Österreich

Winterlust Wien ...
Mit Schneeschuhen zu den Steinböcken ...
Kaiserlich am Himmel schweben ...
Herbstzeit – Wanderzeit und Genusszeit ...
Genussvolles Wandern im Stubaital ...
Lechtal - Zur Ruhe kommen, abschalten, Kraft schöpfen ...
Erster Winterweitwanderweg Tirols ...
Graz – beliebt und lebenswert ...
Nix ist schöner, als der Sommer in Wien...
Unterwegs im Gletschereis...
Gas geben auf den weißen Gletscherpisten...
Tiroler Region Imst voller Inspirationen für Familien, Sportler und Genießer...
Neue Wunderkammern in Hellers „Kristallwelten“...
200 Jahre „Stille Nacht, Heilige Nacht“...
Jausenstation im Weihnachtsrausch...
Die Beethoven-Stadt Baden bei Wien...
Der Neusiedler See mit einem Hauch Ungarn...
Die verschiedenen Töne von Türkis...
Villach-historisch,lebendig und modern...
Dornbirn/ Bregenz...
Idylle ganz ohne Rezept...
Mullerlaufen – den Winter „auskehrn"...
Vom Zauberteppich ins Skigebiet...
Traditionsreiche Weihnachtszeit – Krippen und Christlindl-Postamt...
Steyr – es weihnachtet sehr...
Weinweg Langenlois...
Alte Traditionen und die Welt funkelnder Kristalle ...
Die Kraft aus der Natur schöpfen...
Genussvolles Sulmtal- Sausal...
Auf den Spuren des Dollars...
Schon die Beatles standen hier auf den Brettern...
Kulinarischer Jacobsweg...
Alpenidylle am "Wilden Kaiser"...
Aufsteig mit Weitblick...
Wenn es Nacht wird auf der Gerlitzen und am Dobratsch...
Taucher und Gifelstürmer am Ossiacher See...
Immer auf dem Sprung, ständig unter Strom...
Ein Kraut für Alles und Jeden...
Das Öl der Berge...
Schneeschuhwandern im Ötztal ...
Schritt für Schritt die Natur entdecken...
Silvester in Salzburg...
Safari im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel ...

Winterlust in Wien
          Wien und der Wein, Wien und der Walzer, ja,ja. Alles herrlich, alles schön. Hinreißend schön ist die Stadt auch, wenn es schneit! Nicht so voll. Ruhiger. Die Museen sind leer, die Gassen voller Romantik, Zeit der Kaffeehäuser – und der Wiener Küche.
          Der schlanke Turm des gotischen Stephansdoms strahlt weithin sichtbar, es ist Kaiserwetter in Wien. Die Farben klarer, der Wind rauer, die Kontraste schärfer. Besonders, wenn man von der Terrasse des Grand Ferdinand am Schubertring auf die „kultivierteste aller Städte“ schaut. Kuppeln wölben sich in den blauen Himmel, Paläste und Kirchen kommen ins Blickfeld. Es beeindruckt die Fülle an imperialem Erbe auf kleinstem Kreis. Und doch: bei all den imposanten Barockbauten und den architektonischen Spielereien des Jugendstils, trotz schlichter Gotik und liebenswertem Biedermeier ist es das Fluidum dieser Stadt, dass dich gefangen nimmt.
          Wien im Winter will festlich sein, kostbar und strahlend. Die Stadtväter haben deshalb mit „Winterliebe“ Kunst und Genuss zur Devise erhoben, geradeso, als gälte von nun an für Jedermann ein schwungvoll-barockes Lebensgefühl.
           Warum Wien gerade jetzt? Im Winter sind die Wiener unter sich, gelassener, freundlicher, granteln weniger. Hektik, Touristenmassen, Kommerz – alles ist runtergeschraubt. Dennoch findet der Kutscher auf dem Fiaker – nach wie vor mit runder Melone – noch seine Fahrgäste, die es sichtlich genießen, sich mit Hufgeklapper durch das Gedränge von Autos und Straßenbahnen zwischen Stephansdom und Hofburg kutschieren zu lassen.
           Es ist kalt an diesem Morgen. In der schmalen Schumanngasse erwartet uns Erwin Perzy. Original Wiener Schneekugeln mit über 350 Motiven sind das Metier der Perzys seit Generationen. Wer nach einem speziellen Souvenir sucht, ist hier richtig. In seiner Hinterhoffabrik mit kleinem Museum designt Perzy alles, was gewünscht wird - darunter Präsidentenkugeln mit Clinton, Obama, Reagan, Winterlandschaften, Exotisches, Erotisches. „Unser Verkaufsschlager bleibt der Schneemann“, erzählt Perzy.
          Dicke Kugeln plumpsen in tiefe Taschen, vergnügt geht‘s ins Café Diglas zum Aufwärmen. In dem Traditionshaus mit frischem Interieur-Lifting sind wir umtönt von reinem Wienerisch. An Einzeltischen sitzen einzelne Herren, schweigend, vertieft in Zeitungen. Welches Heißgetränk? Qual der Wahl: Einspänner, Fiaker, Kapuziner, Großer Brauner? „Wissen Sie’s schon oder soll i empfehlen?“ Der Westenträger notiert „Maria Theresia“, eine Melange mit Schlag Obers und einem Glas Rum, dazu auf silbernem Tablett hausgemachte Mehlspeisen. Köstlich! Und der Abend? Der zieht sich wunderbar hin im Hotelrestaurant bei einem Schnitzel, Wiener natürlich.
           Am nächsten Morgen kein Schnee, aber klirrende Kälte. Der Portier entlässt uns ohne Neid in den dunstigen Frost. Im barocken Garten des Palais Liechtenstein duckt sich das immergrüne Bosquett unter dem strammen Wind. Drinnen, in der „Sala Terrena“, schweben Göttergestalten über Decken und Wände. Die kunstsinnigen Wiener wandeln gewissermaßen unter Göttern durch die herrliche Privatsammlung Alter Meister, die Fürst von Liechtenstein vor 20 Jahren dem Volke zugänglich gemacht hat. Wir staunen über die Fülle der Gemälde und Skulpturen: Hauptwerke von Rubens und Rembrandt, van Dyck, Frans Hals, Mantegna, Bellotto – und erst der Rokoko-Saal!
          Wir verlassen das Palais über die barocke Strudlhofstiege und denken: felix Austria! Es naht der Abend des Welcome Dinners im Salonplafond Restaurant im MAK, Museum für angewandte Kunst. Kluge Leute haben verstanden, aus der Verbindung von Kunst und Kulinarik den vollkommensten Lustgewinn zu ziehen. Barocke Bildfantasien verwandeln sich unter der Hand von Floristen und Köchen in sinnenberauschende Tafeldekorationen.
           Auch unter der Kuppel des Kunsthistorischen Museums – ein paar Straßen-bahnstationen weiter – werden festliche Dinner zelebriert. Als wir aussteigen, treibt uns – wie abgekartet mit dem Touristenamt – ein frischer Wind dem Semperbau zu. Schon das Treppenhaus, ausgeschmückt mit Marmor aus Carrara, Spanien, Österreich, ein Hochgenuss.
           Gut vorstellbar, wie man sich in den Säulengängen der Caféteria zwischen Hors d’oeuvre, Hauptgang und Dessert an den Künsten erfreut und wie man dann – Glas in der Hand und weinbeschwingt – an den Granden der Malerei von Michelangelo über Dürer, Rembrandt, Rubens bis Brueghel vorbeizieht. Kostbarkeiten, die die kaiserlichen Habsburger über die Jahrhunderte zusammengebracht haben.
           Das gute, alte Wiener Café! 2500 gibt’s davon. In den 60ern vielen Künstlern ein zweites Zuhause, ein Ort der Behaglichkeit. Laut Stefan Zweig ist es eine Institution besonderer Art, mit keiner ähnlichen vergleichbar. Wo jeder Gast bei einer billigen Schale Kaffee stundenlang sitzen, diskutieren, schreiben, Karten spielen, seine Post empfangen und unbegrenzt Zeitungen konsumieren kann. Eine eigene Welt: „Nicht daheim und doch zu Hause“.
           Auf eine Melange sitzen wir im Landtmann, vis-à-vis vom neugotischen Parlament und ein Steinwurf weit vom Burgtheater. Es ist Wiens elegantestes Café mit Terrasse und berühmter Kundschaft von Freud bis McCartney. Dazu passt, dass die Damen ungeniert ihre Pelzmäntel tragen und nicht - wie die „Proleten“ - vom „handy“ sprechen. Hier heißt das: „I glaub, dei Handtelefon klingelt.“ Und zum Abschied heißt’s nicht leise Servus, sondern: „I derf mi scho mal vertschüssen.“ Wir bleiben, lassen uns erst einen Tafelspitz servieren, danach den Überstürzten Neumann: Schlagobers in die Tasse, darüber gestürzt ein doppelter Espresso, fertig. Vorzüglich zu Maroniblüte oder zu Schaumrolle.
          Eine Ringbahn-Umrundung mit der Tram 1 oder 2 ist wie eine Sightseeing-Tour. Die Ringstraße kennt jeder. Harmonisch gesäumt von Prachtbauten umschließt sie die Innenstadt, Wiens breiteste Straße der Selbstdarstellung. Alles Historische, Staatsoper, Universität, die Alten Meister, das Museums Quartier, Kirchen, Parks – hier ist Wien, wie es sich selbst am liebsten sieht, groß und glanzvoll, wie zu Kaisers Zeiten ein nobles Geschachtel.
          Was wäre Wien ohne Musik, gerade im Winter? Am Abend spielen im Goldenen Saal des Musikvereins die Wiener Symphoniker auf. Was für ein Ort, Hochgenuss für Ohren und Augen. Das Belvedere am nächsten Tag, einst Sommerschloss des „Türkenbezwingers“ Prinz Eugen und eins der schönsten Barockbauten der Welt, war immer beides: ein Ort der Kunst und ein Ort der Macht. Die gesamte Geschichte der Schlossanlage von 1732 bis heute erzählt die neue Ganzjahresausstellung „300 Jahre Ort der Kunst“ in der Orangerie im Unteren Belvedere. Kompakt, gut gemacht. Im Oberen Belvedere die „Moderne Galerie“ mit Gemälden von Egon Schiele und Gustav Klimt – der „Kuss“ zieht an, jeden…
                                                                                         Text und Fotos: Katharina Büttel
                                                                                                      

 

Zum Betrachten bitte ein Bild anklicken! 

Service zu „Winterlust in Wien“

Anreise: z.B. mit Austrian Airlines direkt Berlin-Wien. AustrianInternet@austrian.com,
www.austrian.com
Unterkunft: Zentral gelegen am Boulevard Ringstraße z.B. ‚Hotel Grand Ferdinand‘ – Schubertring 10-12 - mit überraschender, einzigartiger Innenausstattung. Das Restaurant Meissl & Schadn nebendran ist ein Geheimtipp für Wiener Schnitzel.
Museen: u.a. Wiener Schneekugel Manufaktur: office@viennasnowglobe.at; www.schneekugel.at – MAK Museum für angewandte Kunst, Stubenring 5, office@MAK.at; www.MAK.at – Kunsthistorisches Museum, Maria-Theresien-Platz; www.khm.at
Belvedere: Das Untere Belvedere mit Orangerie zeigen temporäre Sonderausstellungen, z.Z. 90 Meisterwerke der Moderne ausschließlich von Gustav Klimt. Im Oberen Belvedere sind permanent Gemälde des Dreigestirns Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka zu  sehen. Rennweg 6; www.belvedere.at
Liechtenstein Museum: umfasst Hauptwerke europäischer Kunst aus vier Jahrhunderten;
www.liechtensteinmuseum.at
Kaffeehäuser: Jedes Kaffeehaus hat sein eigenes Publikum. Das Sacher, Café Central, Hofzuckerbäcker Demel und Sperl kennt jeder Wienbesucher. Das Literatencafé schlechthin ist heute das Prückel, wo man schon mal die Jelinek sieht. Im Hawelka trafen und treffen sich vorwiegend Intellektuelle, im Landtmann verkehrt u.a. Prominenz aus Kunst, Politik, Schauspiel und Musik. Im Café Diglas sitzen Genießer, die die leise, unaufdringliche Atmosphäre schätzen.
Nützlich: Volle Mobilität hat man mit der Vienna City Card: per Bus, Tram, U-Bahn kann man ganz Wien erobern u.m. für 24, 48 oder 72 Stunden, ab 17 €, www.viennacitycard.at - Wer’s mag, kann Wien unterhaltsam mit „ivie“ erleben, der kostenlosen City-Guide-App., ivie.wien.info
Näheres: Wien Tourismus, info@wien.info; www.wien.info

 

Beim Schneeschuhwandern Wildtiere beobachten. Foto: Franz-Gerdl/ Kaernten-Werbung

Mit Schneeschuhen zu den Steinböcken

Fernab des Ski-Rummels in den Bergen

 

Schnee, so viel Schnee, und ein dunkelblauer Winterhimmel. Es ist eine Alpen-Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Nur das Plätschern des Fleißtaler Baches ist zu hören. Mit Schneeschuhen unter den Füßen geht es hinein in die unberührte Natur der Hohen Tauern. Einer der schönsten Orte für Entdeckungen abseits ausgetretener Pfade ist das Fleißtal, hoch gelegen über dem Bergsteigerdorf Heiligenblut und bewacht vom mächtigen Gipfel des Großglockners. Der Ranger blickt durch seinen Feldstecher. An der Felswand sind sie zu sehen:  Die Steinböcke in freier Wildbahn.

 

       Wo kann man Wildtiere schöner beobachten, als im Nationalpark Hohe Tauern inmitten mächtiger Dreitausender und tief verschneiten Landschaften? An der Mittelstation der Grossglockner Bergbahnen gibt es Schneeschuhe, denn wer keine hat, bekommt eine Leihausrüstung. Nationalpark Ranger Georg Granig zeigt wie man die ovalen Bretter mit Riemen, Schnallen und Stahlzacken an der Unterseite anheftet, und erklärt den richtigen Bewegungsablauf: „Schuh immer nach oben anheben und nicht abrollen.“

       Aber erst einmal geht es zur Tunnelbahn, von dort  ins Fleißtal, wo die Wanderung zu den Bergen des Gebirgsmassivs Goldberggruppe startet. Die Bretter unter den Sohlen sind anfangs gewöhnungsbedürftig. Doch bald stapft die Gruppe im Gänsemarsch durch den Schnee, dorthin, wo Langläufer oder Tourenskigeher längst umkehren müssen.

       Nur das leise Knirschen ist zu hören, wenn der Schnee unter den Tritten nachgibt.  „Jeder kann Schneeschuhwandern“, ist der Ranger überzeugt. Er führt seit 1993 Urlauber auf leichten, aber auch auf anspruchsvollen Touren abseits von Pisten und gespurten Loipen durch die Landschaft. „Mit etwas Glück werden wir das scheue Steinwild, aber vielleicht auch Bartgeier oder Steinadler sehen“, verspricht Georg. Allerdings ist ungewiss, wie viele Tiere man bei dieser Schneeschuhtour zu Gesicht bekommt. Der Nationalpark Hohe Tauern verteilt sich mit seiner 185.000 Hektar großen Fläche auf die Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg. Zwar bietet das größte Schutzgebiet der Alpen eine riesige Artenvielfalt, aber das Gebirge ist in den Wintermonaten zu unwegsam für die Tiere.

       Der Ranger lädt zum ersten Stopp in den Lärchenwald. Gekrümmt ragen die Bäume in die Höhe. Es sind die einzigen Nadelbäume, die über den Winter die Nadeln abwerfen. Dafür reichen ihre Wurzeln tief in die Erde. Das macht sie gegen Wind und Schnee resistenter als Fichten, die typische Flachwurzler sind. Die Bartgeier lieben diese offene Landschaft mit einzeln stehenden Bäumen. Mit viel Glück kann man frühmorgens oder abends in der Dämmerung einen dieser seltenen Vögel fliegen sehen.

       Weiter geht es in den Kiefernwald. Es scheint auf den ersten Blick, dass die Wege noch niemand betreten hat. Doch der Schein trügt. Winzige Spuren verraten es. Doch wer war es, Reh oder Hase?  Für den Ranger ist sofort klar, es sind die Pfoten eines Hasen. "Dieser stapft zuerst mit den dünnen Vorderpfoten auf und überholt sie mit seinen dicken Hinterpfoten." Ein weiteres Merkmal zeigt Georg. Den Zweig hat der Hase glatt abgebissen, also kein Reh war hier, denn Rehe reißen die Zweige ab. Wieder eine Spur im Schnee. "Zu klein für einen Fuchs", überlegen wir, "aber irgendwie auch anders als die Spur eines Hasen". Die Schneeschuhtour macht keine Fährtenleser aus uns. Für den Ranger ist die Antwort einfach: Ein Eichhörnchen.  Der kundige Spurenleser erklärt genau, welches Tier welchen Abdruck hinterlässt. Und da er schon mal dabei ist, zieht er aus seinem Rucksack das Fellbüschel eines Rehs heraus. „Das sind Winterhaare. Also mehr gewellt, länger und dichter, innen hohl und mit Luft gefüllt. Das hilft Körperwärme zu speichern.“

       Oberhalb des Bachbettes in den Hängen müssten Gämsen zu sehen sein. Denn die weite Bergwelt ist ihr Zuhause. Und da ist sie: Eine frische Gamsspur.  „Hier hat sich eine auf der Suche nach Nahrung durch den Schnee gearbeitet“, erklärt Georg und führt die Gruppe näher an die Felswände heran. Eine Geiß steht auf einem Felsvorsprung und schaut skeptisch und unsicher die steile Felswand hinab. Schließlich will sie nicht den Anschluss an die Herde verpassen.

       Seit einer Stunde stapfen wir durch den Schnee, haben schon viel über Tierspuren und das Leben der Alpenbewohner gehört, aber noch keinen Steinbock gesehen. Georg sucht mit dem Fernglas die felsige Region ab. "Da hinten, da könnten welche sein", zeigt er auf die Felswand. Mit bloßem Auge sieht man nur dunkle Punkte. Georg stellt sein Spektiv auf, blickt Sekunden durch den Sucher, und ruft: „Da sind sie.“ An einem Felsvorsprung hat der Ranger die Wildtiere entdeckt. Doch wieder sind es keine Steinböcke, sondern Gämsen. In ihrem schwarzen Winterfell klettern sie die steile Felswand empor, springen über dicke Gesteinsbrocken, die kreuz und quer durcheinander liegen.

       Im Gänsemarsch überschreiten wir die Baumgrenze. Auf einer kleinen Anhöhe baut  Georg erneut sein Spektiv auf. Er hat einen kleinen Steinwildtrupp im Visier. „Die Geiß und ihre Kitze haben es sich auf einem Grat gemütlich gemacht und scheinen unsere Aufmerksamkeit nicht zu spüren.“ Es geht jetzt noch höher, so das wir noch dichter dran sind, fordert der Ranger die Truppe auf. Ohne Spektiv weiß er bereits, dass er die richtige Stelle gefunden hat. „Denn der prächtige Steinbock ist auf dem Weg zur Geiß und den Kleinen. Der Bock wiegt bestimmt über 90 kg und hat mächtige, nach hinten gebogene Hörner, fast einen Meter lang. Die Geißen sind kleiner und deren Hörner sind kurz und kaum  gebogen“, erklärt Georg. Endlich sehen auch wir die wilden Tiere. Doch nur durch das Fernglas.

       Wie die sich an der Felswand festhalten? Steinböcke finden in steilsten Felswänden noch Halt. Sie haben Hufe mit gummiartigen weichen Ballen und harten Rändern. Georg nennt sie Kletterschuhe. Außerdem kann der Steinbock seine beiden Zehen unabhängig voneinander bewegen und sich so jeder kleinsten Unebenheit perfekt anpassen. Einer nach dem anderen schauen wir durch das Spektiv. So friedlich wie sie da als Familie leben, das war nicht immer so. Einst waren die Steinböcke in den Hohen Tauern ausgerottet. Im 17. Jahrhundert jagten Wilderer diese Tiere, wegen der Organe, die einst als Wundermedizin galten. Erst in den sechziger Jahren siedelte man wieder erste Exemplare in der Region an. Jetzt leben Im Nationalpark Hohe Tauern rund 1.100 Steinböcke in stark zusammenhängenden Kolonien.

      In den nächsten Stunden bleibt der blaue Himmel über uns zwar wolkenfrei, aber leider ist kein Vogel zu sehen. Es ist eben mitten in der Natur. Dafür erfährt der Besucher im "Haus der Steinböcke", im Bergdorf Heiligenblut während einer interaktiven Ausstellung viel über den Lebensraum des Königs der Alpen und der anderen Bewohner. So weiß man von einem Bock, der im Nationalpark Hohe Tauern mit einem Sender ausgestattet wurde, dass sein „Aktionsradius“ 140 Quadratkilometer groß ist. 

Heidrun Lange

 

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Informationen:

Diese Schneeschuhwanderung zu den Steinböcken findet jeden Dienstag, von Mitte Dezember bis Anfang April statt. Die mittelschwere Schneeschuhwanderung dauert ca. 4 Stunden und ist auch für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Mitbringen sollte man festes Schuhwerk und warme, wetterfeste Kleidung. Außerdem wird ein Rucksack mit warmen Getränken und einer Jause empfohlen. Hunde sind an der Leine erlaubt.

 

Auskunft:

Tourismusverband
Heiligenblut am Großglockner
Hof 38 | 9844 Heiligenblut am Großglockner
www.heiligenblut.at

 

Das größte Schutzgebiet der Alpen

www.nationalpark-hohetauern.at

 

Wandern und Naturerlebnisse reund um den Großglockner

www.grossglockner.at

 

Wissenswertes im Haus der Steinböcke in Heiligenblut

Täglich von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet

www.hausdersteinboecke.at

 

Mit den Bergbahnen unterwegs
www.heiligenblut.at/de/sehen/bergbahnen

 

Anreise:

Im Ortszentrum von Heiligenblut mit der Schareckbahn bis zur Mittelstation oder mit dem Auto auf der Glocknerstraße bis zur Mittelstation. Zur Schneeschuhwanderung ist der Treffpunkt Einstiegstelle Tunnelbahn.

Anreise mit öffentlichem Verkehrsmittel (Bus) bis Ortszentrum Heiligenblut möglich.

 

Kleidung und Vorbereitung:

Beim Schneeschuhwanderungen sind keinerlei Vorkenntnisse nötig, es ist sogar kindertauglich (ab 10 Jahren). Die Schneeschuhe bekommt man geliehen. Mitzubringen sind nur festes Schuhwerk.

Kleidung: Funktionsshirt für den Winter, eine Daunenjacke und eine Skitourenhose. Dazu Mütze, Handschuhe, Halstuch, bei Bedarf eine Sonnenbrille und Sonnencreme.

           Montags kann man sich bei einem Multimediavortrag auf die kommenden Erlebnistage im Nationalpark Hohe Tauern einstimmen (20.00 Uhr im Dorfsaal Heiligenblut)

Schuhwerk

Man  nutzt die eigenen Schuhe, um in die Schneeschuhe reinzuschlüpfen, aber beide Modelle sollten gewisse Anforderungen erfüllen.

Die Guides empfehlen knöchelhohe, gut eingelaufene, möglichst wasserabweisende Wanderschuhe. Keine niedrigen Schuhe, also Laufschuhe. Da fällt der Schnee herein und man bekommt kalte Füße.

Mit Bergführer

Wer abseits der Pisten unterwegs ist, sollte das Gelände einschätzen. Unerfahrene schließen sich am besten einem Bergführer an.

Auf großem Fuß durch den Schnee                

 

 

In Obertauern im Salzburger Bergland kommen nicht nur Skifahrer auf ihre Kosten.

Wer es gemütlicher und stiller mag, kann auf Schneeschuhe oder den Pferdeschlitten umsteigen.    
 
Text und Fotos: Katharina Büttel
 

      

    Eigentlich ist alles um das Bergdorf Obertauern eher von der unaufgeregten Art. „Abseits des üblichen Winterzirkus“, sagen die Leute gern, und „anderswo mag es furchterregendere Pisten, ein quirligeres Nachtleben geben…“
           So richtig zum Lachen ist es den Einheimischen heuer nicht. Direktor Walter Veit vom Enzian-Hotel, frisch gewählter Präsident der österreichischen Hotellerie, sagt’s frei heraus, das Unwort der Saison: „Z’wenig“. Zu wenig Betrieb, zu wenige Gäste, zu wenige Mitarbeiter: Folgen der Pandemie.
            Mario Siedler vom örtlichen Tourismusamt beschwichtigt: „Aber über z‘wenig Schnee können wir uns nicht beklagen. Obertauern ist ein echtes Schneeloch, mit über 1700 Metern die höchstgelegene und schneesicherste Skiregion im Salzburger Land“. Schneewolken aus Nord und Süd treffen hier aufeinander und entladen sich kräftig über den Hohen Tauern. Mit zweieinhalb Meter mittlerer Schneehöhe führt Obertauern das Ranking der sieben schneereichsten Winterorte in Österreich bis in den Mai an, Schneekanonen braucht’s hier selten. Und wie zur Bestätigung schneit es seit Stunden und schneit, dicht, dick in heftigen Böen und nimmt kein Ende. Ringsum die Berge in ihrer Schönheit: unsichtbar! Gamskar, Hundskogel, Seekar, Gamsleiten, Zehnerkar „ganzkörperverschleiert“ vom Gipfel bis zum Fuß. Aus dem Versprechen der Bergprofis „Vom Bett auf die Piste“ wird erstmal nichts.
          Trotz durchschneiter Nacht wollen die beiden Männer unserer Gruppe mit einem Skiguide auf den Hundskogel. Die Münchnerin als Dritte im Bunde wagt mit der Skilehrerin Miriam ebenfalls eine Skitour. Die will ihr beweisen, dass Obertauerns Slogan „Take me back to Ski“ funktioniert: Skiläufer, die zwei Jahre nicht mehr auf Skiern standen, sollen in nur drei Tagen durch individuelle Betreuung fit und angstfrei für die Piste gemacht werden – das funktioniert und ist kostengünstig.
           Das wäre das ideale Konzept für die Beatles gewesen. 1965 wählten sie Obertauern mit dem herrlichen Alpenpanorama als Drehort für ihren berühmten Film „Help“. Aber wie sollten sie, absolute Nichtsportler, die Drehs auf den Pisten hinkriegen? Ganz einfach: örtliche Skilehrer verwandelten sich in Paul, John, George, Ringo und rasten als „die Pilzköpfe“ in eleganten Kurven die Schneepisten hinunter. Was für eine Gaudi. Als die Beatles auch noch ein Klavier auf die Berghänge schleppen ließen und darauf ihre Hits in den Winterhimmel hämmerten – die einheimischen Jungs und Mädels standen Kopf! Als Dankeschön gab’s ein kleines, feines Konzert in einem familiengeführten Hotel – übrigens das einzige in Österreich.
           Die Schar derjenigen, die zwar den Winter in den Bergen lieben, aber nicht den Skirummel, wird immer größer. Selbst Skiverrückte schätzen mal eine Pause von den tollen Pisten. Eine genüssliche Schneeschuh-Wanderung ist genau richtig für jemanden, der was Einfaches sucht, der weder Ski fahren noch langlaufen noch snowboarden kann, aber trotzdem im Schnee dabei sein will.
            Im Freizeitzentrum rund um die auf 1350 Meter hoch gelegene Gnadenalm haben sie alle Winterspaß: die Rodler, Langläufer, Biathleten; Familien und Romantiker im Pferdeschlitten; die Youngster beim trendigen Snowbiken und Snowkiten. Im Bobby Land sind die Kleinsten die Größten.
           Schnell sind Schneeschuhe, Stöcke, vorsorglich auch eine Schneebrille, ausgeliehen. Erfunden wurde das leise Gehen von den Inuit in Alaska, die als erste auf riesigen Sohlen durch tiefen Schnee stapften. Heute ist diese gemächliche Fortbewegungsart als „Slow Walking“ bekannt.
            Mit den Gestellen aus Leder mit Holzrahmen haben die modernen Sportgeräte nicht mehr viel gemein. Leichte Kunststoffteller mit Zacken für besseren Halt schonen die Kräfte. Die breiten, superkurzen Ski sind mit wenigen Handgriffen unter die Wanderstiefel geschnallt.
           Unzählige Wanderwege stehen zur Wahl. Auf geht’s! Die Berlinerin aus der Gruppe wandert mit Begleiterin Maria anfangs leicht und locker über einen flachen Pfad, dann querfeldein durch unpräpariertes Gelände, zwei Stunden, ganz gemütlich, in aller Stille. Das sollte kein Problem sein. Schneeschuhwandern kann schließlich jeder, Kinder und Ältere.
            Nach ein paar Minuten bewegen wir uns in einer anderen, märchenhaften Welt, rechts und links des Weges riesengroße, dickverschneite Fichten - auf der Strecke sind kaum Menschen. Fuß vor Fuß geht es voran, die Tour ist leicht mit geringen Höhenmetern - immer parallel zur Langlaufloipe. Ziel ist das Naturdenkmal Johanneswasserfall, Obertauerns heimliches Wahrzeichen. Der 60 Meter hohe, im Winter bizarr vereiste Wasserfall hat den Namen von Erzherzog Johann, der großes Gefallen an dem Ort fand. - Beizeiten, bevor die Beine bleischwer werden, nähern wir uns gemächlich wieder der Gnadenalm. Hell erleuchtet sind die Fenster, auf Dach und Holzscheiten ballen sich die Schneehauben. Am wohlig-warmen Kaminofen stärken wir uns mit einer Tasse heißen Kakaos.
           Obertauern ist ein Dorf mit 280 Einwohnern, 5000 Gästebetten, mit Pisten und Seilbahnen rund um den Ort bis auf 2.313 Meter; Gipfel erreicht man hier mit nur 300 Meter Höhenunterschied – wo gibt’s das schon? Das Fehlen von turbulentem Nachtleben in Zeiten von Corona machen die Gastgeber mit anheimelnder Hüttenatmosphäre, gutbürgerlicher und gehobener Küche wett. In der „Alten Alm“ zum Beispiel – einem Gasthaus aus drei zusammen getragenen Bauernhöfen – ist es zu jeder Tageszeit gesellig. Drinnen duftet es nach Holz; Wände ziert ledernes Pferdegeschirr, altes Bauerngerät wie hölzerne Heugabeln und Stilpfannen, ein Heuwagen und „Liebestöter“ von gestärktem weißen Leinen hängen von den Deckenbalken.
           In diesem ‚warmen‘ Ambiente trifft sich die Gruppe nach Schnee- und Skivergnügen wieder zu Kasnocken, Ripperl mit Sauerkraut und Semmelknödeln – am Kaiserschmarrn zum Schluss, locker, leicht mit Puderzucker und Kompott, kommt keiner vorbei. Auch nicht an den köstlichen Edelbränden, Obstlern und Likören, die Niki Kirchgasser und seine Frau Petra in ihrer Tauernbrennerei mit großer Passion vom Obst hauseigener Bäume destillieren. „Highlights? Gibt es nicht – entweder der Schnaps ist gelungen oder nicht“, betont Niki selbstbewusst. Unsere Favoriten sind der Rotwein- und Zirbenlikör!
              Der nächste Tag wird anspruchsvoller! Wieder Neuschnee über Nacht! Die Tour auf den Riesensohlen soll hinauf zur Gasselhöhe gehen mit dem Versprechen, auf 2000 Meter eine Traumkulisse mit dem Dachsteingebirge, den Schladminger Tauern und dem Ennstal zu erleben. Schön wär’s, wenn sich die Berge im Sonnenschein zeigen würden….                                                                                                            

 

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Infoteil „Obertauern“

Anreise: Flug z.B. mit der Lufthansa bis München, weiter mit dem Shuttle-Transfer in 3,5 Stunden bis Obertauern, www.obertauern.com. Taxi-Transfer z.B. mit Habersatter Reisen,
+43(0)6452/7788
Wintererlebnisse abseits der Skipisten: geführte Wanderungen, Sportgeräteverleih, Angebote für Kinder u.a. auf der Gnadenalm, +43(0)6456/7252.; neu: Beatles-Themenweg zu den original Drehorten. Große Schatzsuche: am 23. April werden 35 wertvolle Preise in Schatzkisten im Schnee versteckt.
Sehenswert: ist die Bilder-Ausstellung über 100 Jahre Skilauf  in Obertauern im Haus des Gastes..
Unterkunft: Obertauern hat ein breites Angebot an Feriendomizilen, u.a. das 4-Sterne-plus Hotel & Zirben-Spa Enzian mit Pool und Beauty-Bereich, www.hotel-soelden-enzian.com

Näheres rund um Skischulen, Angebote zum Übernachten, Gastronomie, Bars/Clubs u.a.,
Tourismusverband Obertauern, info@obertauern.com, www.obertauern.com

