. „Wie Pfeile schießen sie knapp unterhalb der Oberfläche vorbei und präsentieren den ein oder anderen gewagten Sprung. Besonders viele Lacher ernten sie regelmäßig für ihre Rutschpartien auf dem Bauch quer über das Eis oder auch mal von einem Hügel abwärts ins Wasser", schmunzelt Steffen Albrecht von Karawane Reisen, der sich selbst schon mehrmals in den südlichen Polarkreis gewagt hat.
Neben den verschiedenen Arten der Schwimmvögel gibt es auf den Touren wie der „Antarktis: Expeditionskreuzfahrten ins ewige Eis" noch viel mehr zu entdecken. Junge Robben und Seevögel bringen Leben und Trubel in die Wasserwelt. An Land wiederum können den Abenteurern unterwegs Kormorane, Albatrosse, Riesensturmvögel sowie See-Elefanten und Robben begegnen. Teils leben die Tiere zwischen dem bis zu zwei Meter hohen Tussockgras, teils in einer weißen Gebirgswelt. In Polnähe treiben riesige Felsen ganz aus Schnee und Eis in den kuriosesten Formen über den Ozean. Überraschenderweise gibt es mitten im ewigen Winter auch heiße Stellen. Deception Island ist beispielsweise eine Vulkaninsel und wartet mit gleich mehreren Phosphorquellen auf, die zu einem entspannten Bad in geschützten Buchten einladen.
Zum Start des neuen Jahres ist die Besuchszeit der Touristen schon wieder vorbei. Denn während in Europa langsam der Frühling einzieht, wird es auf der Südhalbkugel Herbst und damit bitterkalt. Die Eisdecke schließt sich und eröffnet neue Wege. Es ist wieder Welt-Pinguin-Tag. Pinguinweibchen und -männchen beginnen ihren gemeinsamen Weg vom offenen Meer aufs Festland, um einen Nistplatz zu suchen. Diese Strecke kann sich bis zu 100 Kilometer ziehen. So ganz von trauter Zweisamkeit kann man aber wohl nicht sprechen, denn Hunderte von anderen Frackträgern watscheln mit ihnen. An einem geeigneten Ort legt das Weibchen erneut ein Ei und verschwindet zur Futtersuche, während das Männchen fastet und brütet. In einigen Monaten ist das nächste Kind der Pinguinfamilien bereit, im Wasser zu toben. Dann stehen sie für die Bilder der nächsten Reisegruppen parat.
Der 23-tägige Trip „Antarktis – Expeditionskreuzfahrt ins ewige Eis" von Karawane Reisen beinhaltet die Flüge von Deutschland nach Ushaia und zurück. Dort, im südlichsten Zipfel Südamerikas, im argentinischen Feuerland, findet die Einschiffung statt. Unterwegs ist man mit dem Expeditionskreuzfahrtschiff MS BREMEN, das 155 Personen Platz bietet. Der größte Vorteil ist neben der überschaubaren Größe, dass an Bord ausschließlich Deutsch gesprochen wird, was auch für Reiseleiter bei Vorträgen und Ausflügen gilt.
Neben den Falkland Inseln werden Südgeorgien, die Süd-Orkney-Inseln, die Süd-Shetland-Inseln und natürlich die antarktische Halbinsel besucht.
Autor: bfs (Katharina Pfaff)
Bilder: bfs / Karawane Reisen / Hapag Lloyd Kreuzfahrten
Reiseplanung und Buchung
Karawane Reisen GmbH & Co. KG
Schorndorferstr. 149, D-71638 Ludwigsburg
Telefon: +49 7141-28 48 0
email: info@karawane.de
Internet: www.karawane.de
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Grönland: Kreuzfahrt ins Land der Eisberge
Auf dem Weg nach Grönland muss auch der moderne Kreuzfahrer einigen Herausforderungen widerstehen, sei es einem übervollen Buffet auf dem Schiff oder einem Orkan im rauen Nordmeer. Am Ende aber warten Grönlands Eisberge, die Kathedralen des Meeres, auf die Schiffsurlauber.
Text und Fotos: Rasso Knoller
Frau Uhrmacher steht als erste am Buffet. Die grauhaarige Dame in den Sechzigern hat ihren Teller gut gefüllt. Kein Wunder: Der Küchenchef auf der MS Ocean Nova kommt aus Österreich, und er macht dem ausgezeichneten Ruf seiner Landesküche alle Ehre.
Nach eineinhalb Tagen bei Windstärke 12 sind die Mägen geleert und die Passagiere ausgehungert. Doch seit das Schiff an der westgrönländischen Küste entlangfährt scheint die Sonne. Keiner der 74 Passagiere denkt mehr an den zurückliegenden Tag, als sich das 73 Meter lange Schiff durch die Dänemark Straße quälte. Als es ächzend gegen die Wellen ankämpfte, die hoch über dem Deck zusammenschlugen.
Erik der Rote und Edvard Grieg
Fast drei Wochen ist die MS Ocean Nova auf den Spuren von Erik dem Roten von Kopenhagen in Richtung Grönland unterwegs. Das jedenfalls verspricht der Katalog des Veranstalters Lernidee Reisen. Doch so ganz stimmt das nicht. Denn tatsächlich war Erik nie in Kopenhagen. Er lebte ungefähr um das Jahr 950 in Norwegen. Von dort musste seine Familie nach Island fliehen, weil sein Vater in seiner Heimat einen Mord begangen hatte. Der Jähzorn lag offenbar in der Familie, denn auch Erik erschlug einen Mann und wurde nach Grönland verbannt.
Obwohl die MS Ocean Nova zu Beginn der Reise weit abseits der historischen Route fährt, werden sich die Passagiere gern an die ersten Tage an Bord zurückerinnern - vor allem an das ruhige Meer. Die Sonne strahlt, als die MS Ocean Nova in Bergen – der angeblich regenreichsten Stadt Europas - vor Anker geht.
Die Hansestadt Bergen, bekannt wegen des Kaufmannviertels Bryggen, ist eine Stadt der Musik. Einmal im Jahr findet ein großes Musikfestival statt und von hier stammte auch Edvard Grieg, Norwegens bekanntester Komponist. Auch deswegen führt der Landgang nach Troldhaugen, dorthin wo der Meister von 1885 bis zu seinem Tod im Jahre 1907 wohnte und arbeitete.
Die Reisenden haben noch die Griegs Peer-Gynt Suite im Ohr, als das Schiff hinaus ins Nordmeer aufbricht. Die Färöer sind sein Ziel. Als die MS Ocean Nova im Hafen von Thorshavn einläuft, begrüßen die Inseln die Passagiere mit Sonnenschein, nur um von da an im schnellen Wechsel Regen, Schneeregen und Hagel zu bieten - alles, was das Wetter in seinem Spektrum vorsieht, ein Jahr im Schnelldurchlauf. Wolkenfetzen ziehen um die steilen Berge, die Sonne kämpft gegen sie an, behält für kurze Zeit die Oberhand und taucht die Hänge in mildes Licht.
Später in Island ist der Aufenthalt nur kurz – aber doch lange genug für eine Bustour zu drei Sehenswürdigkeiten die stellvertretend für das stehen, was Island bekannt gemacht hat: Thingvellir, Geysir und Gullfoss – also die Wiege der Demokratie, Geysire und mächtige Wasserfälle. Auch den inzwischen weltberühmten Eyjafjallajökull sehen wir, allerdings nur in der Ferne und in friedlicher Ruhe.
Ins Zauberland der Eisberge
Und dann geht es hinüber nach Grönland durch die berüchtigte Dänemarkstraße. Sturm und schlechtes Wetter sind in der Meerenge zwischen Island und Grönland normal. Aber einen Orkan hat selbst Kapitän Niels Kallesen hier noch nie erlebt. Und der alte Haudegen, der sein Schiff mit kurzärmligem Oberhemd und in Lederpantoffeln kommandiert, hat schon einige Abenteuer durchgestanden. Seine Reederei hat ihn für ein paar Wochen aus dem Ruhestand zurückholt.
