DIE REISE-ILLUSTRIERTE
DIE REISE-ILLUSTRIERTE

 

KREUZFAHRT- SPEZIAL

Durchatmen auf der VIVA TIARA

Eine Rhein-Kurzreise von Düsseldorf bis in die Niederlande       

Text und Fotos: Elke Thonke

 

Es weht ein leichter Wind an diesem Sonntag. Die letzten Passagiere gehen an Bord des Flussfahrtschiffes und machen sich zunächst mit den Hygienevorschriften vertraut. Kurz nach dem Ablegen ertönt aus dem Lautsprecher eine vertrauensvolle Stimme, klar und herzlich zugleich. Die Stimme von Anita Jonas, der Kreuzfahrt-Direktorin. Im weitesten Sinne ist sie zuständig für das Wohl der Gäste. Wie sich während der Fahrt heraus stellt, scheint das für die gebürtige Ungarin eine natürliche Herzensangelegenheit zu sein. Doch zunächst ermuntert die Durchsage dazu, sich im Bistro einzufinden, um mit einem Gläschen Sekt zur Begrüßung anzustoßen. Anschließend machen sich mehrere Gäste mit dem Schiff vertraut.

 

Etwa 150 Personen finden Platz auf diesem vier Sterne plus eingestuften schwimmenden Hotel. Man ist neugierig. Oh ja, ein schönes, helles und komfortables Speiserestaurant. Eine Etage höher die einladende gemütliche Lounge in der man sich auch außerhalb der Kaffeezeit und des Barbetriebs aufhalten kann. Die ersten Gäste lassen sich bereits vom Barkeeper einen Cocktail mixen. All-Inclusive gehört hier mit zum Konzept, denn die Mahlzeiten bis hin zu hochwertigen alkoholischen Getränken und einer gefüllten Minibar sind bereits im Preis inkludiert. Das ist natürlich bequem und verführerisch - wenn nicht jedes mal eine Abrechnung auf den Tisch flattert.

 

In den Wintermonaten kann es schön eingemummelt durchaus vergnüglich sein, einen Glühwein auf Deck zu genießen. Dieses „Sonnendeck“, überwiegend für wärmere Temperaturen gedacht, ist mit Tisch und Stühlen sowie mit Liegen gut ausstaffiert. Zu entsprechenden Zeiten stehen für Gäste ein Whirlpool und ein Putting Green zur Verfügung. Im unteren Bereich des Schiffes ist der weitreichende Wellnessbereich je nach Corona-Lage zugänglich. Momentan jedenfalls nicht. Die Kabinen sind sehr behaglich und überwiegend mit französischen Balkonen ausgestattet. Morgens am großflächigen Fenster die Vorhänge aufmachen und weiterhin im Bett liegen zu dürfen, um zu beobachten, wie in aller Stille Landschaften, Häuser und Windmühlen vorüber ziehen. Das ist ein unglaublich wunderbares Gefühl.

 

Viel Abwechslung bieten die Landausflüge. Zuerst laufen wir Amsterdam an. Zeit, um sich bis in die späten Abendstunden individuell in der Stadt zu bewegen. Zahlreiche Passagiere nehmen an einer Grachten-Fahrt teil. Etwa 160 Wasserarme umfasst der zum Weltkulturerbe gehörende Grachten-Ring. Natürlich unterquert man nicht alle 600 Brücken von Amsterdam, aber wie faszinierend, die zahlreichen Hausboote zu sehen, von denen etwa 2500 auf dem Wasser heimisch geworden sind. Hier hat sich mit viel Phantasie ein völliges Eigenleben entwickelt. Die Stadt selbst schmückt sich mit tausenden historischen und denkmalgeschützten Bauten sowie mit  tollen Museen. Wer zwischen Rotlichtviertel und Chinatown bummelt, findet zahlreiche Lokale und Kneipen. Mehr Ruhe kehrt erst wieder auf dem Schiff ein.

Die Speisekarte kann sich sehen lassen. Das Essen ist eine wahre Freude. Auch wenn es leger zugeht, trägt es doch zu einer gewissen Atmosphäre bei, sich abends etwas netter zu kleiden. Es ist wahrscheinlich nicht zu vermeiden, dass es vereinzelt Gäste gibt, wo man nicht gern hinschauen mag. Trotzdem - nach einem schönen Abend freuen sich die Passagiere nun auf Rotterdam.

 

Rotterdam und Amsterdam empfinden sich als Konkurrenz. Das dürfen sie auch trotz aller Unterschiedlichkeit. Hier fließt die Maas, ein Seitenarm vom Vater Rhein. Die größte Hafenstadt Europas war im Krieg total zerstört. 150 Gebäude sind stehen geblieben. Ulla, unsere Stadtführerin ist so sehr engagiert, dass sie den Wiederaufbau, die Entstehung hochmoderner Bauten - errichtet von weltbekannten Architekten - auch weitere Sehenswürdigkeiten, überwiegend in Reimen und Liedern verfasst hat und vorträgt. Man staunt nicht schlecht, über sie und über diese Stadt. Besonders ins Auge fallen die von Piet Blom errichteten gekippten, würfelförmigen Kubus-Häuser. 38 sind es an der Zahl.

 

Es gibt auch eine wiedererrichtete Altstadt. Man kommt vorbei am Denkmal der grün angestrichenen Symbolfigur des Gelehrten Disiderius Erasmus, nachdem auch eine Brücke hier benannt wurde. Neben bemerkenswerten Museen ist die hufeisenförmig gebaute Markthalle ein Hingucker, besonders von innen, denn deren Decke besteht aus 4000 farbigen Glasscherben. Daraus zusammengefügt entstanden Bilder aus Früchten, Gemüse und Insekten. Unter den ca.100 Ständen gibt es nicht mehr viele Marktprodukte. Essen und trinken, zumeist auf einem nicht besonders hohen Niveau, nehmen hier den meisten Platz ein.

 

Wer sich nach der Rückkehr auf dem Schiff ein wenig erholen möchte, schreckt in der Kabine möglicherweise erst mal durch eine Lautsprecheransage hoch. „Meine lieben Gäste, verkündet Anita Jonas ermunternd, wer sich ein bisschen erwärmen möchte, ist herzlich in die Lounge eingeladen. Es gibt Schokolade (kleine Pause), mit Schuss.“ Wer kann da widerstehen?

 

Am nächsten Tag findet der letzte Landausflug statt. Er führt nach Nijmegen (deutsch ausgesprochen Nimwegen), der ältesten Stadt der Niederlande. Eine ansehnliche Universitäts- und Einkaufsstadt, in der hübsche Vintage-Läden und gemütliche Lokale einladend wirken. In der Stadtmitte befindet sich eine hügelige grüne Oase mit Teich und Wasserfall. Von sich reden macht das alte Rathaus aus dem Jahre 1555. Auch einst zerstört, wurde es 1951 neu errichtet. Zahlreiche historische und moderne Kunstwerke sind hier zur Schau gestellt. In Nijmegen kommen sogar Fahrrad-Freaks auf ihre Kosten, denn zu besichtigen ist das größte Fahrradmuseum Westeuropas.

Um noch einmal auf Erasmus zurückzukommen, er prägte den berührenden Satz: „Die ganze Erde ist mein Vaterland.“

 

Infos: Die Viva Tiara fährt unter Schweizer Flagge der Reederei Scylla. Die Tochtergesellschaft heißt Viva, mit derzeit sechs Flussfahrtschiffen auf Rhein, Donau, Elbe, Rhone und Douro. Außerdem legen die Flusskreuzer an der deutschen und polnischen Ostseeküste an. Der Heimathafen befindet sich in Düsseldorf.

Das Erfolgskonzept beinhaltet unter anderem All-Inclusive an Bord, Kurzreisen in Form von City Touren, wobei die vier Nächte Aufenthalte sehr beliebt sind. Besonders anregend für Genuss-Menschen, Natur-Kunst und Kulturinteressierte.

Als einziger Veranstalter fahren einige Schiffe ganzjährig. So auch die Tiara. Im Winter stehen für Landgänge eher Museumsbesuche und Verkostungen, wie  beispielsweise  Bier und Schokolade auf dem Programm.

Am 20. Januar 2022 führt eine Reise von Düsseldorf über Amsterdam, Rotterdam, bis nach Antwerpen. Im April und Juli werden zwei moderne Neubauten in den Dienst gestellt. Sie befahren dann  Rhein, Mosel und die Donau.

 

Preise: Kurzreisen sind ab 350 Euro buchbar, einschließlich All-Inclusive. Kinder bis zu drei Jahren frei. Bis 15 Jahre 30-50 Prozent Ermäßigung. Einzelkabinenzuschlag ab 20 Prozent. Trinkgelder inklusiv.

Infos und Buchungen: www.viva-cruises.com und Reisebüros. Mail: info@viva-cruises.com, Tel: 0221 27403250

 

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bliss_alaska copyright ruth_p_petterson

Mit der „Norwegian Bliss“ nach Alaska

Auf der Elektro-Kart-Bahn darf man sich wie Vettel und Co fühlen

Atemberaubende Gletscherwelt Alaskas

Von Diana Seufert

 

Die weißen Eisriesen sind gewaltig. Wie eine haushohe  Wand grenzen sie Festland von Meer. Vor dieser imposanten Kulisse nimmt sich auch ein Kreuzfahrtschiff fast wie ein Spielzeug aus. Den Gletschern des Glacier Bay Nationalparks in Alaska gilt die ganze Aufmerksamkeit. Bei strahlend blauem Himmel lassen sich die Eisberge in ihrer ganzen Pracht bestaunen.

Auf der Kreuzfahrt an der amerikanischen und kanadischen Ostküste entlang sind genau das die Höhepunkte, auf die sich die Passagiere der „Norwegian Bliss“ freuen:  Die Fahrt zu den  atemberaubenden Gletschern. Wer Glück hat, erlebt auf der Strecke zwischen Seattle im Bundesstaat Washington und Ketchikan, Juneau bis  Skagway in Alaska auch so manchen Wal.

Wenn man die faszinierende Skyline von Seattle hinter sich gelassen und Vancouver Island und Queen Charlottes Island passiert hat, geht es durch die InsidePassage. Hier trifft man auch eine reiche Inselwelt an der Küste: Das Alexander Archipel. In Ketchikan, der zweitgrößten Stadt dieser Inselgruppe, betritt man den  Boden Alaskas. Einen Abstecher wert ist der Nachbarort Saxman mit den indianischen Totempfählen.

