Hotel des Monats
Palace Pakoszów - Schloss Wernersdorf – ehemaliger Adelssitz in Niederschlesien
Text und Fotos: Elke Thonke
Inmitten herrlicher Landschaften und Seen des Hirschberger Tals im Südwesten Polens, kann man über 40 Schlösser, Burgen und Herrenhäuser entdecken.
Nach Enteignungen sowie Vertreibung, wurden diese ehemaligen Besitztümer nach 1945 vielerorts als soziale Einrichtungen genutzt, jedoch war auch der Verfall
unübersehbar. Nach der Wende konnten ehemalige Besitzer und EU-Bürger diese Anwesen vom Staat käuflich erwerben, wodurch zwischenzeitlich unter anderem noble Hotels entstanden sind.
So auch das geschichtsträchtige Schloss Wernersdorf, das bereits 1725 erbaut wurde. Der letzte Spross des traditionsreichen Besitzes floh 1944 ins Saarland,
wo sich Hagen Hartmann mit seiner Frau Ingrid als Ärzte niederließen. 2005 erwarb der letzte Enkel der Vorfahren das Schloss zurück. Restaurierung, Renovierung, An-und Umbauten waren nervenzehrend
und sehr kostspielig, aber 2012 konnte dann der Hotelbetrieb, einschließlich der Konferenzräume, eröffnet werden. Das Schloss bleibt in Familienbesitz, ist jedoch im April 2023 verpachtet
worden.
Außer den drei Teichen, die das Grundstück umgeben, erstreckt sich eine weitläufige Wiesenlandschaft, die zum Blickfang wird, weil hier anmutige Skulpturen ihren
Platz gefunden haben. Ein großes Schmuckstück ist der Festsaal mit allegorischen Gemälden von der Hand des Künstlers Christoph Wetzel, (geboren 1947 in Berlin). Dieser Saal wird überwiegend für
kulturelle Zwecke genutzt. Der wertvollste Raum ist ein Wohnzimmer mit Kamin und Delfter Fliesen aus dem 18. Jahrhundert.
Wegen großer Nachfrage wurde vor zwei Jahren nochmals angebaut. Gäste wohnen in behaglichen, hellen Zimmern mit Balkon. Darunter glitzert ein großer Teich
im Sonnenlicht. Wenn der Blick in die Ferne schweift, sieht man das Riesengebirge, dessen höchste Erhebung, die Schneekoppe, 1602 Meter misst.
Viele Gäste bevorzugen als Unterkunft den historischen Teil. Hier gibt es auch Zimmer, deren Mittelpunkt eine Badewanne ziert. Während einer Besichtigung dieser etwas außergewöhnlichen Einrichtung,
entrang einer älteren Dame ein tiefer Seufzer, begleitet mit den Worten: „Ach, wär ich doch noch mal jung“!
Man könnte Tage dort verbringen, ohne sich zu langweilen. Das Restaurant ist großzügig angeordnet, die Bar einladend, ebenso die Schlossbibliothek. Selbst
Bridge-Tische werden häufig genutzt. Natürlich darf in so einem Haus Fitness, SPA und Wellness nicht fehlen. Der Pool und die Liegestühle auf der Terrasse sind beliebt, auch ein Freiluftschach ist
vorhanden.
Natürlich möchte jeder der an Kultur und Natur interessiert ist, Entdeckungen in der Umgebung machen. Das naheliegende, hübsche, historische Städtchen Jelenia
Góra (Hirschberg) liegt nur 70 Kilometer von Görlitz entfernt. Meistbesucht ist sicher das Gerhard-Hauptmann-Haus in Jagniatków (Agnetendorf). Das Museum Wiesenstein, ist in einer prächtigen
Jugendstilvilla untergebracht. Es gibt sehr viel zu sehen, denn hier lebte der Literaturnobelpreisträger von 1901 bis zu seinem Tod 1946.
Ein Wallfahrtsort bleibt auch Krzeszów (Grüssau). Der Klosterkomplex der Benediktiner ist von beeindruckenden sakralen Barock-Bauten umgeben und wird durch
Besichtigung einige Zeit in Anspruch nehmen.
Wer zum Abend ins Hotel zurückkehrt, darf sich auf ein feines Essen und auf einen guten Tropfen freuen. Es ist nicht nur die regionale Küche, sondern auch Weine, die
aus heimischen Anbau stammen. Was nicht auf der Speisenkarte steht, ist das Leibgericht von Kaiser Wilhelm I., bestehend aus einer Mischung von Pökelfleisch, Backobst und Klößen. Es heißt noch immer
„Schlesisches Himmelreich“.
Infos: Das fünf-Sterne-Hotel Palac Pakoszów (Schloss Wernersdorf) befindet sich ul. Zamkowa 3, in 58573 Piechowice in Niederschlesien.
info@palac-pakoszow.pl - www. Palac-pakoszow.pl - Tel: 0048
757693717.
Auch eine Bahnanreise nach Piechowice ist möglich. Bei Bedarf wird der Transfer von Dresden oder Görlitz vom Hotel organisiert.
Zimmerpreise: Zum Beispiel Schnuppertage, pro Person mit Frühstück 280 Zloty, etwa 65 Euro. Ab fünf Tage 259 Zl. Etwa 60 Euro.
zum Betrachtern bitte ein Bild anklicken!