Die MS Ocean Nova hat aber schon kniffligere Situationen gemeistert. Im Februar 2009 wurde über sie in der Tagesschau berichtet - sie war in der Antarktis in der Nähe eines Gletschers auf Grund gelaufen. Die Gäste an Borde blieben zwar unverletzt, doch der Urlaub war für sie zu Ende. Sie mussten auf ein anderes Schiff evakuiert werden.
Der Kapitän hatte es den Passagieren versprochen und der Wettergott hat Wort gehalten. „Sobald wir das Kap Farvel umrundet haben, scheint die Sonne“, hatte Kallesen angekündigt. Und tatsächlich: Nur wenige Seemeilen nachdem das Schiff den südlichsten Punkt Grönlands umrundet hat, legt sich der Orkan.
Und dann tauchen ganz weit „backbord voraus“ - die ersten Eisberge auf. Zwei schwimmende Kathedralen, die je nach Sonneneinstrahlung ihre Farbe verändern. Blau, weiß, grün und dann wieder blau. Unwirklich sehen sie aus, wie Gäste aus einer anderen Welt.
Gegrillter Lachs vor Gletscherzunge
Auf der Fahrt nach Norden steigen wir immer wieder in die Zodiacs. Die Beiboote bringen uns zu Ausflügen an Land. Etwa zur alten Kryolith Mine von Ivitut. Sie ist seit 1987 verweist und erinnert als Geisterstadt an bessere Zeiten. Wenn aber ein Kreuzfahrtschiff anlegt, fährt jemand aus dem fünf Kilometer entfernten Ort Kangilinnguit über den Berg und öffnet für die Passagiere das Museum. Man ist stolz auf die Vergangenheit. Der Ort wirkt so, als hätte man ihn erst vor kurzem fluchtartig verlassen. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Mine liegen noch die Lohnabrechnungen auf dem Tisch. In einem der Häuser steht eine Bierflasche auf dem Tisch, so als wäre derjenige der sie geleert hat, nur eben mal kurz vor die Tür gegangen.
Kurz vor Ende der Reise legt das Schiff in der Hauptstadt Nuuk an. Schön ist die 15.000 Einwohner Hauptstadt Grönlands wahrlich nicht. Moderne Zweckbauten bestimmen das Bild. Nur am alten Hafen stehen noch ein paar der alten roten und gelben Holzhäuser, die so typisch sind für die Dörfer und Städte in Grönland. Dort liegt auch das Nationalmuseum. Absolut sehenswert sind dort die Eismumien von Qilakitsoq. Unter einem Steinhügel wurden in der westgrönländischen Gemeinde acht unglaublich gut erhaltene und mit Robbenfellen bekleidete Mumien gefunden. Ihr Todesdatum schätzt man ungefähr auf das Jahr 1475. Bei der Mumie eines vier Monate alten Babys, schaut jeder Besucher instinktiv zweimal hin. Das mumifizierte Kind sieht so aus als würde es nur schlafen. Als müsste es gleich aufwachen und nach seiner Mutter schreien. Vermutlich aber wurde das Baby lebend neben seiner toten Mutter begraben. Das war damals durchaus üblich. Ohne Eltern hatte ein Kleinkind keine Überlebenschance. Und in einer Natur, die kaum genug für das eigene Überleben hergab, wurden elternlose Kinder nur selten von Fremden adoptiert.
Wer sich nach dem Museumsbesuch noch ein paar Wünsche erfüllen lassen will, wirft in den riesigen roten Briefkasten unten am Hafen einen Brief an den Weihnachtsmann ein. Einer meiner Wünsche geht gleich bei der Ausfahrt aus dem Nuukfjord in Erfüllung. Zwei Wale begleiten minutenlang unser Schiff, bevor sie sich dann mit einem wuchtigen Schlag der Schwanzflosse in die Tiefe verabschieden.
Noch beeindruckender ist der Evighedsfjord in den die MS Ocean Nova als nächstes einfährt. Direkt aus dem Meer ragen einige der höchsten Berge Grönlands, teilweise über 2000 Meter hoch, in den strahlend blauen Himmel. Am Ende des Fjords kalbt ein Gletscher ins Meer. Dort lässt der Kapitän auf Deck das Abschiedsessen auftragen. Gegrillten Lachs, zubereitet von dem jungen, österreichischen Koch. Trotz des Sonnenscheins zieht es kühl herüber vom Eis des Gletschers. Doch davon lässt ich Kapitän Kallesen nicht abschrecken. Wie immer trägt er seine offenen Lederslipper und das kurzärmlige Hemd. Frau Uhrmacher hat sich das Teller vollgepackt und balanciert zurück zu ihrem Stuhl. Sie setzt sich, stellt sich das Teller auf den Schoß und schneidet sich ein großes Stück von dem gegrillten Lachs ab.
Infos
Lernidee Erlebnisreisen
Eisenacher Straße 11
10777 Berlin
Tel. 030 - 786 00 00
www.lernidee.de
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Eine Kleinstadt unterwegs auf See
Alles ist dabei: Theater, Fitnessraum und Biertanks
Gut 30 Grad ist es am Abend. Die Lichter der Skyline glitzern im Meer. Ein lauer Wind weht in der Tropennacht und leise vibriert der Schiffsdiesel. Die AIDAdiva verlässt den Hafen und nimmt Kurs aufs offene Meer.
Auf Deck 11 steht Kapitän Sven Laudan mit den vier goldenen Streifen. Er hat noch Dienst. Mit nur zwei Joysticks und den Blick auf die Monitore navigiert er die schwimmende Kleinstadt durch die Nacht. Er zeigt auf die Öltanker, deren Lichter wie verschüchternde Glühwürmchen leuchten. „Da vorbeizukommen ohne etwas zu beschädigen ist immer wieder eine Herausforderung. Der Hafen ist zu eng und zu befahren", erzählt er.
Über 2000 Passagiere hat das Kreuzfahrtschiff AIDAdiva in seinem Bauch verschluckt. Das schwimmende Hotel ist 252 Meter lang, 32,2 Meter breit, mit eigenem Wasser- und Stromwerk, Shops, Galerien, Biertanks und sogar einem Casino.
Am Frühstückstisch sitzen Ruth und Hannelore, die sich an vergangene Zeiten erinnern, als es noch Tischordnungen gab, die Passagiere sich fürs Dinner fein machten. Der Ober mit den weißen Handschuhen noch Eclairs zum Tee reichte. Der Cluburlaub auf See mit der AIDA bricht mit einigen Traditionen. Den Bug ihrer bisher neun Schiffe ziert ein roter Kussmund. Man lockt jüngere Paare und Familien. 42 Jahre ist das Durchschnittsalter an Bord. Es gibt kein Captain´s Dinner, kein Schlips und Smoking. Dafür Saunawelt, Badespaß, Decksliege oder Joggingpfad und den Kids-Club, alles ist inklusive. Ebenso die Büfetts. Wer es gediegener haben möchte, wählt eins der a la carte Restaurants. Natürlich gegen Aufpreis. Börsen Stammtisch auf hoher See? Nein, wie eh und je ruft es über den Lautsprecher: Bingo Time. Meist laufen dann doch betagte Herrschaften über flauschige Teppiche dem versprochenen Spaß entgegen. Bezahlt wird mit Bordkarte. Ganz gleich, ob Spielscheine, oder in der Kunstgalerie, Fotoladen oder Bar, einfach die Kabinenkarte vorzeigen, unterschreiben und alles wird abgebucht. Ein Bier kostet 3.50 Euro, ein Glas Champagner 7 Euro. Über sein Soll kann sich der Passagier später auf dem Flachbildschirm seiner Kabine informieren. Am Ende der Reise steckt dann die komplette Rechnung im Briefumschlag. Darauf wirft so mancher der Gäste einen ernüchternden Blick.