Ausflug zur Goldgräberstadt Skagway

Auf die Bodenschätze der Region hatten es die Ureinwohner nie abgesehen. Im Gegensatz zu den weißen Siedlern, die im 19. Jahrhundert scharenweise kamen und versuchten, ihr Glück zu machen. So entstand auch die heutige Hauptstadt Juneau, die die „Norwegian Bliss“ bei ihrer Kurzkreuzfahrt ebenfalls ansteuert. Ob Harris und Juneau, die als erste ihren Claim abgesteckt haben, damit wirklich glücklich geworden sind? Vieles über die Geschichte der Region erfährt man im Museum des Bundesstaates, das hier geheimatet ist.

Die alte Goldgräberstadt Skagway mit gerade mal 1000 Einwohnern liegt am Ende einer  langen, schmalen Bucht. Die Menschen haben sich an das harte Leben  in der rauen Natur gewöhnt. Auf den Reichtum durch das Goldschürfen verlassen sie sich nicht mehr. Die meisten Gebäude sind mittlerweile Teil des Klondike Gold Rush National Historical Park. Statt der Schürfer zieht es andere in die karge Region: Touristen, die es mit der Yukon Route Railroad zu ganz besonderen Ausblicken auf die Bergwelt zieht. Denn nach dem Chilkoot Trail entschädigt ein grandioses Panorama für den steilen Aufstieg.

Den Fjorden ganz nah

Schätze ganz anderer Art erlebt man in der Glacier Bay in der Nähe von Juneau. Atemberaubend sind nicht nur die sieben Gletscher, die direkt in den Fjorden ins Meer fließen und den Gezeiten trotzen. Insgesamt mehr als 50 Eiszungen finden hier auf engstem Raum. Staunend betrachtet man diese riesen Massen aus gefrorenem Wasser. Immer häufige ist das Abbrechen von gewaltigen Eisbrocken zu beobachten, die im Meer versinken, dem sogenannten Kalben.

Aus der sicheren Entfernung ist dies ein faszinierendes Naturschauspiel. Das 16. Kreuzfahrtschiffs für Norwegian Cruise Line (NCL), gebaut von der deutschen Meyer Werft, wurde eigens dafür konzipiert:  Um die Schönheit Alaskas vom Wasser aus entdecken und erleben zu können. Genau dafür, zur Beobachtung der Gletscher und Berge, wurde ein Glanzlicht des Schiffes erschaffen: die   Observation Lounge. Die riesige bodentiefe  Glasfront direkt über der Brücke bietet einen spektakulären 180-Grad-Rundumblick aufs offene Meer. Den schätzt auch Andy Stuart, CEO von NCL, wie er  mit einem breiten Grinsen erzählt. Hier kann man den Blick aufs offene Meer schweifen lassen und Schönheit der Natur mit all ihren Facetten genießen. Und im Angesicht der Eisriesen selbst etwas demütiger werden.  Mit Sesseln und Liegen geschmackvoll eingerichtet, kann man hier wunderbar einen Longdrink von der Bar oder einen Kaffee genießen und einfach nur träumen und chillen.

Mit Elektro-Karts über Deck

Die „Norwegian Bliss“ ist ein Kreuzfahrtschiff der Superlative. Nicht unbedingt, was die Passagierzahlen anbelangt. Die sind mit 4000 Gästen an Bord noch halbwegs überschaubar. Einsam wird man sich nie fühlen. Doch das 330 Meter lange Schiff von NCL bietet dem Gast jede Menge Möglichkeiten zur Individualität und die Gelegenheit, die zahlreichen Annehmlichkeiten zu genießen.

Absolutes Highlight des Schiffes ist wohl die Kartbahn. Mit den leisen Elektro-Karts kann man unter freiem Himmel wie Vettel und Co seine Runden auf zwei Ebenen drehen. Natürlich nicht ganz so schnell, aber mindestens mit dem gleichen Spaß. Damit ist die „Norwegian Bliss“ das einzige Kreuzfahrtschiff der Flotte mit Spaßfaktor auf vier Rädern. Die Jugendlichen und jung Gebliebenen messen auch gerne beim Lasertag ihr Geschick.

Für den besonderen Nervenkitzel an Bord sorgt die Wasserrutsche mit Looping über dem offenen Meer. Eindeutig nichts für Zartbesaitete. Dann schon eher die zweite Rutsche im Aqua Park. Auch die hat einen durchsichtigen Abschnitt für den ganz besonderen Ausblick.

Die jüngeren Gäste werden leider in den Bauch des Schiffs gepackt. Die Räume haben zwar kein Tageslicht, sind aber vom Kindergartenkind bis zum Teenager für alle Altersstufen ausgelegt, wenn man mal nicht am Pool platschen will.

Showcooking im Restaurant Teppanyaki

Das großzügige Raumkonzept spiegelt sich auf dem Kreuzfahrtschiff auch beim Essen wider. Wer bei dem Thema an steifes Kapitänsdinner in Abendkleid und Anzug denkt, hat sich getäuscht. Es geht locker zu – nicht nur im Buffet-Restaurant, das eine großartige Auswahl an Speisen bietet, sondern in allen 27 Restaurants mit internationalen Spezialitäten. Von Italienisch über Französisch bis zu Texanisch reicht die breite Palette. Was man sich nicht entgehen lassen sollte, ist das asiatische Restaurant Teppanyaki. Hier wird das Essen direkt vor den Augen des Gastes zubereitet. Showcooking gibt’s auch in Steakhouse „Cagney’s“. Und für den kleinen Hunger zwischendurch geht man einfach in die „Local Bar“, die rund um die Uhr geöffnet ist. Angenehm bei schönem Wetter ist die Möglichkeit, draußen zu speisen – quasi unter dem Sternenhimmel. Gleich mehrere Restaurants bieten das an.

Nicht alle Restaurants sind im Premium All Inclusive Paket von NCL enthalten. Getränke, selbst offene Weine und Biere, sind es auf alle Fälle, und Kinder und Jugendliche erhalten unbegrenzt Softdrinks, Wasser und Säfte.

Live Musik oder Musical

So einen Tag an Bord gemütlich ausklingen lassen: Auf der „Norwegian Bliss“ geht das mit jeder Menge Livemusik, einem großen Casino-Bereich und zwei Musical-Produktionen in Theater. „Jersey Boys“ lief erfolgreich am Broadway und seit April 19. April 2018 nun auch im mit 700 Plätzen großzügigen Theater. Dass die Show über die vier jungen Sänger aus Jersey auf dem Schiff zu sehen ist, freut CEO Andy Stuart ganz besonders. Und er hat sogar noch eine Steigerung: Eigens für die „Bliss“ wurde „Havanna“ komponiert. Es entführt ins Jahr 1955 in den legendären Nachtclub „Place of Lights“. Wer keinen Platz dort mehr ergattert hat, genießt im Cavern Club   Beatles-Songs oder zieht sich ins Brauhaus mit den über 20 Bieren aus der Flasche und vom Fass zurück. Natürlich wieder mit dem famosen Ausblick aufs Meer.

Überall auf dem Schiff gibt es kleine Winkel und Rückzugsmöglichkeiten, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Gerade das Brauhaus wirkt mit seiner warmen Einrichtung wie eine Kneipe um die Ecke.

Strenge Umweltauflagen

Weniger angenehm ist die Nutzung von Einweg-Plastikbechern am Pool, die anschließend im Müll landen. Und das sind nicht wenige, die hier über den Tresen gehen. Hätte man nicht auch in diesem Bereich, wie im Buffet-Restaurant direkt daneben, Mehrweggeschirr nutzen können? Der Umweltschutzgedanke hat sich aber zumindest anderweitig verankert. Moderne Reinigungsanlagen für die Abgase und Motoren zur Stromgewinnung sind nur zwei Aspekte – nötig wegen der strengen Umweltauflagen in Alaska, wo die „Bliss“ künftig häufig unterwegs sein wird. Auch die Wärmerückgewinnung ist Thema.

Wer übrigens gerne bei Starbucks seinen Kaffee schlürft, kommt auf dem Schiff voll auf seine Kosten. Es ist das einzige Starbucks-Café auf einem Kreuzfahrtriesen – als Hommage an den künftigen Heimathafen Seattle. Leider gibt es keine wiederverwertbaren Becher.

Suite im "Haven" Bereich

Ruhig und geschmeidig zieht die „Norwegian Bliss“ ihre Bahn.  In den Kabinen, die meisten mit Balkon, fühlt man sich wie in einem Hotel an Land. Kein Schaukeln stört, die Motoren sind kaum zu hören.  Für Singles gibt es übrigens spezielle Studio-Kabinen, ohne Einzelzimmeraufschlag.

Eine ganz besondere Erfahrung ist der „Haven“-Bereich. Wer ein bisschen mehr Geld hinlegt, kann hier eine Suite buchen. Und hat dann quasi ein Schiff im Schiff mit einem Pool und Sonnendeck – und mit eigener Observation-Lounge.

Auf der „Bliss“ ist die Bordsprache Englisch. Doch eine deutschsprachige Gästebetreuung ist gewährleistet. Und dann kann man die „Romantik des Ozeans“, wie sie CEO Andy Stuart den Gästen auf dem neuen Kreuzfahrtschiff vermitteln will, einfach genießen.

 

Weitere Informationen unter bliss.ncl.com

Bild: bfs / Hapag Lloyd Kreuzfahrten

Kreuzfahrt in die Antarktis: Frackträger mal ganz ungezwungen

    Als würden sie es sich im Kalender markieren, treten die Pinguine um den 25. April, dem Welt-Pinguin-Tag, den Weg zu ihren Nistplätzen an. Im November kehren sie wieder zurück. Dann lässt sich der Nachwuchs in freier Wildbahn bestaunen.

 

bfs – Wie ein Befreiungsschlag ist der Sprung ins arktische Meer gegen Ende des Jahres für die Pinguine. Monatelang wurde im eisigen Wind gebrütet, auf dem Festland gefastet und das Junge aufgezogen. Nun darf endlich die ganze Familie zum Schwimmen und Jagen ins Wasser. Für das Kleine ist das eine neue aufregende Erfahrung, für die Eltern eine Erlösung nach den vielen Entbehrungen.