 

Foto (c) Fremdenverkehrsamt Kaiserwinkl

Kaiserlich am Himmel schweben

Ein prickelndes Erlebnis: im Heißluftballon über die winterliche Wunderlandschaft im Tiroler Kaiserwinkl

Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

      

           „Dies ist mein zweiter Trip“, versichert Pilot Ferdinand 150 Meter über den verschneiten Wiesen im Tiroler Kaiserwinkl trocken auf die Frage, wie lange er denn schon Heißluftballon fahre. Er sonnt sich in dem Entsetzen seiner drei Passagiere im engen Ballonkorb, ehe er sein Gesicht zu einem breiten Lächeln verzieht.
            An die 600 Flugstunden habe er schon auf dem Buckel - so der gebürtige
Österreicher – im Winter fahre er gern über die verschneiten Alpenhänge und die vier hübschen Orte im Kaiserwinkl, Walchsee, Kössen, Rettenschöss und Schwendt. „Eigentlich wollten wir, wie jedes Jahr im Januar, Gastgeber des größten Ballonfahrertreffens in Mitteleuropa sein. An die fünfzig Ballons wären in die Lüfte entschwebt, leider hat uns die Pandemie ausgebremst“ erklärt Ferdinand. Erfreulich, dass wenigstens einige Ballons den ganzen Winter starten und Tirol-Besucher mit an Bord nehmen dürfen. Und man hofft, im nächsten Jahr die Ballonfahrerteams aus fünf Ländern wieder in einem bunten Meer aus Ballonen zu begrüßen.
            In aller Frühe sind wir von unserem Hotel in Walchsee aufgebrochen zum Abenteuer Ballonfahrt im Kaiserwinkl. Langsam erst siegt die Sonne über den winterlichen Dunst. In Schwaden löst sich der Frühnebel aus den schneeverzuckerten Baumästen über den dickverschneiten Wiesen: ein mystisches Bild.
           Startplatz ist eine weite Wiese beim Bittermoser in Walchsee. Ferdinand hat bereits die Thermik geprüft – frühmorgens ist sie ideal. Sein breites „Okay“ ist das Signal für seine Mitstreiter, nun die hauchdünne, textile Hülle des Ballons auf der Schneedecke auszubreiten. Die drei Helfer wuchten den Korb heran, verbinden ihn mit der grün-gelb-schwarzen Ballonhülle und werfen den röhrenden Ventilator an. Langsam bläht sich das Material - unten nichtbrennbares Nomex, oben Nylon –, richtet sich Zentimeter um Zentimeter auf. Immer heftiger wird Luft in die Hülle hineingefegt. Längst wurden die Mitfahrer aufgefordert, in den Weidenkorb zu klettern; sie klammern sich an den Halteschlaufen fest und warten auf das, was da kommen wird.
          Eine halbe Stunde dauert die Prozedur, nur noch Leinen und Seile müssen festgezurrt werden. Der „Kapitän“ streift unterdessen dicke Lederhandschuhe über, hantiert an den Propangasflaschen, die ihn im Korb umgeben, lässt einen mächtigen Feuerstoß aus dem Gasbrenner über unseren Köpfen fauchen. Wir zucken zusammen, eine Hitzewelle schlägt uns gegen den Nacken.
          Fünfunddreißig Meter hoch ragt die majestätisch aufgerichtete Hülle des Luftschiffs in den Himmel – überwältigend schön in der sonnigen, winterlichen Gebirgslandschaft zwischen
dem Zahmen und dem Wilden Kaiser. Und wieder ein Feuerstoß. Wieder diese Hitzewelle. Ein Kommando von Ferdi und die Helfer lösen die Haltetaue. Als „Verfolger“ machen sie sich in ihrem Pick-up auf den Weg. Mittels Funk haben sie Kontakt zum Piloten, über GPS können sie ihn orten und sodann einen geeigneten Platz für die spätere Landung erkunden.
          Der Pilot betätigt den Brenner so, dass wir langsam vom Schneeboden abheben und die anderen Teams kleiner und kleiner werden. Sanft steigt der Ballon aus dem Dunst empor und in den Himmel hinein. „Aufi, ume, obi – rauf, drüber, unten“ heißt die Parole auf tirolerisch. Kein Ruck, kein Schwanken – wir haben lauen Wind, stehen eine Weile fast exakt über der Startwiese, dann zieht es uns fast unmerklich in die Höhe. „Wohin fahren wir?“ „Mal sehen, wohin uns der Wind bringt“, ist Ferdinands Antwort. Abheben, dahinschweben, mit ungewissem Ziel, in feierlicher Stille – ja, das ist es, was Ballonfahren zum eigentlichen Abenteuer macht. Eine himmlisch-feurige Reiseweise bei heute höchstens fünf bis zehn Stundenkilometer in 400 bis 500 Meter Höhe.
           Der Himmel verschiebt sich merklich in einem der ältesten Luftfahrzeuge der Welt.
Tausende Menschen im französischen Annonay waren auf den Beinen, als am 5. Juni 1783 der erste Heißluftballon aufstieg. Der Sack aus Papier und Leinwand, später aus Seide, gefüllt mit heißer Luft, war eine Erfindung der Brüder Montgolfier.
           Wir staunen. Aus der Vogelperspektive erleben wir eine Traumlandschaft , alles sieht so sauber, friedlich, unberührt aus. Gen Westen erstreckt sich unter uns die Weite des Kaiserwinkls: verschneite Bergdörfer und Wälder, Skipisten, der zugefrorene Walchsee, Flussläufe und Straßenschlangen bis zum Horizont – immer begleitet vom Schatten, den unser Ballon wirft. Inzwischen leuchten am Himmel auch die anderen „Luftballons“ in knalligen Farben vor und über weißgepuderten Berggipfeln wie dem fast 2000 Meter hohen Sonnwendjoch oder dem Wendelstein mit seinen gut 1800 Meter. In der Ferne können wir ins Inntal fast bis Kufstein blicken. Später treibt uns der Wind langsam nach Osten. Ein Dreh im Korb und wir schauen auf die Zacken des Wilden Kaisers und sogar in Richtung Salzburg – was für ein fantastischer Ausblick in der kristallklaren Bergluft. Im Sommer und Herbst lebt die Landschaft wohl vor allem im Rausch der Farben.
           Die Stille wird nur unterbrochen, wenn Ferdinand den Brenner zum Fauchen bringt und wir dadurch „eine Etage höher“ fahren. Wie alt wohl das Grundgestein der Gebirge sein mag - Jahrmillionen, vielleicht sogar eine Milliarde Jahre? Aber uns, die wir die Natur lieben, wie sie sich uns jetzt darstellt, beeindruckt weiterhin der Blick nach unten, über die Bergspitzen, in die Täler, auf die Kirchtürme. Und auf die Menschen, die uns zuwinken und unser Gefährt mit Begeisterung fotografieren.
           Nach fast einer Stunde nahezu atemloser Spannung bedeutet uns der Pilot, in die Hocke zu gehen und uns auf die Landung vorzubereiten. Ziemlich schnell senkt er den Ballon, von 500 auf 300, dann auf 150 Meter, noch tiefer. Minuten später setzt der Korb nach dem zweiten Versuch auf einem kleinen Acker nahe Kössen auf, nicht ganz sanft, aber okay. Der Ballon erschlafft, 200 Liter Gas sind verbraucht.
           Am Boden gibt es Champagner zur zünftigen Ballonfahrer-Taufe, dazu Geschichten aus dem Pilotendasein. Zum Beispiel die von Irmi Moser, die der Liebe wegen vor 30 Jahren den Ballonschein machte und bis heute die einzige Österreicherin ist, die in den Bergen fährt.
            In feuchtfröhlichem Ritual werden die „Neulinge“ nun in den aeronautischen Adel aufgenommen. Vielleicht werden sie ja eines Tages wie der Gasballon-Konstrukteur Charles vor über 200 Jahren schwärmen: „Es war nicht bloß Vergnügen, es war Glückseligkeit“.      

 

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Service zu „Ballooning Tirol“

Anreise: z.B. Flug mit Lufthansa Berlin-München; dann sehr verlässlich weiter per Taxi Bus von der Fa. Kitzbichler, Kössen/Tirol: +43(0)664 1256060, info@taxikitzbichler.at; www.taxikitzbichler.at - mit der Bahn Berlin-Kufstein, Abholung durchs Hotel.; mit dem Auto über Rosenheim nach Oberaudorf, Ausfahrt 59 nach Walchsee.
Ballon-Fahrten:  Das nächste Kaiserwinkl Alpin-Ballooning findet vom 21.1.2023 bis 28.1.2023 statt. Passagierfahrten sind möglich, je nach Wetterlage, Preis: ab 260 Euro/Pers. – weitere Events unter www.kaiserwinkl.com/veranstaltungen
Wintersport: ein ideales Gebiet für Ski-Pistenspaß für die ganze Familie sowie für kleine und große Anfänger; auf Langläufer wartet ein 121 km langes Loipennetz mit Nachtloipe durch den ganzen Kaiserwinkl. Paragleiter aus aller Welt treffen sich hier. An die 80 km Schneeschuh- und Winterwanderwege; im Trend Snowtubing, Rodelpartien nahe Schwendt.
Unterkunft: Der Kaiserwinkl besteht aus den Gemeinden Kössen, Schwendt, Rettenschöss, Walchsee, wo es diverse Hotels gibt; z.B. das 4-Sterne plus-Hotel Seehof bietet das DZ/HP je nach Saison ab 124 Euro/Pers. inkl. Wellness an – Tel: +43(0)5374 5661, info@seehof.com; www.seehof.com.
Shopping-Tipp: klassische Trachtenmode Winter/Sommer in der Trachtenstube Achorner in Kössen; Tel.: +43(0) 5374/5297
Pandemie-Bestimmungen: Es gelten einheitlich die „3G“-Regeln. Sperrstunde in der Gastronomie bis 24 Uhr verlängert. Ab 19. Februar haben Ungeimpfte mit Negativtest wieder Zutritt zu Hotels und Lokalen. Personen mit gültigem Impfnachweis, Genesenenstatus oder Testzertifikat dürfen nach Österreich einreisen. Wer mit dem Flieger /Fernbus einreist, muss zusätzlich noch ein Einreiseformular ausfüllen.
Infos: über den Tourismusverband Kaiserwinkl; email: info@kaiserwinkl.com;
www.kaiserwinkl.com

Herbstzeit – Wanderzeit und Genusszeit

 

Von der Liege im Ruheraum schweift der Blick auf die Bergwiesen, auf denen Schafe weiden. Dann geht es noch einmal in die Sauna. In der alten Zirbenstube im Hotel Hoferwirt in Neustift wird am Abend Forelle Müllerin serviert. Die Forellen sind aus der höchsten Fischzucht in Tirol, die auch zum Hoferwirt gehört. Frischer kann ein Fisch nicht sein und das schmeckt man auch.

Der Gletscher ruft
Am nächsten Tag lockt natürlich mit ewigem Eis und Schnee der Stubaier Gletscher. Mit der Bergbahn geht es zur Bergstation Gamsgarten in 2.630 Metern Höhe und von dort sind es nur ein paar Schritte zum Alteis des Gletschers. Um die grandiose Kulisse der Stubaier Bergwelt so richtig zu genießen, legt man sich in einen Liegestuhl an der Bergstation Gamsgarten und beobachtet mit einem Cappuccino entspannt die Wolken und Berge.

Der Wilde Wasser Weg
Mit der Bergbahn geht es dann wieder zur Talstation der Gamsgarten-Seilbahn und mit dem Bus zur Grawa-Alm. Hier kann man in den Wilde Wasser Weg einsteigen. Gleich zu Anfang lädt der Grawa-Wasserfall zu einer gesunden Pause auf der Aussichtsplattform ein. Etwa 180 Meter stürzt der mit 85 Metern breiteste Wasserfall der Ostalpen in die Tiefe. Die treppenartig aufgeschichteten Kaskaden lassen das Wasser stark zerstäuben, dieser Sprühnebel ist angenehm zum Einatmen und auch noch heilsam für die Lunge.

Stoamandln
Anschließend führt der Wanderweg an der Ruetz leicht abwärts talwärts. Hunderte von Stoamandln stehen am Ufer aufgebaut. Nach einer knappen Stunde erreicht man schon die Tschangelair Alm. Hier wird bodenständige und traditionelle Tiroler Küche serviert. Berta, die Gans, schnattert lautstark, eine weiße Ziege sucht Kräuter an den Uferhängen der Ruetz und Hühner gackern im Hühnerstall – ein wahres Idyll.

Marille zum Abschluss
Wie jeden Abend geht es nach der Sauna in den Speisesaal im Hoferwirt. Die Hühnerbrust im Speckmantel mit Polenta ist zart und geschmackvoll. An der Bar gibt es anschließend noch einen Marillenschnaps. Einheimische und Gäste treffen sich in der mit Zirbenholz verkleideten kleinen Stube und ratschen.

Panoramaweg Schlick 2000
Der Tag beginnt, wie immer, im Hoferwirt mit einem großen Frühstücksbüffet, die Auswahl ist groß und abwechslungsreich, es ist schwer, sich zu entscheiden. Am dritten Tag geht es mit dem Bus nach Fulpmes und dann hoch zur Schlick 2000. Direkt an der Bergstation Kreuzjoch fängt der Panoramaweg an. Es geht zuerst ein Stück bergauf, dann führt der Weg immer nur eben dahin. Der 360-Grad-Rundblick beginnt am Gletscher, geht über die imposanten Kalkkögel und über Fulpmes fast bis nach Innsbruck. Im Liegestuhl an der Bergstation gibt es nach der kurzen Wanderung noch eine Cappuccino-Pause. Dabei kann man der Tiroler Musik lauschen, die zwei Männer mit einer Ziach und einer Gitarre spielen und dazu singen. Auf dem Heimweg geht es in Neustift noch in das Café Anny. Hier kann man mit einem Aperol Spritz noch die warme Nachmittagssonne genießen.

Elferhütte
Der vierte Tag beginnt mit der Fahrt zur Bergstation Elferlift. Von dort geht es in vielen Serpentinen eine Stunde stetig aufwärts. Immer wieder gibt es großartige Ausblicke auf das Stubaital mit seiner Bergwelt. Die markante Elfer-Hütte in 2.080 Metern Höhe mit ihren roten Fensterläden und der schönen Terrasse lädt sowieso zum Verweilen ein. Fritz Haas, der Hüttenwirt, serviert gerade am Nebentisch einen Kaiserschmarrn, der sehr verführerisch aussieht. Die Buttermilch mit Erdbeeren schmeckt sehr lecker. Rund um das große Vogelhaus herrscht reges Treiben: Hier holen sich gerade einige Kohlmeisen und auch ein Kleiber ein paar Körner.

Panoramaweg
Nach so viel Genuss im Stubaital ist eine Wanderung auf dem Panoramaweg angesagt. Es geht von der Elferhütte stetig aber leicht bergauf bis zur Abzweigung „Sonnenzeit“. Dann beginnt der Abstieg. Am Wegesrand wachsen Preiselbeeren, die noch getestet werden. Zurück an der Bergstation starten gerade viele Paraglider, da muss man natürlich noch eine Weile zusehen, wie sich die bunten Schirme in die Lüfte erheben. Dicke weiße Wolken umrahmen die Kulisse. Im Panoramarestaurant gibt es noch einen Cappuccino bevor es wieder mit der Seilbahn nach Neustift zurückgeht.

Menü im Hoferwirt
Am Abend wird im Hoferwirt ein Fünf-Gänge-Menü serviert. Es gibt Wachtelmus mit Sesam, karamellisierte Kastaniensuppe, Rehbutterschnitzel mit Preiselbeeren, zartrosa Rinderfilet, dazu passt ein Zweigelt hervorragend. Als Nachtisch wird Holunder-Sorbet mit Mohn serviert. Die Zeit im Stubaital ist immer sehr genussvoll.


 

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Genussvolles Wandern im Stubaital

 

Wer nicht so viel wandern möchte, für den ist es im Staubaital trotzdem nicht langweilig. Neben den Bergen auf Genuss-Level gibt es auch die lukullische Seite der Küche mit traditionellen Tiroler Gerichten.

 

Nach der Ankunft im Hotel Hoferwirt in Neustift im Stubaital geht es gleich zum Café Anny auf die Terrasse am Dorfplatz. Lea Zittera, die Tochter der Besitzer, bringt einen Cappuccino. In der Sonne und der gesunden Bergluft fühlt man sich gleich wohl. Doch die Sauna im Hoferwirt lockt dann zum Entspannen. Vom Ruheraum hat man einen wunderbaren Blick in die Berge und auf zwei Pferde auf einer Bergwiese. Das Menü am Abend im Hoferwirt ist beeindruckend. Zuerst holt man sich vom Salatbüffet seine eigene Salatmischung. Der zweite Gang ist eine Kürbisquiche mit Kernölschaum. Als Hauptgang werden rosa gebratene Entenbrust mit Orangenjus, Karfiol und Rosmarin-Risotto oder Lammgeschnetzeltes von der Züchtergemeinschaft Andre Knoflach in Neustift mit Pfeffersauce, Röstgemüse und Mandelbällchen angeboten. Heiße Liebe wird zum Nachtisch serviert. Peter Zittera, der Chefkoch, kocht absolut biologisch und das schmeckt man auch. Bei Dina an der Bar gibt es dann noch eine Marille als Absacker. Man unterhält sich mit anderen Gästen und auch mit Einheimischen, die zum Stammtisch kommen.

Panoramaplattform, Gripfelkreuz und Liegestühle
Der Tag fängt gut an mit Rührei-Variationen, Müsli, Semmeln, Vollkornbrot, Schinken, Wurst, Käse, frisch gepressten Säften, Marmeladen und Kuchen. Gut gestärkt geht es zum Bus zur Schlick 2000 bei Fulpmes. Im Herbst kann man mit der Stubai-Super-Card kostenlos Bus und Seilbahn fahren, das muss man ausnutzen. An der Bergstation Kreuzjoch angekommen ist gleich der Panoramaweg das Ziel. Zuerst geht es etwa 30 Meter bergauf und dann führt der Weg eben dahin. Am Weg gibt es verschiedene Sitzmöglichkeiten, wie eine Hollywoodschaukel oder eine Bank mit einer Rückenlehne in Herzform, die zum Fotografieren einlädt. Die Aussichtsplattform bietet einen Ausblick auf das imposante Bergmassiv der Kalkkögel und das ganze Stubaital. Trotz der hier schon großartigen Aussicht: Ein Gipfel muss sein und auch ein Foto mit Gipfelkreuz. Neben der Bergstation geht es in zwanzig Minuten zu einem Gipfelkreuz hinauf. In der Bergstation Kreuzjoch wird noch ein Espresso getrunken und mit Helene, der netten Bedienung, geratscht. Die Spezialität auf der Speisekarte sind Schlipfkrapfen, sie bestehen aus einem Nudelteig, der mit Kartoffeln gefüllt wird. Auf der Terrasse gibt es Live-Musik. Zünftig in kurzer Lederhosen und karierten Hemden spielen zwei Musiker mit Gitarre und Ziehharmonika traditionelle Volkslieder und sorgen damit für eine gute Stimmung. Vor der Bergstation nutzen Paraglieder und Drachenflieger die Rampe, um ins Tal zu fliegen. Die vielen Liegestühle vor der Bergstation laden dann noch zum Faulenzen ein, bevor es wieder mit dem Bus zurück nach Neustift geht. Dann folgt im Hoferwirt die Routine mit Sauna und dem anschließendem Abendessen. Nach dem Salatbüffet wird geräucherte Gänsebrust mit Apfel-Selleriesalat mit Walnüssen serviert. Als Suppe folgt eine klare Hirschessenz mit Milzschnitte und danach gebratenes Kalbsrahmsteak vom Stubaier Vollmilchkalb mit Schwammerlsauce, Schnittlauchpüree und gebratenem Speck. Den Abschluss bilden Buchteln mit Vanillesauce. Natürlich geht es dann wieder für einen Drink zu Dina in die Bar in der gemütlichen holzgetäfelten Stube.

Elfer mit Luftpiraten
Von Neustift führt die Seilbahn zur Bergstation des Elfers. Der Elfer ist das Eldorado für Paraglider. Eine Gruppe Anfänger übt gerade mit einem Guide. Sie starten weiter unten am Hang. Die erfahrenen Schüler dürfen schon auf Höhe der Bergstation starten. Die Profis nehmen ihren großen Rucksack, der um die fünfzehn Kilo wiegt, und steigen Richtung Elferhütte den steilen Hang hinauf. Wer genau schaut, sieht noch den Anfang der zwei Bike-Trails für passionierte Mountainbiker. Soviel Aktivitäten stecken an: Die kleine Wanderung zur Sonnenuhr muss sein. Der Weg ist wahrlich kurz und so geht es weiter auf einem Wanderweg mit Erklärungen und schönen Aussichten. Im Panoramarestaurant Elfer neben der Bergstation gibt es auf der Terrasse mit Blick auf Neustift und die gegenüberliegenden Berge noch einen Apfelstrudel bevor es wieder nach Neustift zurückgeht.

Wasserfall und Wilde-Wasser-Weg
Diesmal geht es mit dem Bus bis zum Grawa-Wasserfall. An der Terrasse der Grawa-Alm kann man einfach nicht vorbei gehen. Es gibt einen Hollersaft mit Blick auf den gigantischen Wasserfall. Auf geht’s. Der Wilde-Wasser-Weg führt von der Alm bergab zum Grawa-Wasserfall, dem breitesten Wasserfall der Ostalpen. Der Sulzenaubach stürzt sich aus 180 Metern Höhe und mit einer Breite von 85 Metern über Felsstufen zu Tal. Direkt an seinem Fuß befindet sich eine große Plattform mit bequemen Holzliegen, auf denen man das Spektakel beobachten kann. Das Wasserrauschen wirkt nicht nur beruhigend, der feine Sprühnebel ist nachweisbar gesundheitsfördernd für die oberen Atemwege. Weiter geht’s, auf dem nächsten Wegstück stehen hunderte von Stoamandeln am Ufer der Ruetz. Man glaubt, man ist auf einem anderen Planeten, so mystisch und fremd sieht das aus. Fichten, Zirben und Moos säumen den Wanderweg, der zumeist bergab bis zur Tschanglair Alm führt, die zum Hoferwirt gehört. An der Alm gibt es die höchste Fischzucht in Tirol, also muss unbedingt eine geräuchert Forelle probiert werden – sie schmeckt einfach köstlich. Beruhigend rauscht die Ruetz direkt an der Terrasse der Alm vorbei, hier könnte man ewig sitzen. Ja, das Beste im Stubaital ist die Genussseite.

 

Gabi Dräger

Kontakt
Stubai Tourismus www.stubai.at
Hotel und Restaurant Hoferwirt www.hoferwirt.at

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Der Lech ist 256 Kilometer lang und fließt durch Tirol und Südbayern.

Zur Ruhe kommen, abschalten und neue Kraft schöpfen

 

Wer sich auf den Lech einlässt, erlebt ihn mal wild, dann wieder zahm.  Das ist schon immer so.  Früher wurde er gefürchtet, sogar gehasst. Kein Wunder, denn mit seinen Überschwemmungen überflutete er Straßen und verdarb die Ernte der Bauern. Immer wieder wurde er in seine Schranken verwiesen. 2005 richtete er das letzte Unheil an. Die Klimmbrücke über dem Lech wurde komplett zerstört. Das Umdenken begann. Neue Projekte wurden entwickelt.  Und dabei die Gesundheit nicht vergessen. Neu ist die „Lebensspur Lech“, ein EU-Förderprojekt rund um das Element Wasser und grenzüberschreitende Kooperation der Lechtaler und Füssener.

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Holzgau, das Dorf der Lüftmalerei

Sich treiben lassen, das ist die schönste Art so einen Fluss zu erkunden. Einfach abwarten wohin der Zufall einen führt. Naja, vielleicht nicht ganz ohne Plan. Denn alle Wege am Lech sind ausgeschildert, für den Wanderer und den Fahrradfahrer. Zur Ruhe soll man hier kommen. Vielleicht schon in Holzgau? Das Dorf der Lüftlmalerei ist ein offenes Museum. In den spätbarocken Fassaden-  und Freskenmalereien verbergen sich Geschichten und Ideen, von denen man nicht einmal ahnte, dass es sie überhaupt gibt. Es ist ein stiller Ort. Der Kneipwanderweg führt in den angrenzenden Wald. Erste Ideen der Lebensspur wurden bereits umgesetzt. Direkt neben einem plätschernden Bach stehen Holzbänke, die zum Ausruhen einladen.

Wiesensalbei, Blutwurz und Frauenmantel wachsen im Tiroler Lechtal auf den Bergwiesen.

Símone Knitel ist Kräuterpädagogin, Naturführerin und Kräuterbäuerin und erklärt ihren  Gästen auf einer Wanderung wie man die  heimischen Wildkräuter findet. Denn es ist wichtig, dass man beim Kräutersammeln zu 100 Prozent sicher ist, was man vor sich hat. Anschließend geht es in ihre Kräuterwerkstatt.

Gramais, die kleinste Gemeinde Österreichs

Gramais, Hinterhornbach, Pfafflar und Kaisers. Auszeitdörfer werden sie genannt, weil sie ihren ursprünglichen Tiroler Bergdorfcharakter beibehalten haben. Oder weil, die Zeit hier einfach stehen geblieben ist. Viele dieser Höfe sind jahrhundert alt, dazu ununterbrochen im Besitz der Familie.  Aber nicht alle. Die Jungen wanderten auf der Suche nach Arbeit aus. Die Häuser wurden einfach vergessen. Die Dörfer drohten auszusterben. Der kleinste Ort ist Gramais. 41 Menschen leben hier. Es gibt keinen Supermarkt, kein Kino, dafür einen Bürgermeister, einen Gemeinderat, ein Gemeindeamt, einen Gasthof und eine Kirche. Claudia und Hubertus  haben ein Fichtenhaus und ein alpintouristisches Angebot für Bergsteiger. Hier oben auf über 1300 Meter Höhe funktioniert kein Handy. Das schert die Gäste gar nicht. Dafür schlägt zu jeder vollen Stunde die Kirchturmuhr. Die Frühaufsteher gehen pünktlich um 7 Uhr, mit einem Handtuch unterm Arm, hinunter zum Gumpen, und steigen in das 8 Grad kalte Wasser. „ Das Wasser kommt aus dem Otterbach, einem  Zufluss zum Lech. Wir nennen ihn unseren wilden Whirlpool.“, sagt Claudia.  Um diese Zeit kümmert sie sich um Nachbars Schwarznasen Schafe und bildet Huskys aus. „Die Technik muss stimmen, damit eine optimale Kraftübertragung für das gemeinsame Gehen mit den nordischen Hunden gelingt.“

Christoph Eisnecker vom Landgasthof Adler in Hinterhornbach kann ähnliches erzählen. Der 300jährige Gasthof ist seit Generationen im Familienbesitz. Ein typisches Bauernhaus mit großem Naturgrundstück. Die Fotos im Bauernzimmer zeigen: Hier wurde  und wird gearbeitet und die Besitzer machen es den Gästen im Haus schon immer richtig behaglich. Während Christopher kocht, kümmert sich die 90 jährige Großmutter täglich drei Stunden um den  Kräutergarten. Die gesunde Lebensweise färbt ab. Morgens laufen einige Gäste barfuss über die Wiese und duschen unter einem Wasserfall im Hornbach, ebenfalls ein Zufluss des Lech. Auf Strom, fließend Wasser oder sanitäre Anlagen muss hier keiner verzichten. „Die Gäste wollen ihr Immunsystem stärken. Basierend auf der Gesundheitslehre von Kneipp, aber dass muss ich denen nicht erzählen. Das machen die von selbst“,  erzählt Christopher.

Plötzlich stand das Naturparkhaus auf einer Insel

Die  Biologin Yvonne Markl hat in ihrem Naturparkhaus Klimmbrücke in Elmen schon seltsame Dinge gesehen. Nach einem Sommergewitter donnerten Wassermassen, die sich zu einer Walze zusammenzogen, wild und ungestüm über das Flussbett. „Plötzlich fühlten wir uns, als wären wir auf einer Insel. Baumstämme und Äste wurden angeschwemmt“, erinnert sie sich. Zieht der Fluss wieder seine ruhigen Bahnen, dann wachsen auf den kiesigen und sandigen Schwemmlingsfluren seltene Pflanzen: Knorpelsalat, die seltene Tamariske oder das Alpen-Leinkraut. Ideale Brutstätten für Insekten. Und toll für Naturfreunde. Die Gefleckte Schnarrschrecke ist  erst auf den zweiten Blick zu sehen, so gut ist sie mit ihrer graubraunen Körperfarbe getarnt. Doch wenn man ihr zu nahe kommt:  Ein schnarrendes Geräusch, rote Flügel und schon ist sie wieder weg. Ist der Lech von Auen umgeben, dann zeigt er seine zahme Seite. Also Schuhe ausziehen und hinein ins kühle Wasser. Das regt die Durchblutung an. Und ist ganz im Sinne von Kneipp. Der Naturheilkundler und Erfinder der  Kneippkur hätte sich nicht träumen lassen, dass seine Lehren noch über ein Jahrhundert später so großen Anklang finden, und dem Zeitgeist der Entschleunigung so entsprachen wie heute.  

Friedlich zieht der Lech unterhalb des Hohen Schlosses vorbei.

Sobald am Horizont die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein auftauchen, dann ist man fast in Füssen. Der Lechfall zeigt am Stadteingang ein letztes Mal sein wildes Wesen, er verabschiedet sich über fünf Stufen donnernd in die Tiefe. Zwängt  sich noch einmal durch eine enge Klamm, bevor er die Alpen verlässt. Dann die quirlige  Altstadt Füssen: Dächergewirr, Mittelalterfassaden, hölzerne Tore. Straßencafes und  Gasthäuser. Im Restaurant Frühlingsgarten gibt es den köstlichsten Zwiebelrostbraten, den man sich vorstellen kann. Doch die Besucher kommen wegen der Schlösser und der Museen. Wegen Kneipp? Sicherlich nicht. Überrascht sind sie dennoch, wenn sie erfahren, dass nach 20 Minuten Fußweg eine völlig andere Welt auf sie wartet. Das ist das Tal der Sinne.  Die Luft ist hier so rein, dass der Ortsteil von Füssen den Titel "Heilklimatischer Kurort“ bekommen müsste. Und es gibt Bäche und Seen, da möchte man sich hinsetzen und einfach nur vor sich hin träumen.                                                                                              

                                                                           Text und Fotos: Heidrun Lange

Informationen: 

Naturpark Lechtal

www.naturpark-lechtal.at

Füssen Tourismus und Marketing

www.fuessen.de

 

Das Projekt „Lebensspur Lech“ wird aus INTERREG-Mitteln der Europäischen Union gefördert. www.lebensspur-lech.com/de

 

Aktiv Card:

Von  Juni bis Oktober offeriert die Aktiv Card kostenlose und vergünstigte Leistungen kreuz und quer durch die Naturparkregion Lechtal, der Gratis-Wanderbusses ist inklusive. Er bringt die Gäste in die schönsten Wanderreviere zwischen Steeg und Reutte, fährt sogar bis nach Lech und in die Seitentäler Jöchelspitze, Kaisers und Gramais. Seine Route führt außerdem über das Hahntennjoch nach Imst sowie in die Seitentäler Hinterhornbach, Bschlabs-Boden und Namlos. www.lechtal.at/service-anreise/busfahrplaene

 

Tipp für Bergsteiger:
Hinterstein | Bergagentur Lechtal

https://hinterstein.at/basecamp-gramais

 

Landgasthof Adler

https://www.landgasthof-adler.at

 

Kräuterfrau Simone Knitel

https://lechtaler-kräuterwerkstatt.com

https://griassdi.nahundfrisch.at/de/

Die andere Altstadtseite Salzburgs

 

Die Linzer Gasse hat: Kirche, Kunst, Kultur, Küche und Kaffee. Sie hat alles genau wie ihre große Schwester – die Getreidegasse auf der anderen Seite der Salzach.

 

 

 

Die linke Altstadtseite hat die Getreidegasse, die rechte Altstadtseite hat die Linzer Gasse. Sie ist die kleine Schwester der Getreidegasse und steht ihr in nichts nach.