Der Kapitän lässt keinen Zweifel daran, wie sehr ihn das Konzept dieses Kreuzfahrtschiffes verbindet. Es ist das Gefühl der Freiheit. Man verschafft sich einen Überblick über ferne Länder und andere Kulturen gewissermaßen im Vorbeifahren.
Es gibt kaum Wartezeiten beim Auschecken zu den Landgängen. Die 600 Mann starke Mannschaft hat die Logistik fest im Griff. Morgens können die Gäste gelassen auf die Pier eines fremden Ortes blicken. Bei Ausflügen warten zwischen den hoch aufragenden Wolkenkratzern Pagoden, Tempel, Moscheen und Kahnfahrten. Einige Gäste verzichten auf solche Trips. Sie gönnen sich das Bordleben. Genau wie die Crew, die schon über Jahre auf See viel gesehen hat.
In Vietnam, dem letzten Landausgang der Reise kreuzen Mopeds hupend den Weg. Der Blick in die exotischen Länder lässt die Reisenden erkennen, dass sie in der fernen Fremde gelandet sind. Es bleibt wenig Zeit für das trubelige Großstadtleben. Schon am frühen Nachmittag fahren die Busse zurück zum Kai, wo kurz darauf das Schiffssignal dröhnt und der Dampfer pünktlich wieder ablegt. In den kühlen Kabinen liegt das gedruckte Programm für den kommenden Tag auf See. Gymnastik mit Musik auf dem Sportsdeck, Kunstauktion und Verkauf des fertig gestellten Reisefilms im Theatrium.
Nicht, dass man es eilig hätte. Auf Heimatkurs drosselt der Kapitän mehrmals die Schiffsdiesel, damit der zweiwöchige Törn nicht zu früh zu Ende geht. Bald taucht Bangkok auf, diesmal an Steuerbord. Dort warten schon die neuen Passagiere auf ihren Traumtrip durch die ostasiatische Welt.
Buchungen und Infos unter www.aida.de
Heidrun Lange
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Schiffsdaten
Gebaut in: Papenburg, Deutschland
Indienststellung: 2007
Schiffslänge: 251,89 m
Schiffsbreite: 32,2 m
Vermessung: 69.203 GT
Tiefgang: 7,3 m
Decks: 13
Technische Daten
Antrieb: Diesel elektrisch
Antriebsleistung: 24.800 kW
Geschwindigkeit: 23 kn
Kabinen und öffentliche Bereiche
Gästekabinen: 1.025
Restaurants: 7
Restaurantfläche: 3.985 m²
Bars: 11
Fläche Sonnendecks: 6.400 m²
Fläche AIDA Body & Soul Spa: 2.300 m²
Besatzungsstärke: 607
Weitere Informationen zu AIDAdiva finden Sie auf www.aida.de/aidadiva
Bücher, die man unbedingt im Gepäck haben sollte:
Sebastian Fitzek, PASSAGIER 23
Verlag: Droemer HC (30. Oktober 2014)
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN: 978-3426199190
Größe: 15,1 x 3,6 x 22,1 cm
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff Sultan of the Seas und niemand konnte ihm sagen, was
genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der Sultan kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner
Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der Sultan verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht
ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm ...
Ein Buch, dass man gut und gerne an zwei Seetagen schafft auszulesen. Man muss dabei keine Angst haben, sowas Verrücktes geschieht "hier" auf meinem Schiff nicht -oder doch ??!!
Nicht nur für Kreuzfahrer empfehlenswert!
Mit dem Flusskreuzfahrtschiff auf der Rhône Richtung Burgund und in die Camargue
Text und Fotos: Günter von Saint-George
Bruno intoniert hingebungsvoll „Let the Sunshine in“. Sein Keybord ist des Musikers tägliches Arbeitsgerät an Bord. Seit vier Jahren schon sorgt der junge Slowake für die musikalische Unterhaltung auf Flusskreuzfahrtschiffen. Mit dem Song aus dem Musical „Hair“ will er nach einem kalten Regentag die Sonne hervorlocken.
Und die strahlt tatsächlich am nächsten Morgen vom stahlblauen Himmel. Für die Passagiere heißt das, ab aufs Sonnendeck. Hier genießen rüstige Rentner und junggebliebene Abenteurer - darunter zwei Reisegruppen aus Süddeutschland - den Blick auf malerische Landschaften, geschichtsträchtige Städtchen, Olivenhaine und Weingärten so weit das Auge reicht.
Startpunkt für das A-rosa Flussschiff ist Lyon. In der Handelsstadt mit Tradition trifft die Rhône auf die Saône. Die „Stella“ legt ab Richtung Norden in die Burgund. Hier warten das mediterrane Macon, das „Tor zum edlen Beaujolais“, gefolgt von Chalon-sur-Saône mit seinen pittoresken Fachwerkhäusern und der St. Vincent Kathedrale aus gotischer Architekturvergangenheit. Ausflüge, die von der Rostocker Reederei reichlich angeboten und genutzt werden, führen zu den Klosterruinen von Cluny, nach Baune oder zu mittelalterlichen Überbleibseln wie Brancion und Cormain.
Jede Stunde ein anderes Bild
Wieder zurück an Bord gibt es bei Kaffee und Kuchen reichlich Gelegenheit sich über das Erlebte auszutauschen oder über die Art auf Flüssen zu reisen zu philosophieren. Karin Willen und Dieter Kruthoff aus Mönchengladbach sind A-rosa-treue Wiederholer. Schon drei Mal waren sie mit Schiffen der Reederei unterwegs. Sie loben Service, die reichhaltigen Mahlzeiten und schätzen die Ausflugsvielfalt. Auch Andrea Engelmann ist angetan von der angenehmen Reiseform. „Jede Stunde ein anderes Bild“, schwärmt die aktive Sportlerin aus Mühldorf am Inn. Sie radelt gern und sucht Entspannung auf dem Wasser. Beides findet die junge Frau auf Flussschiffen wie die „Stella“, denn geführte Touren mit dem Fahrrad gehören zum Angebot.
Tatsächlich ist für Kreuzfahrtkenner die Fahrt auf dem Fluss, die geruhsamste Form, ein Land zu entdecken. Bei rund 20 Stundenkilometern pro Stunde Schiffsgeschwindigkeit sei das nicht nur bei Talfahrt ein reiner Genuss, weiß Jens Neumann, erster Ingenieur an Bord. Der langjährige Kreuzfahrtexperte informiert technisch interessierte Passagiere über die Schwierigkeiten bei Schleusenmanövern. Auf dem Weg zurück auf die Rhône warten mehr als ein ein Dutzend davon. Da braucht man Zeit und Geduld…und spannend ist es auch. Oft bleibt das Schiff inmitten kleiner Städte vertäut. Da sind Landgänge der kurzen Wege ein Plus. Zum Beispiel in Arles mit der Imposanten Stierkampfarena oder Avignon. Am schönsten ist die Brücke in der Abendsonne mit Blick auf Papstpalast und den Dom mit dem goldenem Engel.
Sonnenverwöhnte Natur hautnah
Das Nuturschutzareal der Camargue mit weißen Wildpferden und schwarzen Stieren sind auf einer Jeeptour lohnende Fotomotive. Fernab der Wasserstraße und ausgetretener Touristenpfade geht es quer durch sumpfige Gebiete vorbei an Olivenhainen, Zypressenhecken und Rosmarinsträuchern zu römischen Relikten und Pferdezuchtfarmen inmitten weitreichender Weingärten und Lavendelfelder. Es gibt sonnenverwöhnte Natur hautnah.
Nimmermüde Kreuzfahrer, die ihren Bewegungsdrang selbst bis zum nächsten Landgang nicht zügeln wollen, finden auf der „Stella“ neben einer Sauna und einem Whirlpool viele Gelegenheiten sich fit zu halten. Da lässt sich die Landschaftsvielfalt auch mal vom Trimmrad aus vorzüglich beobachten. „Wer vom Balkon seiner Kabine, dem Liegestuhl auf dem Sonnendeck oder vom Restaurant aus die Bilder der Camargue oder Provence Verbeiziehen sieht, der erlebt nicht selten Momente der inneren Einkehr“, bringt schließlich Passagier Gerhard Klinger aus Wertheim das Erlebte auf den Punkt.