   Die Freude der Vögel, wieder im offenen Meer zu sein, spüren auch die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die neben der ausgelassenen Planscherei durch die antarktischen Gewässer gleiten. Gleich mehrere Touren in das ewige Eis bietet beispielsweise Karawane Reisen an und bringt die Tierbegeisterten ganz nah an das Spektakel heran. Mit Fotoapparat und Kamera bewaffnet genießen diese die Überschaubarkeit der Hapag Lloyd Schiffe. Der kleinste Kreuzer fährt mit nur 155 Gästen an Bord – da verpasst niemand das Schauspiel der Pinguine. „Wie Pfeile schießen sie knapp unterhalb der Oberfläche vorbei und präsentieren den ein oder anderen gewagten Sprung. Besonders viele Lacher ernten sie regelmäßig für ihre Rutschpartien auf dem Bauch quer über das Eis oder auch mal von einem Hügel abwärts ins Wasser", schmunzelt Steffen Albrecht von Karawane Reisen, der sich selbst schon mehrmals in den südlichen Polarkreis gewagt hat.

   Neben den verschiedenen Arten der Schwimmvögel gibt es auf den Touren wie der „Antarktis: Expeditionskreuzfahrten ins ewige Eis" noch viel mehr zu entdecken. Junge Robben und Seevögel bringen Leben und Trubel in die Wasserwelt. An Land wiederum können den Abenteurern unterwegs Kormorane, Albatrosse, Riesensturmvögel sowie See-Elefanten und Robben begegnen. Teils leben die Tiere zwischen dem bis zu zwei Meter hohen Tussockgras, teils in einer weißen Gebirgswelt. In Polnähe treiben riesige Felsen ganz aus Schnee und Eis in den kuriosesten Formen über den Ozean. Überraschenderweise gibt es mitten im ewigen Winter auch heiße Stellen. Deception Island ist beispielsweise eine Vulkaninsel und wartet mit gleich mehreren Phosphorquellen auf, die zu einem entspannten Bad in geschützten Buchten einladen.

   Zum Start des neuen Jahres ist die Besuchszeit der Touristen schon wieder vorbei. Denn während in Europa langsam der Frühling einzieht, wird es auf der Südhalbkugel Herbst und damit bitterkalt. Die Eisdecke schließt sich und eröffnet neue Wege. Es ist wieder Welt-Pinguin-Tag. Pinguinweibchen und -männchen beginnen ihren gemeinsamen Weg vom offenen Meer aufs Festland, um einen Nistplatz zu suchen. Diese Strecke kann sich bis zu 100 Kilometer ziehen. So ganz von trauter Zweisamkeit kann man aber wohl nicht sprechen, denn Hunderte von anderen Frackträgern watscheln mit ihnen. An einem geeigneten Ort legt das Weibchen erneut ein Ei und verschwindet zur Futtersuche, während das Männchen fastet und brütet. In einigen Monaten ist das nächste Kind der Pinguinfamilien bereit, im Wasser zu toben. Dann stehen sie für die Bilder der nächsten Reisegruppen parat.

 

Der 23-tägige Trip „Antarktis – Expeditionskreuzfahrt ins ewige Eis" von Karawane Reisen beinhaltet die Flüge von Deutschland nach Ushaia und zurück. Dort, im südlichsten Zipfel Südamerikas, im argentinischen Feuerland, findet die Einschiffung statt. Unterwegs ist man mit dem Expeditionskreuzfahrtschiff MS BREMEN, das 155 Personen Platz bietet. Der größte Vorteil ist neben der überschaubaren Größe, dass an Bord ausschließlich Deutsch gesprochen wird, was auch für Reiseleiter bei Vorträgen und Ausflügen gilt.

Neben den Falkland Inseln werden Südgeorgien, die Süd-Orkney-Inseln, die Süd-Shetland-Inseln und natürlich die antarktische Halbinsel besucht.

 

Autor: bfs (Katharina Pfaff)
Bilder: bfs / Karawane Reisen / Hapag Lloyd Kreuzfahrten

 

Reiseplanung und Buchung
Karawane Reisen GmbH & Co. KG
Schorndorferstr. 149, D-71638 Ludwigsburg
Telefon: +49 7141-28 48 0
email: info@karawane.de
Internet: www.karawane.de

 

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Grönland: Kreuzfahrt ins Land der Eisberge


Auf dem Weg nach Grönland muss auch der moderne Kreuzfahrer einigen Herausforderungen widerstehen, sei es einem übervollen Buffet auf dem Schiff oder einem Orkan im rauen Nordmeer. Am Ende aber warten Grönlands Eisberge, die Kathedralen des Meeres, auf die Schiffsurlauber.

Text und Fotos: Rasso Knoller


Frau Uhrmacher steht als erste am Buffet. Die grauhaarige Dame in den Sechzigern hat ihren Teller gut gefüllt. Kein Wunder: Der Küchenchef auf der MS Ocean Nova kommt aus Österreich, und er macht dem ausgezeichneten Ruf seiner Landesküche alle Ehre.

Nach eineinhalb Tagen bei Windstärke 12 sind die Mägen geleert und die Passagiere ausgehungert. Doch seit das Schiff an der westgrönländischen Küste entlangfährt scheint die Sonne. Keiner der 74 Passagiere denkt mehr an den zurückliegenden Tag, als sich das 73 Meter lange Schiff durch die Dänemark Straße quälte. Als es ächzend gegen die Wellen ankämpfte, die hoch über dem Deck zusammenschlugen.

Erik der Rote und Edvard Grieg

Fast drei Wochen ist die MS Ocean Nova auf den Spuren von Erik dem Roten von Kopenhagen in Richtung Grönland unterwegs. Das jedenfalls verspricht der Katalog des Veranstalters Lernidee Reisen. Doch so ganz stimmt das nicht. Denn tatsächlich war Erik nie in Kopenhagen. Er lebte ungefähr um das Jahr 950 in Norwegen. Von dort musste seine Familie nach Island fliehen, weil sein Vater in seiner Heimat einen Mord begangen hatte. Der Jähzorn lag offenbar in der Familie, denn auch Erik erschlug einen Mann und wurde nach Grönland verbannt.

Obwohl die MS Ocean Nova zu Beginn der Reise weit abseits der historischen Route fährt, werden sich die Passagiere gern an die ersten Tage an Bord zurückerinnern - vor allem an das ruhige Meer. Die Sonne strahlt, als die MS Ocean Nova in Bergen – der angeblich regenreichsten Stadt Europas - vor Anker geht.

Die Hansestadt Bergen, bekannt wegen des Kaufmannviertels Bryggen,  ist eine Stadt der Musik. Einmal im Jahr findet ein großes Musikfestival statt und von hier stammte auch Edvard Grieg, Norwegens bekanntester Komponist. Auch deswegen führt der Landgang nach Troldhaugen, dorthin wo der Meister von 1885 bis zu seinem Tod im Jahre 1907 wohnte und arbeitete.

Die Reisenden haben noch die Griegs Peer-Gynt Suite im Ohr, als das  Schiff hinaus ins Nordmeer aufbricht. Die Färöer sind sein Ziel. Als die MS Ocean Nova im Hafen von Thorshavn einläuft, begrüßen die Inseln die Passagiere mit Sonnenschein, nur um von da an im schnellen Wechsel Regen, Schneeregen und  Hagel zu bieten - alles, was das Wetter in seinem Spektrum vorsieht, ein Jahr im Schnelldurchlauf. Wolkenfetzen ziehen um die steilen Berge, die Sonne kämpft gegen sie an, behält für kurze Zeit die Oberhand und taucht die Hänge in mildes Licht.

Später in Island ist der Aufenthalt nur kurz – aber doch lange genug für eine Bustour zu drei Sehenswürdigkeiten die stellvertretend für das stehen, was Island bekannt gemacht hat: Thingvellir, Geysir und Gullfoss – also die Wiege der Demokratie, Geysire und mächtige Wasserfälle. Auch den inzwischen weltberühmten Eyjafjallajökull sehen wir, allerdings nur in der Ferne und in friedlicher Ruhe.

Ins Zauberland der Eisberge

Und dann geht es hinüber nach Grönland durch die berüchtigte Dänemarkstraße. Sturm und schlechtes Wetter sind in der Meerenge zwischen Island und Grönland normal. Aber einen Orkan hat selbst Kapitän Niels Kallesen hier noch nie erlebt. Und der alte Haudegen, der sein Schiff mit kurzärmligem Oberhemd und in Lederpantoffeln kommandiert, hat schon einige Abenteuer durchgestanden. Seine Reederei hat ihn für ein paar Wochen aus dem Ruhestand zurückholt.

Die MS Ocean Nova hat aber schon kniffligere Situationen gemeistert. Im Februar 2009 wurde über sie in der Tagesschau berichtet -  sie war in der  Antarktis in der Nähe eines Gletschers auf Grund gelaufen. Die Gäste an Borde blieben zwar unverletzt, doch der Urlaub war für sie zu Ende. Sie mussten auf ein anderes Schiff evakuiert werden.

Der Kapitän hatte es den Passagieren versprochen und der Wettergott hat Wort gehalten. „Sobald wir das Kap Farvel umrundet haben, scheint die  Sonne“, hatte Kallesen angekündigt. Und tatsächlich: Nur wenige Seemeilen nachdem das Schiff den südlichsten Punkt Grönlands umrundet hat, legt sich der Orkan.

Und dann tauchen ganz weit „backbord voraus“ - die ersten Eisberge auf.  Zwei schwimmende Kathedralen, die je nach Sonneneinstrahlung ihre Farbe verändern. Blau, weiß, grün und dann wieder blau. Unwirklich sehen sie aus, wie Gäste aus einer anderen Welt.

Gegrillter Lachs vor Gletscherzunge

Auf der Fahrt nach Norden steigen wir immer wieder in die Zodiacs. Die Beiboote bringen uns zu Ausflügen an Land. Etwa zur alten Kryolith Mine von Ivitut. Sie ist seit 1987 verweist und erinnert als Geisterstadt an bessere Zeiten. Wenn aber ein Kreuzfahrtschiff anlegt, fährt jemand aus dem fünf Kilometer entfernten Ort Kangilinnguit über den Berg und öffnet für die Passagiere das Museum. Man ist stolz  auf die Vergangenheit. Der Ort wirkt so, als hätte man ihn erst vor kurzem fluchtartig verlassen. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Mine liegen noch die Lohnabrechnungen auf dem Tisch. In einem der Häuser steht eine Bierflasche auf dem Tisch, so als wäre derjenige der sie geleert hat, nur eben mal kurz vor die Tür gegangen.