„Einen Verlängerten, bitte“, so bestellt man einen kleinen Braunen, der mit der gleichen Menge Wasser verlängert wird, im Café Bazar in Salzburg an der Salzach auf der anderen Seite der Stadt. In der Mittagszeit prallen im Café Welten aufeinander: zum einen die Angestellten aus dem Bankhaus nebenan im Anzug mit Krawatte und zum anderen Wanderer in Bermudas und Wanderschuhen. Die Spezialität ist der Apfel- und Topfenstrudel mit Schlag. Der Topfenstrudel mit kleinen Marillenstücken schmeckt hervorragend. Eine kleine Mittagskarte ergänzt mit Grießnockerl-Suppe, Salat mit Ei und Speck und Marillenknödel mit Butterbröseln die Auswahl. Bei schönem Wetter ist es herrlich, auf der Terrasse an der Salzach zu sitzen und dem Treiben auf der Brücke zur anderen Altstadtseite zuzuschauen. In der Speisekarte erinnert ein Ausspruch an den berühmten Stammgast, den österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard: „Wie andere in den Park oder in den Wald, lief ich immer ins Kaffeehaus, um mich abzulenken und zu beruhigen, mein ganzes Leben.“ Das Café Bazar war bei Literaten und Schriftstellern schon immer sehr beliebt: Martin Walser, Stefan Zweig, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Thomas Mann waren hier Stammgäste.

Die Linzer Gasse, die kleine Schwester der Getreidegasse
Die Einkaufsmeile Linzer Gasse mit kleinen Geschäften und vielen Genussstationen hat einen besonderen Charme und eine Lebendigkeit. Hier wird alles angeboten, was das Herz begehrt. Das Angebot reicht von Mode, High-Fashion, Trachten, edlem Schmuck, Sportkleidung, Hüten, Pralinen, Feinkost, Kräutern bis hin zum Tabak. Hier kann man in einfachen fast unscheinbaren Geschäften manchmal unsagbare Schätze entdecken. Viele kleine Cafés und Gaststätten sorgen für eine Erfrischung oder ein lukullisches Gericht.

Wer hat die Wahl hat, hat die Qual
Das Restaurant „Fideler Affe“ mit seiner gut bürgerlichen Küche ist ein Tipp. Man trifft alle Schichten der Gesellschaft und hin und wieder auch einige Promis. Die Wochenkarte empfiehlt Rostbraten mit Eierschwammerl und Butternockerl. Der Erdbeer-Minzsalat mit cremigem Vanilleeis und ein Chardonnay von Gruber Röschitz ergänzen das Mittagsmenü. In „Dein Lieblingszimmer in Salzburg“ ist es herrlich, in gemütlicher Atmosphäre einen Cappuccino, einen Muntermacher, und hausgemachte Mehlspeisen zu genießen. Das Design ist schlicht, ohne Schnörkel und in Naturtönen gehalten. Das Restaurant „Wasserfall“, ist der Spezialist der italienischen und mediterranen Küche in der Linzer Gasse. Das Plätschern des Wasserfalls, der durch das ganze Restaurant fließt, rundet die einzigartige Atmosphäre ab. Das Geplätscher ist außerdem sehr beruhigend. Im Hotel Stadtkrug mit Restaurant ist im Sommer die Dachterrasse das Highlight. Die Kalbsleber „Tiroler Art“ mit Speck, Eierschwammerl, Zwiebel und Erdäpfel sind ein Genuss. Doch der absolute Genuss ist das Rindfleisch von der hauseigenen Juhu Ranch. Ein Filetsteak vom Juhu-Rind mit knackigem Marktgemüse, Pfeffersauce, Kräutermarkbutter und Erdäpfelbrätlichen, ist himmlisch. Das original „Wiener Schnitzel“ vom Kalb mit Petersilienerdäpfeln und Preiselbeeren ist nicht zu verachten. Die urige und zünftige Gaststätte „Alter Fuchs“ bietet die beliebten Klassiker der österreichischen Küche an: Wiener Schnitzel, Knödelvariationen, knusprige Stelzen, Würstel, Ripperl und Kasnocken. Zum Abschluss krönt ein Kaiserschmarrn das Menü. Burger-Fans kommen im Bruderhof im „Ludwigs Burger“ auf ihre Kosten. Ja, es gibt für jeden etwas.

St. Sebastian in der Linzer Gasse
Mit dem Zwölf-Uhr-Läuten beginnen vier Priester in der Sebastianskirche zu singen. Dieser Gesang in der Ruhe der Kirche, ohne Straßenlärm, ist eine meditative Unterbrechung im Alltag, hier könnte man ewig zuhören. Die Kirche wurde 1512 errichtet und im 18. Jahrhundert, da sie baufällig war, durch eine neue Saalkirche im spätbarocken Stil ersetzt. Die Strahlenmadonna mit dem Kind aus dem Jahre 1611 über dem Hochaltar dominiert das Kirchenschiff und ist eine besondere Kostbarkeit. Der kleine Wolfgang Amadeus Mozart, der in Salzburg geboren wurde, übte wahrscheinlich öfter an der Kirchenorgel. Auf dem Friedhof der Kirche findet man die Gräber des Arztes Paracelsus, Leopold Mozart, den Vater von Wolfgang Amadeus Mozart sowie von Constanze, der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart.

Kunst in der Linzer Gasse
In der Galerie Weihergut gibt es Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern. Bis zum Herbst wird Hubert Schmalix, ein österreichischer Künstler, der in Wien und Los Angelos lebt, ausgestellt. Sein Thema ist die Natur mit Bergen, Wald, Wasserfall, Seen und einer Hütte in kraftvollen Farben aufgelöst. Von der Künstlerin Franzi Rigling sind im Erdgeschoss Collagen aus Stoff zu sehen. Im ersten Stock der Galerie ist eine Wand noch die original alte Stadtmauer, sie ist ein schöner Kontrast zu der modernen Kunst und der Geschichte Salzburgs. Um die Ecke hat Johannes Petrus Lehner, ein Salzburger Künstler, sein Atelier. Er hatte Kurse bei Markus Lüpertz, Xenia Hausner, Christin Ludwig Attersee und Hermann Nitsch absolviert und er hat auch schon viele Preise für seine Bilder erhalten.

Liebesschwur für die Ewigkeit
Die Fußgängerbrücke, der Makartsteg, führt auf die andere Seite der Salzach in die linke Altstadt. An dem Gitter der Brücke hängen hunderte von Liebesschwur-Schlössern. Der Schlüssel wurde nach dem Anbringen des Schlosses in die Salzach geworfen, um auf die ewige Liebe zu hoffen. Es gibt zwischendurch aber auch einige wenige Schlösser mit einer Zahlenkombination. Wenn die Beziehung in die Brüche geht, kann das Liebesschloss wieder abgeholt werden – allerdings muss man die Zahlenkombination dann noch wissen. Von der Brücke hat man einen hervorragenden Blick auf die Häuserzeilen auf beiden Seiten der Salzach und auf das Wahrzeichen der Stadt, die Festung Hohensalzburg, die majestätisch auf einem Hügel alles überragt. Sie ist eine der größten Festungen in Europa. Der Modedesigner Lagerfeld sagte, dass Salzburg die schönste Ecke Europas ist. Dass Salzburg eine besondere Stadt ist, das spürt man an allen Ecken.

 

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Kontakt
Salzburg Tourismus, www.salzburg.info

Café Bazar, www.cafe-bazar.at

Galerie Weihergut, www.weihergut.at
St. Sebastian, www.sankt-sebastian.at
Fideler Affe, www.fideleraffe.at
Lieblingszimmer, www.favoritekamer.com
Restaurant Wasserfall, www.restaurant-wasserfall.at
Restaurant Stadtkrug, www.stadtkrug.at
Gaststätte Alter Fuchs, www.alterfuchs.at
Ludwigs Burger, www.ludwigs-burger.at

Gabi Dräger

Salzburg im Schnürlregen

 

Trotz Schnürlregen in Salzburg kommt keine Langweile auf.

 

Die Stadt hat soviel zu bieten.

Selbst mit Schirm im Regen ist es ein Genuss im barocken Mirabellengarten auf der rechten Altstadtseite, mit seinen prachtvollen Blumen, Statuen und Brunnen, spazieren zu gehen. Das Schloss Mirabell und der Mirabellgarten waren im Jahre 1606 ein Geschenk von Fürsterzbischof Wolf Dietrich für seine Geliebte und Lebensgefährtin Salome Alt. Sie durften wegen des Zölibats nicht heiraten. Während ihrer 22jährigen Beziehung bekam die Kaufmannstochter 15 Kinder.

Zeitgenössische Kunst
Ein paar Schritte vom Mirabellgarten entfernt kann man in der Galerie Thaddaeus Ropac kontrastreich in zeitgenössische Kunst eintauchen. In wechselnden Ausstellungen wurden unter anderem bekannte Maler wie Georg Baselitz, Tony Cragg, Anselm Kiefer, Arnulf Rainer, Daniel Richter und Erwin Wurm gezeigt.

Original Sachertorte
Am Hotel Sacher in Salzburg kommt man einfach nicht vorbei. Wie ist es mit einer original Sachertorte? Im Jahre 1832 erfand der junge Koch Franz Sacher das Rezept für eine der wohl berühmtesten Torten der Welt. Der Duft von frisch gemahlenem Kaffee und Schokolade liegt im Sacher Café in der Luft. Das Hotel wurde 1866 gebaut und liegt direkt an der Salzach. Hier kann man den Hauch der Geschichte und vor allem die österreichische Gemütlichkeit mit Tradition spüren.

Salzburger Dom
In den Salzburger Dom muss man unbedingt einen Blick werfen. Den Domplatz kennt man ja schon von den Fernsehübertragungen der Salzburger Festspiele, denn dort wird jedes Jahr der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal
aufgeführt wird. 774 wurde die erst dreischiffige Basilika im romanischen Stil erbaut. Brände, Umbauten und ein Einsturz nach einem Luftangriff veränderten den Dom immer wieder. Das Langhaus des Doms mit seiner 32 Meter Höhe ist so beeindrucken, dass man sich winzig klein fühlt. Für das Deckengemälde von Donato Mascagni und Ignazio Solari muss man den Kopf weit in den Nacken legen.

Die Blaue Gans
Nein, die Gans ist nicht blau, im Sinne von betrunken, sondern sie hat einfach nur eine blaue Farbe. Im 16. Jahrhundert war es Mode in Salzburg, den Betrieben einen Tiernamen zu geben. Der damalige Besitzer des Fasanenwirts gab bei einem Schmied ein Metallschild mit einem Fasan in Auftrag. Der Fasan war damals kein einheimisches Tier, deshalb wusste der Schmied nicht wie ein Fasan in Wirklichkeit aussieht. Sein Fasan wurde ziemlich rund und hatte einen üppigen blauen Kragen. Die Salzburger haben sich über das plumpe Tier lustig gemacht. „Das sieht ja aus wie eine Blaue Gans“ lästerten sie und schon war der Name gefunden, der bis heute erhalten geblieben ist. Das Hauses wurde 1350 gebaut und hatte mehrere Besitzer. Das Arthotel Blaue Gans ist das und älteste Gasthaus der Stadt. Die Bar und Brasserie hat ein modernes Design in schwarz-weiß mit historischen Säulen. Viele Salzburger sind in der Mittagszeit da, man kennt sich, begrüßt sich und ratscht ein bisschen. Der marinierte Saibling mit Fencheltarte und Yuzu ist exzellent. Den Abschluss bildet ein Espresso. Martin Bauernfeind, der Küchenchef verarbeitet biologische Produkte des Alpenraums mit der Leichtigkeit der Mediterranen Küche, aber nicht ohne einen gewissen Einfluss der Salzburger Küche. Langweile kommt in Salzburg nie auf, denn die Stadt hat soviel zu bieten und das bei jedem Wetter.

 

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Kontakt
Salzburg Tourismus, www.salzburg.info

Galerie Thaddaeus, Ropac, www.ropac.net

Hotel Sacher, www.sacher.com/Salzburg

Salzburger Dom, www.salzburger-dom.at

Arthotel Blaue Gans, www.blauegans.at

Gabi Dräger

Erster Winterweitwanderweg Tirols

 

 

Den Alltag hinter sich lassen, zu sich selbst finden, die Natur sprichwörtlich erleben. Das ist das Erfolgsrezept des Mega-Trends Weitwandern. Doch nicht nur im Sommer: Ab diesem Winter können Gäste der Olympiaregion Seefeld auf dem ersten Winterweitwanderweg Tirols den neuen „Wintersport für Jedermann“ ausprobieren. Im Gegensatz zum Skifahren, Schneeschuhwandern oder Winterbergsteigen nahezu ohne alpine Risiken, speziellen Vorkenntnissen – und zudem äußerst kostengünstig.

Ohne teure Ausrüstung und große Vorkenntnisse bietet Weitwandern intensive Naturerlebnisse und die Möglichkeit, abzuschalten. Über Tage taucht man in die Natur ein, übernachtet auf Hütten, wandert von Ort zu Ort. Der Weg ist sprichwörtlich das Ziel. Der Trend Weitwandern erobert jetzt auch den Winter – und hat in der kalten Jahreszeit seinen ganz eigenen Reiz: Die gedämpfte Stille in der verschneiten Landschaft strahlt eine geradezu meditative Ruhe aus, die klare Winterluft tut ab dem ersten Atemzug einfach nur gut. Hinzu kommt, dass Weitwandern auf präparierten Winterwegen Es ist einfacher als Skitourengehen oder Alpinskifahren. Denn: Wandern muss man nicht erst erlernen. Es ist keine teure Ausrüstung erforderlich. Während in den letzten Jahren bereits immer mehr Wege speziell zum Winterwandern präpariert werden, eröffnet die Region Seefeld im Winter 2018 den ersten Winterweitwanderweg Tirols und ermöglicht damit ein Winterabenteuer abseits vom alpinen Skitourismus. Die viertägige Winterweitwanderung kann zwischen 13. Januar und 12. März 2020 jeweils von Montag bis Donnerstag gebucht werden.  

In vier Tagen durch die Olympiaregion Seefeld
Die Kulisse für den neuen Winterweitwanderweg „Weitwandern im Schnee“ bildet das offene, auf über 1.100 Metern gelegene und 16 Kilometer lange Leutaschtal. Mit Start in Burggraben verläuft die erste Etappe durch das schneesichere Hochtal bis nach Weidach. Nach der ersten Übernachtung geht es über das Landschaftsschutzgebiet Wildmoos und das ruhige Fludertal bis nach Mösern. Den besten Ausblick genießen die Winterweitwanderer auf dieser Etappe von der Friedensglocke in Mösern. Die Glocke wurde zum 25-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer 1997 als Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und den Frieden im Alpenraum errichtet. Täglich um 17 Uhr läutet die freistehende Glocke und erinnert an ihre Friedensbotschaft. Auf der dritten Etappe gelangen die Wanderer von Mösern über Buchen auf die Wettersteinhütte. Hier wartet der Blick über die Olympiaregion Seefeld und eine Übernachtung im Wettersteingebirge. Den Abschluss und die vierte Etappe bildet der Abstieg vom Wettersteingebirge hinunter ins Tal zum Leutascher Ortsteil Platzl und zurück zum Informationsbüro Weidach.

Unterwegs mit leichtem Gepäck
Auf den einzelnen Etappen finden die Winterweitwanderer ausgewählte Hütten und Unterkünfte sowie Gaststätten, wo man sich für den nächsten Streckenabschnitt mit traditionellen Gerichten aus der Region stärken kann. Zudem müssen die Wanderer ihr Nachtgebäck nicht selbst tragen: Der Transport zur jeweiligen Unterkunft wird von einem Gepäckservice übernommen (ausgenommen Etappe 3 auf die Wettersteinhütte).

 

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Alle Infos zum Winterweitwandern in Seefeld:
Die Schneewanderung ist zwischen 7. Januar und 11. März 2019 jeweils für vier Tage immer von Montag bis Donnerstag buchbar
Zur Auswahl stehen zwei Packages:
Schneewanderung Klassik | 3 Nächte, ab € 198,- p.P. inkl. Frühstück & Kurtaxe | EZ-Zuschlag € 20,- | 2x Übernachtung in Pensionen, 1x Übernachtung in der Wettersteinhütte
Schneewanderung Deluxe | 3 Nächte, € 298,- p.P. inkl. Halbpension & Kurtaxe | EZ-Zuschlag € 70,- | 2x Übernachtung im Hotel inkl. Sauna, 1x Übernachtung im Hüttenlager oder Koje auf der Wettersteinhütte
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Buchungen sind im Informationsbüro Leutasch möglich. Verlängerungsnächte können zusätzlich gebucht werden.


Weitere Informationen: www.seefeld.com/weitwandern

Für Buchungen: www.seefeld.com

DB Bahn

ICE-Direktverbindungen nach Seefeld in Tirol
Umweltfreundlich in den Urlaub

 

Seefeld verfügt über den höchstgelegenen ICE-Bahnhof der Welt. Direkte Verbindungen bestehen ab Dortmund und ab Hamburg für eine stressfreie und CO2-schonende Anreise in die Region im Herzen der Alpen.

Nachhaltig, bequem und vor allem schnell von Hamburg über Hannover sowie von Dortmund über Köln und Frankfurt in die Olympiaregion Seefeld. Die ICE-Direktverbindungen machen dies möglich und krönen den zentralen Bahnhof in Seefeld damit gleichzeitig zum höchstgelegenen ICE-Bahnhof.

Bequem, staufrei und stressfrei in die Olympiaregion Seefeld Die Reisezeit von Hamburg bis nach Seefeld beträgt mit dem ICE rund 9 Stunden. In unter 10 Stunden gelangt man bequem, staufrei und vor allem stressfrei von Dortmund nach Seefeld. Die 7-teiligen ICE-Garnituren mit einer Länge von 185 Meter bieten 359 Sitzplätze. Zusätzlicher Umwelt-Pluspunkt: Seit 1. Januar 2018 fahren alle Züge der Deutschen Bahn im Fernverkehr mit 100 Prozent Ökostrom.

Die ICE-Züge verfügen über WLAN, Infodisplay für Bordinformationen, elektronische Reservierungsanzeige sowie über Steckdosen am Platz. Die neuen Verbindungen bieten sich somit bestens für Reisen in die Olympiaregion Seefeld, einem der größten und sonnigsten Hochplateaus der Alpen geeignet. Aufgrund der Höhenlage zählt diese Region zu den schneereichsten Regionen Tirols.

 

Weitere Informationen: www.seefeld.com/anreise

 

ICE-Direktverbindungen nach Seefeld in Tirol und Innsbruck

Ab dem 15. Dezember 2019 ist der Fahrplan gültig.
An Freitagen fährt der ICE 1221 von Dortmund nach Seefeld in Tirol
und an Sonntagen der ICE 1222 von Innsbruck nach Dortmund.
Samstags fährt der ICE 1207 von Hamburg nach Innsbruck
und der ICE 1206 von Innsbruck nach Hamburg.

Graz – beliebt und lebenswert                                                

Text und Fotos: Elke Petra Thonke

 

Unter den neun österreichischen Landes-Hauptstädten ist Graz eine der schönsten. Eine Kreativ-Stadt in alten Gemäuern. Es sind auch die Einheimischen, die dieser Stadt  in der Südsteiermark ein gewisses Flair verleihen.

 

        An zwei Wahrzeichen kommt man in Graz nicht vorbei.

Einmal der Uhrturm am Schlossberg, deren verkehrte Zeiger jedem Touristen irreal vorkommen, und das moderne Kunsthaus auf der anderen Seite des Flusses Mur. Von oben betrachtet sieht es wie ein Raumschiff aus, das zwischen alten Häusern gelandet ist.

       Ein echter Hingucker ist die Mur-Insel. Diese schwimmende Muschel verbindet beide Stadtteile und beherbergt ein Amphitheater sowie ein originelles Café. „Ich habe einen Traum“ ist auf den Untertassen zu lesen, bevor man den Kaffee zum Munde führt. Nur einer von zahlreichen kreativen Einfällen, die in dieser Stadt überraschend angenehm auffallen.

       Der Hauptplatz ist das Herz der Altstadt. Hier hält jede Straßenbahnlinie, von denen aus die sehenswerten Gassen mit einem Katzensprung erreichbar sind. Der auf dem Platz befindliche Erzherzog-Johann-Brunnen ist seit 1878 die reinste Zierde, was man von den beiden Nachtbratwurstständen nicht sagen kann. Und doch ist es erfreulich, das es sie gibt. Zahlreiche Veranstaltungen bieten sich auf den Freiflächen an. Noch in der warmen Jahreszeit wurde die Idee „Stadtlesen“ umgesetzt. Ein origineller Einfall, der gern angenommen wurde.  Hier standen plötzlich Bücherregale mit reichlicher Literatur, Hängematten in denen nicht nur gelesen wurde sowie bequeme Sitzmöglichkeiten die zum Verweilen und Lesen reizten. In Kürze wird sich hier der Zauber des Weihnachtsmarktes entfalten.

       Das ganze Jahr über freuen sich Einheimische und Besucher über den Bauernmarkt auf dem Kaiser-Josef-Platz, der täglich bis 13 Uhr belebt ist. An den Ständen verlocken steirische Spezialitäten zum verkosten. Fremde stoßen  manchmal auf merkwürdige Bezeichnungen, wie zum Beispiel am Stand der sympathischen Theresia. Da heißt es: Geprüfte Grazer Bauernmarktbeschickerin. Beschickert ist sie jedenfalls nicht. Bei uns würde man schlicht Marktfrau sagen. Sie verkauft Kürbiskernöl aus eigener Herstellung. Manch netter Kunde erhält von ihr lächelnd ein kleines Herbststräußchen. So weit das Auge reicht, türmen sich unter anderem  Kürbisse, Maronen, Kernobst und Weintrauben. Auch Menschentrauben gibt es  -  jedenfalls an den Weinständen. In lockerer, angenehmer Atmosphäre nehmen Besucher ziemlich rasch untereinander Kontakt auf. 

      Einige Gesichter die schon auf dem Markt gesichtet wurden, erkennt man wieder bei Frankowitsch in der Stempfergasse, denn hier kehren überwiegend Einheimische ein. Zu verführerisch sind die belegten Schnittchen, wozu die steirischen Weine hervorragend munden.

      Beim Rundgang durch die Altstadt kommt irgendwann fast jeder an der optisch außergewöhnlichen Hofbäckerei aus dem Jahre 1569 vorbei. Eine Augenweide. Hier sollte man hinein gehen, um wenigstens das Gebäck „Sissibusserl“ oder den „ Kaiser-Zwieback“  zu probieren.

       Es gibt noch so vieles zu entdecken, besonders in der zum Weltkulturerbe gehörenden mittelalterlichen  Altstadt. Stimmungsvolle Treffpunkte und Ausgehmöglichkeiten bietet das  im Volksmund so genannte Bermuda Dreieck sowie das Franziskaner-Viertel, wo sich Jung und Alt trifft.  Auch ist Graz mit zahlreichen Museen und etwa 30 Galerien gut bestückt.

       Der Schlossberg ist ebenso ein großer Anziehungspunkt. Von hier oben ist der Blick auf die Stadt einfach grandios. Auf dem Weg und auf dem Berg finden Besucher drei einladende gastronomische Einrichtungen. Wer nicht läuft, wird mit der Schlossbergbahn oder mit dem Lift nach oben befördert. Mutige rasen in 40 Sekunden wieder nach unten - auf einer Rutsche! Bevor man in der Sackstraße den Tunnelbau für die Auffahrten betritt, ist auf dem Fußweg ein in Messing eingelassener Spruch zu lesen.“ Graz macht den  Eindruck als ob man zum Frieden käme aus dem Krieg“. So ist es!

       Zeit sollte bleiben, um sich in der Umgebung umzuschauen. Auch lässt sich im Wein-und Thermenland der Steiermark  gut Urlaub machen. Die Natur, ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Sanfte Hügellandschaften, Mischwälder, Streuobstwiesen, darüber hinaus zahlreiche Weingärten. Allein der Besuch eines Buschenschankes gehört zu den Highlights einer solchen Reise.

 

Infos:  www.graztourismus.at  Telefon: 0043 316 8075-0

 

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Unterwegs im Gletschereis

 

Atemberaubender Panoramablick auf die Alpen im Stubaital


Unsere Tour durch die Stubaier Alpen beginnt recht früh mit einer Taxifahrt vom Hotel „Stubaierhof“ in Neustift, hinauf zur Milderaunalm in 1675 Meter Höhe. Nach einer kurvenreichen Fahrt erreichen wir die dortige Alpenwirtschaft, entlang der Naturrodelbahn-Spur durch 7 Kehren. Hier erwartet uns ein traumhafter Blick ins Stubaital und ein deftiges Tiroler Frühstück, mit verschiedenen Schinken- und Käsesorten, selbstgebackenem Brot, garniert mit reichlich Kren, (scharfer geriebener Meerrettich) und Haferl Kaffee. Ordentlich gestärkt rüsten wir uns zum Aufstieg zur Neuen Regensburger Hütte. An unserer Seite: Bergführer Robert und Michael vom Tourismusverband Stubai.
„Du musst kleinere Schritte machen, das Tempo niedriger halten. Dann ist es leichter, am Berg vorwärts zu kommen“, höre ich immer wieder hinter mir von Michael.

 

         Der Weg zur Neuen Regensburger Hütte gehört zur Strecke für den dritten Stubai Ultratrail, den 255 Läuferinnen und Läufer aus 20 Ländern einen Tag nach uns zu bewältigen haben. Vor ihnen liegt ein Kurs über insgesamt 65,6 km Länge, mit 6027 Höhenmetern im Aufstieg und 3464 Höhenmetern im Abstieg. Zwischen dem Start des dritten Stubai Ultratrails um 0.00 Uhr im Zentrum von Innsbruck und dem Ziel auf dem Stubai Gletscher in 3150 Metern Höhe liegt für den diesjährigen Sieger, dem Spanier Christofer Clemente Mora, eine Laufzeit von 09:01:08 h. Die schnellste Frau, die Schwedin Kristin Berglund, erreichte nach 10:48:08 das Ziel. Gelaufen wurde noch in drei weiteren Kategorien über 35,1 km mit 3810 hm im Aufstieg (1670 hm im Abstieg), 18,6 km mit 1998 hm (54 hm Abstieg) und über 8 km mit 1394 hm. Insgesamt waren knapp 700 Läuferinnen und Läufer aus 20 Nationen am Start. Für alle lag das Ziel im schneebedeckten Gebiet an der Jochdohle auf dem Stubaier Gletscher.
         

          Für unsere Gruppe geht es weder um Zeit, noch um Platzierungen. Wichtig für uns -  die Natur zu spüren, genau wie den anstrengenden Lauf, und das Erlebnis, es geschafft zu haben. Unser Weg wechselt zwischen Wiesen, Schotter, Wasserfällen und Waldwegen. Immer wieder blicken wir auf die Stubaier Alpen mit ihren gewaltigen schneebedeckten Gipfeln. Von den zahlreichen Aussichtsplätzen bewundern wir die Bergseen und die sprudelnden Wasserläufe. Am Wege sehen wir prächtige Alpenrosen, blau leuchtenden Enzians. An Stellen, wo es gefährlicher als sonst werden könnte, erleichtern uns befestigte Stahlseile den Auf- und Abstieg.
Völlig geschafft, aber glücklich, stärken wir uns in der Neuen Regensburger Hütte, bevor wir dort unser Nachtquartier beziehen. Landschaftlich liegt die Hütte äußerst reizvoll. Erbaut wurde sie 1930 in 2286 Metern Höhe, flankiert von einem imposanten Wasserfall. Dieser befindet sich auf einer Steilstufe am Rand des „Hohen Mooses“, das von einem Gletscherbach des Hochmoosferners gespeist wird. Bis zu 800 Meter erheben sich im Süden, Westen und Norden die Gipfel über den Talgrund des Moores. Nach diversen Renovierungsarbeiten und Bau eines weiteren Hauses für die Gäste gibt es hier 100 Übernachtungsplätze. Die Hütte des Deutschen Alpenvereins ist ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger. Die Herbergswirtin Martina Ofer bereitet mit ihrer Familie typische Stubaier Köstlichkeiten mit regionalen Produkten zu. Sie und ihr Mann Herbert sind gefragte Ratgeber bei Tourenplanungen. „Wir schauen auch regelmäßig, wie die Verhältnisse auf dem Stubaier Höhenweg sind“, so Martina Ofer.

 

         Nach einer kurzen Nacht in modern eingerichteten Zwei- und Vier-Bettzimmern klettern wir auf einen nahegelegenen Berggipfel, um ein Naturschauspiel zu erleben. Wir sehen, wie sich kurz vor dem Sonnenaufgang die Berge erhellen, sie ihre Farbe verändern. Ein besonders Erlebnis: wenn die Sonne selbst hinter der Bergsilhouette auftaucht. Nur kurz lässt sich dieser Moment genießen, wandert sie doch schnell nach oben.
         Mittlerweise sind die ersten Läufer der Ultratrails an der Verpflegungsstelle Regensburger Hütte angelangt. Nach kurzer Erfrischung geht es für sie weiter in Richtung Ziel auf den Gletscher. Sie verlassen den Berg mit unserem Applaus und Anfeuerungsrufen.

 

         Wir haben noch Zeit zu frühstücken, bevor wir den Weg ins Tal antreten. Bergab geht es für uns über 1000 Meter Höhenunterschied bis zur Station am Natur Aktiv Park „Klaus Äuele“ im Neustifter Ortsteil Falbeson. Auch auf diesem Abschnitt erleben wir die Schönheit der Natur mit all ihren Facetten und Besonderheiten. Immer wieder überholen uns Läuferinnen und Läufer des Ultratrail.
Etwas erschöpft steigen wir in ein Taxi, um damit zur nächsten Station der Laufstrecke zu gelangen. Von der Talstation Mutterberg fahren wir mit der Eisgratbahn bis zur Station Eisgrat. Nicht weit davon befindet sich die Eisgrotte Stubai. Tief unter dem Gletschereis erleben wir einen faszinierenden Einblick in die Welt von Schnee und Eis. Auf einem 200 Meter langen Rundgang erfahren wir Erstaunliches über Gletschermoränen, Gletscherschliff, Gletschermilch und Gletscherschutz. Nach einer Stärkung im Restaurant mit herrlichem Panoramablick nehmen wir die Schaufeljochbahn bis zur höchsten Station auf 3170 Metern. Aus der Kabine können wir erleben, wie die Trail Läufer auf den letzten 1000 Metern durch eine Schneelandschaft das Ziel anpeilen. Oben angekommen, sehen wir völlig erschöpfte aber glückliche Menschen den Zielstrich überqueren. Trotz der enormen Anstrengungen lassen es sich die meisten von ihnen nicht nehmen, die Aussichtsplattform „Top of Tyrol“ zu besteigen. Auch wir genießen den 360 Grad Panoramablick auf über 109 umliegende Dreitausender. Unter Ihnen die sieben starken Gipfel mit dem höchsten Berg, dem 3507 Meter hohen Zuckerhütl.

Zurück in unserem Hotel in Neustift, entspannen wir in der dortigen Wellnessoase.

 

          Die Tiroler Gemeinde Neustift ist der bekannteste und der am meisten besuchte Ort des Stubaitals. Etwa 45 km von Innsbruck entfernt, können sich hier die Gäste im Sommer wie Winter erholen. Unendlich viele Möglichkeiten bieten einen abwechslungsreichen Aufenthalt.
          Unser letzter Tag der Reise führt uns nach Innsbruck zur Olympiaschanze am Bergisel. 1952 fand hier das erste Springen von der Naturschanze statt, 1953 begann die Tournee des Vierschanzenspringens. 1964 und 1976 war die Schanze Austragungsort der Olympischen Winterspiele. Legendär: der Sieg von Sven Hannawald, der als erster Springer der Vier-Schanzen-Tournee die Gesamtwertung mit vier Einzelsiegen gewann.

 

       Heute kann man das moderne Areal im Sommer und Winter besichtigen, zusehen, wie hier Athleten ins Tal springen. Findet kein Wettkampf statt, übernehmen Demospringer deren Aufgabe. Ganz Mutige können am Zitterbalken in der Mitte der Anlaufspur sitzen und in die Tiefe blicken. Aber auch ohne diesen Nervenkitzel genießen wir die Aussicht auf Innsbruck, ermöglicht durch einen Panoramaweg und eine Aussichtsplattform. Leider blieb uns keine Zeit, das Tiroler Kaiser Jägermuseum mit der Andreas Hofer Galerie zu besuchen. So reichen uns das überlebensgroße Bronzemonument davor und die Option, an diesen geschichtsträchtigen Ort zurückkehren zu können.

