Australien

Reise in alte Wunderwelten

Queensland, Ostküste Australiens: Ja, natürlich, die Wasserwelten des Barrier Reefs!

Aber die Trails und die Kunst der Aborigines, die Tropenwälder und Fraser Island mit endlosem Strand sind mindestens ebenbürtig.

 

Text und Fotos: Katharina Büttel        

 

Man hat sich wahrlich nicht gelangweilt bisher. Hat die Glass House Mountains gesehen, für die Aborigines von spiritueller Bedeutung; hat auf Australiens größtem Markt „Eumundi“ gestöbert nach Kunst der Aborigines und bunter Kleidung; hat versucht, den Didgeridoo zu blasen. Auf dem Coastal Track im Noosa National Park hielt man Ausschau nach Koalas im Eukalyptuswald. In der Hervey Bay wurde jeder auftauchende Buckelwal euphorisch beschrien und beklatscht. Den Fotografen zuliebe zog die Cessna Extraschleifen über Fraser Island im smaragden- bis azurschimmernden Pazifik, flog über die kristallklaren Seen, über unberührte Flüsse und Creeks, so sauber wie vor Jahrtausenden. Aber die nächsten Tage übertrafen alles.

           Das Kreischen der Vögel ist eindringlicher Weckruf. Rasch ist das Moskitonetz aufgerollt, die Hängematte auf dem Campground Rainbow Beach gespannt, der „Good-morning“-Tee serviert. Die Sonne zeichnet die Uferlinien am Inskip Point messerscharf; weißer Sand und blaues Wasser, soweit das Auge reicht. In Gedanken sind wir aber beim Vorabend: bei den Delphinen, die vor uns übers Wasser sprangen; den Brillenpelikanen, die sich am Strand in den glutroten Strahlen der untergehenden Sonne in Szene setzten. Als nach einem Barbecue mit Meeresgetier und heimischem Chardonnay uns der Himmel leuchtete und wir Camp-Gäste - die Zeltbetten verschmähend - draußen saßen ums Lagerfeuer bis tief in die Nacht. Unter dem hellen, breiten Band der Milchstraße, fern von Europas Industrie-Dunst, in den Himmel träumend. – Ungebändigtes Australien, hier, ja hier, scheint die Freiheit noch grenzenlos.

           Scott Harvey, ein gutgelaunter Aussi, lädt die Gruppe in sein schwarzes, panzerähnliches Allrad-Geländefahrzeug ein. Bevor er das ‚Monster‘ auf die winzige Fähre nach Fraser Island jongliert, fährt er noch zur Sand Blow-Düne am Ende des Rainbow Beach. Sensationell die Masse an Sand, wunderschön der Panoramablick auf die weite, im Morgenlicht golden schimmernde Sichelbucht!

           Endlich rollen wir auf die größte Sandinsel der Welt am Südende des Barrier Reefs. Sie  ist 120 Kilometer lang und sieben bis 25 Kilometer breit, Nationalpark und Unesco-Weltnaturerbe. Mangroven, Regenwald und bis zu 250 Meter hohe Dünen überziehen die Insel. Wohl nirgendwo sonst kann man eine Wanderdüne, einen Süßwassersee und den Pazifik gleichzeitig sehen.

            Auf und ab geht es über die zerfurchte Sandpiste des berühmten ‚75 Mile Beach‘ – das ist Spaß pur! Jetzt weiß jeder, warum hier einzig Jeeps zugelassen sind. Der circa 100 Meter breite Strand an der östlichen Küste ist in den Landkarten offiziell als Highway ausgewiesen, ohne Asphalt, ohne Verkehrsschilder! Aber es gelten Linksverkehr und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Strand aus besonders festem, goldgelben Sand ist der einzige Highway des Landes, der nur alle sechs Stunden für weitere sechs Stunden genutzt werden kann, denn bei Flut schluckt das Meer weite Teile der „Piste“. Das Wrack der „Maheno“, eines vor 80 Jahren hier gestrandeten Passagierdampfers, zeichnet sich scharf gegen die leuchtend rotbraunen Sandklippen ab.

          So herrlich, so einzigartig der pudrig weiße Sandstrand ist: hier badet niemand. „Die Hai-Gefahr ist zu groß“, sagt Scott. Aber der beliebteste Strand liegt ohnehin im Inselinnern: schneeweißer feiner Sand, auf dem die türkisblauen Mini-Wellen des Lake McKenzie ausrollen, das Wasser weich und warm – ein Traumstrand ganz ohne Risiko.

          Scott führt uns zu Fuß durch den 800.000 Jahre alten Regenwald im Pile Valley. Er ist der älteste auf Sand, der Daintree im Norden der älteste der Welt. Vorbei geht es an leuchtendgrünen Parasitenpflanzen, riesigen Farnen und Würgefeigen, die sich mit skurril aussehenden Schlingästen um Bäume wickeln und sie irgendwann ersticken. Aus dem Dickicht schreien Papageien, bunte Schmetterlinge flattern lautlos um die weißen Stämme der Rosegum-Gummibäume.