Kurz vor Ende der Reise legt das Schiff in der Hauptstadt Nuuk an. Schön ist die 15.000 Einwohner Hauptstadt Grönlands wahrlich nicht. Moderne Zweckbauten bestimmen das Bild. Nur am alten Hafen stehen noch ein paar der alten roten und gelben Holzhäuser, die so typisch sind für die Dörfer und Städte in Grönland. Dort liegt auch das Nationalmuseum. Absolut sehenswert sind dort die Eismumien von Qilakitsoq. Unter einem Steinhügel wurden in der westgrönländischen Gemeinde acht unglaublich gut erhaltene und mit Robbenfellen bekleidete Mumien gefunden. Ihr Todesdatum schätzt man ungefähr auf das Jahr 1475. Bei der Mumie eines vier Monate alten Babys, schaut jeder Besucher instinktiv zweimal hin. Das mumifizierte Kind sieht so aus als würde es nur schlafen. Als müsste es gleich aufwachen und nach seiner Mutter schreien. Vermutlich aber wurde das Baby lebend neben seiner toten Mutter begraben. Das war damals durchaus üblich. Ohne Eltern hatte ein Kleinkind keine Überlebenschance. Und in einer Natur, die kaum genug für das eigene Überleben hergab, wurden elternlose Kinder nur selten von Fremden adoptiert.

Wer sich nach dem Museumsbesuch noch ein paar Wünsche erfüllen lassen will, wirft in den riesigen roten Briefkasten unten am Hafen einen Brief an den Weihnachtsmann ein. Einer meiner Wünsche geht gleich bei der Ausfahrt aus dem Nuukfjord in Erfüllung. Zwei Wale begleiten minutenlang unser Schiff, bevor sie sich dann mit einem wuchtigen Schlag der Schwanzflosse in die Tiefe verabschieden.

Noch beeindruckender ist der Evighedsfjord in den die MS Ocean Nova als nächstes einfährt. Direkt aus dem Meer ragen einige der höchsten Berge Grönlands, teilweise über 2000 Meter hoch, in den strahlend blauen Himmel. Am Ende des Fjords kalbt ein Gletscher ins Meer. Dort lässt der Kapitän auf Deck das Abschiedsessen auftragen. Gegrillten Lachs, zubereitet von dem jungen, österreichischen Koch. Trotz des Sonnenscheins zieht es kühl herüber vom Eis des Gletschers. Doch davon lässt ich Kapitän Kallesen nicht abschrecken. Wie immer trägt er seine offenen Lederslipper und das kurzärmlige Hemd. Frau Uhrmacher hat sich das Teller vollgepackt und balanciert zurück zu ihrem Stuhl. Sie setzt sich, stellt sich das Teller auf den Schoß und schneidet sich ein großes Stück von dem gegrillten Lachs ab.

 

Infos

www.visitgreenland.de


Lernidee Erlebnisreisen
Eisenacher Straße 11
10777 Berlin
Tel. 030 - 786 00 00
www.lernidee.de

 

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Foto: AIDA Cruises

Eine Kleinstadt unterwegs auf See

Alles ist dabei: Theater, Fitnessraum und Biertanks


        

 

         Gut 30 Grad ist es am Abend. Die Lichter der Skyline glitzern im Meer.  Ein lauer Wind weht in der Tropennacht und  leise vibriert der Schiffsdiesel. Die AIDAdiva verlässt den Hafen und nimmt Kurs aufs offene Meer.

         Auf Deck 11 steht Kapitän Sven Laudan mit den vier goldenen Streifen. Er hat noch Dienst. Mit nur zwei Joysticks und den Blick auf die Monitore navigiert er die schwimmende Kleinstadt durch die Nacht. Er zeigt auf die Öltanker, deren Lichter wie verschüchternde Glühwürmchen leuchten. „Da vorbeizukommen ohne etwas zu beschädigen ist immer wieder eine Herausforderung. Der Hafen ist zu eng und zu befahren", erzählt er.

Über 2000 Passagiere hat das Kreuzfahrtschiff AIDAdiva in seinem Bauch verschluckt. Das schwimmende Hotel ist 252 Meter lang, 32,2 Meter breit, mit eigenem Wasser- und Stromwerk, Shops, Galerien, Biertanks und sogar einem Casino.

         Am Frühstückstisch sitzen Ruth und Hannelore, die sich an vergangene Zeiten erinnern, als es noch Tischordnungen gab, die Passagiere sich fürs Dinner fein machten. Der Ober mit den weißen Handschuhen noch Eclairs zum Tee reichte. Der Cluburlaub auf See mit der AIDA bricht mit einigen Traditionen. Den Bug ihrer bisher neun Schiffe ziert ein roter Kussmund. Man lockt jüngere Paare und Familien. 42 Jahre ist das Durchschnittsalter an Bord. Es gibt kein Captain´s Dinner, kein Schlips und Smoking. Dafür Saunawelt, Badespaß, Decksliege oder Joggingpfad und den Kids-Club, alles ist inklusive. Ebenso die Büfetts. Wer es gediegener haben möchte, wählt eins der a la carte Restaurants. Natürlich gegen Aufpreis. Börsen Stammtisch auf hoher See? Nein, wie eh und je ruft es über den Lautsprecher: Bingo Time. Meist laufen dann doch betagte Herrschaften über flauschige Teppiche dem versprochenen Spaß entgegen. Bezahlt wird mit Bordkarte. Ganz gleich, ob Spielscheine, oder in der Kunstgalerie, Fotoladen oder Bar, einfach die Kabinenkarte vorzeigen, unterschreiben und alles wird abgebucht. Ein Bier kostet 3.50 Euro, ein Glas Champagner 7 Euro. Über sein Soll kann sich der Passagier später auf dem Flachbildschirm seiner Kabine informieren. Am Ende der Reise steckt dann die komplette Rechnung im Briefumschlag. Darauf wirft so mancher der Gäste einen ernüchternden Blick.

        Der Kapitän lässt keinen Zweifel daran, wie sehr ihn das Konzept dieses Kreuzfahrtschiffes verbindet. Es ist das Gefühl der Freiheit. Man verschafft sich einen Überblick über ferne Länder und andere Kulturen gewissermaßen im Vorbeifahren.

        Es gibt kaum Wartezeiten beim Auschecken zu den Landgängen. Die 600 Mann starke Mannschaft hat die Logistik fest im Griff. Morgens können die Gäste gelassen auf die Pier eines fremden Ortes blicken. Bei Ausflügen warten zwischen den hoch aufragenden Wolkenkratzern Pagoden, Tempel, Moscheen und Kahnfahrten. Einige Gäste verzichten auf solche Trips. Sie gönnen sich das Bordleben. Genau wie die Crew, die schon über Jahre auf See viel gesehen hat.

        In Vietnam, dem letzten Landausgang der Reise kreuzen Mopeds hupend den Weg. Der Blick in die exotischen Länder lässt die Reisenden erkennen, dass sie in der fernen Fremde gelandet sind. Es bleibt wenig Zeit für das trubelige Großstadtleben. Schon am frühen Nachmittag fahren die Busse zurück zum Kai, wo kurz darauf das Schiffssignal dröhnt und der Dampfer pünktlich wieder ablegt. In den kühlen Kabinen liegt das gedruckte Programm für den kommenden Tag auf See. Gymnastik mit Musik auf dem Sportsdeck, Kunstauktion und Verkauf des fertig gestellten Reisefilms im Theatrium.

        Nicht, dass man es eilig hätte. Auf Heimatkurs drosselt der Kapitän mehrmals die Schiffsdiesel, damit der zweiwöchige Törn nicht zu früh zu Ende geht. Bald taucht Bangkok auf, diesmal an Steuerbord. Dort warten schon die neuen Passagiere auf ihren Traumtrip durch die ostasiatische Welt.

Buchungen und Infos unter www.aida.de

Heidrun Lange

 

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Schiffsdaten
Gebaut in: Papenburg, Deutschland
Indienststellung: 2007
Schiffslänge: 251,89 m
Schiffsbreite: 32,2 m
Vermessung: 69.203 GT
Tiefgang: 7,3 m
Decks: 13

 

Technische Daten
Antrieb: Diesel elektrisch
Antriebsleistung: 24.800 kW
Geschwindigkeit: 23 kn

 

Kabinen und öffentliche Bereiche
Gästekabinen: 1.025
Restaurants: 7
Restaurantfläche: 3.985 m²
Bars: 11
Fläche Sonnendecks: 6.400 m²
Fläche AIDA Body & Soul Spa: 2.300 m²
Besatzungsstärke: 607

 

Weitere Informationen zu AIDAdiva finden Sie auf www.aida.de/aidadiva

Bücher, die man unbedingt im Gepäck haben sollte:

Sebastian Fitzek, PASSAGIER 23


Verlag: Droemer HC (30. Oktober 2014)

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten

ISBN: 978-3426199190

Größe: 15,1 x 3,6 x 22,1 cm

 

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...


Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff Sultan of the Seas und  niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der Sultan kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der Sultan verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm ...

 

Ein Buch, dass man gut und gerne an zwei Seetagen schafft auszulesen. Man muss dabei keine Angst haben, sowas Verrücktes geschieht "hier" auf meinem Schiff nicht -oder doch ??!!

Nicht nur für Kreuzfahrer empfehlenswert!

               

 

Weiße Pferde, schwarze Stiere

Mit dem Flusskreuzfahrtschiff auf der Rhône Richtung Burgund und in die Camargue

Text und Fotos: Günter von Saint-George

 

 

 

Bruno intoniert hingebungsvoll „Let the Sunshine in“. Sein Keybord ist des Musikers tägliches Arbeitsgerät an Bord. Seit vier Jahren schon sorgt der junge Slowake für die musikalische Unterhaltung auf Flusskreuzfahrtschiffen. Mit dem Song aus dem Musical „Hair“ will er nach einem kalten Regentag die Sonne hervorlocken.

Und die strahlt tatsächlich am nächsten Morgen vom stahlblauen Himmel. Für die Passagiere heißt das, ab aufs Sonnendeck. Hier genießen rüstige Rentner und junggebliebene Abenteurer - darunter zwei Reisegruppen aus Süddeutschland - den Blick auf malerische Landschaften, geschichtsträchtige Städtchen, Olivenhaine und Weingärten so weit das Auge reicht.

Startpunkt für das A-rosa Flussschiff ist Lyon. In der Handelsstadt mit Tradition trifft die Rhône auf die Saône. Die „Stella“ legt ab Richtung Norden in die Burgund. Hier warten das mediterrane Macon, das „Tor zum edlen Beaujolais“, gefolgt von Chalon-sur-Saône mit seinen pittoresken Fachwerkhäusern und der St. Vincent Kathedrale aus gotischer Architekturvergangenheit. Ausflüge, die von der Rostocker Reederei reichlich angeboten und genutzt werden, führen zu den Klosterruinen von Cluny, nach Baune oder zu mittelalterlichen Überbleibseln wie Brancion und Cormain.