 

         Unsere Reise endet mit einem kleinen Stadtrundgang durch die Tiroler Hauptstadt. Hierbei erfahren wir etwas von ihrer Geschichte sowie vom Neuen Innsbruck. Wir sehen das Haus mit dem Goldenen Dachl, den Stadtturm, die Kaiserliche Hofburg und die Hofkirche. Vor uns: das moderne Haus der Musik, die Innsbrucker Nordkettenbahnen sowie der Hauptbahnhof mit dem davorliegenden Südtiroler Platz. Eine sehenswerte Metropole, im Spannungsfeld zwischen Stadt und umliegender Landschaft, gekrönt von einem atemberaubenden Alpenpanorama

Berrnd Stiebitz

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Tipps für die Reise:
Anreise mit der Bahn nach Innsbruck und (Hotel)Transfer mit Bus oder Taxi
Anreise mit PKW über Brennerautobahn bis Ausfahrt Schönberg und weiter ins Stubaital (Vignette!) oder mautfrei entlang der Brennerstrasse bis Schönberg
Infos: www.stubai.at

Angebote für Touristen:
Die Stubai Super Card

Zahlreiche inklusive Leistungen von Bergbahnen, öffentlichem Nahverkehr und Freizeiteinrichtungen
30 % Ermäßigungen für ausgewählte touristische Einrichtungen
Die Karte wird von den meisten Vermietern kostenlos angeboten bzw. kann käuflich erworben werden (Stubai Card)
www.stubai.at/aktivitaeten/wandern/stubai-super-card/
Innsbruck-Trek
7-tägige Weitwanderung durch alle Gebirgsstöcke des Verbandsgebiets Tirol
- täglich kann je nach Kondition und Lust zwischen zwei Touren unterschiedlicher Schwierigkeit gewählt werden
- Übernachtungen sind alle komfortabel im Hotel (3 Sterne)
- das Gepäck wird transportiert
- die Weitwanderung kann entweder geführt (Bergwanderführer der ASI) oder "self-guided" gemacht werden
www.innsbruck-trek.com/

SKI plus CITY Pass vom 1.10.2019 – 10.05.2020
Gültig für 13 Tiroler Ski-Gebiete
Einmaliger freier Eintritt für 22 Lifestyle-, Kultur- und Sightseeing-Angebote
Einmaliger freier Eintritt in drei Hallenbäder
Mobilitäts- und Bonusleistungen für den öffentlichen Nahverkehr
www.ski-plus-city.com

 

Die Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband Stubai Tirol

Wo schon die Römer nach Silber im Bleiglanz schürften
Tiroler Region Imst voller Inspirationen für Familien, Sportler und Genießer

 

Wer das Urlaubsland Tirol erleben will, kann seine Reise im Herzen des Tiroler Oberlandes beginnen, genauer gesagt in Imst. Die Stadt liegt 828 m über dem Meeresspiegel. Drei Tage lang waren wir in der Region unterwegs, haben jede Menge gesehen, erlebt, bei weitem nicht alles.
Los ging es mit dem Regionalexpress von Innsbruck nach Imst Pitztal, entlang der Inn. Immer wieder sehen wir mutige Menschen beim Rafting auf dem schnell fließenden Gewässer.
Unser Quartier: das Hotel „Zum Hirschen“ im oberen Stadtteil von Imst, ein Drei-Sterne-Familienhotel mit über 200 Betten und eigenem Wellnessbereich. Ideal für Erholungssuchende, Familien, Gruppenreisende, Radler und Motorradfahrer.
Liebevolle Details erfreuen hier das Auge: frische Blumen auf den Tischen, Geweihe an der Wand … Bilder erzählen die Geschichte des Hotels. Ein Refugium ganz im Tiroler Stil.
Doch es bleibt keine Zeit für langes Verweilen. Unser erstes Ziel - das Weingut Flür, ein kleines Familienunternehmen in Tarrenz, im Naturjuwel Gurgltal.
Mit interessanten Geschichten aus ihrem noch jungem Winzerleben präsentiert uns Alexandra Flür ihre Weißweine Chardonnay, Sylvaner und Edel-Weiß sowie die Rotweine Rösler, Pinot Noir und den Cuvèe Torento, angebaut auf 1 ha Anbaufläche in und um Tarrenz. „Unser Ziel ist es“, so die Gastgeberin, „Jahr für Jahr die Charakteristik unseres Terroirs (natürliche Faktoren) herauszuarbeiten und spannende Tiroler Weine zu produzieren.“
Da am nächsten Morgen Dauerregen über die Region hinweg zieht, entschließen wir uns, die geplante Klettertour in die Kletterhalle im Ort Imst zu verlegen. Hier begrüßt uns Angela Eiter, Weltmeisterin in den Disziplinen Leader und Bouldern. „Ich bin sehr gern sportlich aktiv. Neben dem Klettern gehe ich wandern. Ich laufe viel und fahre mit dem Rad.“ Aber vom Klettern sei die Sportlerin „inspiriert und fasziniert“. Nach Anlegen der Kletterausrüstungen und Tipps von ihr geht es das erste Mal an die Kletterwand. Die vier Meter an der Boulderwand machen Lust auf die Hauptwand mit 22 Metern Höhe. Gesichert von Angy, wie die Kletterkünstlerin von ihren Freunden genannt wird, braucht es schon mehr Kraft und Einsatz, dieses Hindernis zu überwinden. Umso erhabener das Gefühl, nach dem Abseilen wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Zum Abschluss fällt unser Blick auf die Außenanlage „Sonnendeck“ vor dem Kletterparadies. Trotz Regens herrscht reges Treiben auf den Kletterpisten.
Auch beim Besuch im „Haus der Fastnacht“ stört uns der Regen kaum. Simone Gasser, unsere charmante Museumsführerin, erzählt über die lange Tradition der Fastnacht in Imst.
Die Spuren des wohl urtümlichsten und traditionellen Fastnachtsbrauchs im gesamten Alpenraum reichen bis ins 17. Jahrhundert. Alle vier Jahre findet das Spektakel statt. Hunderte Masken verschiedenster Gruppen zelebrieren den Triumph des Frühlings über den Winter.
Höhepunkt aller Aktivitäten - das Schemenlaufen, ein Umzug von rund 900 maskierten Männern durch die Stadt, farbenprächtig, quirlig, voller überschäumender Lebensfreude. Ihre Frauen und Freundinnen kümmern sich um die Gewänder. Der nächste Imster Schemenlauf ist für den 9. Februar 2020 geplant. Die Vorbereitungen dazu laufen schon.
Wie auf Bestellung reißt die Sonne am nächsten Morgen den Himmel auf und begleitet unsere Tour mit E-Bikes durch das Gurgltal. Auf der Via Claudia Auguste geht es vorbei am Freilichtmuseum „Knappenwelt“ bis zum Fernsteinsee. Nach kurzem Verweilen und einem Blick auf das Schloss Fernstein geht es wieder zurück nach Imst. Dort angekommen, stecken etwa 40 km in unseren Beinen. Dank der Motoren an unseren Fahrrädern reicht die Kraft in uns, nach kurzer Stärkung im Hotel eine Bergwanderung zu unternehmen.
Der erste Abschnitt ist der leichteste. Die Alpjochbahn bringt uns bis zur Untermarkter Alm in 1.500 Meter Meereshöhe. Unter uns verläuft die längste Alpenachterbahn der Welt, der Alpine Coaster Imst. 3.500 Meter zieht sich die auf Schienen geführte Bahn ins Tal. In bis zu sechs Metern Höhe sausen Besucher über Almwiesen und durch Wälder den Berg hinunter.
Die Seilbahn führt im zweiten Abschnitt weiter bis zum Gipfel. Wir aber verlassen die Bahn nach dem ersten Abschnitt und wandern weiter in Richtung Latschenhütte. Der Weg führt vorbei am neuen Alm Zoo Hoch-Imst, wo für die Region typische Alm- und Haustiere im Sommer auf knapp 1.200 Quadratmetern ihr Zuhause haben: Gebirgsziegen, Zwergschafe, Ponys, Kaninchen und Altsteirer Hühner.
Am Ziel Latschenhütte angelangt, erwartet uns Wirtin Waltraud Nothdurfter zum Abendessen, mit einem Begrüßungs-Obstler und typisch Tiroler Schmankerln. Zum Tagesausklang musiziert das Tiroler Gesangsduo Phil und Ingo. Obwohl die Beine bei einigen ziemlich schwer geworden sind, animieren die Musikanten zum Mittanzen.
Für den nächsten Tag steht die Rückreise auf dem Plan. Da unser Zug erst gegen Mittag ab Imst Pitztal abfährt, entschließen wir uns noch zu einer Wanderung durch die Imster Rosengartenschlucht.
Die Schlucht im Tiroler Oberinntal zählt zu den beeindrucktesten Ausflugszielen Tirols. Ihre Schönheit, ihr Reichtum an Blumen, Tieren und Steinen sind beeindruckend. Eine sich lohnende und durchaus anstrengende Wanderung in den Lachtaler Alpen.
Der Eingang zur Schlucht unmittelbar im Zentrum von Imst führt uns durch Millionen Jahre Erdgeschichte auf einer Länge von 1,5 Kilometern. Nach 250 Höhenmetern gelangen wir zur Blauen Grotte, eine vor 2.000 Jahren geschaffene Höhle, in der schon die Römer nach silberhaltigem Bleiglanz schürften. Nach 1,5 Stunden erreichen wir die Station der Imster Bergbahnen. Von hier aus fahren wir mit dem Linienbus und der Imster Gästekarte kostenlos zum Hotel.
Jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Mit der Bahn geht es über Innsbruck und München zurück nach Berlin. Im Gepäck viele Informationen und Anregungen für einen erneuten Besuch in der Alpen- Region Imst.

Bernd Stiebitz

 

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weitere Informationen:
Imst Tourismus
Johannesplatz 4, A-6460 Imst
Österreich
 
Telefon: +43 5412 6910
 
E-Mail: info@imst.at
 
Internet: www.imst.at

Genuss für Gipfelstürmer

 

Der „4-Seen-Marsch“ in den Ötztaler Alpen ist mit 14 Kilometern Länge eine besondere Herausforderung. Aber die herrlichen Blicke entschädigen allemal für die Anstrengungen.

 

VON DIANA SEUFERT

 

 

Vier wunderschöne Seen zwischen den Bergen der Ötztaler Alpen: Der „4 Seen-Marsch“ ist eine ganz besondere Herausforderung mit atemberaubenden Blicken. Am 12. August wird er wieder eine große Schar an Wanderern und Extremsportlernanlocken.

Zugegeben, man braucht schon ein gutes Maß an Kondition, um die 1520 Höhenmeter in den österreichischen Alpen zu meistern. Und einem Flachlandtiroler geht schon so manches Mal die Puste aus auf der 14 Kilometer langen hochalpinen Strecke.

Während die Schnellsten in etwas mehr als zwei Stunden schon wieder am Ziel sind, lassen sich die Genusswanderer gemütlich Zeit und genießen die herrliche Aussicht. Schließlich ist genau das ein wichtiger Beweggrund, die Strapazen in den kommenden mehr als sechs Stunden auf sich zu nehmen.

 

Am Start bei Lehn herrscht noch vollkommene Dunkelheit. Auch weil es zunächst erst mal rund eine Stunde durch den Wald geht. Erst danach lichten sich die Bäume. Zusammen mit Bergführer Alex Riml geht es auf schmalen Pfaden über grasbewachsenen Almen, vorbei an Heidesträuchern und Wacholderbüschen Richtung Gipfel.

Der Ötztaler ist täglich in Bergen unterwegs und erzählt von Wildspitze und Acherkogl, seinen Lieblingsbergen“. Extremsportler spurten an den gemütlicheren Wanderern vorbei. Den Blick für die Schönheit der Bergwelt gönnen sie sich nicht. Die Genießer lassen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und die Augen über die 3000er der Ötztaler Alpen, die Stubaitaler Berge und hinunter ins Tal von Gries und nach Längenfeld schweifen.

Das Ötztal trägt seit 2014 das österreichische Wandergütesiegel. Mehr als 1600 Kilometer an Wanderrouten und Klettersteigen ziehen sich durch die Bergwelt. Der„4Seen-Marsch“ will als Erlebniswanderung gerade junge Leute ansprechen. Das Schöne an der Route: Kein Lift stört den Ausblick. Stattdessen gibt es Berge satt.

Bis zum Gipfelgrat und damit der ersten Stempelstation müssen noch einige Höhenmeter überwunden

werden. Wer oben ist, holt sich eine Stärkung an der Labestation. Und hat mit dem Plattachsee schon das nächste Ziel vor Augen. Türkisgrün liegt er da, erfrischend und scheinbar unberührt. Hier möchte man einfach sitzen und die Gedanken schweifen lassen. Doch es geht zügig weiter, schließlich warten noch drei Seen. Über felsigen Untergrund, über kleine Bäche und über grüne Weiden geht der Weg zur Felder Scharte- mit 2680 Meter der höchste Punkt der Tour, dann zum Weissensee und anschließend zum Unteren Spitzigsee.

Das Wollgras weht im Wind, die Sonne zeigt sich und ermuntert die Wanderer, an dem klaren Bergsee eine Rast einzulegen. Das lassen sich die beiden belgischen Jungs am letzten der vier Seen, am Hauer See, nicht zweimal sagen. Flugs sind die Wanderschuhe und Socken ausgezogen und die Füße baumeln im kühlen Wasser. Während sich die Eltern an der Stempelstation stärken, haben die beiden noch genug Energie, sich im Gletschersee auszutoben.

Gespeist aus unterirdischen Bachläufen ist er zum Abschluss der Tour der wohl am schönsten gelegene See. Der Gletscher selbst ist mittlerweile fast verschwunden, nur noch die älteren Ötztaler können sich daran erinnern. Mit drei Stempeln im Gepäck hat man das Ziel schon fast erreicht. Jetzt geht es wieder zurück, vorbei an Steinmandeln und blökenden Schafen, über Serpentinenwegen hinunter zum Ausgangspunkt nach Lehn. Wer Lust hat, gönnt sich eine Rast auf der Sonnenterrasse der Innerbergalm auf 1950 Meter, an der die Wanderer vorbeikommen. Doch von dort aus steht immer noch ein Marsch von rund einer Stunde bevor, ehe man erschöpft, aber glücklich und zufrieden im Ziel einläuft. Zur Belohnung gibt’s eine kühle Erfrischung und eine Medaille, die Extremsportler und Genusswanderer immer an die wunderbaren Blicke auf vier grandiose Bergseen erinnert.

Das Wanderevent zu den vier Ötztaler Bergseen rund um Längenfeld, veranstaltet von Ötztal Tourismus, steigt am Sonntag, 12. August. Dann werden wieder Genießer und Sportler die Gipfel stürmen. Die Tour kann man natürlich auch unabhängig vom Marsch angehen. Dann sollte man sich aber gut mit Proviant und Wasser eindecken, denn unterwegs gibt es keine bewirtschafteten Hütten. Dafür aber viele

spannende Ausblicke.

 

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Wissenswertes

` Zur Einstimmung auf die Wanderung kann man auch den Stuibenfall „erklimmen“. Mit 159 Metern ist er der höchste Wasserfall Tirols. Auf der rund zehn Kilometer langen Tour, die außerhalb der Ortschaft Umhausen beginnt, kommt man auch am Ötzidorf vorbei. Der Weg führt über Treppen direkt an den Punkt, an dem sich das Wasser über Kaskaden in die Tiefe stürzt.

` Zur Erholung der strapazierten Muskeln empfiehlt sich ein Besuch in der Längenfelder Therme „Aqua Dome“.

` Infos gibt es unter www.oetztal.at beim Tourismusverband. dib

Mentale Kraftkammer in Grün

Neue Wunderkammern in Hellers „Kristallwelten“

 

Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

          Eine Städtereise in Tirols Hauptstadt Innsbruck lohnt immer. Wer noch ein zwei Tage dranhängt, sollte Swarovskis funkelnde Wunderwelt im nahebei gelegenen Wattens besuchen. Die Anlage zählt mittlerweile zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs.

 

          Ein Puff, ein Rauch und Martin Luther King steht lebensgroß vor einem - als Hologramm - und spricht: „I have a dream…“. Es ist dunkel in der Wunderkammer, Stille, der Atem stockt, erschrocken versucht man, das gegenwärtige Vergangene zu begreifen und einzuholen. Und schon erscheinen Rigoberta Menchù, Mahatma Gandhi, Albert Einstein – die Friedensnobelpreisträger. „Heroes of Peace“ nennt der Multimediakünstler André Heller seine Vision. Der Mann der ersten Stunde schuf damals eine Welt der Wunder. Wunderbar versammelt er heute in der neuen Kammer Friedenskämpfer, Lichtgestalten, lädt Besucher ein, den Traum fort zu träumen, für Momente die Vision einer friedvollen Welt leuchten zu lassen.

         Wir wandern weiter durch die vier neuen Wunderkammern, von internationalen Künstlern kreiert. „Lassen Sie uns gemeinsam wundern“, animiert Carla Rumler, Kulturdirektorin bei Swarovski. Es gehe um „Liebe, Sonne, Frieden“.

          Manish Arora, Designer aus Indien, entführt in ein „Paradies, wo die Liebe herrscht“, in seine Chamber of Wonder: Ready to Love. Eine glitzernde Treppe voller funkelnder Liebesbotschaften führt hinauf zu einer orientalischen Fassade  – dem „Palast der Liebe“. Fernando Romero, Stararchitekt aus Mexiko, hängt in seine Wunderkammer eine intensiv rot leuchtende Sonne, El Sol. Sonne als die Seele des Kristalls. An die 3000 geschliffene Kristalle formen und füllen Romeros Sonnenkugel, im Umfang exakt ein Milliardstel unseres Himmelskörpers. Inspirieren ließ er sich von der Azteken- und Mayakunst seiner Heimat.

           Faszination Kristall: es ist durchsichtig und undurchsichtig zugleich, rätselhaft und widersprüchlich. Arik Lewy aus Israel transformiert hochelegant Natur in Kunst, schafft eine Art Labyrinth, in dem der Besucher stets neue Strukturen und verblüffende Perspektiven erlebt.

           „Kristallwelten“ heißt die Wunderwelt des André Heller von 1995. Die Wunderkammer im nahegelegenen Renaissance-Schloss Ambras, wo der Habsburger Erzherzog und Kaiserbruder Ferdinand II. Kuriosa der Natur, der Kunst und der Fantasie zusammengetragen hat, war André Heller das Vorbild für seine „mentale Kraftkammer, wo man an die Möglichkeit der Kreativität erinnert wird“.

          Realisieren konnte er seinen Traum mit Geld der ortsansässigen Firma Swarovski, die mit zigtausend Mitarbeitern weltweit der größte Schleifer synthetischer Schmucksteine und echter Edelsteine und seit langer Zeit auch ein bedeutender Kunstmäzen ist. „Um nicht der architektonischen Niedertracht, die drei Viertel Tirols beherrscht, eine weitere hinzuzufügen“, hat Heller damals ein Wunderlabyrinth in einem aufgeschütteten Berg versteckt. Auf ihm wachsen seltene Gebirgspflanzen, Kinder dürfen rundum spielen, im Winter rodeln.

          Quer durch die ineinander verschlungenen Geschosse entdeckt der Besucher Kristallines in allen Formen und Farben, in der Eingangshalle den kleinsten Kunstkristall und den größten, 62 Kilogramm schwer. Kristallarbeiten von Dalí, Niki de Saint Phalle und Keith Hearing.

          Im „Kristalldom“ sieht man sich in 590 Spiegeln, umspült von Sphärenklängen des Brian Eno - der sonst Flughäfen und Geburtskliniken „beschallt“. Ein Raum, der Menschen in kontemplative Ruhe versetzen soll. In der „Eisgasse“ geht das Kristallene per Video auf einer Wand von Monitoren in bewegte arktische Landschaft über. Zwischen weißen Brocken und Schollen tauchen immer wieder ein alter Mann und ein Eisbär auf. „Christallos“ haben die alten Griechen das Eis genannt.

           Meditation und heilsame Ruhe, Schönheit, Melancholie und Ironie, vor allem Sinnlichkeit soll der Wanderer durch die 16 Wunderkammern erfahren, durchleben… Eine dieser Kammern ist eine Bühne mit Strass geschmückten, teils beweglichen Fantasiefiguren, eine andere projiziert sich ständig wandelnde poetische Gebilde in den Raum. Keine Führung, kein Guide: Transzendenz still und rein.

           Am Ausgang des Zauberberges gibt es „natürlich“ eine Verkaufsschau, die voll ist von „allem, worin sich das Licht bricht und was funkeln kann“. Nach so viel Bedeutung und Virtuellem im Inneren, verwandelt sich draußen der kristalline Garten in eine reale, sommerlich-bunte Märchenlandschaft.

           Zurück in Innsbruck: modernste Architektur trifft auf jahrhundertealte Tradition, allumfasst vom atemberaubenden Bergpanorama. Von der Bergiselschanze - olympische Vergangenheit von der Star-Architektin Zaha Hadid futuristisch umgestaltet - weitet sich der Blick über die Stadt hin zur Nordkette des Karwendelgebirges. Auf der gegenüber liegenden Seite hat man den absoluten, genialen Blick über die „Dachl“-Stadt hinüber zum Patscherkofel und sitzt bei Kaffee und süßen Speisen in der „Seegrube“ auf 1905 Meter. Hinauf gebracht hat einen die Seilbahn.

            Unten in der gotischen Altstadt geht es auf der Herzog-Friedrich-Straße trubelig zu. Man trifft sich in den Cafés oder im jahrhundertealten „Weißen Rössl“. Besucher stöbern in den Läden nach Souvenirs, „stürmen“ die von Kaiserin Maria Theresia im Stil des Wiener Rokoko um- und ausgestaltete Hofburg – einst habsburgische Residenz. Beim Spaziergang am Ufer des Inn überwältigt einen der Charme der Stadt: das Rauschen des Flusses, der Kranz der Berge ringsum, die bunten Fassaden aus den Jahrhunderten. Die Tiroler Tage enden natürlich vor dem „Goldenen Dachl“, dem weltbekannten Wahrzeichen der Stadt. Wehmütig summt die alte Melodie: „Innsbruck ich muss dich lassen…                  

          

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Service zu den „Kristallwelten“

 

Anreise: z.B. Flug mit Lufthansa ab Berlin bis München, weiter bis Innsbruck mit Austrian Airlines. Ab Frankfurt mit Lufthansa direkt nach Innsbruck.

Reisezeit: Innsbruck und Swarovski Kristallwelten sind ein Ganzjahresziel.

Unterkunft: Individuellhotel „nala“ in ruhiger Lage Innsbrucks: jedes Zimmer erzählt eine Geschichte, toller Blick aufs Karwendelgebirge, Tel.: +43(0)512 584444;  info@nala-hotel.at; www.nala-hotel.at – aDLERS Hotel ist der neue Hotspot: Fine dining mit Blick auf die Skyline von Innsbruck. www.adlers-innsbruck.com

Kristallwelten Wattens: Sie sind täglich geöffnet von 8.30 – 19.30 Uhr; Serviceline: 0043 5224 51080, Tagesticket 19 Euro; Familienticket 24,50 Euro. Jahresevents über www.swarovski.com/kristallwelten

Näheres: Innsbruck Tourismus, Tel. +43 512/59 850-124; www.innsbruck.info

200 Jahre "Stille Nacht, Heilige Nacht"

 

 

In Mariapfarr ist jeden Tag Weihnachten

 

 

 

Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ ist das bekannteste Weihnachtslied, das weltweit in 300 verschiedenen Sprachen gesungen wird. Joseph Mohr hat den Text 1816 in der Kirche in Mariapfarr im Lungau geschrieben.

 

Wie eine trutzige Burg sieht das Pfarrhaus in Mariapfarr aus. Die Zeiten im Mittelalter waren nicht sehr friedlich, deshalb wurden im Lungau viele stark befestigte Burgen gebaut. Das weiße Gold, das Salz, wurde auf der Straße vom Norden nach Italien gebracht, dafür wurde umgekehrt Glas und Wein transportiert.

Mariapfarr

Schon aus dem Jahre 923 gibt es Aufzeichnungen, dass in Mariapfarr eine kleine Kirche stand. Der Hofministeriale Konrad von Pfarr war sehr gläubig und nahm 1217 an einem Kreuzzug ins Heilige Land teil.

Da das eine gefährliche Reise war, hat er ein Testament zu Gunsten für das Dom Kapitel in Salzburg geschrieben. Außerdem bestimmte er, dass die Burg als Pfarrhof verwendet werden sollte, wenn er nicht mehr zurückkommt. Und so ist es auch eingetreten.

Wallfahrt

Im 15. Jahrhundert bis 1770 boomte die Wallfahrt nach Mariapfarr. Die Pilger kamen zum Gnadenbild der „Schönen Madonna von Mariapfarr“, sie ist aus Steinguss aus dem Jahre 1370. Peter Grillinger war von 1419 bis 1448 Pfarrer in Mariapfarr und auch Chorherr im Augustiner Stift in Salzburg. Durch ihn explodierte die Wallfahrt in Mariapfarr. Er ließ die romanische Kirche mit zwei gotischen Seitenschiffen vergrößern, den Kirchenraum erhöhen, und einen Turm bauen. Die Pilger mussten einen Obolus beim Eintritt in die Kirche zahlen. Es gab damals 18 Seitenaltäre, da im Jahre Tausende von Pilgern kamen. Die „Schöne Madonna“ fand nach den Kriegswirren 1946 ein amerikanischer Soldat, der sie kaufte und mit nach Amerika nahm. Heute soll sie in einem Museum in Ohio stehen.

Das kleine Museumswunder

Im Pfarrhof in Mariapfarr ist heute das Pfarr- und Wallfahrtsmuseum und das Stille-Nacht-Museum untergebracht. Gleich beim Eintritt in das Museum ist man vom Funkeln des kleinen Altärchen im Scheinwerferlicht beeindruckt. Es ist aus massiven Silber und teilweise vergoldet und ist mit vielen echten Edelsteine geschmückt. Peter Grilinger entschied, er musste den vielen Pilgern mehr bieten als die Madonna von Mariapfarr und ließ ein silbernes Altärchen, ein wahres Prunkstück im Jahre 1443 anfertigen. In diesem kleinen Altar sind 104 Reliquien, wie Knochenstücke, Zähne, Bänder oder Stoffe eingearbeitet.

„Stille Nacht, Heilige Nacht“ Museum

Das Kirchenmuseum in Mariapfarr wurde 2002 eröffnet. Viele Figuren von den Seitenaltären, die heute abgebaut sind, sind in der Ausstellung zu sehen. Kelche, Monstranzen, Primizkronen, Votivbilder aus Silber und Wachs und Gürtel aus Silber, die als Schmuck für die Muttergottes dienten. Etwas sehr Seltenes ist eine Kreuzigungsgruppe aus Zinnguss. Das Highlight im Museum ist der original Text von „Stille Nacht, Heilige Nacht“, von Joseph Mohr, den man in einem Nachlass gefunden hat und der bestätigt, dass er 1816 den Text in Mariapfarr geschrieben hat. Eine Besonderheit ist die ausgestellte Krippe, die schon stand als Joseph Mohr Hilfspfarrer in der Kirche in Mariapfarr war und den Text „Stille Nacht, Heilige Nacht“ schrieb. Es gehörte zu seinen Aufgaben, jedes Jahr die Krippe aufzustellen. Die Krippenfiguren aus Wachs und Holz entstanden um 1740. Sie waren lange verschollen. Der Vikar Arnold Pichler ließ, als die Krippenfiguren wiedergefunden wurden, mit vielen Helfern die Figuren reparieren und wieder aufstellen. Die von Motten zerfressenen Gewänder wurden in den Originalfarben erneuert. In einer neu gebauten Krippenlandschaft sind diese restaurierten Figuren heute wieder in unterschiedlichen Szenen zu bewundern. Joseph Mohr

Joseph Mohr wurde am 11. Dezember 1792 in Salzburg geboren. Er war eines von vier unehelichen Kindern von Anna Schoiber aus Salzburg und Franz Mohr aus Mariapfarr. Er wuchs mit seinen Geschwistern bei seiner Mutter in großer Armut in der Steingasse in Salzburg auf. Seinen Vater hatte er nie kennengelernt, denn der war Soldat und desertierte. Joseph Mohr hatte auch Glück im Leben. Dem Domchorvikar Johann Nepomuk Hiernle war die schöne Stimme des Buben aufgefallen und er unterstützte ihn, damit er zum Gymnasium gehen konnte. Nach der Matura studierte er drei Jahre lang Theologie am Priesterseminar in Salzburg und schloss das Studium mit Erfolg ab. Am 21. August 1815 wurde Joseph Mohr vom Passauer Weihbischof Karl Kajetan zum Priester geweiht. Als unehelich geborenes Kind benötigte er damals noch eine Ausnahmegenehmigung von Papst Pius VII. Danach war er zwei Jahre Hilfspfarrer in Ramsau bei Berchtesgaden. Auf eigenen Wunsch hat er sich nach Mariapfarr versetzen lassen, weil dort sein Großvater lebte. Sein Großvater ist schon ein Jahr später gestorben. Mohr war nicht sehr gesund, die harten Winter im Lungau setzten ihm zu, so ließ er sich nach Oberndorf versetzten. Dort lernte er Franz Xaver Gruber, den Dorfschullehrer und Organisten kennen. Franz Xaver Gruber komponierte auf Wunsch von Joseph Mohr eine Melodie zu seinem Gedicht „Stille Nacht, Heilige Nacht“.

Die Geburt von „Stille Nacht, Heilige Nacht“

Die Zeiten waren schwer, die Napoleonischen Kriege hatten ihre Spuren hinterlassen und 1816 war das Jahr ohne Sommer, die Ernten fielen aus. Joseph Mohr schrieb 1816 in Mariapfarr um den Menschen Trost zu spenden den Text „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ hat sechs Strophen. In der zweiten und fünften Strophe versuchte Joseph Mohr den Menschen Trost zu spenden. Vorausgegangen war im April 1815 der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Der Aschenregen zog nach Europa und verdunkelte 1816  den Himmel. Das Jahr war das „Jahr ohne Sommer“. Denn ohne Sonne fielen die Ernten aus. Der Getreidepreis stieg ins Unermessliche und Hungersnöte brachen aus. In der vierten Strophe von „Stille Nacht, Heilige Nacht" drückt Joseph Mohr eine große Friedenssehnsucht aus. Zu dem Text in der ersten Strophe wurde er von dem Bild des spätgotischen Flügelaltars in der Pfarrkirche „holder Knab im lockigen Haar“ inspiriert. Das Bild „Anbetung der Könige“ zeigt ein blondgelocktes Jesuskind. An diesem Bild ist er jeden Tag vorbeigegangen.

Uraufführung „Stille Nacht, Heilige Nacht“

Vor Weihnachten 1818 bat Joseph Mohr den Lehrer Franz Xaver Gruber sein Gedicht zu vertonen. Am 24. Dezember 1818 war die Orgel in der Schifferkirche in St. Nikola bei Oberndorf defekt. Für die Heilige Messe hatten Joseph Mohr und Franz Gruber vor der Krippe, statt vor dem Altar, das Lied “Stille Nacht, Heilige Nacht“ gesungen. Franz Xaver Gruber sang den Bass und Joseph Mohr die Tenorstimme und übernahm die Gitarrenbegleitung.

Ein Lied geht um die Welt

Karl Mauracher aus dem Zillertal, der gerade in der St. Nikolaus-Kirche in Oberndorf die Orgel reparierte, gefiel das Lied. Er nahm den Text mit ins Zillertal. Die Familie Strasser aus dem Zillertal waren Handschuhmacher, sie haben auf Märkten das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ gesungen. Die Rainer-Sänger aus dem Zillertal trugen das Lied Zar Alexander I. vor. Sie mussten hinter einem Vorhang singen, denn sie durften das Gesicht des Zarens nicht sehen. 1839 brachten die Rainer-Sänger das Lied auch nach Amerika. Sie haben es in der Trinity Church in New York gesungen. Zur Jahrhundertwende wurde „Stille Nacht, heilige Nacht!“ auch durch katholische und protestantische Missionare verbreitet und bald wurde es auf allen Kontinenten gesungen. Das Lied wurde als Volkslied angesehen, keiner wusste, wer es verfasst hatte. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen ist es zu verdanken, dass die Autoren heute noch bekannt sind. Seine Hofkapelle wandte sich 1854 an das Stift Sankt Peter in Salzburg, mit der  Bitte um eine Abschrift des Liedes, das man für ein Werk Michael Haydens hielt. Auf diesem Weg stieß man eher zufällig auf den in Hallein lebenden Komponisten Franz Xaver Gruber, der daraufhin eine handschriftliche Fassung erstellte und den Texter Joseph Mohr und Komponisten

Xaver Gruber angab.

Die Pfarrkirche in Mariapfarr

1854 zerstörte ein Brand das Kirchen- und Turmdach sowie die Glocken und den Musikchor mit der Orgel. Bis 1858 erfolgte die Wiederherstellung. Besonders bemerkenswert sind die romanischen und gotischen Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die im Jahre 1946 freigelegt wurden. Ein Teil der Fresken stellen die Schutzmantel-Muttergottes dar. Sie hält Jesus als Schmerzensmann im Arm. Jesus wird als erwachsener Mann gezeigt, der auf die Wundmale deutet. Nicht nur Museums- und Kirchenbesucher kommen heute nach Mariapfarr, sondern es kommen auch wieder viele Wallfahrer.