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Infos auf einen Blick
Die A-rosa-Flotte: Derzeit sind 10 Schiffe auf Rhône, Saône, Rhein und Donau unterwegs
Sechs Routen auf Rhône und Saone
Aros-Stella: 86 Außenkabinen, davon 56 mit französischem Balkon
Auf allen Schiffen ausreichend Fahrräder an Bord
Neu: Themenreise „Donau Klassiker & Golf“ 2 Termine in 2013 (Erstmals am 21. August)
Die Route Stella auf Rhône und Saône ab 1.249 € inklusive Aktiv Verwöhnpaket
Neu im Programm ist das Aktiv Verwöhnpaket. Buchbar für Reisen ab fünf Nächte von Mai bis September. Inkludiert sind: Bahnanreise mit Upgrate in die 1. Klasse, freie Ausflüge nach Wahl, Getränkepauschale Select Premium, exklusiver Spezialitätenabend und kostenlose Nutzung der bordeigenen Tourenräder
Weitere Informationen unter www.a-rosa.de
Zwischen Korallen, Reggae und unberührter Natur
Text und Fotos: Heidrun Lange
Mit der Norwegian Epic in die Karibik für Entdecker
Es riecht nach Salz. Weniger nach Fisch oder Meer, einfach nur nach Salz. Der Himmel ist blau mit nur einigen kleinen Wölkchen behangen und liegt wie ein subtropisches Tuch über mir. Das Wasser unter mir zeigt gar keine Farbe. Es schäumt. Sonntag um 16 Uhr legt der Ozeanriese Norwegian Epic von der Pier in Miami ab. Die meisten Leute, die uns zuwinken, tun dies von den anderen Megaschiffen aus, die ebenfalls in diesem Moment in See stechen. Unser Signalhorn blökt noch um einiges lauter, als das der anderen. Die Skyline von Miami, die Hochhäuser und die Brücke, zoomen sich langsam weg und lösen sich in Nichts auf.
Norwegian Epic hält Kurs in die Karibik
Kapitän Trygve Vorren hat das Schiff gegen die offene See gedreht. Wir, groß und weiß nehmen die Fahrt in die westliche Karibik auf. In den Mayastätten
Chacchoben, Costa Mexiko und Honduras werden wir an Land gehen. Dort wo die weißen und pudrigen Strände Lagunen säumen und Legenden und Ruinen die Landschaft mit einem Geheimnis aufladen.
Norwegian Epic heißt das Schiff. Seit seiner Taufe ist es in amerikanischen Gewässern unterwegs. Das Herzstück des Schiffes ist das Pool Deck 15. An der Bar sieht man amerikanische
Mittelschichtsurlauber, die sich vor dem hellen Himmel gegenseitig fotografieren. Ein Deck höher steht Linda mit ihrem Mann Gerry. Sie ist Immobilienmaklerin aus Michigan. Ihr Mann arbeitet bei der
Bank. Beide halten einen Cocktailbecher in der Hand. „Die sieben Tage hier, das ist unser Jahresurlaub. Wir arbeiten hart. Wir brauchen Entspannung." Zum Entspannen gehe ich dann doch lieber in meine
Kabine. Ich blicke vom Balkon aufs Meer. Das hat etwas ungemein Beruhigendes. Es scheint als lächele die ganze Welt einen an. Nach einer Stunde mache ich mich auf den Weg in die Lounge, zu anderen
Alleinreisenden. Robert sitzt an der Bar und nippt an seinem Cocktail. Er hat ein kleines Studio gebucht, geräumig und stilvoll eingerichtet, mit Fenster zum Gang. „Ist vom Flur nicht einsehbar",
sagt Robert. Ohne Fenster und Balkon, das wäre für mich die Hölle. Ich möchte das Meer sehen und riechen.
Gleiche Sonnenuntergänge und gleiche Aufzugsmusik
Wir beide werden in sieben Tagen gemeinsam mit fast 4000 Passagieren 1607 Seemeilen zurücklegen. Wir werden sieben Tage auf einem 329 Meter langen und 40 Meter
breiten Gefährt gefangen sein. Sieben Tage das Gleiche. Den gleichen Sonnenaufgang, den gleichen Sonnenuntergang, Frühstück vom Buffet, Sport im Fitnessstudio mit Blick auf das Meer, Mittag vom
Buffet. Wir werden die gleiche Hitze ertragen und die gleiche Aufzugsmusik im Fahrstuhl hören.
Abends sehe ich Robert wieder. Robert tanzt im Zweiviertel-Takt zur Disco-Musik. Ich sehe nur noch blasslila Hosenanzüge, luftige bunte Sommerkleider und weiße Freizeitschuhe. Und ich sehe Michael
Jackson. Das Double singt Lieder aus den 80iger Jahren. Viele, der Gäste kommen aus einem Amerika, das die Welt nicht so gut kennt: Indiana, Tennessee, Wyoming. Ein paar Europäer findet man auch.
Sogar aus Deutschland, aus Hamburg. Andreas und Kerstin haben diese sieben Tage Urlaub gebucht, um die Freiheit zu genießen, an Land zu gehen und durch fremde Länder zu stöbern. In der Handtasche
befindet sich nur das Nötigste für unterwegs. Sie wollen Maya Städte besuchen. Sie informierten sich in Reisebüchern über Yucatán, wo die Maya vor eineinhalbtausend Jahren die Paläste und Tempel
ihrer Stadtstaaten in den dampfenden Regenwald bauten, oder an Buchten wie in Tulum Terrassenfelder und schwimmende Gärten anlegten, ihre Welt mit sprechenden Bildern aus den rund 800 Glyphen ihrer
Schriftsprache schmückten und den Mondmonat auf 23 Sekunden genau berechneten. Eine Hochkultur, deren rasanter Untergang bis heute rätselhaft ist.
Stippvisite bei den Mayas
Alle Schiffe halten in Costa Maya in Mexiko. Eine halbe Stunde Busfahrt und dann ist man mitten im Dschungel zwischen Maya-Pyramiden und Tempeln in Chacchoben. Wer hofft, jetzt mit den Geheimnissen der Maya allein zu sein, der wird enttäuscht. Obwohl noch nicht vom Massentourismus überlaufen, etliche sonnenverbrannte Touristen sind bereits da und klettern zwischen den Ruinen, die zum Teil noch vom Regenwald überwuchert sind. In San Miguel, der Hauptstadt der Insel Cozumel, befinden sich im Regionalmuseum Ausgrabungsstücke der Maya-Kultur. Auch wer sich zuvor in die Welt der Maya vertieft hat, wird während dieser Stippvisite die Rätsel der geheimnisvollen Hochkultur nicht verstehen. Aber immerhin, Maya Kultur für Anfänger. Robert entscheidet sich für den Naturpark und besucht die verschmusten Delfine. Samantha ist ein achtjähriges Delfinweibchen. Zusammen mit einem Dutzend ihrer Artgenossen lebt sie in der Lagune Colombia im Naturpark Faro Celarain. Die Touristen, die sie besuchen, stehen bis zum Bauch im glasklaren Wasser der Karibik und dürfen unter Leitung eines Trainers die handzahmen Tiere streicheln. Die Einheimischen offerieren den Epic-Leuten am Kai, sich mit einem grünen Leguan fotografieren zu lassen. Ein schöner Tagesabschluss, findet ein Pärchen.
Honduras und seine Korallenbänke
In den folgenden Seetagen an Bord lerne ich, was „Rollen" und „Stampfen" bei schwerer See bedeutet. Ich habe festgestellt, dass das Meer nicht immer ein und
dasselbe Meer ist. Das Wasser verändert sich. Mal ist es trübe, lichtlos und wirkt bedrohlich. Mal leuchtet der See hell aquamarin, mal tiefblau oder fast violett.