 

Jede Stunde ein anderes Bild

Wieder zurück an Bord gibt es bei Kaffee und Kuchen reichlich Gelegenheit sich über das Erlebte auszutauschen oder über die Art auf Flüssen zu reisen zu philosophieren. Karin Willen und Dieter Kruthoff aus Mönchengladbach sind A-rosa-treue Wiederholer. Schon drei Mal waren sie mit Schiffen der Reederei unterwegs. Sie loben Service,  die reichhaltigen Mahlzeiten und schätzen die Ausflugsvielfalt. Auch Andrea Engelmann ist angetan von der angenehmen Reiseform. „Jede Stunde ein anderes Bild“, schwärmt die aktive Sportlerin aus Mühldorf am Inn. Sie radelt gern und sucht Entspannung auf dem Wasser. Beides findet die junge Frau auf Flussschiffen wie die „Stella“, denn geführte Touren mit dem Fahrrad gehören zum Angebot.

Tatsächlich ist für Kreuzfahrtkenner die Fahrt auf dem Fluss, die geruhsamste Form, ein Land zu entdecken. Bei rund 20 Stundenkilometern pro Stunde Schiffsgeschwindigkeit sei das nicht nur bei Talfahrt ein reiner Genuss, weiß Jens Neumann, erster Ingenieur an Bord. Der langjährige Kreuzfahrtexperte informiert technisch interessierte Passagiere über die Schwierigkeiten bei Schleusenmanövern. Auf dem Weg zurück auf die Rhône  warten mehr als ein ein Dutzend davon. Da braucht man Zeit und Geduld…und spannend ist es auch. Oft bleibt das Schiff inmitten kleiner Städte vertäut. Da sind Landgänge der kurzen Wege ein Plus. Zum Beispiel in Arles mit der Imposanten Stierkampfarena oder Avignon. Am schönsten ist die Brücke in der Abendsonne mit Blick auf Papstpalast und den Dom mit dem goldenem Engel.

 

Sonnenverwöhnte Natur hautnah

Das Nuturschutzareal der Camargue mit weißen Wildpferden und schwarzen Stieren sind auf einer Jeeptour lohnende Fotomotive. Fernab der Wasserstraße und ausgetretener Touristenpfade geht es quer durch sumpfige Gebiete vorbei an Olivenhainen, Zypressenhecken und Rosmarinsträuchern zu römischen Relikten und Pferdezuchtfarmen inmitten weitreichender Weingärten und Lavendelfelder. Es gibt sonnenverwöhnte Natur hautnah.

Nimmermüde Kreuzfahrer, die ihren Bewegungsdrang selbst bis zum nächsten Landgang nicht zügeln wollen, finden auf der „Stella“ neben einer Sauna und einem Whirlpool viele Gelegenheiten sich fit zu halten. Da lässt sich die Landschaftsvielfalt auch mal vom Trimmrad aus vorzüglich beobachten. „Wer vom Balkon seiner Kabine, dem Liegestuhl auf dem Sonnendeck oder vom Restaurant aus die Bilder der Camargue oder Provence Verbeiziehen sieht, der erlebt nicht selten Momente der inneren Einkehr“, bringt schließlich Passagier Gerhard Klinger aus Wertheim das Erlebte auf den Punkt.

 

Zum Betrachten bitte ein Bild anklicken!

 

Infos auf einen Blick

Die A-rosa-Flotte: Derzeit sind 10 Schiffe auf Rhône, Saône, Rhein und Donau unterwegs

Sechs Routen auf Rhône und Saone

Aros-Stella: 86 Außenkabinen, davon 56 mit französischem Balkon

Auf allen Schiffen ausreichend Fahrräder an Bord

Neu: Themenreise „Donau Klassiker & Golf“ 2 Termine in 2013 (Erstmals am 21. August)

Die Route Stella auf Rhône und Saône ab 1.249 € inklusive Aktiv Verwöhnpaket

 

Neu im Programm ist das Aktiv Verwöhnpaket. Buchbar für Reisen ab fünf Nächte von Mai bis September. Inkludiert sind: Bahnanreise mit Upgrate in die 1. Klasse, freie Ausflüge nach Wahl, Getränkepauschale Select Premium, exklusiver Spezialitätenabend und kostenlose Nutzung der bordeigenen Tourenräder

 

Weitere Informationen unter www.a-rosa.de

Zwischen Korallen, Reggae und unberührter Natur

Text und Fotos: Heidrun Lange

 

 

 

Mit der Norwegian Epic in die Karibik für Entdecker

 

 

Es riecht nach Salz. Weniger nach Fisch oder Meer, einfach nur nach Salz. Der Himmel ist blau mit nur einigen kleinen Wölkchen behangen und liegt wie ein subtropisches Tuch über mir. Das Wasser unter mir zeigt gar keine Farbe. Es schäumt. Sonntag um 16 Uhr legt der Ozeanriese Norwegian Epic von der Pier in Miami ab. Die meisten Leute, die uns zuwinken, tun dies von den anderen Megaschiffen aus, die ebenfalls in diesem Moment in See stechen. Unser Signalhorn blökt noch um einiges lauter, als das der anderen. Die Skyline von Miami, die Hochhäuser und die Brücke, zoomen sich langsam weg und lösen sich in Nichts auf.

 

Norwegian Epic hält Kurs in die Karibik

       Kapitän Trygve Vorren hat das Schiff gegen die offene See gedreht. Wir, groß und weiß nehmen die Fahrt in die westliche Karibik auf. In den Mayastätten Chacchoben, Costa Mexiko und Honduras werden wir an Land gehen. Dort wo die weißen und pudrigen Strände Lagunen säumen und Legenden und Ruinen die Landschaft mit einem Geheimnis aufladen.
Norwegian Epic heißt das Schiff. Seit seiner Taufe ist es in amerikanischen Gewässern unterwegs. Das Herzstück des Schiffes ist das Pool Deck 15. An der Bar sieht man amerikanische Mittelschichtsurlauber, die sich vor dem hellen Himmel gegenseitig fotografieren. Ein Deck höher steht Linda mit ihrem Mann Gerry. Sie ist Immobilienmaklerin aus Michigan. Ihr Mann arbeitet bei der Bank. Beide halten einen Cocktailbecher in der Hand. „Die sieben Tage hier, das ist unser Jahresurlaub. Wir arbeiten hart. Wir brauchen Entspannung." Zum Entspannen gehe ich dann doch lieber in meine Kabine. Ich blicke vom Balkon aufs Meer. Das hat etwas ungemein Beruhigendes. Es scheint als lächele die ganze Welt einen an. Nach einer Stunde mache ich mich auf den Weg in die Lounge, zu anderen Alleinreisenden. Robert sitzt an der Bar und nippt an seinem Cocktail. Er hat ein kleines Studio gebucht, geräumig und stilvoll eingerichtet, mit Fenster zum Gang. „Ist vom Flur nicht einsehbar", sagt Robert. Ohne Fenster und Balkon, das wäre für mich die Hölle. Ich möchte das Meer sehen und riechen.

 

Gleiche Sonnenuntergänge und gleiche Aufzugsmusik

       Wir beide werden in sieben Tagen gemeinsam mit fast 4000 Passagieren 1607 Seemeilen zurücklegen. Wir werden sieben Tage auf einem 329 Meter langen und 40 Meter breiten Gefährt gefangen sein. Sieben Tage das Gleiche. Den gleichen Sonnenaufgang, den gleichen Sonnenuntergang, Frühstück vom Buffet, Sport im Fitnessstudio mit Blick auf das Meer, Mittag vom Buffet. Wir werden die gleiche Hitze ertragen und die gleiche Aufzugsmusik im Fahrstuhl hören.
Abends sehe ich Robert wieder. Robert tanzt im Zweiviertel-Takt zur Disco-Musik. Ich sehe nur noch blasslila Hosenanzüge, luftige bunte Sommerkleider und weiße Freizeitschuhe. Und ich sehe Michael Jackson. Das Double singt Lieder aus den 80iger Jahren. Viele, der Gäste kommen aus einem Amerika, das die Welt nicht so gut kennt: Indiana, Tennessee, Wyoming. Ein paar Europäer findet man auch. Sogar aus Deutschland, aus Hamburg. Andreas und Kerstin haben diese sieben Tage Urlaub gebucht, um die Freiheit zu genießen, an Land zu gehen und durch fremde Länder zu stöbern. In der Handtasche befindet sich nur das Nötigste für unterwegs. Sie wollen Maya Städte besuchen. Sie informierten sich in Reisebüchern über Yucatán, wo die Maya vor eineinhalbtausend Jahren die Paläste und Tempel ihrer Stadtstaaten in den dampfenden Regenwald bauten, oder an Buchten wie in Tulum Terrassenfelder und schwimmende Gärten anlegten, ihre Welt mit sprechenden Bildern aus den rund 800 Glyphen ihrer Schriftsprache schmückten und den Mondmonat auf 23 Sekunden genau berechneten. Eine Hochkultur, deren rasanter Untergang bis heute rätselhaft ist.

 

Stippvisite bei den Mayas

       Alle Schiffe halten in Costa Maya in Mexiko. Eine halbe Stunde Busfahrt und dann ist man mitten im Dschungel zwischen Maya-Pyramiden und Tempeln in Chacchoben. Wer hofft, jetzt mit den Geheimnissen der Maya allein zu sein, der wird enttäuscht. Obwohl noch nicht vom Massentourismus überlaufen, etliche sonnenverbrannte Touristen sind bereits da und klettern zwischen den Ruinen, die zum Teil noch vom Regenwald überwuchert sind. In San Miguel, der Hauptstadt der Insel Cozumel, befinden sich im Regionalmuseum Ausgrabungsstücke der Maya-Kultur. Auch wer sich zuvor in die Welt der Maya vertieft hat, wird während dieser Stippvisite die Rätsel der geheimnisvollen Hochkultur nicht verstehen. Aber immerhin, Maya Kultur für Anfänger. Robert entscheidet sich für den Naturpark und besucht die verschmusten Delfine. Samantha ist ein achtjähriges Delfinweibchen. Zusammen mit einem Dutzend ihrer Artgenossen lebt sie in der Lagune Colombia im Naturpark Faro Celarain. Die Touristen, die sie besuchen, stehen bis zum Bauch im glasklaren Wasser der Karibik und dürfen unter Leitung eines Trainers die handzahmen Tiere streicheln. Die Einheimischen offerieren den Epic-Leuten am Kai, sich mit einem grünen Leguan fotografieren zu lassen. Ein schöner Tagesabschluss, findet ein Pärchen.