 

Kontakt

Salzburger Land www.salzburgerland.at

Lungau  www.lungau.at, www.card.lungau.at

Mariapfarr Tourismus  www.mariapfarr.at

Museum Mariapfarr  www.wallfahrtsmuseum.at

www.stillenacht.at

 

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Jausenstation im Weihnachtsrausch

 

Ohne Weihnachten geht in der Jausenstation Hangler Huab’n gar nichts

 

Text und Fotos: Gabi Dräger

 

 

Für den Glühmost geht man in der Adventzeit zu Manuela in die Jausenstation oberhalb von Aflenz, das ist schon Tradition. Der Panoramablick von der Jausenstation auf das Aflenzer Tal im Hintergrund mit den Mürztaler Bergriesen von der Hohen Veitsch über die Spitzen der Rax bis zum Stuhleck ist gigantisch und atemberaubend schön.

Jausenstation mit Weihnachtsbazar

Das schönste in der Jausenstation ist, dass Manuela Weigand der absolute Weihnachtsmensch ist. Sie liebt Weihnachten über alles. Die Gaststube ist ein wahrer Weihnachtsbazar, gerade die Wirtshaustische sind noch frei für die Gäste.

 

Gleich zwei Weihnachtsbäume schmücken die Stuben. Die Adventskränze und Adventsgestecke zum Verkauf sind selbstgemacht. Außerdem bietet Manuela noch Kerzen und kleine Handarbeiten an. Weihnachten ist für sie die schönste und wichtigste Zeit. Alle drei Kinder von Manuela und Helmut Weigand sind vom Weihnachtsvirus infiziert und helfen mit Freude mit.

Hangler Brettl

Auf der rustikalen Speisekarte stehen das Hangler Brettl, das besteht aus Geselchtem, Bauernwurst, Aufstrich, Verhackertes, Ei, Paprika, Gurken und natürlich Kren. Es gibt auch Käsebrot und Brot mit frischer Bauernbutter. Wer keinen Glühmost mag, der kann auf verschiedene Weine und selbstgemachte Schnäpse ausweichen. Da gibt es Schnäpse aus Marille, Zirbe und Zwetschge. Klar, Bier gibt es auch.

Bauernhof

Marina, die Tochter, hat die Landwirtschaftsschule besucht. Sie entlastet schon ihre Eltern und sie wird den Bauernhof unten im Tal übernehmen. Dort gibt es 18 Rinder, zwölf Milchkühe, vier Schweine, ein Pferd, drei Schafe, fünf Ziegen, drei Meerschweinchen, sechs Katzen und einen Hund zu versorgen.

 

Wer die rustikale Atmosphäre und die Landschaft mag, der kann auch hier übernachten. Es gibt eine große Wohnung im Blockhaus mit zwei Schlafzimmern mit sechs Betten. Alles ist mit Holz aus dem eigenen Wald verkleidet, das ist sehr heimelig. Es gibt auch zwei kleinere Appartements, die auch mit Naturholz verkleidet sind und auch urgemütlich sind.

Hochsteiermark aktiv

Die Skigebiete Bürgeralm und Turnau sind in unmittelbarer Nähe. Skitourengeher und Schneeschuhwanderer starten direkt von der auf 1000m hoch gelegenen Hangerl Huab`n. Im Sommer ist die Jausenstation Ausgangspunkt von vielen Wanderungen. Zur Abkühlung bieten sich die Freizeitteiche Seebach, eine familienfreundliche Teichanlage zum Schwimmen und Fischen an. Die nahe gelegenen Seewiesen ist das Tor zum Hochschwab, einem der schönsten Bergmassive der Alpen. Hier gibt es Wanderungen für jede Kondition bis hin zum Klettern. Es ist die gämsenreichste Region Europas und so hat man bei den Wanderungen eine gute Chance, Gämsen zu beobachten. Der Brandhof am Seeberg ist das ehemalige Schloss von Erzherzog Johann und dient heute noch als Wohndomizil seiner Nachkommen und als Gedenkstätte. Feinschmecker kommen im Wirtshaus Steirereck in Pogusch auf ihre Kosten. Der „Bründlweg“ lädt ein, die Natur zu genießen und dazwischen kann man sich in bäuerlichen Jausenstationen verwöhnen lassen. Die Wanderung um den „Grüne See“ in Tragöss ist ein Muss, denn in dem smaragdgrünen und glasklaren Wasser wohnen bestimmt Geister und Elfen. Die Wallfahrtskirche Mariazell mit seiner Basilika, ist der wichtigste Wallfahrtsort in Österreich und ist auch einen Besuch wert. Die Erdfunkstelle Aflenz ist eine fernmeldetechnische Anlage, die Technikerfreaks begeistert. Man kann die Anlage besuchen und eine Mulitmediashow informiert dazu ausführlich. Nein, langweilig wird es in der Hochsteiermark nicht. Am Schönsten aber ist es, den Tag abends auf der Terrasse der Hangler ausklingen zu lassen und die Ruhe der Natur mit einem guten Glas Wein zu genießen.

 

Jausenstation und Ferienwohnungen,

Manuela und Helmut Weigand, Feistring 32, A-8623 Aflenz  Land,

Tel.: +43-3861-3930, Mobil +43-676-3127204, office@hangler-huabn.at, www.hangler-huabn.at

 

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Das Gestern fühlen, das Heute erleben

Die Beethoven-Stadt Baden bei Wien

 

Der Ort Baden ist eine charmante Kleinstadt, die alles hat, nur kein Meer. Dafür bietet Baden ein entspanntes Lebensgefühl ohne dass dabei Langweile aufkommt. Theater, Konzerte, Therme, Casino und Heurigen sorgen für Abwechslung. 

 

Der schönste Platz zum Frühstücken in Baden ist im Hotel Herzoghof vor dem großen, farbigen Jugendstil-Glasfenster, auf dem das Helenental mit seinen zwei Burgen kunstvoll dargestellt ist. Beethoven, der oft in Baden war, hat sich in diesem Tal inspirieren lassen. Am Fluss führt ein schmaler Wanderweg entlang: Er ist der Ursprung für das Lied „Ich kenn a kleines Wegerl im Helenental, das ist für alte Ehepaare viel zu schmal“. Am Talbeginn befindet sich auf einer Seite die Burgruine Raueneck und gegenüber die Ruine Rauenstein.  

Römertherme

In Baden fühlten sich schon Römer, Kaiser und Könige wohl und berühmte Komponisten ließen sich hier inspirieren. Die Römertherme ist down-town und zu Fuß gut zu erreichen. Schon die Römer haben die Heilwirkung des Schwefelwassers genutzt, denn das Schwefelwasser ist gut für den Bewegungsapparat. Außerdem soll es auch bei Durchblutungsstörungen, Hautkrankheiten und Gicht Linderungen verschaffen. Im warmen Schwefelbecken sollte man nur 20 Minuten bleiben, da es sonst zu anstrengend für das Herz sein kann.

Die Sommerfrische der Habsburger und Promis

Auch die Habsburger sind gerne nach Baden zur Sommerfrische gekommen. Kaiser Franz I. verbrachte von 1796 bis 1834 jeden Sommer in Baden, er hat Baden geliebt. Es hat ihm so gut gefallen, dass er nicht in einem Palast wohnen wollte, sondern ein bürgerliches Haus, das heutige Kaiserhaus, bezog. Mit ihm kam der Adel, Prominente und das reiche Bürgertum nach Baden. Katharina Schratt, die Geliebte vom Kaiser Franz Joseph I., stammt aus Baden. In ihrem Geburtshaus ist heute ein griechisches Lokal untergebracht. Sie ist allerdings mit Kaiser Franz Joseph nach Ischl zur Sommerfrische gefahren. Franz Grillparzer kam zur Kur und wurde Ehrenbürger von Baden. Amadeus Mozart kam mit seiner Frau Konstanze. In der gotischen Kirche in Baden wurde seine sakrale Musik uraufgeführt. Auch Johann Strauss, Stefan Zweig, Arthur Schnitzler und Johann Nestroy kamen nach Baden. Die heutigen Badefräuleins, das sind die Badener Austriaguides im historischen Badekostüm, führen durch Baden und plaudern Geheimnisse über Promis und Habsburger aus, wie zum Beispiel Geschichten über heimliche Liebschaften und Kurschatten.

Das Casino und Kurpark

Das Gebäude des Casinos war im 19. Jahrhundert ein Kurhaus für Trinkkuren. Damals blieb man sechs Wochen zur Kur. Was Rang und Namen hatte, traf sich in der Trinkhalle; quasi das Who ist Who im 19. Jahrhundert. Die Ursprungsquelle der Therme ist unter dem Jugendstil-Theater. Heute ist im ursprünglichen Kurhaus das größte Casino Österreichs untergebracht. Hier kann man bei Roulette, Black Jack, Poker oder an Automaten sein Glück versuchen. Gleich neben dem Casino beginnt der große Kurpark Er ist eine grüne Oase mit Blumen, Skulpturen, einem Teich, großem Spielplatz und einem Café im Park. Im Rosarium im Doblhoff-Park bekommen Rosenliebhaber bei den mehr als 30.000 prachtvollen und duftenden Rosenpflanzen den wahren Rosenduftrausch.

Jugendstiltheater mit geöffnetem Dach

Das Musical Zarewitsch wird im Jugendstil-Theater Arena aufgeführt. Das Theater wurde 1904 gebaut. Seine Besonderheit: Im Sommer wird bei schönem Wetter das Dach geöffnet, das ist die beste Aircondition. Es ist ein kleines gemütliches Theater, keiner sitzt weit von der Bühne entfernt, ganz egal ob man einen Sitzplatz im Parkett oder auf dem Balkon hat.

Sight-Seeing Baden

Nach dem großen Stadtbrand 1812 wurde Baden im Biedermeierstil nach Plänen von Joseph Kornhäusel neu erbaut, der Baustil prägt Baden noch heute. Der dominante Zwiebelturm der Stadtpfarrkirche St. Stephan überragt die Stadt. Das Besondere in der Kirche ist die Orgel. Johann Hencke, der bekannte Orgelbauer, hat sie 1744 gebaut. Auf diesen Tasten haben schon Mozart und auch Beethoven gespielt.

Beethoven-Haus

„Ich habe in meinem Leben nicht geglaubt, dass ich jemals so faul sein könnte, wie ich es hier bin,“ sagte Beethoven, der von 1803 bis 1825 Baden besuchte. Er war ein Workaholic, hat hier im Haus Teile seiner Neunten Symphonie komponiert. Es war das erste Mal, dass er eine Symphonie mit Gesang ergänzt hat. Beethoven konnte nicht mehr gut hören. Am Ende konnte er gar nichts mehr hören und hat noch aus dem Gedächtnis die 9. Symphonie komponiert. Beethoven war ein unbequemer Mieter, da er zu jeder Tages- und Nachtzeit Klavier spielte, cholerisch war und zudem noch ein Pfennigfuchser. Er hat mitten in der Nacht, wenn er eine Idee bekam, Klavier gespielt. Auch Beethoven hat die Schwefelbäder in Baden genutzt. Er hatte kein Körperteil an dem er keine Beschwerden hatte. Am besten konnte er in der Natur entspannen und sich inspirieren lassen. Beethoven ging auch gerne ins Café Scheiner, das war ein Treffpunkt der hohen Gesellschaft.

Kunst im Badehaus – Arnulf Rainer

Das Arnulf-Rainer-Museum im historischen Frauenbad ist etwas ganz Besonderes. Das stilvolle Badehaus von 1821 mit seinen eleganten Marmorhallen ist der perfekte Rahmen für die farbenprächtige moderne Kunst von Arnulf Rainer. Die ehemalige Wandelhalle und die Umkleidekabinen sind heute Ausstellungsräume. Das ist zeitgenössische Kunst in historischer Bäderarchitektur – eine außergewöhnliche Symbiose.

Buschenschank

Kontrastreich nach dem Sightseeing ist der Besuch des Buschenschanks von Klaudia Zierers. Sie macht 160 Tage im Jahr die Gastronomie im Buschenschank und praktischerweise ist ihr Bruder Winzer. Eine typische Weinsorte ist der Zierfandler, ist ein trockener Weißwein, der fast ausschließlich um Baden angebaut wird. Er ist fein-fruchtig und trocken. Der Rotgipfler ist eine Kreuzung aus Traminer und Rotem Veltliner, der in Niederösterreich angebaut wird. Er ist ein halbtrockener Weißwein. Zu jedem Wein gehört auch ein Gericht. Auf der Speisekarte stehen Surschnitzerl, Hühnerleber, Fleischknödel auf Sauerkraut, Eiernockerl und Blunzengröst’l.

Die süße Seite in Baden

Am Rathausplatz mit seiner imposanten Pestsäule von 1713 gibt es gleich zwei Cafés. Eins ist die Patisserie von Herwig Gasser. Er gehört zu den Top drei der Patisserie in Österreich, durch seine Fernsehauftritte ist er schon in ganz Österreich bekannt. Die Beethoven IX. Symphonie-Pralinen, die Herwig Gasser herstellt, sind aus zartschmelzender Schokolade mit aromatischen Karamell. „Natürlich backen wir biologisch ohne Konservierungsstoffe, das ist Ehrensache“, erklärt Herwig Gasser. Gleich nebenan am Hauptplatz ist ein ganz klassisches Wiener Kaffeehaus, das Café Central, das es schon seit 1841 gibt. Hier kann man den Hauch der Habsburgerzeit noch nachempfinden und wenn es nur beim Genuss der Mehlspeisen ist.

                                                                                             Gabi Dräger

 

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Kontakte

Niederösterreich Tourismus - www.niederoesterreich.at

Baden bei Wien Tourismus - www.baden.at, www.tourismus.baden.at,

www.city-walks.info/Baden-bei-Wien

www.badenonline.at/en/tourismus/tourismus

Beethoven Haus - www.beethovenhaus-baden.at

Römertherme Baden bei Wien - www.roemertherme.at

Hotel Herzoghof - www.hotel-herzoghof.at

Arnulf-Rainer-Museum - www.arnulf-rainer-museum.at

Bühne Baden - www.buehnebaden.at

Herwig Gasser, Süßes vom Feinsten - www.suessesvomfeinsten.eu

Rust – Stadt der Störche und edlen Weine

                             

Die Störche kommen Mitte März und bleiben bis Ende August.

 

Im Frühling passiert in Rust etwas Sonderbares: Einheimische und Besucher gehen immer mit dem Blick nach oben durch den Ort! Die Erklärung ist einfach – ab Mitte März werden die Störche erwartet. Wenn die Störche landen, dann reparieren sie die Nester und fangen an zu brüten. Ungefähr Mitte Mai geht der Blick der Ruster wieder ständig nach oben, denn dann wird es spannend: Wieviel Jungstörche werden schlüpfen? In Rust gab es im Jahre 2017 noch 42 Jungstörche von fünfzehn Brutpaaren, vier Paare hatten keinen Nachwuchs.

Störche als Glücksbringer

Bei einem Stadtrundgang in Rust entdeckt man oben auf den Dächern entlang der Hauptstraße viele Storchennester. Nach altem Volksglauben bringt der Storch demjenigen Glück, auf dessen Haus er nistet. Nicht umsonst wird Rust auch die Stadt der Störche genannt. Es gibt eine Storchenpflegestation, denn es gibt vier Dauerstörche, die nicht mehr nach Afrika fliegen wollen und deshalb im Winter gefüttert werden müssen. Aber auch schwache und verletzte Störche werden gepflegt. Wenn man dann die Störche in Rust lange genug beobachtet hat, dann kann man den Blick wieder ins Leben werfen.

Mittelalterlicher Markplatz – die gute Stube

Der spitz zulaufenden Marktplatz ist groß, an ihm reihen sich Häuser im Barock- und Renaissance-Stil. Trotz der historischen Gebäude ist der Platz mit seinen Restaurants, Gasthöfen und Cafés sehr lebendig. Die Kirchen, das alte Rathaus, der Pulverturm, das alte Torwächterhaus, die Stadtmauer und das alte Stadttor prägen die mittelalterliche Kulisse. In den romantischen begrünten Innenhöfen mit historischen Laubengängen und Arkaden sind heute Restaurants und Vinotheken untergebracht. Dass der mittelalterliche Charakter bewahrt bleibt, dafür sorgt der Denkmalschutz von1963.

Fischerkirche

Sechs mal elf Meter ist die Grundfläche der romanisch gotischen Fischerkirche aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist das älteste Bauwerk der Stadt. Die Fresken in der Marienkapelle sind gut erhalten; von der Marienstatue aus dem 15. Jahrhundert geht eine beeindruckende Anziehung

aus. Den Namen hat die Kirche von einer Sage erhalten: Die Ruster Fischer hatten im 13. Jahrhundert die auf dem Neusiedler See in Seenot geratene Königin Maria von Ungarn gerettet, die vor den Mongolen floh. Aus Dankbarkeit hat sie in Rust die Kirche gebaut.

Feine Küche

Das Restaurant Hofgassl ist ein edles Restaurant mit einem schönen Innenhof, der mit wildem Wein, Hortensien und Oleander bewachsen ist. Die Küche ist edel. Eine traditionelle Weinbauern-Familie, seit 1528 im Familienbesitz. Michael Pilz ist gelernter Koch, er hat in der Schweiz, Frankreich und auf einem Schiff Erfahrungen gesammelt. Eigentlich ist Michael Pilz aus der Steiermark. Während eines Urlaubs in Rust wurde ihm ein Job angeboten und dann ist er geblieben. Inzwischen hat er geheiratet und sein eigenes Restaurant eröffnet. „Wichtig sind mir Saucen, denn Saucen sind die Kür in der Küche“, sagt Michael Pilz. Es gibt für jedes Gericht selbstverständlich eine eigene Sauce. Sein Thema ist die Kombination der österreichischen, ungarischen und mediterranen Küche. Selbstverständlich verwendet er hauptsächlich einheimische Bioprodukte zumeist aus der Region. Das Carpaccio vom Bio-Jungrind mit scharfer Senfcreme und Parmesan ist der ideale Einstieg in ein Menü. Die Fische kommen aus dem Neusiedler See. Das gebratene Zanderfilet mit Safranrisotto, Vanillepaprika und Basilikum-Öl oder der rosé gebratene Lammrücken mit geschmorter Melanzani und Rahmpolenta schmecken hervorragend. Den Abschluss bildet Ziegenfrischkäse mit Akazienhonig und Nusszwieback. Natürlich gehört ein Glas Burgenländer Wein zum Essen.

Rust hat eine bewegte Geschichte

Schon die Kelten und Römer schätzen das warme Klima und besiedelten die Region um Rust. Im Jahre 1317 wurde Rust das erst Mal erwähnt. Schon damals wurde Wein angebaut und brachte der Stadt Reichtum. 1470 erhielt Rust das Marktrecht, noch heute findet vier Mal im Jahr ein Markt mit Haushaltswaren und Kleidung statt. Die Türken kamen 1529 und brannten Rust nieder. Für den Wiederaufbau der Häuser wurde Stein statt Holz verwandt. Die Ruster waren schlau: Im Jahre 1681 kaufte sich Rust mit 60.000 Goldgulden und 500 Eimern edelsüßem Ruster-Ausbruch, das sind fast 30.000 Liter, von der Herrschaftsuntertänigkeit von Leopold I, frei. Der Habsburger brauchte Geld und trank gerne Wein. Rust ist seitdem Freistadt und unterseht nicht der Landeshauptstadt Eisenstadt. Beim zweiten Angriff der Türken, wollten die Ruster ihre Stadt retten, sie verhandelten 1683 mit den Türken, die vor der Stadt standen. Rust erhielt eine Schutzmannschaft und wurde nicht zerstört. Bis 1921 gehörte Rust zum Königreich Ungarn und danach zur Republik Österreich. Die Ruster hatten Glück: Im Ersten Weltkrieg ist eine Bombe auf Rust gefallen, die nicht explodiert ist. Das historische Zentrum steht seit 1954 unter dem Schutz der Haager Konvention und wurde 1975 neben Salzburg und Krems als „Modelstadt der Denkmalpflege“ ausgezeichnet. Rust ist eine Freistadt mit weniger als 2000 Einwohnern. 

Stadt des edlen Weins

Das Klima begünstigt Rust und Umgebung, es ist einer der wärmsten Punkte Mitteleuropas und deshalb ideal für den Weinanbau. Bei den Rotweinen werden hauptsächlich Blaufränkisch, Zweigelt, St. Laurent und Cabernet Sauvignon angebaut. Bei den Weißweinsorten sind es Welschriesling, Weißburgunder, Chardonnay, Traminer, Savignon blanc und Gelber Muskateller. Der Ruster-Ausbruch, ist ein Süßwein, der schon für die Zarenfamilie bis nach Petersburg verkauft wurde. Im Jahre 1524 erhielt Rust von Maria von Ungarn das Recht, das gekrönte Ruster „R“ als Qualitätsschutz und Gütezeichen für den Wein zu nutzen und als Schutz vor Fälschungen. Nur in Rust darf heute der Ruster-Ausbruch, ein Süßwein, produziert werden. In eine Weingegend gehört natürlich auch eine Weinakademie, die in Rust angesiedelt ist. In vielen rustikalen Heurigenlokalen bis hin zum Haubenrestaurant kann man die edlen Weine des Burgenlands genießen.

Fernsehserie „Winzerkönig“

Die österreichische Fernsehserie „Winzerkönig“ mit dem bekannten Schauspieler Harald Krassnitzer hat die Freistadt Rust mit seinen Störchen und Wein noch berühmter gemacht.

 

Kontakt

Burgenland Tourismus www.burgenland.info

Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at

Neusiedler See Tourismus www.neusiedlersee.com

Rust Tourismus www.rust.at

Restaurant Hofgassl in Rust www.hofgassl.at  

                                                                                               Gabi Dräger

 

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Der Neusiedler See mit einem Hauch Ungarn

 

Der Neusiedler See ist ein Steppensee mit einer Puszta ähnlichen Landschaft. Er wird von der Sonne bevorzugt und dieses besondere Klima nutzen nicht nur Wassersportler und Zugvögel, auch die Winzer schätzen es für den Weinanbau.

 

Die Kutschfahrt in den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel im Osten des Neusiedler Sees kann beginnen. Josef Gartner ist mit seiner Pferdekutsche, die von den zwei Halbblütern Bella und Dorasch gezogen wird, vorgefahren. Die Halbblüter vertragen die Hitze – was sehr gut ist, denn am Neusiedler See ist es immer ein paar Grad wärmer als im Rest von Österreich. Josef hat schon als kleiner Junge Reiten und Kutschfahren gelernt. „Es gibt heute nur noch wenige, die eine Kutsche fahren können“, erklärt er.

Ein Hauch von Puszta

Am Ortsausgang von Illmitz steht ein Ziehbrunnen und eine Hütte aus Schilf. Hier hat früher der „Hoider“ gewohnt, der auf die Pferde, Rinder und Schweine aufpasste. Der alte Ziehbrunnen vermittelt den Eindruck, in Ungarn zu sein. Seit 24 Jahren gibt es den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel; er gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Es gibt noch 37 Lacken um den Neusiedler See, 36 sind im Sommer ausgetrocknet und hinterlassen eine Salzkruste auf der Oberfläche, eine sogenannte Salzpfanne. Die Lacken haben keinen Zugang zum Neusiedler See, so trocknen sie im Sommer, wenn es wenig Niederschläge gibt, aus. Im Herbst leuchten die ausgetrockneten Lacken im zarten Lila der Salzastern.

Vögel, nichts als Vögel

Der Neusiedler See ist ein Steppensee und hat leicht salzhaltiges Wasser. Er ist 285 qkm groß, 35 Kilometer lang und fünf bis 15 Kilometer breit. Ungarn kann man auf der anderen Seeseite sehen, bis dahin sind es nur noch 12 Kilometer. Die Kernzone des Naturparks ist dicht mit Schilf bewachsen, aus dem unablässig unterschiedliches Vogelgezwitscher ertönt. Es ist das ideale Vogelbrutgebiet. Hier rasten, fressen oder mausern abertausende Zugvögel. Mehr als 340 verschiedene Vogelarten sind hier zu Hause. Von dem Aussichtspunkt Sandeck kann man überall auf dem Wasser und an Land Vögel sehen. Das ist ein absoluter Hotspot für Ornithologen. Große Schwärme von Staren und Graugänsen fliegen zum Seeufer. Kiebitze, Silber- und Graureiher, Möwen, Schwäne, Schwalben, Bachstelzen und Stelzenläufer suchen am Ufer Futter. Bei der Weiterfahrt laufen Fasane immer wieder vor der Kutsche erschreckt davon. „Besonders beeindruckend ist es im Herbst, wenn sich die Vögel in großen Schwärmen für den Flug in den Süden sammeln“, erklärt Josef. Auch im Winter ist es nicht langweilig, denn für 35.000 Bläss-, Grau- und Saatgänse ist der Neusiedler See das ideale Winterquartier. Auch das Leben und Verhalten der Tiere im Winter ist beeindruckend und kann bei Nationalparkführungen beobachtet werden, während der Ranger erklärt wie die Tiere überwintern.

Feldhasen in Weingärten

Ab 1867 war der See vier Jahre lang ausgetrocknet und drohte zu verlanden – heute hat der See eine Tiefe von etwa 1,70 Meter. Das Klima ist pannonisch, das heißt, die Tage sind heiß, es kann bis zu 40 Grad warm werden, und die Nächte sind kühl. Das sind die besten Bedingungen für den Weinanbau um den See. Der graue Sandboden speichert die Wärme und gibt sie an die Weinreben weiter. Hier werden 65 Prozent Weißweine und 35 Prozent Rotweine angebaut. Das Thema sind vor allem edle Süßweine, die aufgrund des pannonischen Klimas in der Region eine hervorragende Qualität entwickeln. Die Vegetation ist im Vergleich zum restlichen Österreich generell drei bis sechs Wochen früher dran, der früheste Frühling eben. Viele Feldhasen hoppeln durch die Weingärten. Störche spazieren im Stelzengang auf der Suche nach Fröschen herum, und hin und wieder wird ein Reh von der Kutsche aufgescheucht.

Weiße Esel mit hellblauen Augen

Josef hält die Kutsche beim Illmitzer Seewäldchen an. Zum Gehege der weißen Esel sind es nur ein paar Schritte. Ein Esel kommt neugierig herangelaufen und bleibt majestätisch stehen. Seine hellblauen Augen sind wirklich sehr beeindruckend. Diese alte Österreich-ungarische Eselrasse wird auch Barockesel genannt. Die Esel werden wieder gezüchtet, denn sie waren schon fast ausgestorben. Zu Kaisers Zeiten waren sie bei den Adligen sehr beliebt.

Rinder als Gärtner

Die steppenartige Landschaft im Seewinkel wird durch die Haltung von Rindern, wie Angus Rindern, dem grauen Steppenrind und Wasserbüffel, erhalten. Die Rinder übernehmen die Mahd und Düngung der Wiesen. Als Steaks stehen sie später auf den Speisekarten der Restaurants.

Heilquelle St. Bartholomäus

Illmitz, ist der am tiefsten gelegene Ort in Österreich, mit 117 Meter über dem Meeresspiegel. Der tiefst gemessenste Punkt mit 114 Metern liegt in der Gemeinde Apetlon, ganz in der Nähe des wohl bekanntesten Gebietes im Nationalpark, der Langen Lacke. Im Ortszentrum von Illmitz gibt es die St. Bartholomäus Quelle. Das Mineralwasser aus einer Tiefe von 201 Metern enthält ein Natrium-Hydrogencarbonat und soll gesund sein. Die Quelle ist eine Heilquelle. Die Trinkkuren können bei Magen-Darm-Krankheiten und bei Harnwegerkrankungen. Das Wasser soll gut für Männer sein, das sagen vor allem die Einheimischen hinter vorgehaltener Hand.

Übernachten beim Winzer Salzl

Es gibt ca. 30 Winzer in Illmitz und einige hunderte in der Region Neusiedler See, bei vielen kann man auch übernachten. Zum Frühstück beim Winzer Salzl stehen Brot, Semmeln, Eier, Tomaten, Käseaufstrich, Wurst und Schinken sowie selbstgebackener Kuchen auf dem Büffet. Die Marmelade aus Marillen oder Kirschen ist natürlich auch selbstgemacht und schmeckt köstlich. So ist man gut gerüstet für einen Ausflug in den Naturpark oder einen Tag in einem Seebad am Neusiedler See. Am Abend ist es sehr gemütlich im begrünten Innenhof des Weinguts. Das Winzerehepaar Maria und Otto Salzl und ihre Gäste sitzen an einem großen Tisch zusammen. So trinkt man am Abend in fröhlicher Runde noch einen Absacker, einen leichten Sommerspritzer, das ist ein Welschriesling mit Mineralwasser mit Kohlensäure. Ein Gast singt Volkslieder aus dem Burgenland. Monika Reindl ist ein Stammgast aus der Steiermark, sie ist Malerin. Sie kommt gerne, um sich in der Ruhe zu erholen und zu malen. Das große Storchenbild in der Arkade ist von ihr, darauf ist der Otto Salzl besonders stolz. Die Familie Salzl baut schon in der dritten Generation auf 16 Hektar Weine an. Sie keltern Weißweine, zumeist Welschriesling, kräftige Rotweine, Süßweine, Sekt aber auch Traubensäfte. „Der Eiswein ist in jedem Jahr ein Pokerspiel mit dem Wetter“, erklärt Martin, der Sohn, er ist besonders stolz auf den Sekt rosé in der Flaschengärung. Er hat das Keltern vom Vater gelernt. Die Familie Salzl hat Auszeichnungen für ihren Zweigelt 2015 und eine Goldmedaille für den Grünen Veltliner erhalten.

Abendessen im Rosengarten

Zum Abendessen geht es am nächsten Tag in den romantischen Rosengarten des Weinguts und Weingasthofs Rosenhof. Der Duft von Rosen schwebt über dem Innenhof. Die Speisekarte prägt der Neusiedler See, es gibt von der Sonne gereiftes Gemüse, Fisch aus dem See oder Rindfleisch von den Angus Rinderzucht im Nationalpark oder eine Burgenländer Gans und alles krönt der edle Wein der Region. Bei Renate und Reinhard Haider, dem Winzerehepaar ist die Weinkarte natürlich groß. Bei den Rotweinen wird Zweigelt, St. Laurent und Blaufränkische angeboten und der Schwerpunkt bei den Weißweinen sind Welschriesling, Chardonnay und Muskat- Ottonel. Reinhards Spezialgebiet sind Süßweine: Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweine. Es ist Tradition und Ehrensache, die Haiders lesen im Herbst die Beeren noch ganz traditionell per Hand. Für ihren Eiswein, deren Beeren sie bei mindestens minus sieben Grad ernten, haben sie den „Grand prix d’honneur“ in Bordeaux erhalten, das ist, was der Oscar für Filme ist, der Oscar für Weine.

 

Mit der „Illmitz 5“, einem kleinen Fährschiff, geht es am nächsten Morgen über den Neusiedler See nach Mörbisch zur weiteren Entdeckung des Neusieder Sees. Auch einige Fahrradfahrer nutzen die kleine Fähre, um die Radtour um den Neusiedler See genussvoll abzukürzen.

Gabi Dräger

Kontakte

Burgenland Tourismus: www.burgenland.info

llmitz Tourismus: www.illmitz.co.at

Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel: www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at

Neusiedler See Tourismus: www.neusiedlersee.com

Weingut Salzl, Illmitz: www.weingut-salzl.at

Weingut und Weingasthof Rosenhof, Familie Haider, Illmitz: www.rosenhof.cc

Kutschfahrten Gangl, Illmitz: www.vinzenzhof-gangl.at

Burgenland Küche: www.burgenland.schmeckt.at

Pörtschach am Wörthersee

Die verschiedenen Töne von Türkis

 

 

Der Wörthersee ein warmer See, der im Frühling oft schon über 20 Grad und im Sommer 25 bis 26 Grad warm ist. 2006 war er das letzte Mal zugefroren. Der Wörthersee, der größte Kärntner Alpensee, ist mit vielen sonnigen Tagen, windgeschützt durch die Karawanken, ein Ort zum Erholen. Der sechzehn Kilometer lange und eineinhalb Kilometer breite See misst an seiner tiefsten Stelle 84 Meter.