Nach zwei Seetagen hat man genug vom prallgefüllten Veranstaltungskalender mit all seinen Spiel-und Spaßaktivitäten, Bordfesten, Discos und Bühnenshows. Die verbreiten zwar eine Menge Partylaune,
kitzeln das Adrenalin und machen müde Knochen munter. Ich möchte wieder festen Boden unter den Füssen spüren und freue mich schon auf den Morgen im Hafen, auf Honduras mit dichten Regenwäldern und
unberührten Riffs.
Während aus dem Nabel des Schiffs der Anker an seiner Kette in die Tiefe rattert, strömen die ersten Gäste nach draußen. Die Epic-Leute suchen sich zu zweit, zu viert oder in kleinen Gruppen ihren
Weg über die Gangway in die Hafenstadt.
Die See vor der Insel Honduras ist hellblau, so dass man den weißen Meeresgrund sehen kann. Glasklares Wasser sagen die Leute dazu. Noch immer ist die Karibik fast geruchlos. Der Strand ist pudrig,
fast weiß. In einiger Entfernung beginnen violette, wolkenartige Korallenformationen. Hinter den Korallen wird das Wasser in kartographisch - präzisen Stufen immer dunkler. Statt Piratenschiffe
kreuzen Glasbodenboote vor den Korallenbänken vor Honduras. Schwerfällig teilen sie das Wasser, denn sie sind entsetzlich überladen mit Kreuzfahrern, die sich diese Exkursion nicht entgehen lassen
wollten.
Im lagunenflachen Wasser erlernt eine Gruppe das Schnorcheln. Gut 50 Leute treiben reglos auf den Wellen. Das Ganze wirkt wie das Resultat einer Schiffskatastrophe.
Am späten Nachmittag gehen wir wieder auf das heimatlich anmutende Schiff zurück. Hier trifft man auf Bekannte, die vorgestern noch Unbekannte waren. Ich begrüsse den Kabinensteward, dessen
asiatisches Gesicht mir vertraut geworden ist. Der Geruch der Kabine, das frisch aufgeschlagene Bett ist eine kleine Welt für sich geworden.
Informationen:
Buchungen dieser Kreuzfahrt:
In Reisebüros oder bei NCL
Tel.: +49 (0) 611 3607 0
Fax: +49 (0) 611 3607099
e-mail: reservierung@ncl.com
www.ncl.de
Für die Reise notwendig:
Alle USA-Reisenden müssen sich auf der Esta-Website des US-Ministeriums einloggen und registrieren. Und das bis 72 Stunden vor dem geplanten Abflug. Wenn alle Daten auf der Internetseite erfolgreich eingegeben und abgeschlossen wurden, erhält man noch vor dem Abflug die Einreisegenehmigung. Allerdings ist die Einreise nur zunächst bewilligt. Sie kann vor Ort von den Beamten der Zoll- und Grenzschutzbehörde dennoch verweigert werden.
Ab Sommer 2011:
Die "Norwegian Epic", hat mit 329 Meter Länge und 40 Meter Breite enorme Ausmaße - nicht umsonst bezeichnet NCL seinen elften Neuzugang als "Kreuzfahrt-Ressort" statt "-Schiff". Das schwimmende
Ressort wird im Sommer 2011 auch in europäischen Gewässern zu sehen sein und sich in die Häfen von Barcelona, Neapel sowie Palma de Mallorca schieben.
Eine Übersicht über alle Kreuzfahrten von Norwegian Cruise Line sowie weitere Informationen erhalten Interessierte in der frisch gedruckten zweiten Edition des Freestyle Cruising Katalogs 2011/2012 oder im Internet unter ncl.de, ncl.ch, ncl.at
Anreise:
Mit AmericanAirlines von allen größeren Städten Deutschlands über London Heathrow nach Miami. www.americanairlines.de
Air Berlin fliegt von allen größeren Flughäfen direkt nach Miami. www.airberlin.com
Weiße Segel unter der Karibiksonne
Text und Fotos: Katharina Büttel
Mit der „Star Clipper" durch die schillernden Wasser der British Virgin Islands.
Von der Hängematte vor „Foxy's Bar" schweift der Blick über Bucht und Meer. Leise und sacht rollen die Wellen heran, überspülen den elfenbeinpudrigen Strand, wiegen sich ausladende Palmenwedel träge im Wind. Eine Frau streift barfuß über den Saum der weitgefächerten Brandung. Ihre Fußabdrücke füllen sich mit Wasser, Augenblicke später hat das Meer alle Spuren verwischt. Warm der Wind, warm die Wellen, warm der Sand: Süßes Nichtstun in der wiegenden Matte unter Palmen, Rum Punch unter Zunge und Gaumen, so frisch, so kühl, so fruchtig. Angehaltener Traum. Don't move - das hört man oft in der karibischen See.
Wo das Karibisches Meer auf den Antlantik trifft
Ortsbestimmung: Fliederfarbene Häuschen mit weißen Dächern und rosa Türen im Grün der White Bay. Kennen Sie nicht? Auf dem winzigen Eiland Jost van Dyke,
nach einem Piraten benannt. Kennen Sie nicht? Auf den Britischen Jungferninseln, (BVI). Kannte ich bis dato auch nicht. Kleine Antillen, Inseln über dem Wind. Westindies, östlich von Puerto Rico, wo
das Karibische Meer und der Atlantik zusammenschwappen. Die Einwohner so an die 18 000, schwarzer Hautfarbe zumeist und Nachfahren afrikanischer Sklaven. Im Unterschied zu den „BiViAis", wie sie ihre
Kronkolonie nennen, gibt es noch die benachbarten US Virgin Islands. Ganz anderes Feeling meinen alle, die mal da waren. Viel mehr Leute, vielmehr Rummel, amerikanisch eben.
Sint Maarten, eine Insel, zwei Länder. Der Norden gehört zu Frankreich, der Süden zu Holland mit dem Hauptort Philipsburg. Dort im Yachthafen wartet die weiße Viermast-Bark „Star Clipper", 115 Meter
lang, 15 Meter breit. Der Kapitän, Loretto Mancino aus Sizilien, seine Offiziere und die Crew - international - werden mit den 150 Gästen eine Woche lang durch die Bilderbuchwelt der Virgin Islands
segeln.
Am Abend heißt es: Sail away! Leinen los, Decklautsprecher an. Es erklingt der pathetische Soundtrack aus dem Kolumbus-Film „1492: Conquest of Paradise". Welch ein Spektakel! In wenigen Minuten takelt sich der Großsegler fast selbsttätig auf, dank starker Hydraulik. Keiner muss mehr in die Wanten steigen und auf die Rahen klettern. Wind frischt auf, Wellen klingen. Jetzt knarzen Winden, quietschen Seile, flattert Segeltuch, grummelt und bollert wie ein aufziehendes Gewitter. Hinreißend, romantisch, außerirdisch!
Wind, Wasser, Strand
Die British Virgin Islands, aus Vulkanen geboren, sind ein Traum zum Segeln: Stetige Passatwinde und türkisfarbenes Wasser. Wilde Felsenberge und sattgrüne
Macchia, strand-perlenweiß umschlungen. Unberührte Natur, Kulturschätze kaum...
Am nächsten Mittag: Ankern vor Anguilla in der Road Bay. Schon wieder ein anderes Land, jetzt die Engländer. Wie ein Aal schlängelt und räkelt sich die flache,
schmale Insel im Meer, 25 Kilometer lang, fünf breit. Ein Muster für elegante Resorts mit ausgezeichnetem Golfplatz, sichelförmige Traumstrände. Der klapprige Inselbus bringt uns nun aber zu dem
allerschönsten der gesamten Karibik: An der Shoal Bay kräuseln sich smaragdfarben die Wellen auf strahlendweißem Korallensand, Strand und Meer soweit das Auge reicht. Wenige Touristen nur, keine
Casinos, bunte Fische, nette Beachbars, und am Strand spielt eine Reggae-Band - was will man mehr.