          Gut zwei Stunden braucht’s für den Luftsprung von Brisbane nach Cairns, nördlicher Boomtown an Queenslands Küste. Das Großartige dieses Kontinents erfüllt uns, die unendliche Weite, ja, die „Rückkehr“ in die verlorene, die alte heile Welt. Ohne Ängste vor Tropenkrankheiten, Terror und Kriminalität. Himmlisch ist der Blick nach unten auf undurchdringlichen Regenwald, auf riesige Zuckerrohrfelder und Bananenhaine unten in der Ebene, auf einen endlosen, beigefarbenen Strand davor, auf die Kräuselung über dem Barrier Reef. In der Ferne schieben sich die Whitsundays unter Wattewolken.  

           Das Ineinander von Wasser- und Urwaldwelten ließ die Unesco die „Wet Tropics“, Queenslands „feuchte Tropen“, und die Korallengärten des Riffs auf die Weltnaturerbeliste setzen.

            Zwischen Cairns und Townville, eine knappe Autostunde südwestlich der Weltklassestrände um Mission Beach, beginnt der Janbanbarra Jirrbal Dschungel im Tully Valley. Die Wandergruppe folgt Caroline, einer Aborigine vom Stamm der Jirrbal, hinein in die Wildnis, an Sandpapierfeigen vorbei und stockgeraden Walkingstick-Palmen. Mit jedem Schritt auf dem schmalen One-way „Acre Creek Trail“ bringt uns die 35-Jährige die Natur und das Leben ihrer Ahnen näher. Sie pflückt Blätter, die Seifenschaum erzeugen, wenn man sie zerreibt; Halme, aus deren Saft eine Art Sprühpflaster wird. Mit der weißen Milch des Milky Pine-Baumes haben sie Totems auf ihre Körper gemalt. Fisch wurde in ein Blatt des blauen Ingwer eingepackt. Die Rinde des Umbrella Trees hilft gegen Zahnschmerzen. „Der Regenwald sicherte meinen Vorfahren Leben und Überleben in der harschen Natur“, erzählt die Guide von Aboriginal Ingan Tours. Sie schlägt mit ihrer Machete auf Baumstämme, die quer auf dem Pfad liegen. „So verjage ich Schlangen“.

           Unser Ziel ist der 40 Meter hohe „Echo Creek Fall“. Über Felsstufen werden die Steigungen bewältigt, beim Durchqueren der Wasserläufe von Stein zu Stein sind Mut und Geschicklichkeit gefragt. Und oben wird auch uns der Wasserfall in der ursprünglichen Natur zum magischen Ort. Caroline setzt sich abseits auf einen Felsen, schaut verloren auf das herabstürzende, tosende Wasser, versinkt augenscheinlich in die „Dreamtime“ - Traumzeit, die Vergangenes beschwört und ins Gegenwärtige bindet. Wir erahnen den engen Kontakt der Ureinwohner zur Natur.

          Oft sind es nur wenige Schritte aus dem undurchdringlichen Dschungel an den Pazifik. Von Port Douglas, nördlich von Cairns, braucht das Schnellboot gut zwei Stunden in die tropische Inselwelt. Und dann Schnorcheln oder Tauchen am Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Welt! Schwärme von papageienbunten Fischen, die sich anfassen lassen. Mit Algen bewachsene Riesenmuscheln, die sich majestätisch öffnen und schließen. Königsblaue Seesterne. Bei köstlichem Seafood an Bord gleiten die Gedanken zum Anfang der Reise - zum Eumundi Market…auf der Suche nach einem Bumerang…    

 

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Service

 

Anreise:

Etwa mit Singapore Airlines 3x täglich ab Frankfurt und München über Singapur nach Brisbane, www.singaporeair.com

Einreise:

Der Reisepass muss noch 6 Monate gültig sein. Deutsche Reisende benötigen ein Visum in Form einer sogenannten elektronischen Einreiseerlaubnis (ETA). Reisebüros beraten.

Unterkünfte:

. Sunshine Coast: 5-Sterne-Sheraton Noosa Resort im Zentrum des Lifestyle-Ortes, www.sheratonnoosaresort.com

.  Ramada Hervey Bay in Hervey Bay; guter Ausgangspunkt für eine JetSki-Tour und Whale-watching-Tour; www.ramadaherveybay.com.au

. Rainbow Beach Ultimate Camping am Inskip Point: komfortable, feste Zelte direkt am Strand. www.rainbowbeachultimatecamping.com

. Im Herzen der Glasshouse Mountains liegt die privat geführte Glasshouse Mountains Ecolodge - mit Zimmern in alten Bahnwaggons und einer Holzkapelle; www.glasshouseecolodge.com

. Mission Beach Resort am Wongaling Beach; www.missionbeachresort.com.au

. Peppers Beach Club & Spa, Palm Cove, am Coastal Drive und Daintree Regenwald gelegen,

www.peppers.com.au/beach-club-spa

. Peninsula Boutique Hotel Port Douglas; 2 Minuten bis in quirligen Tropenort Port Douglas; www.peninsulahotel.com.au