Rundgang Pörtschach

Seit Eröffnung der Eisenbahnlinie 1864 entdeckte der Wiener Adel und das reiche Bürgertum die Schönheit des Wörthersees. In Pörschach kann man noch alte Bäderarchitektur mit reizvollen Villen und stilvollen Seehäusern aus der Zeit der Sommerfrische sehen. Dann geht es eine halbe Stunde über Stufen aufwärts zur Hohen Gloriette. Hier hat Johannes Brahms oft in der Natur verweilt und sich Ideen für seine Kompositionen geholt. Auf einer breiten Holzliege kann man die Ungarischen Tänze oder die Zweite Symphonie hören. Drei Sommer war er in Pörtschach von 1877 bis 1879 um zu komponieren. Dann geht es auf dem gleichen Weg auf

vielen Stufen wieder zurück nach Pörtschach zum Landungssteg der Wörthersee-Schifffahrt. Die Seefahrt geht nach Maria Wörth. Der Fahrtwind auf dem Schiff auf dem oberen Deck ist erfrischend. Ja, das ist Lifestyle, mit dem Schiff fahren, schwimmen oder wandern und danach in einen Buschenschank einkehren oder im Hotel relaxen. Auf einem kleinen Hügel liegen die Sommer- und die Winterkirche. Die Sommerkirche, die Wallfahrtskirche aus dem 16. Jahrhundert, ist die obere Kirche. Sie hat noch einen romanischen Eingang einer Vorläufer Kirche. Der Barockaltar aus dem 15./16. Jahrhundert ist farbprächtig und mit viel Gold verziert. In der Kirche findet gerade eine Trauung statt, sie ist die beliebteste Hochzeitskirche in Kärnten. Die kleine Kirche etwas unterhalb, ist die Winterkirche oder Rosenkranzkirche genannt, sie wurde für das einfache Volk gebaut. Es sind noch Teile von Fresken mit Aposteldarstellungen aus dem 12. Jahrhundert zu sehen. Die Glasfenster in der Kirche sind die ältesten Glasfenster in Kärnten. Die Alpenmadonna und die Beweinungsgruppe im Innenraum sind aus dem 15. Jahrhundert.

In luftiger Höhe

Eineinhalb Stunden geht es leicht bergauf zum Pyramidenkogel. Der in sich gedrehte Turm aus Lerchenholz, sieht aus wie eine in ihrer Bewegung erstarrte Balletttänzerin. Mit den Antennen misst der Turm einhundert Meter, er ist der höchste Holzturm der Welt. Die Sportlichen gehen zu Fuß die 441 Treppen hinauf, andere nehmen den Aufzug, der zur Plattform auf 64 Meter Höhe führt. Bis in die Karawanken und nach Slowenien kann man bei gutem Wetter sehen. Von der zweiten Plattform im Freien in 70 Meter Höhe schweift der Blick über bewaldete Hügel, Seen, Wiesen und Orte. Jetzt kommt die Qual der Wahl. Man kann wieder mit dem Aufzug nach unten fahren, die Stufen nach unten gehen, mit dem Flying Fox nach unten sausen oder im Freien Fall nach unten springen, angeseilt natürlich. Für Kinder steht fest, was sie machen, sie nehmen die Rutsche. Man setzt sich in eine Art Kissen und rutscht mit 20 Stundenkilometer nach unten. Es ist nicht dunkel in der Röhre, es gibt kleine Fenster durch die Licht fällt. Außerdem sind Bremsen eingebaut, sodass es keinen Geschwindigkeitsrausch gibt und jeder heil und quietschvergnügt unten ankommt.

Aktivitäten mit „Marie“

Für Aktivitäten, wie Wandern, Mountain Biken, Trail Running und Schwimmen, drüber gibt ein digitaler Urlaubsführer in der Hosentasche Auskunft. „Marie“, der virtuelle Guide, gibt Tipps und viele Informationen auf dem Smartphone, unter „Free Seelan“ an allen touristischen Punkten.

Das Parkhotel Pörtschach liegt direkt am Wörthersee

Das Parkhotel Pörtschach liegt direkt am See auf einer Halbinsel. Alle Zimmer haben einen Ausblick auf den See, entweder Richtung Velden oder Klagenfurt. Auf der Terrasse wird gerade eine Hochzeit gefeiert, das ist ein traumhafter Start für eine Ehe. Der Blick von der großen Glasfront in der Lobby und im Speisesaal geht direkt zum See. Das türkisfarbene Wasser spiegelt sich in der Hotelfassade wider. Im Haus spürt man, dass es ein Familienbetrieb ist. Die Stimmung ist gut und viele Angestellte arbeiten schon jahrelang für die Familie. Außerdem ist das Hotel Kaderschmiede für Auszubildende. Die Familie List, der das Hotel gehört ist ganz stolz, dass sie einen Auszubildenden hatten, der Weltmeister im Hotelfach- und Gastronomie wurde. 1963 wurde das Hotel im Baustil der 60-er Jahre eröffnet. Es war das erste Designhotel Österreichs und ist bis heute immer wieder modernisiert worden. Das Hotel hat einen guten Ruf für seine Küche. Abendmenü fängt mit einer großen Auswahl von Salaten vom Buffet an. Rindssuppe mit Grießnockerl, gegrilltes Zanderfilet oder vom Kärntner Kalb rosa gebratener Kalbsrücken mit Morchelrahm, Erdäpfelrahm und Gemüse werden serviert. Was Süßes geht immer. Der Nachtisch ist ein Grießknödel mit Butterbrösel und Apfel-Zimt-Mus. Käse vom Buffet beschließt das Menü. In der Lobby des Hotels spielt ein Pianospieler Lieder nach Wunsch. Ein Feuerwerk auf der anderen Seeseite beleuchtet den bei Nacht dunklen See manchmal kurz auf. Besser kann man den Tag nicht beginnen, als mit einem vitalen Frühstück auf der Terrasse des Hotels. Natürlich gehört der Blick auf den türkisfarbenen See dazu. Josef Dorner, ist der Chefkoch des Hotels. Im Hotel „Turracher Höhe“ hat er Erfahrung gesammelt. Er legt Wert auf eine bodenständige Küche und Tradition und kocht auf Haubenniveau. Eingekauft wird selbstverständlich in der Region. Vorgefertigte Gerichte sind ein „no go“. Das Wort Chillen bekommt im Parkhotel eine besondere Bedeutung. Der große Park oder der Strand am Seeufer sind die Höhepunkte des Hotels. Es gibt viele Liegen, eine große Terrasse, einen Ruheraum und ein Seerestaurant und ein Café. Das schönste ist jedoch im See zu Schwimmen. Auch für Kinder ist es in dem Hotel nicht langweilig, es gibt eine Kletterburg, Kindergarten, Badestrand, Tret- und Ruderboote. Ein tolles Kinderprogramm mit Piratenfahrten und Schatzsuche, Theater-, Zauberer- und einem Sportprogramm machen den Aufenthalt zu einem spannenden Erlebnis.

Gabi Dräger

Informationen:

Kärnten Werbung, Völkermarkter Ring 21 - 23, A-9020 Klagenfurt, Österreich, Tel: +43 463 3000, info@kaernten.at, www.kaernten.at

 

Wörthersee Tourismus, Villacher Str. 1, A-9220 Velden, Tel.: +43-4274-382288-0, info@woerthersee.com, www.woerthersee.com,

 

Pörtschach Tourismus, Werzerpromenade 1, A-9210 Pörtschach, Tel.: +43-4272-2354, info@poertschach.at, www.poertschach.at

 

Maria Wörth Tourismus, Seepromenade 5, A-9082 Maria Wörth, Tel.: +43-4272-2354, mariawoerth@woerthersee.com, www.maria-woerth.at, www.maria-woerth.info

 

Parkhotel Pörtschach ****s, Hans Pruscha Weg 5, A-9210 Pörtschach, www.parkhotel-poertschach.at

 

Pyramidenkogel, www.pyramidenkogel.info, www.pyramidenkogel.at,

www.genusswirt-pyramidenkogel.at

 

Wörthersee Card, www.card.woerthersee.com

Villach ist historisch und gleichzeitig lebendig und modern

 

Villach an der Drau, eine Stadt mit Badeseen, Thermalquellen, Bergen und der milden Luft vom Mittelmeer

 

Text und Fotos: Gabi Dräger

 

 

Die Riviera der Drau und der gute Berg

Das Ufer der Drau oder die Riviera der Drau ist mit „Enzis“ den farbigen Liegestühlen aus Kunststoff, wie sie in Wien im Museumsquartier stehen, bestückt. Die „Enzis“ sind Kultobjekte, sie werden gerne von Sonnenanbetern genutzt. Spaziergänger, Radfahrer, Skater, Jogger und Spaziergänger nutzen den asphaltieren Weg an der Drau. Der Blick schweift zum Vulkan der keiner ist, der nur so aussieht. Es ist der Mittagskogel mit 2.145 Meter in den Karawanken, auf seinem Kamm verläuft die Grenze nach Slowenien. Doch der Hausberg von Villach ist der Dobratsch mit 2.166 Meter. Er wird als der „gute Berg“ bezeichnet, da er das Trinkwasser für Villach sammelt. Er ist kein Skiberg mehr, die Liftanlagen wurden abgebaut und der Dobratsch wurde zum Naturschutzgebiet und Naturpark ernannt.

Downtown Villach

Der leicht ansteigende Hauptplatz ist beschaulich und die gute Stube der Stadt. In den Cafés und in den Geschäften trifft man sich oder man kann entspannt dem Treiben zusehen, es ist gut dass hier keine Autos fahren dürfen. Ein Stück weiter im mit Arkaden geschmückten Paracelsushof erinnert eine Gedenktafel, dass hier Paracelsus seine Jugend verbracht hatte. Er war wohl der prominenteste Einwohner Villachs. In der Mitte des Hauptplatzes steht die Dreifaltigkeitssäule, die 1739 errichtet wurden und von der sich die Stadt himmlischen Schutz erhoffte. Ein paar Jahre später wurden in Erinnerung an die Pest die Statuten von Maria, dem heiligen Florian und dem heiligen Rochus, dem Pest-Schutzpatron, hinzugefügt. Ein paar Schritte weiter steht eine Kopie des Prangers, der im Stadtmuseum steht. Im Sockel des Prangers sind die damals gängigen Strafen wie Handabschlagen, Ohrenabschneiden und Augenausstechen zur Abschreckung im Bildrelief dargestellt.

Stadtpalais

Das Stadtpalais der Grafen Khevenhüller wurde schon im 15. Jahrhundert gebaut. Die Khevenhüller waren eine der angesehensten und reichsten Adelsgeschlechter Kärntens. Im Stadtpalais versteckte sich 1552 Kaiser Karl V. vor seinem protestantischen Gegner Moritz von Sachsen. 1759 übernachtete Maria Theresia im Stadtpalais, als sie Villach dem Bamberger Erzbistum abkaufte. Ein anderer prominenter Gast im Haus war Jerome Bonaparte, der jüngste Bruder von Napoleon, der im Jahre 1880 übernachtete. Zwischen 1748 und 1875 wurde das Haus eine Postkutschenstation, dort mussten immer zehn Rösser bereitstehen. Für die 350 Kilometer bis Wien hatte man damals eine Woche gebraucht. Das Renaissance Haus mit seinen Kreuzgewölben ist heute das Romantikhotel Post. Frau Gerti bedient schon ewig im Hotel Post, jeder kennt sie. Sie trägt ganz stolz ein Dirndl von Rettl.

Campanile und Torte

Die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde 1136 erstmals urkundlich erwähnt, sie hat etwas Besonderes, einen Campanile, einen frei stehenden Turm, ganz nach italienischem Vorbild. Der freistehende Kirchturm ist mit 94 Meter der höchste in Kärnten. Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde nach dem Erdbeben als spätgotische Hallenkirche errichtet. Sie war 1526 Österreichs erste protestantische Kirche. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Renaissancekanzel, aus der der Stammbaum Jesse wächst. Praktischerweise liegt gleich gegenüber der Kirche, das traditionelle Café mit Konditorei Rainer. Eine Spezialität dort ist die Kärntner Torte aus einem Teig mit Walnüssen und Walnuss-Sahne und etwas Preiselbeeren. Die Torte ist oben mit rotem Marzipan gedeckt.

Was die Sachertorte für Wien ist, ist die Villacher-Torte für die Stadt, sie besteht aus Nuss-Sahne und Kirschen auf beschichtetem Nuss- und Schokoladenbiskuit und es gibt sie in im Cafe Koloini, ein bisschen abseits vom Zentrum – aber den Ausflug auf jeden Fall wert.

Immer wieder entspannen und genießen

Vor dem Neuen Rathaus am Rathausplatz gibt es statt eines Brunnens eine Fontäne die Kinder immer anzieht, um rumzuspritzen. Am besten sind die aufgestellten Liegestühle und Stühle auf dem Rathausplatz zum Entspannen. Dazu kann man sich in der gegenüberliegenden Eisdiele eine Eiswaffel holen. Im Winter ist hier der Platz Eislaufplatz.

Stadtmuseum Villach – den Römern auf der Spur

Es lohnt sich schon allein für den Renaissance Arkadenhof das Museum zu besichtigen. Im Hof sind römische Fundstücke, wie römische Grabsteine, ein Kinder-Sarkophag, der 1910 in der Drau gefunden wurde und Originalteile einer römischen Straße. Hier steht auch noch ein Rest der Stadtmauer, die siebeneinhalb Meter dick ist. Napoleon hat die Stadtmauer in Villach zerstört. Werke von dem Villacher Fresken- und Tafelmaler Thomas von Villach sind ausgestellt. Ein Teil des Museums ist mit alten Handschriften und Portraits von Paracelsus, der seine Jugend in Villach verbrachte, gewidmet.

Die wuchtige Burg

Der wuchtige Bau die Burg von Villach fällt einem ins Auge. Sie wurde schon 1270 urkundlich erwähnt und gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Um 1233 wurde sie vermutlich im Zuge der Befestigung der Stadt Villach erbaut. Hier residierten die Bamberger über 750 Jahre lang. Das schlichte, dreigeschossige, vierflügelige Bauwerk hat einen beeindruckenden Arkadenhof. Heute sind in der Burg Wohnungen untergebracht. Nur in einem Raum ist eine Außenstelle des Stadtmuseums Villach, hier werden archäologische Funde gezeigt.

Schwere Zeiten

Die Stadt musste mehrere Katastrophen über sich ergehen lassen. Da war das Erdbeben 1348, und was übriggeblieben ist wurde durch das anschließende Feuer zerstört. Die offenen Feuerstellen wurden durch die Erderschütterungen zum Auslöser des Großbrands. Es war so schlimm, dass die Bamberger den Villachern die Steuer erlassen hatten. Nicht nur an Erdbeben und Stadtbränden litt die Stadt, sondern auch die Pest und schwere Hochwasser setzten ihr zu und im Zweiten Weltkrieg gab es 52 Bombeneinschläge.

Szenetreff

In der Lederergasse, der alten Zunftgasse reihen sich heute Bars und Beisln aneinander. Das ist die Kneipenstraße und der eindeutige Szene Treff, hier tanzt am Wochenende der Bär.

Hugo mit Bier

Villach hat aufgrund seiner Nähe zu Slowenien und Italien einen eigenen alpinen Lebensstil entwickelt. Statt Melange heißt es Cappuccino, Tiramisu statt Sachertorte und Friulano statt Veltliner. Natürlich spiegeln sich die Kärntner Wurzeln auch überall in der Küche wider. Ein erfrischendes Bier im Biergarten unter Kastanien im Brauhof neben dem Sudhaus gehört auch zum Villacher Genuss. Da gibt es Hausbier, Märzen, Zwickl, Pils, Dunkel, Franzi und Radler. Das Bier ist mild mit weniger Hopfen gebraut und das weiche Wasser kommt aus einer eigenen Quelle. Es gibt sogar einen Hugo mit Bier, Holler, Minze und Zitrone. Die Speisekarte ist vielversprechend, da werden Eierschwammerln, Bauernkotelette mit Biersaftl, Blunzenbrot mit frischem Kren, Bierzwiebelbrezen, Gailtaler Karreespeck und gedünsteter Zwiebelrostbraten angeboten.

Villach stylisch – Kärntner Kilt

Jedes Tal in der Region Villach hat seine eigene Tracht. 1868 wurde die Schneiderei Rettl als Uniformschneiderei schon gegründet und ist seitdem ein Familienbetrieb. Thomas hat die traditionelle Kärntner Tracht modern interpretiert. Da gibt es das Kärnten Karo, das die Kelten schon gewebt und getragen haben sollen. Der Knaller ist der Kärntner Kilt. Junge Leute heiraten gerne in der modernen Kreation. Sogar Jean Connery in New York hat auch einen „Rettl“. Die Rettl Modelle werden gerne bei Hochzeiten, Festen und in der Gastronomie getragen.

 

Der Glasbläser Alois Hechl mit mundgeblasenem Glas. Ein Meister dieser Kunst. Früher gab es um Villach viele Glashütten. Es wurden Spiegel nach Versailles und Glas nach Petersburg geliefert. Heute gibt es Schnapsgläser mit Vogelmotiven, wie die Schnapsdrossel und den Schluckspecht und betrunkene Gläser, und ganz moderne schlichte Kaffeetassen und Deckenleuchten aus Glas.

Holiday Inn Hotel – ein Designer-Hotel an der Drau

Schon beim Eintritt in die Lobby ist man überrascht über das moderne Design. Nein, das Hotel ist kein klassisches Holiday Inn Hotel, es ist vielmehr ein Designer Hotel. Der Ruf der ausgezeichneten Küche geht dem Hotel voraus. Schon beim Frühstück auf der Terrasse mit Blick auf die Altstadt, kann man dem Starten und Landen der Enten auf der Drau zusehen. Das Frühstücksangebot ist groß. Es gibt einfach alles was das Herz begehrt, von Lachs, Wurst, Käse und die für Österreich so typischen Aufstriche. Säfte, Müsli, Marmeladen, viele Brotsorten, kleine Gebäckstücke und sogar schon Anti Pasto. Das Restaurant hat eine Partnerschaft mit dem „Kulinarik Festival Küchenkult“. Im Gourmet Restaurant gibt es am Abend gebeiztes Filet von der Goldbrasse, Feldgurke, Eierschwammerl, Zupfsalat, Kaviar-Blinis. Danach folgt Milchkalbrücken im knusprigen Brotmantel mit Kalbsbries Saltimbocca, Petersilie, Polenta, Chorizo, Sommertrüffel und Steinpilzen. Filet vom Heilbutt mit gefüllten Calamari, Weinbergpfirsich, Kräutergnocchi und Zucchiniblüte. Süße Variation von der Marille, Kakaohippe, Tonkabohnen-Eis und Pistazien. Die Weinauswahl rundet das Essen perfekt ab.

Prominete Villacher

Kurt Diemberger, Bergsteiger, der mehrere Achttausender bestiegen hat, Filmemacher, Fotograf und Autor wurde in Villach geboren. Heidelinde Weis, die Filmschauspielerin wurde auch in Villach geboren. Paracelsus, der Arzt und Alchemist, hat seine Jugend in Villach verbracht. 

Die Gerlitzen Genusswanderung

Dietmar, der Wanderführer, wartet an der Seilbahn zum Gerlitzen dem südlichsten Berg der Nockberge. An der Mittelstation heißt es umsteigen in den Sessellift. Männer mit großen Rucksäcken steigen in den Lift. Im Rucksack sind Paraglider, denn die Thermik der Gerlitzen ist zum Paraglidern ideal. Auch Modellflieger lassen auf der Gerlitzen gerne ihre Modelle fliegen. Auf dem Gipfel ist der 360 Grad Ausblick auf den Panoramarundweg gigantisch. Da ist der Ossiacher See mit Segelbooten und die Burg Landskron zu sehen. Unterhalb der Burg leben ca. 150 Makaken aus Japan, die sind kälteerprobt und trotzen sogar dem Kärntner Winter. Der Blick schweift weiter auf Maria Wörth auf einer Halbinsel im Wörthersee und die Karawanken, die Julischen Alpen und den Schlafenden Mann, ein Bergmassiv, das diesen Eindruck vermittelt. Bei bester Fernsicht kann man sogar ganz am Horizont den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs sehen. Das Gipfelhaus auf der Gerlitzen zieht einen magisch an. Die Strudelvariationen mit Apfel, Mohn und Topfen, sind zum Niederknien. Die Strudel sind so gut, da muss man alle drei probieren. Nach einer kurzen Wanderung zur Pöllinger Hütte werden auf der Terrasse, die für Kärnten so typischen Kasnudeln mit zerlassener Butter serviert. Der Nudelteig wird mit Topfen und Kartoffeln gefüllt und mit Nudelminze und Zwiebeln gewürzt. Die Teignudel hat einen schönen geformten Rand, der gekrendelt, das heißt mit einem Muster verziert ist. Eine Kärntnerin muss krendeln können, sonst kann sie nicht heiraten, so sagen die Kärntner. Mountainbiker unterbrechen hier gerne ihre Fahrt für eine Jause in der Hütte. Dietmar erzählt, dass er einer der ersten Biobauern in Kärnten war. Er baut Dinkel, Roggen, und Kartoffel an. Außerdem hat er Ziegen, Kälber, Schafe und Hühner. Seine Ziegen gehen auch gerne bei kleinen Wanderungen mit den Gästen mit. 

 

Fazit

Villach kann einfach alles anbieten. Da gibt es die Drau, neun Badeseen, die ganze Region ist von Bergen umringt und die Kärntner Küche und das Klima verwöhnen.

 

Kontakt

Österreich www.austria.info

Kärnten www.kaernten.at

Villach www.region-villach.at

In Villach gibt es Free City WLAN, so kann man mit dem Smart-Phone auf eigene Faust eine Stadtbesichtigung unternehmen.

Gerlitzen Alpe www.gerlitzen.com

KärntenTherme www.kaerntentherme.at

Dietmar Schuss, Villacher Bergführer www.kaernten.at

FlixBus, Kundenservice rund um die Uhr 7 Tage die Woche Tel.: 030-300137300, service@flixbus.de, www.flixbus.de

 

Anreise

Mit dem Flixbus von München nach Villach. Abfahrt im ZOB in München. Im Untergeschoss stehen viele der grünen FlixBusse. Bildschirme zeigen die Reiseziele mit Zwischenstopps an. Dann wird das Gepäck verstaut, das Ticket wird gescannt und ein paar Minuten später nimmt der Verkehr der Stadt München den Bus auf. Getränke können beim Fahrer gekauft werden. Relaxen, sich bequem zurücklehnen und ins WLAN einloggen. Der Slogan von „FlixBus“ ist „go green“. Nach drei Stunden Fahrt im FlixBus gibt es eine Pause und anschließend einen Fahrerwechsel am Rastplatz und Tourenoutlet. Der Kreislauf kommt wieder in Schwung und die Beine werden vertreten. Es ist gerade noch Zeit sich in der Raststätte einen Cappuccino zu kaufen. FlixBus fahren heißt: stressfrei ankommen. FlixBus ist ein noch junger europaweiter Busanbieter mit einer ausgefeilten Streckennetzplanung und einem modernen Buchungssystem. FlixBus bietet ein Fernnetz mit 100.000 täglichen Verbindungen zu 900 Zielen in 20 Ländern an. Eine Toilette ist auch an Bord des FlixBusses.

 

Veranstaltungen:

-Carinthischer Sommer im modernen Kongresszentrum, 16. Juli bis 26. August 2017; www.carinthischersommer.at. Zur Eröffnung spielte Leonard Bernstein.

-Fasching, das ist die 6. Jahreszeit in Villach

www.villacher-fasching.at

-Brauchtumswoche mit Villacher Kirchtag, 30. Juli bis 06. August 2017; für eine Woche mit Musikbühnen und Tanzböden. Man trägt Tracht, es ist das größte Fest dieser Art in Österreich. www.villacherkirchtag.at

-Der KÜCHENKULT findet immer im Mai statt und ist für Genuss-Interessierte, 04. bis 14. Mai 2017 www.kuechenkult.at

 

Hotel Holiday Inn Villach, Europaplatz 1-2, A-9500 Villach, Tel.: +43-4242.22522-0, info@hi-villach.at, www.hi-villach.at,

 

Brauhof, Traditionsbrauerei mit Gaststuben und Biergarten www.villacherbrauhof.at

 

Rettl, trendige Mode trachtig angehaucht. www.rettl.com

 

Hechl zeitgenössische Glasbläserkunst www.hechlglas.com

 

Literatur:

Anna Neumann von Wasserleonburg wurde 1535 in Villach geboren. Durch ihre sechs Ehen wurde sie im 17. Jahrhundert zu einer der reichsten Frauen Österreichs. Ihr Vater Wilhelm Neumann kam durch seine Quecksilber- und Bleigruben. dem Handel mit Textilien, Gewürzen und Glaswaren zu Reichtum. Sie kam in sechs Ehen zu großem Vermögen, das sie an Bürger und das Kaiserhaus gegen Zinsen verlieh. Sie hatte aus der ersten Ehe zwei Töchter, die sie beide überlebte. Sie ist 1623 im Alter von 88 Jahren in Murau in der Steiermark gestorben. Da ihr als Protestantin eine Grabstätte in der Stadtpfarrkirche versagt war, wurde eine Nische ausgebrochen damit ihr Kopf, außerhalb des Friedhofs lag.

 

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Dornbirn/ Bregenz

 

von Diana Seufert

 

 

Unten plätschert das Wasser des Sees ruhig gegen die Uferpromenade und die berühmte Seebühne, oben auf dem Pfänder weht eine frische Brise. 

 

Bregenz am Ostende des Bodensees und die  Nachbargemeinde Dornbirn bieten sich für einen Kurzurlaub im österreichischen Vorarlberg perfekt an.

Ein leichter Wolkenschleier hüllt die Spitze des Pfänders ein. Vom Hausberg der Bregenzer hat man  bei tollem Wetter wohl eine wunderbare Sicht auf den Bodensee und mit Österreich, Deutschland und der Schweiz gleich drei Länder. Den genießen nicht nur die Hirsche im Wildpark, gleich neben der Bergstation. Die Murmeltiere spitzen nur kurz aus ihrem Bau und verschwinden lieber gleich wieder. An diesem Mittag meint es der Wettergott nicht ganz so gut mit den Wanderern. Das diesige Wetter hüllt die Region in einen Schleier und will nicht besser werden.

Das Pfändergebiet bietet Wanderern eine gelungene Mischung aus leichten Genusswanderungen und anspruchsvollen Touren, die bis nach Lochau an die deutsche Grenze gehen. Auf der Käsewanderung gibt es jede Menge Information, dass einem schon mal das Wasser im Munde zusammenläuft. Den Nachwuchs – und nicht nur den – zieht es in den Alpenwildpark mit Naturlehrpfad. Auf dem kinderwagentauglichen Gelände faszinieren Mufflons und Steinböcke, Rothirsche  und Wildschweine. Stars bei den Kleinen sind  die Zwergziegen und Hängebauchschweine, die sich über eine Streicheleinheit freuen.

Die meisten Besucher nutzen die Pfänderbahn, die seit 1927 die Ausflügler auf 1064 Meter befördert. In wenigen Minuten ist man mit der großen Gondel auf dem Gipfel. Im Sommer pilgern Scharen von Gästen so auf den Berg, nur wenige nehmen den beschwerlicheren Weg zu Fuß auf sich. Eine kurze Rast sollte man sich oben auf alle Fälle gönnen. Nur wenige Meter vom Gipfel, hinter dem eher unschönen Sendemast, findet sich ein uriges Gasthaus mit Selbstbedienung und einer ganz besonderen Speisekarte. Auf flatternden Karten am  Baum, die den Gast fröhlich begrüßen, stehen die einzelnen Gerichte.

Wer in Bregenz ist, nutzt den Spaziergang an der Uferpromenade auch, um einen Blick auf die  berühmte Seebühne zu werfen. Die Zuschauertribüne  steht tagsüber allen Interessierten kostenlos offen. Nach Mozarts „Zauberflöte“ und „Turandot“ von Puccini steht 2017 und 2018 Georges Bizets berühmte Oper „Carmen“ auf dem Spielplan. Opernfreunde sind von der besonderen Atmosphäre der abendlichen Freiluftvorstellungen, der technischen Raffinesse und vor allem der fantastischen Akustik auf den Rängen fasziniert. Während früher das Orchester mit an der Seebühne gespielt hat, ist es seit Jahren lieber im Festspielhaus  zum Schutz der Instrumente. Bei einer speziellen Führung darf man hinter die Kulissen der Produktion und der Opernbühne blicken.  Kunstliebhaber finden nicht nur während der Festspielzeit neben zahlreichen Konzerten auch eine Reihe an Museen. Und den Abstecher zur Oberstadt mit ihren schmuck hergerichteten Fachwerkhäusern sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf dem Weg liegt in der Kirchstraße 29 übrigens  etwas ziemlich Kurioses: Das kleinste Haus Europas. Nur 57 Zentimeter schmal ist die Fassade mit der Eingangstür. Aber Achtung: Man läuft nicht nur einmal dran vorbei.

Gerade zur Festspielzeit im Sommer sind die Hotels in Bregenz gut ausgebucht. Eine Alternative bietet da die Nachbargemeinde Dornbirn, das in rund 15 Minuten mit Zug oder S-Bahn erreicht ist. Das Stadthotel "Harry's Home" bietet extra für die Besucher der Festspiele passende Arrangements an: Die Übernachtung mit  Buffetfrühstück und  Late Check-out gibt es für die „Carmen-Saison“ bereits ab 89 Euro. Direkt im Zentrum von Dornbirn, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt, besticht das Designhotel mit modern eingerichteten Zimmern und einem großen Innenhof, der zum Ausspannen einlädt.

Mit der Nähe zu Silvretta und Montafon ist das Designhotel  auch ein perfekter Ausgangspunkt für Sportbegeisterte und im Winter für Skifahrer – natürlich auch mit passenden Winterspecials.  Die Übernachtung mit Frühstück und dem Tagesskipass gibt es ab rund 85 Euro. Im Montafon warten 37 Bahnen und Lifte sowie 141 hervorragend präparierte Pistenkilometer. Zahlreiche Skirouten und Powderhänge machen das Gebiet zu einem besonderen Freeride Hotspot. Kondition und Konzentration sind  bei der  längsten Talabfahrt Vorarlbergs mit  1700 Höhenmeter gefordert. Adrenalin pur durchströmt den Körper der Freestyler im Snowpark.

Trotz des großen sportlichen und kulturellen Angebots sollte man sich den historischen Stadtkern Dornbirns mit dem beeindruckenden Marktplatz nicht entgehen lassen. In wenigen Minutenist er vom Hotel aus erreicht. Wie die Vorarlberger vor Jahrhunderten gebaut haben, lässt sich noch heute am Roten Haus ablesen. 1639 wurde es vom Ehepaar Michael Danner und Verena Rhomberg in Holzbauweise mit der typischen vierteiligen Fenstergruppe errichtet und die Unterseite der Dachtraufe mit Ranken verziert. Ein Schutzanstrich aus Ochsenblut und Ochsengalle gab dem geschichtsträchtigen Gebäude den Namen. Das älteste Rheintalhaus der Stadt und damit Wahrzeichen beherbergt damals wie heute ein Restaurant.

Überhaupt zieht es die Dornbirner und Gäste gerne in die gemütlichen Cafés und Biergärten rund um den Marktplatz mit den schmucken Bürgerhäusern und den reich verzierten Fassaden: Ein Hauch von Dolce Vita in der Messestadt am Rhein. Hier geht es beschaulich zu. Und die Touristen spüren sofort: Die Einheimischen haben sich die Bodenständigkeit Vorarlbergs und auch die Gemütlichkeit bewahrt.  Die darf der Gast in vollen Zügen genießen. 

Auch auf dem Hausberg Dornbirns, dem  Karren. Die Seilbahn bringt die  Besucher in wenigen Minuten auf 976 Meter Höhe. Von dort eröffnet sich ein sagenhafter Ausblick auf das Rheintal, die  Schweizer Berge und den Bodensee. Im Panoramarestaurant können  gleichzeitig ein gutes Essen und der Ausblick genossen werden. Außerdem ist der Karren Ausganspunkt  für zahlreiche Wanderungen - von gemütlichen Spazierwegen über anspruchsvolle Touren. Eine Besonderheit sind die „romantischen  Öffnungszeiten“, denn die Seilbahn fährt bis 23 Uhr, am Wochenende sogar bis Mitternacht -  wenn tief im Tal das Lichtermeer glitzert. Ein Ausflug auf den Karren lohnt sich somit allemal, Sommer wie Winter. Im hinteren Bergland finden sich mit der Rappenloch- und Alplochschlucht zwei höchst spektakuläre Naturjuwele – allerdings sind sie im Winter geschlossen.

 

Infos unter www.dornbirn.info

 

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Bergdoktorregion Wilder Kaiser: Idylle ganz ohne Rezept

von Diana Seufert

 

 

 

Die Region Wilder Kaiser ist nicht nur wegen ihrer schroffen Berge ein beliebtes Urlaubsziel in Tirol. Auch die Serie „Der Bergdoktor“ hat den Gemeinden rund um Ellmau zu Ruhm verholfen.