Schnuckelige Häfen und romantisches Bordleben
Auf dem Weg nach Virgin Gorda, der „dicken Jungfrau", passieren wir den engen Francis Drake Channel und sehen bald einen wirklich schnuckeligen Hafen,
Marina Bay, kaum mehr als ein pastellbunter Würfelhäuserhaufen mit einer Puppenstubentankstelle für Eis und Benzin. Und dem Bitter End Yacht Club, feinste Segleradresse im Inselreich, und der Sunset
Bar, wo zum Tagesausklang so richtig die Post abgeht. Hier werden die BVI's sehr amerikanisch.
Wir aber genießen lieber das beschauliche Bordleben. Die Gäste auf dem Star Clipper sind eine interessante Melange aus Amerikanern, Briten, Franzosen, Deutschen, Italienern und Russen. Jeden Abend
treffen sich alle im kleinen, feinen Restaurant zum exquisiten Dinner. Die Kellnercrew hat sich am Kapitänstisch postiert, einer trägt die Torte mit den Kerzen. Jeder weiß, was jetzt kommt: kein
Geburtstagsständchen, heute wird Robert aus Wien für seine 50.(!!) Tour auf dem Star Clipper und seinen Schwesterschiffen geehrt. Danach gesellt man sich zum Pianospieler oder trifft sich auf einen
Drink an der Tropical Bar auf dem Hauptdeck, alles schick in Teak und Messing. Es ist eine Nacht, in der man nicht schlafen gehen will. Satt leuchtende Sterne hängen niedrig vom Himmel, an Land
funkeln die Lichter die Hänge hinauf.
Weiter geht die Fahrt frühmorgens unter vollem Tuch - das sind 3365 Quadratmeter voll Wind! Und wie er segelt, der Windjammer, gebläht, selbst bei mäßiger
Brise! Jederzeit - Prinzip der Reederei - können die Passagiere von der Brücke den Seeleuten bei ihrer Segel-kunst zuschauen. Ziel ist Norman Island im scheinbar undurchdringlichen Gewirr der vielen
Jungferninselchen. Das bot einst Seeräubern ideale Verstecke. Hier muss, so meint man, R. L. Stevenson den Schauplatz seiner berühmten „Schatzinsel" gefunden und sie wohl auch dort geschrieben
haben.
Von Norman Island ist es zur Hauptinsel Tortula der BVIs nicht weit. Man ankert auf Reede. Tenderboote shutteln die Gäste zum Landgang. Längst vor ihnen hat das Wasser-sportteam im Schatten einer
Palme sein Angebot ausgebreitet: Kajaks, Wasserski und das Bananenboot. Hier führen alle Wege nach Road Town. Eigentlich eher ein künstlich konstruiertes Dorf im bonbonfarbenen Karibikstil, wo Banken
und Tausende von Firmen aus aller Welt Briefkästen angenagelt haben - in die niemals Steuerbescheide eingeworfen werden! Im kleinen Hafen wiegen sich die Yachten, deren Eigner zur Happy Hour die
In-Kneipe „Pusser's" bevölkern, Einheimische sieht man kaum. Wer lieber bummeln will, schlendert durch die Main Street. Bei „Sunny Caribee" gibt es einheimische Gewürze, im „Pusser's Company Store
& Pub" den besten Rum.
Crew und Passagiere: Ein Team
Der Reiz einer Reise auf dem Star Clipper besteht nicht allein in den nostalgischen Seglergefühlen, in denen der Passagier hier geradezu baden kann. Dazu kommen
Dinge, die nicht zu sehen, aber deutlich zu spüren sind: Die unauffällige Teamfähigkeit der Crew und bald auch die der Gäste. Ohne sie wäre das Schiff hohl wie eine leere Muschel. Dieser Ein-klang
bringt jeden Tag aufs Neue zufriedenes Lächeln auf die Gesichter.
„Pina Colada oder Rum Punch?", fragt die Schaffnerin an Bord der Scenic Railway auf St. Kitts. Komfortabel sitzen wir auf dem oberen, offenen Deck der buntangemalten Eisenbahn und genießen eine der
schönsten Bahnstrecken der Welt rund um's Eiland - bei leiser Musik und Insel-Historie. Es geht durch Zuckerrohrfelder, vorbei an stillgelegten Windmühlen, die Küste entlang, hinauf in den Regenwald,
den Vulkan Mount Liamuiga im Blick und die Schwesterinsel Nevis, weiter über Stahlbrücken, die sich über tiefe Canyons spannen und hinab in die kleinen Örtchen, etwa St. Paul's, und nach gut drei
Stunden wieder zurück in den Hauptort Basseterre. Auf dem Inselduo geht es wohl noch entspannter und gelassener zu, als in der Karibik schon üblich. Mit Affenzahn geht hier gar nichts. Aber Affen
gibt es auf St. Kitts mehr als genug. Mittags ist Affenhitze und Affenzeit! So kann es passieren, dass eine Grüne Meerkatze oder ihr ganzer Trupp anrückt, auf die Waggons springen und saufen will -
gern auch den Rum Punch.
Promis gucken auf St. Barthélemy
Von der Friars Bay sind alle Gäste wieder an Bord. Das Meer ist friedlich, der weiße Segler lichtet die Anker, nimmt Kurs auf die Antilleninsel St. Barth,
lautlos ins Abendrot hinein.
St. Barth ist Frankreichs schöner, glamouröser Außenposten, das karibische St. Tropez. Das macht den Reiz aus. Angenehmes, Teures, angenehm Teures kommen hier zusammen: Die oberen Zehntausend geben
sich ein Stelldichein, Royals und halb Hollywood machen hier Ferien. Im Hafen von Gustavia liegen die Millionärsyachten dicht an dicht; in den Restaurants stehen die Köche aus Paris hinter'm Ofen.
Showtime und Starreigen ist fast immer. Sehen und gesehen werden! Beim Sundowner im In-Treff „Carré d'Or" oder im „Le Select", dem ältesten Lokal der Insel. Oder natürlich beim Shopping in den
unzähligen Nobelboutiquen, wo Kreditkarten schmelzen wie Butter unter der Sonne. Aber auf St. Barth sei man diskret, sehr diskret und verkrümele sich eher an die 22 Traumstrände, versteckt und
verschwiegen, bitte sehr! In St. Jean ist die „Nikki Beach Bar" die prominente und originelle Adresse für das St. Barth-Feeling und den Kult-Cocktail „Hibiscus" - gemixt aus Rum, Baileys, Kokos und
Grapefruit: Karibik in Flüssigform...
zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken!
Service:
Anreise:
Mit Air France täglich von allen großen Flughäfen über Paris nach St. Maarten, ca. 650 Euro; www.airfrance.de
Einreise:
Ein mindestens sechs Monate gültiger Reisepass - keine Visumspflicht. Und ein gültiges Rück- oder Weiterreiseticket.
Geld:
Währung ist der US-Dollar. Dollar in bar mitnehmen, EC-Karten zwecklos, Kreditkarten nicht überall akzeptiert.
Klima:
Durchschnittliche Temperaturen 26 bis 32 Grad, angenehme Passatwinde. Regen gelegentlich von Mai bis Oktober. Keine Tropenkrankheiten.
Sicherheit: Die BVIs gelten als besonders sicheres Reiseziel ohne nennenswerte Kriminalität.
Mietwagen für Inselrundfahrten bekommt man ab ca. 40 Euro/Tag.
Unterkunft: 4-Sterne-Hotel Divi Little Bay zentral auf holl. Teil von St. Maarten gelegen; im DZ ab 86 Euro/Pers., Frühstück 20 Euro/Pers.
Veranstalter: Star Clippers Kreuzfahrten, 30853Langenhagen; Tel. 0800-782 72 54 oder 0511/72 66 59-0; email: info@star-clippers.de; www.star-clippers.de;
- Star Clipper-Special bis Abflug 2.4.2011(Karibik wie beschrieben): 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn und 3 Hotelnächte auf St. Maarten inkl. Flug ab/bis Deutschland ab 2995 Euro/Pers. bei
Doppelbelegung.