 

Honduras und seine Korallenbänke

       In den folgenden Seetagen an Bord lerne ich, was „Rollen" und „Stampfen" bei schwerer See bedeutet. Ich habe festgestellt, dass das Meer nicht immer ein und dasselbe Meer ist. Das Wasser verändert sich. Mal ist es trübe, lichtlos und wirkt bedrohlich. Mal leuchtet der See hell aquamarin, mal tiefblau oder fast violett.
Nach zwei Seetagen hat man genug vom prallgefüllten Veranstaltungskalender mit all seinen Spiel-und Spaßaktivitäten, Bordfesten, Discos und Bühnenshows. Die verbreiten zwar eine Menge Partylaune, kitzeln das Adrenalin und machen müde Knochen munter. Ich möchte wieder festen Boden unter den Füssen spüren und freue mich schon auf den Morgen im Hafen, auf Honduras mit dichten Regenwäldern und unberührten Riffs.
Während aus dem Nabel des Schiffs der Anker an seiner Kette in die Tiefe rattert, strömen die ersten Gäste nach draußen. Die Epic-Leute suchen sich zu zweit, zu viert oder in kleinen Gruppen ihren Weg über die Gangway in die Hafenstadt.
Die See vor der Insel Honduras ist hellblau, so dass man den weißen Meeresgrund sehen kann. Glasklares Wasser sagen die Leute dazu. Noch immer ist die Karibik fast geruchlos. Der Strand ist pudrig, fast weiß. In einiger Entfernung beginnen violette, wolkenartige Korallenformationen. Hinter den Korallen wird das Wasser in kartographisch - präzisen Stufen immer dunkler. Statt Piratenschiffe kreuzen Glasbodenboote vor den Korallenbänken vor Honduras. Schwerfällig teilen sie das Wasser, denn sie sind entsetzlich überladen mit Kreuzfahrern, die sich diese Exkursion nicht entgehen lassen wollten.
Im lagunenflachen Wasser erlernt eine Gruppe das Schnorcheln. Gut 50 Leute treiben reglos auf den Wellen. Das Ganze wirkt wie das Resultat einer Schiffskatastrophe.
Am späten Nachmittag gehen wir wieder auf das heimatlich anmutende Schiff zurück. Hier trifft man auf Bekannte, die vorgestern noch Unbekannte waren. Ich begrüsse den Kabinensteward, dessen asiatisches Gesicht mir vertraut geworden ist. Der Geruch der Kabine, das frisch aufgeschlagene Bett ist eine kleine Welt für sich geworden.

 


Informationen:

Buchungen dieser Kreuzfahrt:
In Reisebüros oder bei NCL
Tel.: +49 (0) 611 3607 0
Fax: +49 (0) 611 3607099
e-mail: reservierung@ncl.com
www.ncl.de

 

 

Für die Reise notwendig: 

Alle USA-Reisenden müssen sich auf der Esta-Website des US-Ministeriums einloggen und registrieren. Und das bis 72 Stunden vor dem geplanten Abflug. Wenn alle Daten auf der Internetseite erfolgreich eingegeben und abgeschlossen wurden, erhält man noch vor dem Abflug die Einreisegenehmigung. Allerdings ist die Einreise nur zunächst bewilligt. Sie kann vor Ort von den Beamten der Zoll- und Grenzschutzbehörde dennoch verweigert werden.


Ab Sommer 2011:
Die "Norwegian Epic", hat mit 329 Meter Länge und 40 Meter Breite enorme Ausmaße - nicht umsonst bezeichnet NCL seinen elften Neuzugang als "Kreuzfahrt-Ressort" statt "-Schiff". Das schwimmende Ressort wird im Sommer 2011 auch in europäischen Gewässern zu sehen sein und sich in die Häfen von Barcelona, Neapel sowie Palma de Mallorca schieben.

Eine Übersicht über alle Kreuzfahrten von Norwegian Cruise Line sowie weitere Informationen erhalten Interessierte in der frisch gedruckten zweiten Edition des Freestyle Cruising Katalogs 2011/2012 oder im Internet unter ncl.de, ncl.ch, ncl.at

 

Anreise:
Mit AmericanAirlines von allen größeren Städten Deutschlands über London Heathrow nach Miami. www.americanairlines.de
Air Berlin fliegt von allen größeren Flughäfen direkt nach Miami. www.airberlin.com

 

Weiße Segel unter der Karibiksonne
Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

 

Mit der  „Star Clipper" durch die schillernden Wasser der British Virgin Islands.

 

 

       Von der Hängematte vor „Foxy's Bar" schweift der Blick über Bucht und Meer. Leise und sacht rollen die Wellen heran, überspülen den elfenbeinpudrigen Strand, wiegen sich ausladende Palmenwedel träge im Wind. Eine Frau streift barfuß über den Saum der weitgefächerten Brandung. Ihre Fußabdrücke füllen sich mit Wasser, Augenblicke später hat das Meer alle Spuren verwischt. Warm der Wind, warm die Wellen, warm der Sand: Süßes Nichtstun in der wiegenden Matte unter Palmen, Rum Punch unter Zunge und Gaumen, so frisch, so kühl, so fruchtig. Angehaltener Traum. Don't move - das hört man oft in der karibischen See.

 

Wo das Karibisches Meer auf den Antlantik trifft
        Ortsbestimmung: Fliederfarbene Häuschen mit weißen Dächern und rosa Türen im Grün der White Bay. Kennen Sie nicht? Auf dem winzigen Eiland Jost van Dyke, nach einem Piraten benannt. Kennen Sie nicht? Auf den Britischen Jungferninseln, (BVI). Kannte ich bis dato auch nicht. Kleine Antillen, Inseln über dem Wind. Westindies, östlich von Puerto Rico, wo das Karibische Meer und der Atlantik zusammenschwappen. Die Einwohner so an die 18 000, schwarzer Hautfarbe zumeist und Nachfahren afrikanischer Sklaven. Im Unterschied zu den „BiViAis", wie sie ihre Kronkolonie nennen, gibt es noch die benachbarten US Virgin Islands. Ganz anderes Feeling meinen alle, die mal da waren. Viel mehr Leute, vielmehr Rummel, amerikanisch eben.
Sint Maarten, eine Insel, zwei Länder. Der Norden gehört zu Frankreich, der Süden zu Holland mit dem Hauptort Philipsburg. Dort im Yachthafen wartet die weiße Viermast-Bark „Star Clipper", 115 Meter lang, 15 Meter breit. Der Kapitän, Loretto Mancino aus Sizilien, seine Offiziere und die Crew - international - werden mit den 150 Gästen eine Woche lang durch die Bilderbuchwelt der Virgin Islands segeln.

       Am Abend heißt es: Sail away! Leinen los, Decklautsprecher an. Es erklingt der pathetische Soundtrack aus dem Kolumbus-Film „1492: Conquest of Paradise". Welch ein Spektakel! In wenigen Minuten takelt sich der Großsegler fast selbsttätig auf, dank starker Hydraulik. Keiner muss mehr in die Wanten steigen und auf die Rahen klettern. Wind frischt auf, Wellen klingen. Jetzt knarzen Winden, quietschen Seile, flattert Segeltuch, grummelt und bollert wie ein aufziehendes Gewitter. Hinreißend, romantisch, außerirdisch!


Wind, Wasser, Strand
        Die British Virgin Islands, aus Vulkanen geboren, sind ein Traum zum Segeln: Stetige Passatwinde und türkisfarbenes Wasser. Wilde Felsenberge und sattgrüne Macchia, strand-perlenweiß umschlungen. Unberührte Natur, Kulturschätze kaum...
       Am nächsten Mittag: Ankern vor Anguilla in der Road Bay. Schon wieder ein anderes Land, jetzt die Engländer. Wie ein Aal schlängelt und räkelt sich die flache, schmale Insel im Meer, 25 Kilometer lang, fünf breit. Ein Muster für elegante Resorts mit ausgezeichnetem Golfplatz, sichelförmige Traumstrände. Der klapprige Inselbus bringt uns nun aber zu dem allerschönsten der gesamten Karibik: An der Shoal Bay kräuseln sich smaragdfarben die Wellen auf strahlendweißem Korallensand, Strand und Meer soweit das Auge reicht. Wenige Touristen nur, keine Casinos, bunte Fische, nette Beachbars, und am Strand spielt eine Reggae-Band - was will man mehr.


Schnuckelige Häfen und romantisches Bordleben
        Auf dem Weg nach Virgin Gorda, der „dicken Jungfrau", passieren wir den engen Francis Drake Channel und sehen bald einen wirklich schnuckeligen Hafen, Marina Bay, kaum mehr als ein pastellbunter Würfelhäuserhaufen mit einer Puppenstubentankstelle für Eis und Benzin. Und dem Bitter End Yacht Club, feinste Segleradresse im Inselreich, und der Sunset Bar, wo zum Tagesausklang so richtig die Post abgeht. Hier werden die BVI's sehr amerikanisch.
Wir aber genießen lieber das beschauliche Bordleben. Die Gäste auf dem Star Clipper sind eine interessante Melange aus Amerikanern, Briten, Franzosen, Deutschen, Italienern und Russen. Jeden Abend treffen sich alle im kleinen, feinen Restaurant zum exquisiten Dinner. Die Kellnercrew hat sich am Kapitänstisch postiert, einer trägt die Torte mit den Kerzen. Jeder weiß, was jetzt kommt: kein Geburtstagsständchen, heute wird Robert aus Wien für seine 50.(!!) Tour auf dem Star Clipper und seinen Schwesterschiffen geehrt. Danach gesellt man sich zum Pianospieler oder trifft sich auf einen Drink an der Tropical Bar auf dem Hauptdeck, alles schick in Teak und Messing. Es ist eine Nacht, in der man nicht schlafen gehen will. Satt leuchtende Sterne hängen niedrig vom Himmel, an Land funkeln die Lichter die Hänge hinauf.
        Weiter geht die Fahrt frühmorgens unter vollem Tuch - das sind 3365 Quadratmeter voll Wind! Und wie er segelt, der Windjammer, gebläht, selbst bei mäßiger Brise! Jederzeit - Prinzip der Reederei - können die Passagiere von der Brücke den Seeleuten bei ihrer Segel-kunst zuschauen. Ziel ist Norman Island im scheinbar undurchdringlichen Gewirr der vielen Jungferninselchen. Das bot einst Seeräubern ideale Verstecke. Hier muss, so meint man, R. L. Stevenson den Schauplatz seiner berühmten „Schatzinsel" gefunden und sie wohl auch dort geschrieben haben.
Von Norman Island ist es zur Hauptinsel Tortula der BVIs nicht weit. Man ankert auf Reede. Tenderboote shutteln die Gäste zum Landgang. Längst vor ihnen hat das Wasser-sportteam im Schatten einer Palme sein Angebot ausgebreitet: Kajaks, Wasserski und das Bananenboot. Hier führen alle Wege nach Road Town. Eigentlich eher ein künstlich konstruiertes Dorf im bonbonfarbenen Karibikstil, wo Banken und Tausende von Firmen aus aller Welt Briefkästen angenagelt haben - in die niemals Steuerbescheide eingeworfen werden! Im kleinen Hafen wiegen sich die Yachten, deren Eigner zur Happy Hour die In-Kneipe „Pusser's" bevölkern, Einheimische sieht man kaum. Wer lieber bummeln will, schlendert durch die Main Street. Bei „Sunny Caribee" gibt es einheimische Gewürze, im „Pusser's Company Store & Pub" den besten Rum.