„Das ist doch die Lilli Gruber vom Bergdoktor. Darf ich dich mal drücken?“ Das ältere Ehepaar strahlt überglücklich. Und Ronja Forcher lässt sich gerne umarmen. Auch für das Foto mit den beiden, vor der traumhaften Kulisse des Hintersteinersees, nimmt sie sich Zeit. Die beiden Franken sind total begeistert. „Da hat sich der Ausflug schon gelohnt. Macht weiter so“,  geben sie der 20-jährigen Schauspielerin zum Abschied mit auf den Weg.

Ronja Forcher, die in  der Serie die Tochter von Dr. Martin Gruber spielt, liebt den See und die wunderbare Natur. Überhaupt sei sie sehr naturverbunden, erzählt sie von ihren Haustieren, zu denen auch einige Igel und Katzen gehören. Ein ganz normaler Teenager eben. Nur dass sie von den Fans auf der Straße erkannt wird.

Tausende von Fans pilgern jährlich in die „Bergdoktor-Region“. Die  prächtige Bergkulisse des Wilden Kaisers, gepaart mit einem einfühlsamen Landarzt und jede Menge Herz-Schmerz sind die Zutaten, die das Publikum liebt. Mittlerweile läuft die Serie in vielen europäischen Ländern sowie in den USA und Kanada. 

Im Mai und im September organisiert der Tourismusverband passende Fanwochen. Tausend Fans kommen dann, um ihre „Helden“ auf der Bühne zu erleben,  ein Autogramm zu ergattern und Hintergründe zur Serie zu erfahren. Merchandising-Artikel von der Tasse bis zum Fotokalender gehen wie warme Semmeln über die Ladentheke. Manche bringen auch Geschenke für ihre Idole mit wie eine ältere Dame aus Dänemark, die extra zum Fantag nach Söll gekommen ist. Ihre selbstgetöpferte Tasse bekommt nicht nur Hans Sigl alias Dr. Martin Gruber, sondern auch Natalie O'Hara als Susanne, Monika Baumgartner als Lisbeth und natürlich Ronja Forcher. Dann werden die Schauspieler gelöchert. Hans Sigl erzählt von einem texanischen Chirurgen, der über die Serie begonnen hat, deutsch zu lernen. „Der Texaner war auch bereits am Set“,  erinnert sich der Schauspieler.   Nur wenn es um das Liebesleben des Protagonisten geht, hält sich Sigl zurück.  „Ich weiß es zwar, aber ich verrate es nicht.“ Dass die Fans finden, der Bergdoktor ist seinem Auto treuer als den Frauen, amüsiert ihn. „Das Auto hat ihn ja noch nie enttäuscht.“  Für das Autogramme-Schreiben oder ein Selfie nehmen sich die vier ziemlich viel Zeit. Sie wissen, wem sie ihren Ruhm verdanken.

Sigl findet schon ziemlich  erstaunlich, „was die Menschen auf sich nehmen, um an die Drehorte zu kommen“. Etwa zum  „Gruber-Hof“, der bei den Söller Bürgern als Köpfing-Hof bekannt ist. Andrea Wohlschläger und ihre Schwester Margit Ferdigg lassen die interessierten Besucher einen Blick in das 400 Jahre alte Bauernhaus werfen. Von den Eltern als Altersruhesitz vor mehr als 40 Jahren erworben, dient es seit Drehbeginn als Wohnhaus der Familie Gruber. In der guten Stube habe sich kaum etwas verändert in den letzten Jahrzehnten, sagt Margit Ferdigg. Fans kennen jeden Raum, wandern mit Begeisterung von der gemütlichen Küche mit dem 100 Jahre alten Ofen in der Mitte in die Zimmer von Filmtochter Lilli oder Mutter Lisbeth.  Die Bücher- und CD-Sammlung  von Landarzt Martin wird studiert. Musik der Kelly Family und der Spice Girls stehen einträchtig nebeneinander. Selbst Post mit der richtigen Anschrift Bromberg liegt auf der Anrichte. Fast als ob das Filmteam sofort wieder loslegen will.

Bis in wenigen Wochen mit der neuen Staffel begonnen wird, haben die Besucher noch etwas Zeit, den Hof  mit einem herrlichen Blick auf die Hohe Salve zu genießen - und einer tollen Sicht auf Söll zu den Füßen. Spätestens jetzt kann man Besitzer und  Filmfamilie verstehen, wenn sie  am Abend auf die Bank vor dem Haus sitzen, eingerahmt von blühenden Geranien, und den Blick einfach nur schweifen lassen. „Es ist wie nach Hause kommen“, schwärmen auch die Schauspielerinnen Monika Baumgartner alias Lisbeth und Natalie  O'Hara als Schwiegertochter Susanne. Sie sind gerne auf dem Hof, lieben die besondere Atmosphäre.

Um diesen Ausblick zu genießen, sollte man gut zu Fuß sein. Oberhalb von Söll wird der Wagen beim „Bergdoktorparkplatz“ geparkt. Und dann geht es bis auf 1100 Meter Meereshöhe.  Von montags bis  freitags steht das Haus von 10 bis 14 Uhr gegen einen kleinen Obolus für Besucher offen – einen Schnaps inklusive. Wer es einfacher haben möchte, nutzt die Traktorfahrten,  die der Bauer des Nachbarhofs anbietet. Und der heißt wirklich Gruber.

Einen „besonderen Ort“ findet nicht nur Natalie O'Hara die Nachbargemeinde Going mit dem zentralen Dorfmittelpunkt. Die barocke Pfarrkirche, in der schon die Skifahrerin Maria Höfl-Riesch sich trauen ließ, prägt den Platz mit dem beschaulichen Brunnen. Und hier steht „ihr Wilder Kaiser“. Besitzer und „Aushilfswirt“ Hans Gschwendner  hat sich daran gewöhnt, dass häufig Touristen bei ihm vor der Tür stehen und nach einer kühlen Erfrischung fragen. Die gibt’s trotzdem nicht - auch wenn über seiner Haustüre groß das Wirtshausschild und daneben die Tageskarte prangen.  Selbst mitspielen will der 69-Jährige nicht, meint er zurückhaltend. Und auch sein Nachbar, der Pfarrer, hatte schon oft mit Fans zu tun. Die fragen bei ihm nach Kopfschmerztabletten nach. Schließlich ist sein Haus im Film eine Apotheke.

Dicht umlagert ist auch die Filmpraxis mit Blick über Ellmau. Ein altes Bauernhaus, das den Eltern des früheren  Bürgermeisters Hans Leitner gehört, dient dafür als passende Kulisse. Der Cousin von Kaiserin Soraya nutzte das Haus schon als Atelier. Die Besucher zieht es nicht nur an den Schreibtisch der Sprechstundenhilfe, sondern vor allem ins Behandlungszimmer. Ultraschallgerät und  Liege, Medizinliteratur und natürlich die Urkunden des Filmarztes werden begutachtet. Der schwere  Schreibtisch stand früher im Rathaus und diente Leitner als Arbeitstisch, meint er schmunzelnd. Ihn freut die Popularität der Serie und gerne sperrt er dafür sein Elternhaus im typischen Tiroler Stil mit der Glocke auf dem Dach zweimal wöchentlich auf.

Auf den Spuren des Bergdoktors kann man  in der gesamten Region wandeln. Wer nicht alleine die Drehorte aufsuchen möchte,  marschiert mit Peter Moser los zur Filmwanderung.  Spezielle Bergdoktor-Touren sind ebenso im Angebot wie E-Bike-Routen zu den einzelnen „Locations“. Und natürlich die Traktor-Fahrten zur „Gruber-Alm“ bei Söll.  Der Wilde Kaiser war übrigens schon häufig Kulisse für Film und Fernsehen.  Etwa für  Luis Trenker, Marianne und Michael, oder  jüngst auch  für die Show „Sing meinen Song“.

Die Gelassenheit haben die Tiroler sich trotz oder vielleicht auch wegen des Filmrummels bewahrt.  In der Region lässt es sich nach wie vor entspannt  und entschleunigt urlauben. Dabei sollte man sich die kulinarischen Köstlichkeiten, vor allem den typischen Bergkäse, nicht entgehen lassen.  Und Hans Sigl hat noch ein paar Tipps auf Lager: „Radeln, wandern und unbedingt hinauf. Auf alle Fälle zur Gruttenhütte, da hat man einen herrlichen Blick.“

Vielleicht trifft man ihn auch dort oben. Schließlich ist die Region Wilder Kaiser zu seiner zweiten Heimat geworden.

 

Infos zum Bergdoktor, den Veranstaltungen und den Fanwochen unter www.wilderkaiser.info

Die nächsten Fanwochen finden im Mai 2017 statt.

 

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Mullerlaufen – den Winter „auskehrn"

Mit Fruchtbarkeitsschlägen in den Frühling

von Gabi Dräger

 

 

Der „Mullerlauf“ gehört zu den schönsten und traditionellsten Bräuchen in Tirol, er hat eine jahrhundertealte Tradition um den Winter zu vertreiben. Wild und heftig geht es oft dabei zu.

Laute Ziehharmonikamusik erschallt. Der „Ziachorgelspieler“ dreht ordentlich auf. Unheimliche Wesen stürmen in den Speisesaal im Hoferwirt in Neustift im Stubaital. Mit ihren gruseligen Masken versuchen sie den Winter zu beeindrucken und zu vertreiben. Mit der Ruhe ist es vorbei, es wird laut und unheimlich, denn gruselige Masken besetzen den sonst eher ruhigen Speisesaal. Zur Ziehharmonikamusik kommen die Klötzler scheppernd und klappernd angesprungen, dabei machen die Holzstücke an ihrer Kleidung einen ohrenbetäubenden Lärm. Je lauter sie klappern, um so eher vertreiben sie die Dämonen des Winters. So ein Kostüm wiegt schon mal 20 Kilos. Als Zweites kommt die Bärengruppe, ein Bärentreiber mit einem weißen und einem schwarzen Bären. Die Bären gehören in Tirol zu den ältesten Fasnachtsgruppen. „Bärle tanz" rufen die Bärentreiber ihren Tieren zu und wollen verhindern, dass sie in der Besuchermenge verschwinden oder einen Zuschauer einfangen, mitziehen oder wegtragen. Die Bären werden im Speisesaal gejagt und letztendlich vom Bärentreiber erschossen. Für die Bärendarsteller ist es ein harter Job in ihren Kostümen aus dickem Schafsfell, dafür frieren sie garantiert nicht.

Hexenalarm

Grimmig schauen die nächsten Fratzen mit den langen Nasen aus. Kinder verstecken sich schnell hinter ihren Eltern, wenn die Hexen auftreten. Mit ihren furchteinflößenden Masken wollen die Hexen den Winter vertreiben. Ruppig sind sie auch noch dazu, sie zerwühlen den Gästen gerne die Haare oder fegen mit einem Besen über deren Schuhe, um den Weg für den Frühling freizumachen. Einige Gäste werden „abgemullt“. „Abmullen" was ist das? Das ist ein heidnischer Brauch. Die „Muller“ geben einem Zuschauer einen kräftigen Schlag auf das Schulterblatt, damit wird Fruchtbarkeit, Gesundheit und Glück für das Jahr weitergegeben. Zur Belohnung gibt es dazu noch einen Schluck aus der Schnapsflasche. Mutige Kinder, die sich nicht verstecken, erhalten ein paar Süßigkeiten.

Weiße, Melcher, Spiegeltuxer und Zaggeler

Wenn die „Weißen“ erscheinen, dann wird es etwas ruhiger. Mit einer Gerte versuchen sie Gäste einzufangen, um sie anschließend abzumullen. Da sie den Frühling darstellen, sind sie traditionell mit einer weißen Leinenhose bekleidet, die mit bunten Bändern und Wollkugeln geschmückt sind. Dann kommen die „Melcher“, sie stellen den Sommer dar, das sind junge unerfahrene Burschen in kurzen Lederhosen, die schuhplattln. Die roten „Wadeln“ sind ihr Markenzeichen, die sie sich beim "Schuhplattln" zuziehen. Am beeindruckendsten ist die Hauptfigur, der Spiegeltuxer. Der mit Blumen, Spiegeln, Federn, Ketten und Goldquasten große und reich geschmückte Kopfschmuck des Spiegeltuxers kann zwölf bis vierzehn Kilo wiegen. Der Winter soll in die Spiegel schauen, sich vor seiner eigenen grässlichen Fratze erschrecken und dann davonziehen. Der Spiegeltuxer ist wohl die schillerndste und begehrteste Fasnachtsfigur. Es soll schon mal jemand seinen Baugrund für ein Spiegeltuxer-Kostüm verkauft haben, so wird gemunkelt. Trotz ihres schweren Kopfschmucks tänzelt der Spiegeltuxer leichtfüßig dahin und legt hin und wieder einen zünftigen Schuhplattler hin, für den er dann klatschenden Beifall erhält. Das Geräusch von Glöckchen kündigt die „Zaggeler“ an. Lässig tänzelnd bahnen sie sich den Weg, sie stellen den Herbst dar. Ihren Namen verdanken sie den bunten "Wollzaggeln", den bunten Quasten an ihrem blauen Kostüm.

Die grimmigen Zottler

Die Zottler sind die grimmigsten und wildesten Figuren. In ihren Fransenkostümen aus Rupfen mit einer finster dreinblickenden Maske symbolisieren sie den Winter. „Lass den Frosch aussi“, rufen die Einheimischen. Das Größte ist, wenn der Zottler einen „Frosch" macht. Er kniet nieder und beugt den Oberkörper über die Fersen nach hinten, bis sein Kopfschmuck den Boden berührt. In dieser Position dreht er seinen Kopf von einer auf die andere Seite. Für diese Kraftanstrengung erhält er jubelnden Applaus von den Zuschauern. Es ist Ehrensache, dass die Zottler keinen Alkohol trinken, denn die Froschfigur ist schwer und erfordert fast artistische Fähigkeiten.

Alle Kostüme sind handgenäht, das ist Ehrensache. Die Masken sind kunstvoll geschnitzt und im Familienbesitz. Mullerlaufen ist Männersache, Frauen sind nicht zugelassen. Wenn die Muller ihr Unwesen treiben, dann ist die stade Zeit vorbei. Bis zum Faschingsdienstag kann man sie in Gaststätten, Restaurants und Hotels antreffen und dann steht eh schon der Frühling vor der Türe. In der Brauchtumsgruppe in Neustift ist der jüngste Muller acht Jahre und der älteste Muller 80 Jahre alt. Der legendäre Mullerumzug findet abwechselnd in den sogenannten MARTHA-Dörfern statt. Dazu gehören Mühlau, Arzl, Rum, Thaur und Absam. Die Muller sind sehr erfolgreich, sie schaffen es in jedem Jahr aufs Neue den Winter endgültig zu vertreiben.

 

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Kontakt:

Innsbruck Info, www.innsbruck.info

Tourismusverband Stubai Tirol, Stubaitalhaus, Dorf 3, A-6167 Neustift in Tirol, Tel.: +43-501881-0, info@stubai.at, www.stubai.at

Brauchtumsgruppe Neustift, www.brauchtumsgruppe-neustift.at

Stubaier Gletscher, Mutterberg 2, A-6167 Neustift, Tel.: 0043-5226-8141, info@stubaier-gletscher.com, www.stubaier-gletscher.com

Hotel Hoferwirt und Tiroler Wirtshaus Hoferwirt, Werner und Angelika Zittera, A-6167 Neustift im Stubaital, Tel.: 0043-5226-2201, info@hoferwirt.at, www.hoferwirt.at

Kinder in Heiligenblut (c)TVB Heiligenblut am Großglockner

Vom Zauberteppich ins Skigebiet

 

von Gabi Dräger

 

Im Schnee und Eis an der Bergstation Gamsgarten am Stubaier Gletscher steht eine kunterbunte Welt nur für Kinder, die das Skifahren lernen wollen. Da gibt es das „Miniland“, für die, die noch nie auf Skiern standen. Vier Jahre muss man alt sein um an einem Skikurs teilnehmen zu können. Die ersten Übungen sind ganz einfache Gehübungen auf Skiern um sich langsam an den fremden Untergrund zu gewöhnen. Dann wird ein Ski ausgezogen und es wird quasi Ski-Roller gefahren. „Jetzt wird Schuss gefahren “, verkündet Maria, die geduldige und lustige Skilehrerin. Mit Eifer sind die Kleinen dabei. Auf einem Teppich, der nicht transportiert steigen die Skizwerge rutschfrei auf um erneut ein paar Meter abzufahren. „Ihr wisst wie ein Indianerzelt aussieht? fragt Maria. „Es ist oben ganz spitz und so stellen wir jetzt unsere Skier hin, das ist der Schneepflug.“ Das ist schwieriger als gedacht. Mit Marias Unterstützung und Erklärungen: „Jetzt machen wir ein Tortenstück oder Pizza“. So macht Skifahren lernen Spaß. Maria hilft beim Einsteigen in die Skier, beim Handschuhe anziehen und wenn jemand stürzt hilft sie beim Aufstehen. Wer den Pflug super kann, der darf in die nächste Gruppe aufsteigen. Eifrig trainieren die Skizwerge, denn der Schnee ist ganz schön rutschig. Im „Miniland“ und im „Kinderland“ sind keine Erwachsenen erlaubt, da sind die Skizwerge unter sich.

 

Das „Kinderland“ kennzeichnet eine blaue Fahne. Es ist das Land für Kinder die bereits ein Jahr Erfahrung haben und den Schneepflug perfekt beherrschen. Hier ist die Welt der Zauberteppiche, die sind überdacht, so sind die Kinder vor Wind und Schneetreiben geschützt. Zuerst geht es zum kurzen Teppich und es wird immer wieder Schneepflug geübt, bis er prima klappt. Nach ein paar Abfahrten wird zum etwas längeren Zauberteppich gewechselt. David aus England macht mit Eifer seine Übungen, stolz fährt er Runde um Runde durch die Slalomstangen. Ski fahren macht durstig, es gibt eine Trinkpause. Die Skier werden ausgezogen und die Kinder können auf Plastikwürfeln sitzen, etwas trinken und sich ausruhen oder die Würfel als Schlitten benutzen und damit herumrutschen. Es ist sogar noch etwas Zeit für ein paar Runden im Kinderkarussell, dann geht es wieder zurück ins Kinderland. Lässig fahren die Kursteilnehmer auf dem langen Förderband bergwärts. „Wir fahren Slalom“, verkündet Maria als sie oben angekommen sind. „Juhu“, schreien alle vor Begeisterung. In Bögen führt die erste Abfahrt spielerisch um Plastikhütchen herum zurück zum Förderbandeinstieg. Hier wird Bogenfahren geübt. Wenn die Bogen um die Hütchen schon sicher sind geht es zum nächsten Zauberteppich, der noch ein Stück länger ist. Mit Reifen und Seilen in den Händen wird das Gleichgewicht und die Körperhaltung spielerisch geübt. „Mama, ich kann schon Pizza“, schreit der kleine Stefan vor Begeisterung als er abgeholt wird.

 

Für die einstündige Mittagspause holen entweder die Eltern ihre Kinder ab, um gemeinsam mit ihnen zu essen oder die Kinder gehen mit den Skilehrern in das Kinderrestaurant. Auch hier haben Erwachsene keinen Zutritt. Es gibt alles was Kinder gerne essen, wie Pommes, Spaghetti, Schnitzel oder Gröstl. Nach der Mittagspause geht es zur Wellenbahn, die macht den Kindern richtig Spaß, und sie quietschen bei jeder Abfahrt vor Freude. „Das habt ihr super gemacht und jetzt abklatschen“, sagt Maria und alle schlagen mit ihrer rechten Hand auf die rechte Hand der Skilehrerin und rufen: „Zicke zacke“.

 

Der Traum wird wahr, es geht auf die noch sehr flache Piste zum Tellerlift. Die dritte Stufe ist der „Kitzlift“, ein kurzer Tellerlift. Hier müssen die Kinder schon perfekt den Schneepflug und die Schneebremse beherrschen. Beim Einsteigen in den Lift gibt es Hilfestellungen, denn es ist das erste Mal gar nicht so einfach. Am „Kitzlift“ dürfen auch Erwachsene, die das Skifahren lernen, mitfahren, deshalb erhält jedes Kind eine Weste mit einer großen Klarsichttasche, in der auf einem Zettel der Name der Skilehrerin und deren Handynummer stehen. Geschafft, die erste Fahrt mit dem Tellerlift ist gemeistert. Beim Aussteigen hilft das Liftpersonal mit Ruhe und Geduld. Und weil alles so gut geklappt hat, geht es weiter am Tellerlift bis zur Mittagspause.

 

„Wir fahren in einer Reihe zur „Murmelebahn“, einem Sessellift, ich bin die Erste“, verkündet die Skilehrerin. Razfaz, schweben die Skizwerge den kurzen und ziemlich flachen Berg hinauf. Bogen für Bogen folgen die Kleinen der Skilehrerin langsam zurück zum Einstieg des Sessellifts und fahren unermüdlich eine Abfahrt nach der anderen. Und wenn ein Kind nicht mehr Ski laufen möchte oder eine Pause braucht, dann gibt es noch den Indoor-Kindergarten. Doch immer wieder schweift der Blick der kleinen Skifahrer sehnsüchtig hoch ins Skigebiet. Wann ist es endlich soweit? Ja, der nächste Tag ist der Tag der Tage. Vom Kinderland geht es zur Bergfahrt mit dem Murmelelift und dann in ein paar Bögen zum langen Sessellift der Rotadlbahn. Oben angekommen fährt Maria vor, breitet die Arme aus und ruft: „Flugzeug“, alle machen es ihr nach und folgen ihr mit ausgebreiteten Armen. Die blaue Abfahrt Nummer sieben ist gut präpariert und vor allem nicht steil. Für Angst ist keine Zeit, denn jeder will hinter Maria herfahren. Mit vielen Bögen und Pausen geht es langsam zurück ins Kinderland. Ganz stolz erzählen die Kleinen um drei Uhr, ihren Eltern nach dem Skikurs. Wir sind mit Batmantüchern die Abfahrt gefahren. „Wir waren ganz oben“, die Stimme von Klara überschlägt sich: „Mama, und morgen fahren wir mit der Skilehrerin in den Eispalast.“

 

Donnerstagvormittag ist Abschlussrennen angesagt, eine nervöse Spannung macht sich breit. Außer Atem und mit geröteten Gesichtern erreichen die kleinen Skifahrer das Ziel. Nachmittags nach dem Skikurs ist die mit Spannung erwartete Preisverteilung. B. Big, der große blaue Eisvater, eine große Figur mit Rauschebart verteilt die Geschenke. Das Maskottchen der Big Family verteilt die Geschenke. Jedes Kind erhält eine Medaille und eine Urkunde mit seiner Platzierung. Die Kinder einer Skigruppe, die die ersten drei Plätze belegt haben, werden auf das Siegerpodest gehoben, wenn sie zu klein sind, um hinaufzusteigen. Dann fotografieren die Eltern ihre Sprösslinge und es gibt noch ein kleines Überraschungsgeschenk. Wie Olympiasieger verlassen die kleinen Skiexperten das Kinderland. Das Ziel des Skikurses ist: sicheres, kontrolliertes und selbstständiges Skifahren und das haben alle Teilnehmer geschafft.

 

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Anreise: Brennerautobahn, Ausfahrt Stubaital.

 

Fazit: Kinder unter 10 Jahren fahren kostenlos im Gletscher Skigebiet in Begleitung eines zahlenden Elternteils. Skischule ab dem 4. Lebensjahr. Skikurse in verschiedenen Sprachen: deutsch, englisch,

Um 10 Uhr morgens beginnt der Skikurs, mittags gibt es eine Betreuung zum Mittagessen und um 15 Uhr kommen die Eltern und holen ihre Kinder ab.

Für Toilettenstopps haben die Kinder ein eigenes Häuschen im Kinderland und ein dafür abgestelltes Mädchen von der Skischule hilft, wenn nötig.

 

Info:

Tourismusverband Stubai Tirol, Stubaitalhaus, Dorf 3, A-6167 Neustift in Tirol, Tel.: +43-501881-0, info@stubai.at, www.stubai.at

Stubai Information

 

Stubaier Gletscher, Mutterberg 2, A-6167 Neustift, Tel.: 0043-5226-8141, info@stubaier-gletscher.com, www.stubaier-gletscher.com

 

Schischule Big Family Kinder- und Jugend Ski-Camp, Anmeldung Schischule Neustift Stubaier Gletscher, Schischulbüro Gamsgarten, Tel.: +43-5226-8108, Hauptbüro Neustift Tel.: +43-5226-2540, info@schischule-neustift.com, www.skischule-neustift.com, www.bigfamilystubai.at

Wallfahrtskirche Christkindl (c)TVB Steyr_Meidl

Traditionsreiche Weihnachtszeit – Krippen und Christlindl-Postamt

Festliche Einstimmung auf das Weihnachtsfest

 

 

von Gabi Dräger

 

 

 

 

 

Das Postamt Christkindl

Von Steyr kommt man bequem und gemütlich mit dem Oldtimer-Postbus aus den fünfziger Jahren von Steyr in den Stadtteil „Christkindl“. Die vom Schnee leicht überzuckerte Landschaft sorgt schon für eine weihnachtliche Stimmung. In Christkindl angekommen treibt einen die Neugierde zuerst in das weltberühmte Postamt Christkindl, das 1950 eingerichtet wurde. Hier hat das Christkind alle Hände voll zu tun. Alle Wunschzettel und Briefe an das Christkind werden handschriftlich beantwortet. Etwa zwei Millionen Briefsendungen werden mit einer Weihnachtsmarke versehen und mit einem Sonderstempelabdruck auf die Reise in die ganze Welt geschickt. Gleich nebenan kann man im Christkindl-Shop noch ein paar weihnachtliche Artikel erstehen. Für die weltlichen Genüsse gibt es den „Christkindlwirt“, den es schon seit 200 Jahren gibt, er ist auf den Grundmauern der ersten Einsiedelei gebaut worden.

Die Mechanische Krippe

„Mama, schau ein Engel“, ruft die kleine Anna mit leuchtenden großen Kinderaugen. Auf der mechanischen Krippe von Karl Klauda pulsiert das Leben, da gibt es viel zu entdecken. Für Kinder ist diese Krippe ein absoluter Magnet. Ja, es ist Weihnachtszeit, das spürt man beim Anblick der Krippe. Oben ziehen die Heiligen Drei Könige mit Gefolge in Bethlehem ein und eine Burgwache ist auf ihrem Kontrollgang. Darunter kommen Maria und Josef nach Bethlehem und genau im Zentrum der Krippe ist die Geburtsgrotte mit der Heiligen Familie und den Hirten dargestellt. Auch das Jesuskind bewegt sich, es setzt sich auf, grüßt winkend mit einer Hand oder spendet einen Segen und legt sich wieder nieder. Kann es sein, dass man ein leises „ciao“ gehört hat? In der nächsten Ebene rennen Schafe im Eiltempo zur Weide während historische und biblische Figuren langsam und majestätisch vorbeigleiten. Da sieht man Eva und Adam, Paradiesengel, Noah, Isaak und Abraham, Moses, König David, Jesus als Zwölfjähriger mit seinen Eltern, Johannes der Täufer, Jesus mit den Aposteln, Paulus, Kaiserin Helena, Kaiser Konstantin und Karl der Große. Besonders schön und ergreifend sind die Szenen mit einfachen Leuten in den darunterliegenden Gewölben. Da arbeiten ein Steinmetz, Schmied, Tischler, Fassbinder, Perlmuttschnitzer und Frauen an Getreidemühlen, dazu musiziert in der Mitte ein Engelorchester. Auch zwei Wassergötter sind zu sehen, sie symbolisieren die Flüsse Enns und Steyr, so hat Karl Klauda auch den Bezug zur Stadt Steyr hergestellt. Vierzig Jahre arbeitete Karl Klauda an dieser großartigen Krippe. Sie ist nicht nur ein Meisterwerk der Schnitzkunst, Landschaft und Hintergrundmalerei, sondern vor allem der Mechanik. Ein gut ausgeklügeltes System mit Fahrradketten, Zahnrädern, Walzen und Wellen bringt Bewegung in 300 Figuren aus Lindenholz. Früher wurde mit einer Handkurbel per Muskelkraft die Krippenmechanik bedient, heute setzt ein Elektromotor die Figuren in Bewegung. Eine böhmische Walzenorgel, die für die musikalische Untermalung sorgt, wird inzwischen auch elektrisch angetrieben. Die Landschaft baute Klauda aus Korkeiche, denn das Holz ist bei Holzwürmern nicht sehr beliebt. Als Karl Klauda den Rahmen der Krippe schnitzte, war er schon 83 Jahre alt. Karl Klauda (1855-1939) kam von Böhmen nach Steyr und arbeitete als Schlosser in den Werndl-Werken. Im Jahre 1954 kaufte Pfarrer Alois Hartl von Christkindl die mechanische Krippe von Karl Klaudas Nachfahren, seitdem steht die mechanische Krippe im Pfarramt in Christkindl und ist ein Magnet für Menschen die von weltweit herkommen um die Krippe zu bestaunen. In zwölf Sprachen gibt es Texte.

Doktor Kripperl

Dass sich die Figuren der mechanischen Krippe heute noch bewegen, ist das Werk von Walter Schmidt, der „Doktor Kripperl“ genannt wird. Er hat sich schon als Maurerlehrling um die Krippe gekümmert. Er ist für die Reinigung, Schmierung und Reparaturen verantwortlich. Bei den Reparaturarbeiten hat er die Mechanik bis ins kleinste Teil kennengelernt. Seit Walter Schmidts siebzigstem Geburtstag fährt „Doktor Kripperl“ als Dank und Anerkennung selbst als Figur in dem mechanischen Krippenspiel mit. Die mechanische Krippe von Christkindl ist eine der größten mechanischen Weihnachtskrippen Österreichs.

Pöttmesser Krippe

Sprachlos steht man vor der großen orientalischen Landschaftskrippe. Die Größe ist unglaublich, 18 Meter ist die Krippe lang. Sie hat eine Landschaft von 58 Quadratmetern auf der 778 Figuren stehen. Sie zählt mit zu den größten Krippen der Welt. Die Szenerie der Pöttmesser Krippe ist in vier Landschaften unterteilt. Das erste Bild stellt Hirten mit der Verkündigung dar. Die Hauptszene ist die Geburt Jesu in einer Felsengrotte, und darüber ist in einem Wolkengebilde Gottvater zu sehen, der über alles wacht. Die dritte Landschaft zeigt Frauen am Brunnen und Händler und Einkäufer auf dem Beduinenmarkt. Das letzte Bild zeigt die Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge vor dem Hintergrund einer orientalischen Stadt. Die Gewänder sind aus wertvollen Stoffen mit Stickereien, Bordüren und Bändern verziert, ganz im damaligen Stil des Orients. Auf einer Bank kann man der Geschichte der Krippe per Tonband folgen. Die Figuren sind ein Werk des Südtirolers Ferdinand Pöttmesser, er wurde 1895 in Meran geboren. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann, gab er dann doch seinen Beruf auf, um sich ganz der Leidenschaft der Krippenschnitzerei zu widmen. Ab 1930 baute er vier Jahre lang im Schloss Bruneck eine über 50 Quadratmeter große orientalische Krippe. Diese Krippe wurde später nach Maria Einsiedeln in die Schweiz verkauft. Doch in Maria Einsiedeln wurde aus feuerpolizeilichen Auflagen für die Krippe ein neuer Krippenberg gebaut. So bekam Pöttmesser seine Krippenlandschaft zurück. Bei einer Pilgerreise ins Heilige Land lernte Pöttmesser 1954 den Pfarrer Alois Hartl aus Christkindl kennen, und bietet ihm eine Großkrippe an. Er fing an eine zweite Garnitur Krippenfiguren für die Krippenlandschaft zu schnitzen. Seine 20 bis 30 Zentimeter großen Figuren aus Lindenholz haben Kugelgelenke, damit man ihnen Kleidung anziehen kann. Kurz vor Pöttmessers Tod erwarb 1972 Pfarrer Alois Hartl die Krippe für sich privat, die daraufhin nach Christkindl gebracht und in Kisten gelagert wurde. Der Pfarrer Alois Dinböck erwirbt 1988 die Krippe aus dem Privatbesitz seines Vorgängers Alois Hartl, für die Pfarrei Christkindl. Bei der Gelegenheit wurden die Kisten geöffnet und festgestellt, dass die Krippe sehr wertvoll ist und viel zu schade ist, in einer Kiste zu schlummern. Außerdem stellte man fest, dass ein Teil der Krippenlandschaft fehlte. Es wurde beschlossen die Krippe aufzustellen, um sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Es konnten immer nur Teile der Krippe, weil sie so groß war, im Schloß Lamberg, im Innerberger Stadl und in der Stiftskirche Garsten aufgestellt werden. Durch das Auf- und Abbauen war die Krippenlandschaft aus Papiermaché und Gips ziemlich ramponiert. So schuf der Krippenbaumeister Josef Seidl aus Christkindl eine neue Landschaft und dabei wurde die Krippe auch vergrößert. Nach der Renovierung des Pfarrhauses 1999 hat die Krippe nun hier endgültig ihren Platz gefunden. Beide Krippen, die mechanische Krippe und Pöttmesser Krippe stehen nun ständig aufgestellt im Wirtschaftsgebäude der Pfarrei Chistkindl. Wem die Zeit bis Weihnachten zu lang ist, kann auf Vereinbarung, sogar im Sommer die Krippen anschauen. Der Obmann des Krippenvereins Ferry Jakob bietet gerne Führungen an. Er weiß alles über die Krippen.