- Star Flyer-Special (Schwesterschiff) bis Abflug 26.2.2011 Costa Rica & Mittelamerika: 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn und 3 Hotelnächte in Costa Rica inkl. Flug
ab/bis Deutschland ab 3550 Euro/Pers. bei Doppelbelegung.
- Royal Clipper-Special bis Abflug 18.2.2011 Grenadinen Inseln und Barbados: 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn mit 5-Master und 3 Hotelnächte auf Barbados inkl. Condorflug ab/bis Frankfurt
ab 3095 Euro/Pers. bei Doppelbelegung.
Weitere Termine bis 2012 zu Normaltarifen, auch für das westliche und östliche Mittelmeer (7-Nächte Törns mit Preisen ab/bis Athen ab 1790 Euro/Pers.) und die Ozeanüberquerungen (am 9.4.2011 von St.
Maarten in 35 Nächten mit 14 Stops nach Athen, ab 4785 Euro/Pers., Teilstrecken möglich), Näheres im Katalog oder im Reisebüro/Internet.
Literatur: Lesenwerte Beiträge mit gutem Serviceteil: „Karibik. Kleine Antillen" als Polyglott Apa Guide. 21,95 Euro u.a. Kreuzfahrt Guide, www.kreuzfahrtguide.com/DPK
Infos: The British Virgin Islands Tourist Board, 40822 Mettmann; Tel. 02104/28 66 71; Fax: -/91 26 73; email: Bvi@travelmarketing.de; www.bvitouristboard.com
Ägypten: Wer ab März die Tempel von Abu Simbel und am Nil sowie die Kulturschätze in Nubien wieder uneingeschränkt sehen will, beginnt mit einer Schiffs-Safari auf dem Nasser-See.
Auf der Meeresautobahn ins Zarenreich
Text und Fotos: Katharina Büttel
An Deck eines Frachtschiffes auf den Spuren der russischen Seele: Kein Dresscode, kein Begrüßungscocktail: Dafür erlebt man den Bordalltag der Mannschaft und einen der schönsten Wasserwege über
die Ostsee - von Lübeck nach St. Petersburg.
Vorfrühling in St. Petersburg, ein Traum. Genau genommen ist Petersburg immer ein Traum, aber im Frühjahr sind plötzlich die Farben wieder
klarer, weht der Wind ein Hauch milder. Die Kontraste treten schärfer hervor. Besonders, wenn man vom Meer aus auf die Zarenstadt zufährt. Kuppeln ragen in den diffus schimmernden Himmel: Paläste und
berühmte Kirchen kommen ins Blickfeld. Kerzengerade bohrt sich die Goldnadel der Admiralität, Symbol der Stadt, aus der Uferlinie in den Himmel. Die Petersburger sind noch unter sich, gelassen,
freundlich. Nur langsam tauchen sie aus dem dicken Mantelfutter der Stadt auf, in das sie während des Winters gerutscht waren. Sie nehmen die Plätze und Gassen ihrer Stadt wieder in Besitz. Hektik,
Touristengruppen, Kitsch und Kommerz - all das nimmt jetzt wieder seinen Lauf.
Das Annähern an die „Schöne des Nordens" beginnt mit Finnlines bereits im Lübecker Hafen am Lehmannkai 2. In der Nase: Gestank von
Schweröl und der Duft der weiten Ostsee. In den Ohren der Soundtrack des Welthandels: Rumpelnde Container und schnaufende LKW's. Vor den Augen: unzählige große Kräne und ameisengleiche
Transportfahrzeuge. Mittendrin liegt die weiß-blaue „Transeuropa", mit 3200 Meter Platz für Frachtfahrzeuge und seit 2003 auch für Privatautos. Für maximal 114 Passagiere stehen 34 Außenkabinen zur
Auswahl, alle ca. 20 Quadratmeter groß; nichts ist nobel, aber alles praktisch. Mit Dusche und Fernseher sind sie funktional und gemütlich eingerichtet.
Wer eine Frachtschiffreise bucht, weiß meist vorher, was ihn erwartet: Seefahrt ohne Schnickschnack. Ausnahmsweise gibt es heute einen
Cocktail; Kapitän Frank Pretory hat dazu eingeladen. Der schlanke 45iger sieht eher aus wie ein smarter Banker, denn als ein Kerl, der sein Schiff auch in rauer See und Wellen von 15 Meter Höhe auf
Kurs halten muss.. „Ein Schiff", sagt Pretory, „gehört auf See", da, wo es keine Kanalwände oder Untiefen gibt. Ein paar freundliche Worte noch, dann geht er schon wieder über steile
Treppen hinauf zu „seiner" rundum verglasten Brücke, wo man ihn nach Anfrage gern auch mal besuchen kann. Dort sieht man technische und elektronische Gerätschaften aller Art - und hat einen
grandiosen Ausblick auf die Weite der Ostsee bis zum Horizont.
An Bord: Seefahrt ohne Schnickschnack
Zunächst einmal geht es vorsichtig durchs Lübecker Hafenbecken auf die Trave, dann flussabwärts. Rechts, also steuerbord - die Lichter der
vorbeiziehenden, kleinen Küstenhäuser, die mit ihrer Beleuchtung wie Puppenstuben aussehen. Links - also backbord - zieht ein Riese von Kreuzfahrtschiff langsam an uns vorbei - bei aller Routine ist
hier volle Konzentration der ganzen Mannschaft gefordert.
Und so macht sich erst auf See an Bord etwas Entspannung breit. Dafür sorgen auf guten Schiffen wie der Transeuropa ein Sonnendeck, Sauna, Whirlpool, Sporteinrichtungen, eine gemütliche Bibliothek
und der kleine Sailor's Shop mit aktueller, maritimer Mode. Zum freien Blick aufs Meer gibt es einen Liegestuhl, sehr viel, sehr frische Luft und sonst eigentlich gar nichts. Wer jetzt nicht
entspannt, der kann es einfach nicht.
Unterbrechungen vermitteln die drei warmen, bodenständig, aber köstlich mit Pfiff zubereiteten Mahlzeiten im ansprechend möblierten Restaurant.
Die Stimmung ist familiär. Zur Essenszeit und danach in der Club-Lounge ist Gelegenheit für Gespräche mit Mitreisenden und russischen LKW-Fahrern über dies und das, über Schiffe und Maschinen, über
Häfen und die besten Routen, über das Wetter und das Leben auf See: Draußen boxt sich die „Transeuropa" im aufziehenden Nebel durch die Wellen, drinnen werden nicht nur ein ‚Eisbär' oder ein
‚Ivan-der-Schreckliche' getrunken. „Wässerchen" Wodka und Curacao, Limonenjuice und Zuckersirup sind die Ingredienzen, aus denen Barkeeper Alex aus Rostock die fantasievollen Drinks zusammen
mixt.
Einen Morgen später - halb in der Nacht kontrollierten die Grenzbeamten die Pässe - Anfahrt auf St. Petersburg. Endlich erscheinen die
Lichter der wunderbaren Vier-Millionenstadt am Finnischen Meerbusen. Ein surreales Panorama, ein schönes Bild. Nach einem schnellen Frühstück bleiben den ‚Kulturwanderern' zwei Tage, mit
Reiseleiterin Oksana die Traumstadt von Peter des Großen (1672-1725), die „Diva aus den Sümpfen" zu erkunden. Er wollte ein Tor zum Westen, ließ namhafte Architekten eine prächtige Stadt mit einem
quadratischen Straßennetz auf 42 Inseln bauen, mit Fassaden in Barock und Klassizismus. Das Ergebnis ist noch heute atemberaubend.