Crew und Passagiere: Ein Team
       Der Reiz einer Reise auf dem Star Clipper besteht nicht allein in den nostalgischen Seglergefühlen, in denen der Passagier hier geradezu baden kann. Dazu kommen Dinge, die nicht zu sehen, aber deutlich zu spüren sind: Die unauffällige Teamfähigkeit der Crew und bald auch die der Gäste. Ohne sie wäre das Schiff hohl wie eine leere Muschel. Dieser Ein-klang bringt jeden Tag aufs Neue zufriedenes Lächeln auf die Gesichter.
„Pina Colada oder Rum Punch?", fragt die Schaffnerin an Bord der Scenic Railway auf St. Kitts. Komfortabel sitzen wir auf dem oberen, offenen Deck der buntangemalten Eisenbahn und genießen eine der schönsten Bahnstrecken der Welt rund um's Eiland - bei leiser Musik und Insel-Historie. Es geht durch Zuckerrohrfelder, vorbei an stillgelegten Windmühlen, die Küste entlang, hinauf in den Regenwald, den Vulkan Mount Liamuiga im Blick und die Schwesterinsel Nevis, weiter über Stahlbrücken, die sich über tiefe Canyons spannen und hinab in die kleinen Örtchen, etwa St. Paul's, und nach gut drei Stunden wieder zurück in den Hauptort Basseterre. Auf dem Inselduo geht es wohl noch entspannter und gelassener zu, als in der Karibik schon üblich. Mit Affenzahn geht hier gar nichts. Aber Affen gibt es auf St. Kitts mehr als genug. Mittags ist Affenhitze und Affenzeit! So kann es passieren, dass eine Grüne Meerkatze oder ihr ganzer Trupp anrückt, auf die Waggons springen und saufen will - gern auch den Rum Punch.


Promis gucken auf St. Barthélemy
        Von der Friars Bay sind alle Gäste wieder an Bord. Das Meer ist friedlich, der weiße Segler lichtet die Anker, nimmt Kurs auf die Antilleninsel St. Barth, lautlos ins Abendrot hinein.
St. Barth ist Frankreichs schöner, glamouröser Außenposten, das karibische St. Tropez. Das macht den Reiz aus. Angenehmes, Teures, angenehm Teures kommen hier zusammen: Die oberen Zehntausend geben sich ein Stelldichein, Royals und halb Hollywood machen hier Ferien. Im Hafen von Gustavia liegen die Millionärsyachten dicht an dicht; in den Restaurants stehen die Köche aus Paris hinter'm Ofen. Showtime und Starreigen ist fast immer. Sehen und gesehen werden! Beim Sundowner im In-Treff „Carré d'Or" oder im „Le Select", dem ältesten Lokal der Insel. Oder natürlich beim Shopping in den unzähligen Nobelboutiquen, wo Kreditkarten schmelzen wie Butter unter der Sonne. Aber auf St. Barth sei man diskret, sehr diskret und verkrümele sich eher an die 22 Traumstrände, versteckt und verschwiegen, bitte sehr! In St. Jean ist die „Nikki Beach Bar" die prominente und originelle Adresse für das St. Barth-Feeling und den Kult-Cocktail „Hibiscus" - gemixt aus Rum, Baileys, Kokos und Grapefruit: Karibik in Flüssigform...

 

zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken!

Service:


Anreise:

Mit Air France täglich von allen großen Flughäfen über Paris nach St. Maarten, ca. 650 Euro; www.airfrance.de


Einreise:

Ein mindestens sechs Monate gültiger Reisepass - keine Visumspflicht. Und ein gültiges Rück- oder Weiterreiseticket.


Geld:

Währung ist der US-Dollar. Dollar in bar mitnehmen, EC-Karten zwecklos, Kreditkarten nicht überall akzeptiert.


Klima:

Durchschnittliche Temperaturen 26 bis 32 Grad, angenehme Passatwinde. Regen gelegentlich von Mai bis Oktober. Keine Tropenkrankheiten.
Sicherheit: Die BVIs gelten als besonders sicheres Reiseziel ohne nennenswerte Kriminalität.


Mietwagen
für Inselrundfahrten bekommt man ab ca. 40 Euro/Tag.
Unterkunft: 4-Sterne-Hotel Divi Little Bay zentral auf holl. Teil von St. Maarten gelegen; im DZ ab 86 Euro/Pers., Frühstück 20 Euro/Pers.

 

Veranstalter: Star Clippers Kreuzfahrten, 30853Langenhagen; Tel. 0800-782 72 54 oder 0511/72 66 59-0; email: info@star-clippers.de; www.star-clippers.de;
- Star Clipper-Special bis Abflug 2.4.2011(Karibik wie beschrieben): 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn und 3 Hotelnächte auf St. Maarten inkl. Flug ab/bis Deutschland ab 2995 Euro/Pers. bei Doppelbelegung.
- Star Flyer-Special (Schwesterschiff) bis Abflug 26.2.2011 Costa Rica & Mittelamerika: 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn und 3 Hotelnächte in Costa Rica inkl. Flug ab/bis Deutschland ab 3550 Euro/Pers. bei Doppelbelegung.
- Royal Clipper-Special bis Abflug 18.2.2011 Grenadinen Inseln und Barbados: 12 Tage/10 Nächte, davon 7 Nächte Segeltörn mit 5-Master und 3 Hotelnächte auf Barbados inkl. Condorflug ab/bis Frankfurt ab 3095 Euro/Pers. bei Doppelbelegung.
Weitere Termine bis 2012 zu Normaltarifen, auch für das westliche und östliche Mittelmeer (7-Nächte Törns mit Preisen ab/bis Athen ab 1790 Euro/Pers.) und die Ozeanüberquerungen (am 9.4.2011 von St. Maarten in 35 Nächten mit 14 Stops nach Athen, ab 4785 Euro/Pers., Teilstrecken möglich), Näheres im Katalog oder im Reisebüro/Internet.

Literatur: Lesenwerte Beiträge mit gutem Serviceteil: „Karibik. Kleine Antillen" als Polyglott Apa Guide. 21,95 Euro u.a. Kreuzfahrt Guide, www.kreuzfahrtguide.com/DPK
Infos: The British Virgin Islands Tourist Board, 40822 Mettmann; Tel. 02104/28 66 71; Fax: -/91 26 73; email: Bvi@travelmarketing.de; www.bvitouristboard.com

 

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Ägypten -Nilkreuzfahrt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ägypten: Wer ab März die Tempel von Abu Simbel und am Nil sowie die Kulturschätze in Nubien wieder uneingeschränkt sehen will, beginnt mit einer Schiffs-Safari auf dem Nasser-See.

 

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Auf der Meeresautobahn ins Zarenreich
Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

 


An Deck eines Frachtschiffes auf den Spuren der russischen Seele: Kein Dresscode, kein Begrüßungscocktail: Dafür erlebt man den Bordalltag der Mannschaft und einen der schönsten Wasserwege über die Ostsee - von Lübeck nach St. Petersburg.


          Vorfrühling in St. Petersburg, ein Traum. Genau genommen ist Petersburg immer ein Traum, aber im Frühjahr sind plötzlich die Farben wieder klarer, weht der Wind ein Hauch milder. Die Kontraste treten schärfer hervor. Besonders, wenn man vom Meer aus auf die Zarenstadt zufährt. Kuppeln ragen in den diffus schimmernden Himmel: Paläste und berühmte Kirchen kommen ins Blickfeld. Kerzengerade bohrt sich die Goldnadel der Admiralität, Symbol der Stadt, aus der Uferlinie in den Himmel. Die Petersburger sind noch unter sich, gelassen, freundlich. Nur langsam tauchen sie aus dem dicken Mantelfutter der Stadt auf, in das sie während des Winters gerutscht waren. Sie nehmen die Plätze und Gassen ihrer Stadt wieder in Besitz. Hektik, Touristengruppen, Kitsch und Kommerz - all das nimmt jetzt wieder seinen Lauf.
           Das Annähern an die „Schöne des Nordens" beginnt mit Finnlines bereits im Lübecker Hafen am Lehmannkai 2. In der Nase: Gestank von Schweröl und der Duft der weiten Ostsee. In den Ohren der Soundtrack des Welthandels: Rumpelnde Container und schnaufende LKW's. Vor den Augen: unzählige große Kräne und ameisengleiche Transportfahrzeuge. Mittendrin liegt die weiß-blaue „Transeuropa", mit 3200 Meter Platz für Frachtfahrzeuge und seit 2003 auch für Privatautos. Für maximal 114 Passagiere stehen 34 Außenkabinen zur Auswahl, alle ca. 20 Quadratmeter groß; nichts ist nobel, aber alles praktisch. Mit Dusche und Fernseher sind sie funktional und gemütlich eingerichtet.
           Wer eine Frachtschiffreise bucht, weiß meist vorher, was ihn erwartet: Seefahrt ohne Schnickschnack. Ausnahmsweise gibt es heute einen Cocktail; Kapitän Frank Pretory hat dazu eingeladen. Der schlanke 45iger sieht eher aus wie ein smarter Banker, denn als ein Kerl, der sein Schiff auch in rauer See und Wellen von 15 Meter Höhe auf Kurs halten muss.. „Ein Schiff", sagt Pretory, „gehört auf See", da, wo es keine Kanalwände oder Untiefen gibt.   Ein paar freundliche Worte noch, dann geht er schon wieder über steile Treppen hinauf zu „seiner" rundum verglasten Brücke, wo man ihn nach Anfrage gern auch mal besuchen kann. Dort sieht man technische und elektronische Gerätschaften aller Art - und hat einen grandiosen Ausblick auf die Weite der Ostsee bis zum Horizont.