Wallfahrtskirche Christkindl

Der Kapellmeister und Feuerwehrmann Ferdinand Sertl litt an Epilepsie und ging oft in die Einsamkeit, um zu beten. Oft besuchte er den kleinen Wald oberhalb des Ufers der Steyr bei der Ortschaft Unterhimmel. 1696 kaufte er für 30 Kreuzer ein zehn Zentimeter großes Christkind aus Wachs. Es war eine Nachbildung des „Loretokindes“ in Salzburg, das in der erhobenen linken Hand ein Kreuz, und in der rechten Hand eine Dornenkorne, hält. Er legte es in die Baumhöhle eines Fichtenstammes. Ferdinand Sertl ging nun mehrmals in der Woche zu dem Baum mit dem Christuskind und betete. Bald hatte er keine epileptischen Anfälle mehr, so glaubte er, dass seine Gebete erhört worden waren. Er wollte es geheim halten, doch seine Heilung sprach sich bald herum und der Baum wurde von vielen Menschen besucht. So hat man 1699 zum Schutz um den Baum eine einfache Kapelle aus Holz und eine Einsiedelei errichtet. Der Abt Anselm Angerer von Garsten bat den Bischof von Passau, um eine Prüfung der Heilung, und den Bau einer Kirche zu genehmigen. Doch die Anerkennung und Genehmigung blieben aus, so veranlasst 1702 Abt Anselm Angerer von Garsten den Bau der heutigen Kirche und bat den Bischof von Passau erneut um die Genehmigung eine Kirche zu bauen. Doch Passau erließ den Befehl, den angefangenen Bau der Kirche einzustellen, und das Jesuskind aus Wachs in ein Kloster, Stift oder eine Kirche zu geben. Obwohl die Zahl der Pilger zum Jesuskind ständig wuchs musste Abt Anselm Angerer den Bau der Kirche 1703 einstellen und der bayrisch-österreichische Krieg erschwerte sowieso die Beziehung nach Bayern. Die Kirche wurde nach Entwürfen von Giovanni Battista Carlone und Jakob Prandtauer im Barock gebaut. Erst 1708 erhielt Abt Anselm Angerer die ersehnte Genehmigung zum Weiterbau und 1709 wurde die noch nicht ganz fertige Kirche von ihm gesegnet. Erst im Juli 1725 erfolgte die feierliche Einweihung der Kirche durch den Bischof von Passau Josef Dominik Graf von Lamberg. Die Kirche wurde um den ursprünglichen Fichtenstamm mit dem Gnadenbild gebaut. Der Fichtenstamm wurde konserviert und befindet sich heute teilweise sichtbar in der Mitte des Hochaltars. Im Hochaltar ist über einem Tabernakel, in Form einer Weltkugel, das Christkind aus Wachs von einem Strahlenkranz umgeben, zu sehen. Eine unerklärliche und besondere Stimmung geht aus, wenn man zum Altar sieht.

 

Fazit: Nirgends ist die Weihnachtszeit prächtiger, traditionsreicher und festlicher als in Christkindl. So ist man für die Heilige Nacht und das Weihnachtsfest schon eingestimmt.

 

Anreise: DB, www.bahn.de, www.railjet.oebb.at

Kontakt:

-Österreich Tourismus, www.austria.de

-Oberösterreich Tourismus, www.oberoesterreich.at

-Tourismusverband Steyr, Stadtplatz 27, A-4402 Steyr, Tel.: +43-7252-53229-0, info@steyr.info, www.steyr.info

-Christkindl Region, www.christkindlregion.com

- Mechanische Krippe und Pöttmesser Krippe, www.christkindlregion.com

-Hotel und Christkindlwirt, www.christkindwirt.at

-Postamt Christkindl, Christkindlweg 6, A – 4411 Christkindl, Österreich, www.christkindl.at

-Wallfahrtskirche Christkindl, www.pfarre-christkind.at

-Oldtimer Postbus, www.steyr.info/postbus

 

Rosemarie Weichsler und die Christkindl-Morde, Preyer-Weichsler, Reihe 1 bis 3, Kindle-Edition, Euro 16,90, www.amazon.de

 

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Weihnachten und Schnee liegt in der Luft

Steyr – das volle Weihnachtsprogramm

Text: Gabi Dräger

 

 

Wenn der Geruch von gebrannten Mandeln und Glühwein in der Luft liegt, der Weihnachtsbaum beleuchtet ist und das Christkind höchstpersönlich durch die Straßen geht, dann ist Adventszeit in Steyr.

Adventsmarkt auf dem Stadtplatz

Die Standln auf dem Stadtplatz in Steyr sind mit Fichtenzweigen geschmückt und am Abend lässt die Weihnachtsbeleuchtung den Platz in festlichem Glanz erstrahlen. Im Rahmen der historischen Altstadt in Steyr ist der Weihnachtsmarkt besonders feierlich und festlich. Es gibt wohl kaum eine bessere Kulisse als Steyr für einen Weihnachtsmarkt. An einem Punschstandl trinkt man am besten zum Aufwärmen erst einmal einen Glühmost und genießt die vorweihnachtliche Stimmung. Traditionelle Schmiedekunst wird von Walter Gugglbauer gezeigt. Er hält mit einer Zange Eisen ins offene Feuer bis es glüht und schlägt es dann auf dem Amboss in Form. Bei ihm kann man ein bisschen Glück kaufen. Es gibt Glücksnägel, bei denen man den Nagelkopf selbst draufschlagen darf und Hufeisen in verschiedenen Größen, mit Glücksgarantie, natürlich nur für die, die daran glauben. Viele weihnachtliche Artikel, wie Christbaumschmuck, Kerzen, Mistel- und Tannenzweige kann man kaufen. Zur Weihnachtszeit gehört auch das traditionelle Gebäck, die leckeren Keks’ sind selbstgemacht, verspricht die Bäckerei Hohlrieder. Das stimmt auch, sie schmecken gut.

Das erste Österreichische-Weihnachtsmuseum

In der Adventszeit wollen alle Kinder ins Weihnachtsmuseum. Die Erlebnisbahn ist bei Kindern und Erwachsenen so begehrt, dass man ein bisschen anstehen muss. Einsteigen in einen Wagen, festschnallen und auf geht’s ruckelnd auf Schienen aufwärts. Die Fahrt mit der Bahn ist ein absoluter Spaß. Da das Gebäude sehr alt ist, geht es mit der Bahn steil in drei Etappen nach oben. In Kojen wird dargestellt wie anno dazumal Weihnachten in Österreich gefeiert wurde und auch Weihnachtsbräuche aus der ganzen Welt kann man während der Fahrt bewundern.

Engelswerkstatt

Der Höhepunkt ist im Dachstuhl in der Engelswerkstatt. Dort wird eine Pause von ein paar Minuten eingelegt, damit man die Szenerie genau begutachten kann. Engel backen Kekse, singen, malen und basteln. Weihnachtsszenen aus der ganzen Welt werden mit 370 Puppen dargestellt und Weihnachtslieder werden gespielt. Die Fahrt zurück über die steilen Etappen, wird von den Kindern mit Lachen quittiert. „A geh, so schen“, jubelt ein kleines Mädchen mit strahlenden Augen nach der rasanten Fahrt mit der Bahn zurück zum Start im Erdgeschoss.

Stubenpuppen als Aufbewahrung für Süßigkeiten

Weihnachtlich eingestimmt geht es weiter in die größte historische Weihnachtsschmucksammlung der Welt mit sage und schreibe 14.000 Stücken. Elfriede Kreuzberger aus Wien hat Weihnachtsschmuck aus Glas, Porzellan, Metall, Pappe und Papier aus der Zeit von 1830 bis 1945 gesammelt. Einmal im Jahr kommt sie und begutachtet ihren Weihnachtsschmuck. Etwas Besonderes sind 200 Stuben- oder Teepuppen, bei ihrem Anblick fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Die Puppen sind Füllpuppen, die man zu Zeiten von Sissi benutzt hatte. Unter den Röcken der Puppen wurden die Süßigkeiten in Schüsseln aufbewahrt, zumeist waren es kandierte Veilchen, die Sissi auch gerne aß.

Stadtmuseum

Zur Weihnachtszeit gehört die Krippe. Die Krippenfiguren aus der Sammlung des Grafen Lamberg sind aus der Zeit von Barock- und Biedermeierzeit. Über 200 dieser Figuren sind auf einem großen Krippenberg dekoriert. Die aufwendige Bekleidung ist mit Gold- und Silberstickerei verziert, die wahrscheinlich in Klöstern hergestellt wurde. Eine andere Krippe erhielt die Stadt Steyr zum Abschluss der Städtepartnerschaft mit der Stadt Bethlehem. Diese Krippe, gehört zu den größten Krippen aus Olivenholz.

Weihnachten im Schloss Lamberg

Dann geht es den Berg hinauf zum mächtigen Schloss Lamberg das 140 Zimmer hat und dessen Wurzeln bis ins Jahr 1186 zurückgehen. Wenn man über die Brücke geht sieht man Steinböcke die im Schlossgraben leben. Die Verkaufsausstellung „Weihnachten im Schloss Lamberg“ ist etwas ganz Besonderes. Es wird edle Handwerkskunst in guter Qualität gezeigt, und das schon seit 27 Jahren. An 30 Weihnachtsständen wird echter Schmuck, Keramik, Klanginstrumente, Kastenkrippen und Strickwaren angeboten. Der angenehme Duft von Bienenwachskerzen und Seifen liegt in der Luft.

Vor dem Schloss ist was los

Der Christkindlmarkt vor dem Schloss Lamberg ist besonders bei Kindern sehr begehrt, denn es gibt ein Karussell und eine Eisenbahn zum Mitfahren. Heiße Schokolade und Kartoffelpuffer oder heiße Mandeln, die an Standln angeboten werden, kann man kaum verweigern. Erwachsene greifen da lieber zum Zirbengeist oder einem Espresso. Am Nachmittag spielen Bläser vor dem Schloss ein paar Weihnachtsweisen und ein paar Schneeflocken tanzen dazu durch die Luft. Das Christkind im grünen bestickten Kleid und Samtumhang geht herum, fragt Kinder nach ihren Weihnachtswünschen und lässt sich auch gerne fotografieren.

 

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Anreise:

DB, www.bahn.de, Railjet, www.railjet.oebb.at

Kontakt

Österreich Tourismus, www.austria.info

Oberösterreich Tourismus, www.oberoesterreich.at

Tourismusverband Steyr, Stadtplatz 27, A-4402 Steyr, info@steyr.info, www.steyr.info, www.christkindlregion.com

Erstes Österreichische Weihnachtsmuseum, Michaelerplatz 2, 4400 Steyr, www.steyr.info, www.christbaumschmuck.expert

 

Stadtmuseum, Grünmarkt  26, 4400 Steyr, www.steyr.info

 

Weihnachten im Schloss, Blumauergasse 2, A-4400 Steyr,

www.weihnachtsausstellung.at

 

Christkindlmarkt Promenade, www.steyr.info

Weinweg Langenlois

Text/Fotos: Dolores Kummer

 

       Immer wenn man denkt „ja, das ist eine tolle Aussicht“, kommt eine noch schönere. Die Sonne brennt, es ist trocken. Steil und steinig geht es hinauf, immer weiter auf dem Weinweg Langenlois, einem Erlebniswanderweg im Niederösterreichischen Waldviertel. Doch ohne festes Schuhwerk geht hier nichts. Wir steigen durch die besten Lagen: Dechant, Käferberg, Steinhaus und Schenkenbichl. Unten im Tal liegt das Städtchen, ganz malerisch und still. Die Pfarrkirche zum heiligen Laurentius ragt über die kleinen Winzerhäuser.

        Langenlois hieß ursprünglich einmal „Luibisa“, die Liebliche. Schon vor neunhundert Jahren wurde hier Wein angebaut. Alles was der Rebe gefällt hat dieser ganz besondere Boden aus Löss, Lehm und Urgestein. Außerdem verfügt das 3802 Hektar große Weinanbaugebiet über ein sehr interessantes Klima. Das Kamptal öffnet sich im Süden zum warmen Donautal, von dort strömt pannonische Warmluft ein. Im Norden dagegen trifft diese Wärme auf die eisigen Winde des Waldviertels, was man deshalb auch „Kaltviertel“ nennt. Tagsüber ist es sehr heiß, aber in den Abendstunden kühlt es merklich ab. Dieser Gegensatz wirkt sich sehr gut aus auf die Aromen, die Frische und Komplexität des Weins, ideal vor allem für den Grünen Veltliner und den Riesling.

          Langenlois ist der größte Weinbauort Österreichs und trotzdem gibt es hier weniger Touristen als an der Wachau. Viele Besucher kommen nicht nur wegen dem Wein her, sondern auch um im Naturpark Kamptal zu wandern. Lauschige Flussufer, hoch aufragende Burgen und dichte Wälder bieten Ruhe und Beschaulichkeit. Natürlich ist das Tal gegenüber den Alpen eher ein Tälchen, aber dafür schafft diese Wandertouren fast jeder. Gut zu bewältigen ist auch der sieben Kilometer lange Weinwanderweg. An verschiedenen Stationen gibt es Infostelen über den „Arbeitsplatz Weingarten“, aber auch Aussichtplattformen mit Lagenfernrohren oder Mitmachgelegenheiten wie ein Riesenrüttelpult aus Sektflaschen. Doch nur beim Wandern, Schauen und Schaukeln bleibt es nicht. Vorher gab es ein Degustierset mit auf den Weg: Lederbeutel, Weinglas und einen Schlüssel für die Weinsafes in den Hütten. Oben angekommen führt der Weg direkt durch die üppigen Rebgärten. Vor den Reihen blühen malerische Rosenstöcke, die nicht zum Schmuck dienen, sondern dem Winzer einen eventuellen Krankheitsbefall zeigen. Sind die empfindsamen Rosen gesund, so ist es auch der Weinstock. Die erste Weinhütte auf der Wanderung gehört dem Weingut der Familie Steininger. In ihrem Safe wartet ein wunderbarer Rieslingsekt, natürlich eiskalt. Er duftet nach Pfirsich und Marille, schmeckt überirdisch frisch und fruchtig. Etwas Perfekteres scheint es nicht zu geben. Karl Steininger ist seit 1989 ein Verfechter der Flaschengärung und meint: „Guter Sekt kann nur aus gutem Wein gemacht werden.“ Den Sortencharakter der für diese Region typischen Weine, den Duft und die Frucht, soll man auch im Sekt wieder finden. Inzwischen hat er acht verschiedene Sekte, jeder sorten- und jahrgangsrein. Wie das geht, erfährt man bei einem Rundgang durch das „Loisium“, einer Weinerlebniswelt, die  Steiningers mit zwei anderen Winzerfamilien ins Leben gerufen haben. In einem riesigen Kellerlabyrinth erlebt der Besucher die Weinwerdung in Form einer beeindruckenden Multimediawelt. Moderne, Mystik und Tradition wurden hier gekonnt in Szene gesetzt. Auch in die Sektkeller des Weingutes kann man einen Blick werfen. Die Eingangshalle mit der Vinothek entwarf der New Yorker Stararchitekt Steven Holl. Zu seinem Ensemble gehört auch ein Weinhotel mit Pool, eingebettet zwischen Weinreben und eine Wellnessabteilung mit Weinzeremoniell, Vino Masken und Traubenkörperpackungen.                                                                                                                                                                                                                                            Doch weiter geht es auf dem Weinwanderweg. Nach dem Weinsafe der Steiningers folgt der Weinsafe des Weinguts Rabl und eine schönen Auszeit auf der Wetterschaukel. Dann stößt man auf einen riesigen Regenwurm. Er steht für die Tiere, die hier in einem gesunden Weinberg wohnen wie Fasanen, Hasen, sogar Rehe. Gleich daneben ist ein Rebgarten des Weinguts Jurtschitsch, welches auch international seit vielen Jahrzehnten bekannt ist. Die Familie hat Weinstöcke in den besten Lagen, unter anderem die Rieslinglage auf dem Heiligenstein und sehr unterschiedliche Veltlinerlagen, so wie hier am Käferberg. Inzwischen hat die jüngere Generation mit Alwin Jurtschitsch den Betrieb übernommen. Nach einigen Praxisjahren in Neuseeland, Australien und Südamerika setzt der Jungwinzer auf biologisch-dynamischen Weinanbau. Alwin Jurtschitsch sammelt alte Weingärten, besonders gern wenn sie klein sind und wo der Traktor nicht durchkommt. Er bringt noch den Mist mit der Forke aus, einen natürlicher Dünger von Biokühen. Einige halten ihn deshalb für einen Spinner. Aber er meint: „Leider haben zu viele Bauern das alte, einfache Wissen rund um den Wein verlernt“. Gerade das will er ändern, Tradition wieder neu beleben.

         Auf dem Berg ist es inzwischen noch heißer geworden, längst sind die Besucher vom Wein auf Wasser umgestiegen. Per Geländewagen geht es schnell hinunter nach Langenlois zum Weingut der Jurtschitschs. Der urige Lesehof stammt aus dem 16. Jahrhundert, das weit verzweigte Naturkellerlabyrinth ist sogar an die siebenhundert Jahre alt. Hier ist es kühl und ein bisschen unheimlich. Wer sich nicht auskennt, findet nicht wieder heraus. Riesige Fässer lagern hier unten. Alwin Jurtschitsch erzählt von seiner Familie, seinem Vater und den Brüdern, alles Topwinzer mit Qualitätsbewusstsein und Mut zu Neuem. Bereits in den 80er Jahren hat der Vater die ersten Schritte in Richtung biologisch-naturnaher Arbeitsweise gemacht. Damals Pionierarbeit, aber sein „GrüVe“ mit dem bunten Etikett von Christian Ludwig Attersee wurde weltberühmt. Der Künstler ist inzwischen Professor und entwirft für jeden Jahrgang eine Sonderedition.

Doch die Jurtschitschs sind nicht die einzigen ausgezeichneten Winzer in Langenlois. Dreihundert Winzer gibt es in der Umgebung, die Hälfte macht es hauptberuflich, dabei ist die Dichte der Topwinzer sehr hoch. Bekannte Weingüter wie Bründlmayer, Heidler, Schloss Gobelsburg, Loimer oder Eichinger sind nur einige. Alle diese Topweine bekommt man in der Kamptaler Gebietsvinothek, im so genannten Ursinhaus am Kornplatz. Dort kann man auch Fahrräder mieten oder Wanderkarten erstehen, nebenan ist gleich das Touristikbüro.

         Am Abend fällt die Wahl zwischen den vielen kleinen Restaurants und Weingütern sehr schwer. Schön ist es bei den Top-Heurigen auf dem Sauberg.

Bei Reinhard Steinschaden ist man da sicher nicht falsch. Im Kellergewölbe oder auf der lauschigen Gartenterrasse mit Blick auf Langenlois lässt es sich herrlich entspannen. Es gibt eine zünftige Jause mit Tafelspitzsulz, Bratl oder Forelle, selbstgebackenes Brot und natürlich Geselchtes, aber auch kleine Sünden wie Marillenknödel, die typischen Mohnzelten des Waldviertels oder Topfen-Kirschtorte. Die Weine wie Grüner Veltliner, Riesling, Zweigelt oder der Gemischter Satz kommen natürlich aus dem eigenen Weingut.

 

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Niederösterreichischer Tourismusverband

www.niederoesterreich.at

 

Wine & Spa Resort Langenlois

LOISIUM Resort Langenlois Betriebs GmbH
Loisium Allee 2
3550 Langenlois | AUSTRIA
hotel.langenlois@loisium.com
Tel.: +43 2734 77100-0, www.loisium.com

Kristallwolke im Garten des Riesen (Foto: Kristallwelten)

Alte Traditionen und die Welt funkelnder Kristalle                             

von Elke Petra Thonke

 

          Noch spürt Johann Prantner in seiner  Werkstatt-Stube bei geöffnetem Fenster den Duft des Frühlings, ehe der Sommer einzieht. Nebenbei lässt er sich von Volksmusik inspirieren.Der gelernte Tischler, dem seine stattliche Fülle gut zu Gesicht steht, schnitzt an einer Maske aus Zirbelholz. Mehrere Exemplare schmücken inzwischen seine Werkstatt. Der Handwerks-Künstler  muss früh mit dieser Arbeit beginnen, denn alle vier Jahre findet im Tiroler Dorf Absam ein großer Faschingsumzug statt und 2017 ist es wieder so weit. Doch wenn Herbst und Winter nahen, bleibt hierfür keine Zeit, dann stellt Johann Prantner Rodelschlitten und Krippen her.  

        Die Tiroler sind nicht nur lustig, sondern überwiegend recht fromm und äußerst traditionsbewusst. Die alten Bauernhäuser wirken oft wie Magneten auf  Besucher. Suchen Urlauber ein Schwätzchen mit Einheimischen und lassen sich dabei etwas über deren Bräuche erzählen, werden sie durchaus auch mal in ihre Wohnstube eingeladen, was gleichbedeutend mit einem Schnäpschen verbunden ist. Nicht selten ein schöner Nebeneffekt.

        Die Region Hall/Wattens, östlich von Innsbruck gelegen, umgeben von der malerischen Kulisse des Karwendel-Gebirges, besteht neben der mittelalterlichen Stadt Hall aus elf Urlaubsorten, die fast alle etwas Besonderes haben.

        Zum Beispiel führt hier durch Absam der Jacobs-Weg. Fritzens dagegen wird für das schönste Blumendorf gehalten und Thaur gilt als Tirols größtes Gemüseanbaugebiet. In Gnadenwald kommen im Winter Ski-Langläufer auf ihre Kosten, im Sommer sind es die Drachenflieger. Ganz besonders ist das Städtchen Schwaz in die Geschichte eingegangen, denn vor über 500 Jahren  begann man hier mit dem Abbau von Silber. Das damals weltweit größte Silberbergwerk wurde 1975 geschlossen und ist heute zu besichtigen.

        Damals wurde das Silber auf dem Inn nach Hall verschifft. Hier wurden die ersten Silbermünzen geprägt. So entstand auch der Taler, Europas erstes Zahlungsmittel. Die Burg Hasegg ist heute ein gut besuchtes Münzmuseum. Genauso wie das ehemalige Salzbergwerk. Nach dem hier 700 Jahre lang das „weiße Gold“ gewonnen wurde, schloss die Zeche 1967.

        Das keltische Wort für Hall bedeutet Salz. Die Stadt mit ihren 14 000 Einwohnern ist zu manchen Zeiten überlaufen, besonders die Altstadt Gassen. Die eng aneinander geschmiegten Häuser im spätgotischen Stil sind meist mit schönen Erkern versehen. Der frühere Reichtum der Stadt ist noch heute unübersehbar. Über zehn Kirchen und Klöster legen Zeugnis davon ab.

        Das Leben in Hall war zu allen Zeiten unterschiedlich geprägt. Zum Beispiel im alten Gasthaus  „Goldener Löwe“ besagt eine Chronik folgendes: Viele Jahre fanden hier Künstlerbälle statt.  (Leider nur bis 1967). Stets wurde ein originelles Motto verwendet. Dieses Vergnügen war sehr beliebt bei Österreichern, Italienern und Deutschen, doch haftete ihnen ein leichter Ruch an. Unter anderem vermerkt die Schrift, dass einmal  ein Postenkommandant der Stadt beauftragt wurde nachzuschauen, ob Anstößiges zu bemerken sei. Sein Bericht lautete: „Nein, nur eine hochgewachsene, junge Dame trug einen schwarzen Hüftgürtel und an der Stelle, wo die Beine auseinander gehen, befand sich ein Schloss aus Pappe, 15x15 Zentimeter.“ Dieser Bericht löste in den Amtsstuben höchstes Vergnügen aus.

        Dagegen geht es still im Herz-Jesu Kloster zu. Der Orden der Herz-Jesu Töchter des Klosters existiert noch heute. Die Nonnen dürfen nicht sprechen, sie beten. Im Volksmund werden sie daher die „weißen Tauben“ genannt. Hall hat natürlich seinen reichlichen Zulauf  unter anderem dem nahe gelegenen Wattens zu verdanken.

Der Ort Wattens ist eng verknüpft mit den Swarovski Kristallwelten. Hier tauchen Besucher in eine glitzernde   Traumwelt ein, denn die Kristallwelten gehören inzwischen zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten  in ganz Österreich. In diesem Jahr wird der 13-millionste Besucher erwartet. Zum hundertjährigen Firmenjubiläum der Familie Swarovski, die dieses Unternehmen in fünfter Generation führen, konzipierte vor 20 Jahren der Universal-Künstler André Heller Einzigartiges, woraus die Kristallwelten erst einmal entstanden sind.

       In der Parklandschaft richtet sich das erste Augenmerk auf die von Heller geschaffene Ikone, den speienden Wasserriesen. In seinem Bauch bewegt man sich durch 16 Wunderkammern, die es ohne André Heller  in dieser Form auch nicht geben würde. Hier haben Künstler aus aller Welt ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Drei Tonnen Kristall wurden verarbeitet und erlebbar gemacht.

Nicht nur Kinder bekommen große Augen und verharren mit offenem Mund. Die Namen der Künstler und der einzelnen Kammern sowie deren Bedeutung sind zweisprachig sichtbar angebracht. Es finden auch Führungen statt. Damit endet jedoch nicht der Erlebnis-Bereich dieser Anlage, die erst 2015 erweitert wurde.

        Neben Kunstwerken im Park und Garten ist unter anderem auch eine Kunstwolke installiert. Sie besteht aus 800 000 handgesetzten Kristallen, die zu jeder Tageszeit eine andere Wirkung entfalten. In der kristallinen Parklandschaft wurde klugerweise besonders an die Kinder gedacht.

Ihnen stehen enorme Spielflächen zur Verfügung, allein in einem 20 Meter hohen Spiele-Turm mit mehreren Etagen, in dem Kinder und Erwachsene klettern, schwingen, schaukeln oder auch rutschen können.

        Gefragt sind auch Workshops und Familientage, bis hin zur Ausrichtung von Kindergeburtstagen. Neben einem ganzjährigen Veranstaltungsprogramm auf dem 7,5 Hektar großen Gelände, locken   im Sommer Musikveranstaltungen und ein Open Air Kino Besucher an. Zur Entspannung empfiehlt sich das Café Restaurant Daniel mit eigener Patisserie. 

         Für einen guten Drink ist die Kristallbar ein guter Treffpunkt. Sie befindet sich im weitläufigen Einkaufsbereich. Hier gibt es vieles, was das Herz begehrt. Ob hochwertige Kristalle, echte oder synthetische Edelsteine, Schmuck oder Accessoires. Das weibliche Geschlecht  muss ganz, ganz besonders stark sein, will es denn sein Portemonnaie schonen.

 

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Öffnungszeiten Swarovski Kristallwelten

Infos: Die Kristallwelten haben ganzjährig geöffnet. Täglich von 9-18.30 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 19 Euro, Kinder bis 14 Jahre 7.50 Euro

4 mal täglich Shuttle Verkehr von und nach Innsbruck für 9.50 Euro. Kinder frei.

Des weiteren existieren in der Region Hall/ Wattens gute Busverbindungen.

www.swarovski.com/kristallwelten  Tourismusbüro Hall, www.hall-wattens.at

Tel: 0043 5223455440

Die Kraft aus der Natur schöpfen

Bei Längenfeld im Tiroler Ötztal warten gleich sieben Kraftplätze. Und ein sagenhafter Wanderweg durch die Wälder mit einem wunderbaren Blick ins Tal.

Text und Fotos. Diana Seufert

 

Die Worte sprudeln aus  Martin Santer heraus. Er erzählt vom Feuerstein, dem wilden  Mannle und den Feuerreitern. Sagengestalten im Ötztal, deren fantastische Erzählungen  in einem kleinen Büchlein gesammelt worden sind. Dort sind sie lebendig - aber auch in den Skulpturen auf dem Ötztaler Sagenweg zwischen dem kleinen Örtchen Huben und der Berghütte am Feuerstein. Aus der ehemaligen Almhütte ist ein stattlicher Anlaufpunkt für Wanderer und Naturfreunde geworden, die das Ambiente der Bergwelt oder einfach nur eine Jause nach der Wanderung genießen.

Begleitet werden sie bei ihrem mehr als einstündigen Aufstieg von den Kunstwerken, die von den Ötzler Künstlern Fahnes geschaffen wurden. Imposant erhebt sich der schaurige Drache in die Höhe, dem vom Riesen besiegt wird, während die Feuerreiter im Galopp ins Tal preschen, vorbei am verwunschenen Hasen. Alle insgesamt 15 Skulpturen entstanden aus Altmetallteilen der Autozulieferer, erzählt Santer, auf dessen Initiative bis 2010 der komplette Wanderweg durch die Bergwelt neu gebaut worden ist.  Schattige Waldpartien wechseln sich mit offenem Gelände ab. Der Bach gurgelt gemächlich auf seinem Weg ins Tal. „Die Natur ist wie ein Park“, sagt der Visionär. Man habe nur einen Weg hindurch führen müssen.

Eine weitere Vision Santers ist ein Wanderweg rund um Längenfeld, dem Nachbarort von Huben. Eine Hängebrücke, die zwei Berge miteinander verbinden, hat er schon bauen lassen. Doch ganz umrunden kann man Längenfeld noch  nicht.

Muss man auch nicht. Abschalten, auftanken und entspannen kann man hier trotzdem wunderbar. Und in der Ruhe der Natur die Seele baumeln lassen.  Als reinigendes Energiefeld ist das medizinische Höhenzentrum Längenfeld bekannt. Einer dieser Kraftplätze ist die kleine Pestkirche, 1661 im Wald am Kropfbühel errichtet. An der Lichtung vor dem Gebäude ist die tiefe Ruhe spürbar.  Wenn nicht gerade Peter Droessel mit einer Gruppe TBB, Taiji Bailong Ball,  spielt. Bis das innere Gleichgewicht und der Rhythmus der Zweiergruppen gefunden ist, dauert es einige Minuten. Dann aber scheint der kleine gelbe Ball seinen Weg von der Hand des einen Partners in die des anderen fast von selbst zu finden. Die Schläger nehmen die Energie der Kugel auf und geben sie im nächsten Moment wieder ab. So findet sich  Spielfluss und Balance und der Gast seine innere  Ruhe.

Rund um den kleinen Ort, unterhalb von Sölden,  recken sich die Ötztaler Alpen in den Himmel, deren Spitzen in den Abendstunden erglühen. Genießen kann man dieses Naturschauspiel besonders in der Tirol Therme Längenfeld und dem angeschlossenen Aqua Dome, als Hotel- und Tagungszentrum. Helle, lichtdurchflutete Räume und jede Menge Holz und Naturmaterialen sorgen schnell für die typische Tiroler Gemütlichkeit.

Aus dem kleinen Bauernbad an einer Schwefelquelle hat sich in den vergangenen Jahren eine stattliche Thermenlandschaft entwickelt, die auch von Tagesgästen gerne frequentiert wird. Der Gegensatz von hohen Gipfeln und tiefen Schluchten ist auch hier erlebbar. Das moderne Thermenresort bietet auf über 50.000 Quadratmetern  ein außergewöhnliches Wellness-Konzept, das die Heilkraft der Natur und die Ressourcen der Alpen verbindet. Erholsam nach der Wanderung auf den mehr als 1300 Kilometer langen Wegenetz oder zum Stuibenfall, den höchsten Wasserfall Tirols, sind nicht nur die schwebenden Schalenbecken mit Sole und Schwefelwasser. Auch die Saunalandschaft, bei der die Natur Pate stand, sorgt für Entspannung.

Die heißen Quellen des besten Thermenresorts der Alpen versetzen Tages- und Hotelgäste in höchste Entspannung und Wohlbefinden. Für die Hotelgäste des Aqua Dome gibt es zudem noch Wellness auf höchstem Niveau.  Auf zwei Stockwerken verteilt, wartet eine besondere Ruhe- und Erholungsoase, die ihresgleichen sucht. Im Spa 3000 warten Saunen und Kräuterpeelings, Ruhezonen und ein wunderbarer Blick auf die herrliche Bergwelt.

Wer stattdessen lieber körperliche Anstrengung braucht,  für den hat Fitnesstrainer Peter Droessel noch jede Menge Tipps. Oder man findet den ultimativen Adrenalinkick im Outdoorpark „Area 47“ am Eingang des Tals.

 

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