Goldkuppeln, Kaviar und Leonardo
In the Mood - für Stimmungen war dieses architektonische Gesamtkunstwerk stets gut und ist es noch: Wo Fontanka oder Mojka sich mit ihren
majestätischen Granitufern und geschwungenen Brücken durch stille Palais-Schluchten ziehen, verzaubert es wie Venedig, besonders wenn die Abendsonne warmes Licht darübergießt. Der Newskij-Prospekt
produziert sich dagegen den ganzen Tag über raumgreifend und lebhaft wie die Grands Boulevards von Paris. Und an der Newa - noch immer glitzert sie vom Eis, die sie mit sich trägt - wenden sich
Paläste dem Meer zu, demonstrieren Weltoffenheit wie die Schwesterstadt Hamburg.
Das Wechselspiel der Gesichter verwirrt wie die Spiegelungen im großen Saal des blau-weißen Katharinenschlosses im nahen Zarskoje Selot,
wie das idyllisch im Grünen gelegene Dorf Puschkin auch genannt wird. Man erspäht die endlosen Wiederholungen, durchschaut die Tricks und macht doch nur einen Schritt - und alles war Illusion. Oder
doch nicht? Die Nachbildung des legendären Bernsteinzimmers jedenfalls ist weder Illusion noch Traum - es ist seit 2003 Realität und einfach sensationell!
Über die Schlossbrücke dröhnt dichter Verkehr. Steifer Wind zerrt an Haaren und Mänteln. Vor ihnen breitet sich die ganze Zarenpracht der Newa-Front von der Eremitage mit Winterpalais bis zum
Dekabristenplatz aus, blattgrün mit weiß und ocker, leuchtendgelb. Die Kuppel der Isaakskathedrale gleißt wie die Sonne. Beim ersten Mal bleibt den Besuchern nur atemloses Erstaunen vor soviel Protz
und unermesslichem Reichtum: die vergoldeten Säulen, vergoldeter Stuck, marmorne Prunktreppen, Fußbodenmosaiken, grandiose Kristall-Lüster, Spiegelsäle, Gemäldegalerien mit Kunst von Leonardo,
Raffael, Rembrandt bis Michelangelo - Zarenschätze im Überfluss. Haben die Petersburger noch einen Blick dafür?
Der sechsspurige Newskij-Prospekt im Herzen der Stadt reißt sie an sich wie ein Magnet, die Jungen, die Flexiblen, die es scheinbar
geschafft haben. Modischer Schick belebt die Anorak-Einöde, ungeniert wird der neue Reichtum zur Schau gestellt. Zu haben ist alles, was die russische Seele begehrt, bis hin zur neuesten Kollektion
der Haute Couture. Wir aber sind auf der Suche nach etwas „typisch Russischem". Die Auferstehungskirche am Gribojedow-Kanal entspricht mit ihren bunten Mosaiken und fünf Zwiebeltürmchen so recht
allen Klischeevorstellungen. Der Souvenirladen im größten Kaufhaus der Stadt, Gostiny Dwor, auch. Lackschachteln, und vor allem Matrjoschkas, die Puppe in der Puppe in der Puppe, sind die Renner.
Doch in unser Gepäck kommt Tee aus dem traditionsreichen Lebensmittelladen Jelissejew auch am Newskij und leckerer Kaviar, frisch vom großen Kusnetschnij Bauernmarkt. Dort duftet es intensiv nach
eingelegten Gurken und frischen Kräutern. Händler zeigen lächelnd ihr Vermögen in Form blitzender Goldzähne, neben den Ständen bieten alte Babuschkas Häkelmützen und grobgestrickte Socken an.
St. Petersburg hat viele Gesichter. Die Erinnerungen an sie nehmen wir mit an Bord der „Transeuropa" für die Rückfahrt über die Ostsee-Autobahn
nach Lübeck oder im Kofferraum des eigenen Autos nach Moskau...
zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken!
Service für St. Petersburg
Anreise: Mit Finnlines-Schiffen Transeuropa und Transrussia 2x pro Woche: Lübeck-Ventspils-St. Petersburg in 2,5 Tagen mit VP. Einfache Fahrt ab 318 €/Erw., 159 €/Kind. Fahrzeuge ab 150 €/PKW, gültig bis 31.3.2011. Während des Aufenthaltes in Petersburg kann das Schiff als Hotel genutzt werden. Visum für Russland wird verlangt; Finnlines ist bei der Beschaffung behilflich!
Tipp: Immer nachfragen nach Sonderpreisen!! Kombinieren Sie herrliche Rundreisen mit Rabatt!!
Weitere Routen:
Täglich Travemünde-Helsinki;
3x pro Woche Rostock-Helsinki über Gdynia oder nur Rostock-Gdynia mit Zoppot und Danzig;
Tagesfahrt Travemünde-Malmö (Fahrrad gratis);
2x pro Woche Lübeck-Ventspils (Lettland) - Riga, „Paris des Ostens" ca. 185 km vom Hafen Ventspils entfernt.
Kontakt u. Auskunft: Finnlines Passagierdienst, 23554 Lübeck;
Tel.: 0451/1507-443;
Email: passagierdienst@finnlines.com; www.finnlines.de
Die Frachtschiff-Passage Lübeck-St. Petersburg kann über den Hamburger
Osteuropa Spezialisten Schnieder-Reisen gebucht werden.
Tel. 040/3802060;
Email: info@baltikum24.de; www.baltikum24.de
Reisezeit: Ganzjährig, die weißen Nächte dauern in Petersburg von ca. 10. Juni bis ca. 2. Juli
Restaurants/Cafés: „Restoran Rysskaja Rybalka" - man angelt sich im anliegenden See seine Fische selbst! Kretovsky Island, Yujnaya doroga 11;
Email: russian-fishing@mail.ru;
„Podvorye" in Petersburg, 16 Filtrovskoe shosse, traditionelle russische Küche mit Folklore und sehr schönem Shop; www.podvorye.ru - unbedingt in
die Gästeliste schauen!!
Davidov's mit goldenen Sofas u. Kronleuchter; viel Holz im Hotel Astoria: Kaviar mit Rahm, Lauchzwiebeln, Ei ab 22 @ für 100 g; gegrillter Stör ab 18 €; Café Idiot: traditioneller Künstlertreff,
Mojka 82; Im Old Customs House gibt es elf Sorten Wodka.
Hotels: „Vesta", nettes Hotel am Newskij Prospekt, Single ab 80 €;
www.vestahotel-spb.ru
Pension Turgeniev: nur 4 Zimmer in einer Seitenstraße vom Newskij, DZ/F ab 90 €; Intern. Hostel, zentral; DZ ca. 55 €/F; Mehrbett-Zi. Ca. 22 €/P., Sovetskaja 3; www.ryh.ru;
Grand Hotel Europe: Hier verkehrten der Zar, Rasputin und Dostojewski; DZ ab 190 € (über Airtours im Reisebüro).
Literatur: Trescher 2004, 410 Seiten, 15,95 Euro; Polyglott: St. Petersburg on tour mit Karte, 9,95 €
Weiteres: Botschaft der Russ. Föderation, Konsularabteilung, Behrenstrasse 66, 10117 Berlin, Tel.: 030/2291207.
Dänemark: Neun Monate ist kein Durchkommen rund um Grönland. Aber dann kann man an Bord eines Expeditionsschiffes das Wunder des arktischen Sommers hautnah erleben.
Zart taucht die Mitternachtssonne die stille, arktische Landschaft aus Fels, Eis und Meer in magisches Licht - goldfarben wie schmelzendes Edelmetall.
Russland: "Mütterchen Wolga", sagen die Russen zum längsten Fluß Europas, der in den Waldai-Höhen entspringt und ins Kaspische Meer mündet. Früher fuhren die Zaren am Fluss entlang, und wo sie Rast machten, ließen sie prächtige Paläste bauen
Vom Vergnügen einer Mini-Kreuzfahrt
Kopenhagen ist Kultur, Oslo ist Natur und dazwischen bietet die „Crown of Scandinavia" die Annehmlichkeiten einer langsamen Reise.