 

An Bord: Seefahrt ohne Schnickschnack
         Zunächst einmal geht es vorsichtig durchs Lübecker Hafenbecken auf die Trave, dann flussabwärts. Rechts, also steuerbord - die Lichter der vorbeiziehenden, kleinen Küstenhäuser, die mit ihrer Beleuchtung wie Puppenstuben aussehen. Links - also backbord - zieht ein Riese von Kreuzfahrtschiff langsam an uns vorbei - bei aller Routine ist hier volle Konzentration der ganzen Mannschaft gefordert.
Und so macht sich erst auf See an Bord etwas Entspannung breit. Dafür sorgen auf guten Schiffen wie der Transeuropa ein Sonnendeck, Sauna, Whirlpool, Sporteinrichtungen, eine gemütliche Bibliothek und der kleine Sailor's Shop mit aktueller, maritimer Mode. Zum freien Blick aufs Meer gibt es einen Liegestuhl, sehr viel, sehr frische Luft und sonst eigentlich gar nichts. Wer jetzt nicht entspannt, der kann es einfach nicht.
          Unterbrechungen vermitteln die drei warmen, bodenständig, aber köstlich mit Pfiff zubereiteten Mahlzeiten im ansprechend möblierten Restaurant. Die Stimmung ist familiär. Zur Essenszeit und danach in der Club-Lounge ist Gelegenheit für Gespräche mit Mitreisenden und russischen LKW-Fahrern über dies und das, über Schiffe und Maschinen, über Häfen und die besten Routen, über das Wetter und das Leben auf See: Draußen boxt sich die „Transeuropa" im aufziehenden Nebel durch die Wellen, drinnen werden nicht nur ein ‚Eisbär' oder ein ‚Ivan-der-Schreckliche' getrunken. „Wässerchen" Wodka und Curacao, Limonenjuice und Zuckersirup sind die Ingredienzen, aus denen Barkeeper Alex aus Rostock die fantasievollen Drinks zusammen mixt.
           Einen Morgen später - halb in der Nacht kontrollierten die Grenzbeamten die Pässe - Anfahrt auf St. Petersburg. Endlich erscheinen die Lichter der wunderbaren Vier-Millionenstadt am Finnischen Meerbusen. Ein surreales Panorama, ein schönes Bild. Nach einem schnellen Frühstück bleiben den ‚Kulturwanderern' zwei Tage, mit Reiseleiterin Oksana die Traumstadt von Peter des Großen (1672-1725), die „Diva aus den Sümpfen" zu erkunden. Er wollte ein Tor zum Westen, ließ namhafte Architekten eine prächtige Stadt mit einem quadratischen Straßennetz auf 42 Inseln bauen, mit Fassaden in Barock und Klassizismus. Das Ergebnis ist noch heute atemberaubend.


Goldkuppeln, Kaviar und Leonardo

          In the Mood - für Stimmungen war dieses architektonische Gesamtkunstwerk stets gut und ist es noch: Wo Fontanka oder Mojka sich mit ihren majestätischen Granitufern und geschwungenen Brücken durch stille Palais-Schluchten ziehen, verzaubert es wie Venedig, besonders wenn die Abendsonne warmes Licht darübergießt. Der Newskij-Prospekt produziert sich dagegen den ganzen Tag über raumgreifend und lebhaft wie die Grands Boulevards von Paris. Und an der Newa - noch immer glitzert sie vom Eis, die sie mit sich trägt - wenden sich Paläste dem Meer zu, demonstrieren Weltoffenheit wie die Schwesterstadt Hamburg.
           Das Wechselspiel der Gesichter verwirrt wie die Spiegelungen im großen Saal des blau-weißen Katharinenschlosses im nahen Zarskoje Selot, wie das idyllisch im Grünen gelegene Dorf Puschkin auch genannt wird. Man erspäht die endlosen Wiederholungen, durchschaut die Tricks und macht doch nur einen Schritt - und alles war Illusion. Oder doch nicht? Die Nachbildung des legendären Bernsteinzimmers jedenfalls ist weder Illusion noch Traum - es ist seit 2003 Realität und einfach sensationell!
Über die Schlossbrücke dröhnt dichter Verkehr. Steifer Wind zerrt an Haaren und Mänteln. Vor ihnen breitet sich die ganze Zarenpracht der Newa-Front von der Eremitage mit Winterpalais bis zum Dekabristenplatz aus, blattgrün mit weiß und ocker, leuchtendgelb. Die Kuppel der Isaakskathedrale gleißt wie die Sonne. Beim ersten Mal bleibt den Besuchern nur atemloses Erstaunen vor soviel Protz und unermesslichem Reichtum: die vergoldeten Säulen, vergoldeter Stuck, marmorne Prunktreppen, Fußbodenmosaiken, grandiose Kristall-Lüster, Spiegelsäle, Gemäldegalerien mit Kunst von Leonardo, Raffael, Rembrandt bis Michelangelo - Zarenschätze im Überfluss. Haben die Petersburger noch einen Blick dafür?
           Der sechsspurige Newskij-Prospekt im Herzen der Stadt reißt sie an sich wie ein Magnet, die Jungen, die Flexiblen, die es scheinbar geschafft haben. Modischer Schick belebt die Anorak-Einöde, ungeniert wird der neue Reichtum zur Schau gestellt. Zu haben ist alles, was die russische Seele begehrt, bis hin zur neuesten Kollektion der Haute Couture. Wir aber sind auf der Suche nach etwas „typisch Russischem". Die Auferstehungskirche am Gribojedow-Kanal entspricht mit ihren bunten Mosaiken und fünf Zwiebeltürmchen so recht allen Klischeevorstellungen. Der Souvenirladen im größten Kaufhaus der Stadt, Gostiny Dwor, auch. Lackschachteln, und vor allem Matrjoschkas, die Puppe in der Puppe in der Puppe, sind die Renner. Doch in unser Gepäck kommt Tee aus dem traditionsreichen Lebensmittelladen Jelissejew auch am Newskij und leckerer Kaviar, frisch vom großen Kusnetschnij Bauernmarkt. Dort duftet es intensiv nach eingelegten Gurken und frischen Kräutern. Händler zeigen lächelnd ihr Vermögen in Form blitzender Goldzähne, neben den Ständen bieten alte Babuschkas Häkelmützen und grobgestrickte Socken an.
          St. Petersburg hat viele Gesichter. Die Erinnerungen an sie nehmen wir mit an Bord der „Transeuropa" für die Rückfahrt über die Ostsee-Autobahn nach Lübeck oder im Kofferraum des eigenen Autos nach Moskau...

 

zum Vergrößern bitte ein Foto anklicken!

Service für St. Petersburg


Anreise: Mit Finnlines-Schiffen Transeuropa und Transrussia 2x pro Woche: Lübeck-Ventspils-St. Petersburg in 2,5 Tagen mit VP. Einfache Fahrt ab 318 €/Erw., 159 €/Kind. Fahrzeuge ab 150 €/PKW, gültig bis 31.3.2011. Während des Aufenthaltes in Petersburg kann das Schiff als Hotel genutzt werden. Visum für Russland wird verlangt; Finnlines ist bei der Beschaffung behilflich!

 

Tipp: Immer nachfragen nach Sonderpreisen!! Kombinieren Sie herrliche Rundreisen mit Rabatt!!

 

Weitere Routen:

Täglich Travemünde-Helsinki;

3x pro Woche Rostock-Helsinki über Gdynia oder nur Rostock-Gdynia mit Zoppot und Danzig;

Tagesfahrt Travemünde-Malmö (Fahrrad gratis);

2x pro Woche Lübeck-Ventspils (Lettland) - Riga, „Paris des Ostens" ca. 185 km vom Hafen Ventspils entfernt.

 

Kontakt u. Auskunft: Finnlines Passagierdienst, 23554 Lübeck;

Tel.: 0451/1507-443;
Email: passagierdienst@finnlines.com; www.finnlines.de

 

Die Frachtschiff-Passage Lübeck-St. Petersburg kann über den Hamburger
Osteuropa Spezialisten Schnieder-Reisen gebucht werden.
Tel. 040/3802060;
Email: info@baltikum24.de; www.baltikum24.de

 

Reisezeit: Ganzjährig, die weißen Nächte dauern in Petersburg von ca. 10. Juni bis ca. 2. Juli

 

Restaurants/Cafés: „Restoran Rysskaja Rybalka" - man angelt sich im anliegenden See seine Fische selbst! Kretovsky Island, Yujnaya doroga 11;

Email: russian-fishing@mail.ru;
„Podvorye" in Petersburg, 16 Filtrovskoe shosse, traditionelle russische Küche mit Folklore und sehr schönem Shop; www.podvorye.ru - unbedingt in die Gästeliste schauen!!
Davidov's mit goldenen Sofas u. Kronleuchter; viel Holz im Hotel Astoria: Kaviar mit Rahm, Lauchzwiebeln, Ei ab 22 @ für 100 g; gegrillter Stör ab 18 €; Café Idiot: traditioneller Künstlertreff, Mojka 82; Im Old Customs House gibt es elf Sorten Wodka.


Hotels: „Vesta", nettes Hotel am Newskij Prospekt, Single ab 80 €;

www.vestahotel-spb.ru
Pension Turgeniev: nur 4 Zimmer in einer Seitenstraße vom Newskij, DZ/F ab 90 €; Intern. Hostel, zentral; DZ ca. 55 €/F; Mehrbett-Zi. Ca. 22 €/P., Sovetskaja 3; www.ryh.ru;
Grand Hotel Europe: Hier verkehrten der Zar, Rasputin und Dostojewski; DZ ab 190 € (über Airtours im Reisebüro).


Literatur: Trescher 2004, 410 Seiten, 15,95 Euro; Polyglott: St. Petersburg on tour mit Karte, 9,95 €


Weiteres:
Botschaft der Russ. Föderation, Konsularabteilung, Behrenstrasse 66, 10117 Berlin, Tel.: 030/2291207.

 

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Grönland
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Moskau - St.Petersburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Russland: "Mütterchen Wolga", sagen die Russen zum längsten Fluß Europas, der in den Waldai-Höhen entspringt und ins Kaspische Meer mündet. Früher fuhren die Zaren am Fluss entlang, und wo sie Rast machten, ließen sie prächtige Paläste bauen

 

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Vom Vergnügen einer Mini-Kreuzfahrt

 

 

 

 

 

 

 

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© DIE REISE-ILLUSTRIERTE - Ausgabe April 2024