. QT Resort Port Douglas mit angenehmen Tropenfeeling; www.qtportdouglas.com.au

Ausflüge:

. Eumundi Markets im Hinterland; www.eumundimarkets.com.au

. Mystic Mountain Tours in die Glasshouse Mountain-Area mit Ureinwohner-Führer, www.mysticmountaintours.com.au

. Whale Watching Tour auf einem Luxus-Katamaran in der Hervey Bay; www.tasmanventure.com.au

. Relaxing und gutes Essen bei „Enzo on the Beach“, Hervey Beach, www.enzosonthebeach.com.au

.  2-Tagestour auf Fraser Island mit „The Discovery Group“; www.thediscoverygroup.com.au

. Rainforest Aboriginal Walk mit Ingan Tours – im Besitz der Aboriginal Grant Familie;

www.ingan.com.au

. Dinner und Aufführung einer „Dreamtime Legend“ der alten Aboriginal Kultur mit Tänzen und Didgeridoo-Einlagen; www.tjapukal.com.au

. Tauch- und Schnorcheltour zum Barrier Reef mit Speedboot der Quicksilver Group,

Port Douglas; www.silverseries.com.au/sonic.htm

. Traditionelles Krabben-Fischen mit Speeren im Mangrovenwald am Cooya Beach;  www.kycht.com.au

. Spannender Ngadiku Dreamtime Walk mit einem Kuku Yalanji-Guide im Daintree Wald. Dabei werden Legenden erzählt, alte Überlebenskünste und Körperbemalung demonstriert; www.mossmangorge.com.au

Veranstalter: z.B.: 16-Tage-Selbstfahrertour „Best of Queensland“ bei FTI ab 1.549 Euro/p.P./DZ/F, Mietauto, Ausflüge; www.fti.de

Näheres:

www.australiasnaturecoast.com.au ; www.queensland.com; (deutschsprachig);

Tourism and Events Queensland, c/o Global Spot GmbH, München; Tel. 089/759698869; Email: germany@queensland.com

Reiseführer: „Australien“ von Polyglott on tour – mit großer Faltkarte, 80 Stickern für die individuelle Planung sowie einer kostenfreien, persönlichen App für 12,99 Euro; www.polyglott.de

Dining Down Under

Outback, Kängurus, Opera House: Das sind nur ein paar der gängigsten Assoziationen, die einem zunächst durch den Kopf gehen, wenn man an Australien denkt. Kaum jemand weiß aber, dass auch die dortige Küche an bunter Vielfalt nichts zu wünschen übrig lässt.

bfs – Eigentlich ist es logisch: Ein weites Land, vier unterschiedliche Klimazonen, meerumspült und ethnische Vielfalt. Alles perfekte Grundlagen für eine frische und abwechslungsreiche Küche. Im Zuge einer Australienreise ist sie allemal Beachtung wert. Bester Ausgangspunkt für eine Gourmet-Tour durch Australien ist Sydney. Während einer Expedition durch die Märkte der Stadt oder des Besuchs des Fischmarktes erhält man erste Blicke auf Gerichte, welche auf den europäischen Gaumen zunächst einen ungewöhnlichen Eindruck machen: Bestellt man sich zum Beispiel eine Fleischplatte, so bekommt man neben Emu- oder Straußenspezialitäten auch Krokodil. Auf Grund seiner Zartheit, welches am ehesten unserem heimischen Geflügel entspricht, wird letzteres sehr lange geschmort, zum Beispiel in einer Kokos-Curry-Sauce, und bleibt damit besonders saftig.
Nicht weit entfernt von Sydney liegt das Weinanbaugebiet Hunter Valley. Dort steht das Wyndham Estate, eines der ältesten australischen Weingüter, ein Muss für alle Liebhaber des edlen Tropfens. Seit 1830 wurde von hier aus der international bekannte Shiraz aus der gleichnamigen Edelrebe angebaut. Auch das Gut Audrey Wilkinson liegt in der Nähe. Deren preisgekrönter Merlot passt wunderbar zu einem kräftigen Steak: Australien ist eines der wenigen Länder der Welt, welches Wagye-Fleisch anbietet, das exklusivste Rindfleisch überhaupt.
Fünf Autostunden Richtung Südwesten befindet sich die Stadt Orange, die im April Schauplatz des Zehn-Tage-Festivals F.O.O.D. wird: lokale Farmen, Restaurants und Produzenten öffnen ihre Türen für Genießer, es werden Workshops angeboten und Dinners festlich begangen. Dabei kommen Köstlichkeiten wie fettarmes Kängurufleisch oder würziges Lamm nicht zu kurz. Neben einer Marinade aus Akudjura, einer Art Wüstenrosine mit dem Geschmack ähnlich einer getrockneten Tomate („Bushtomatoe“), sind es einige Tropfen der Limette, welche dem Fleisch eine erfrischende Note verleihen. In Honigsoße platziert ist das Lamm übrigens ein Klassiker auf jeder Speisekarte des Kontinents.
Wem das alles zu fleischlastig ist, der ist auf der Känguru Insel im Süden des Landes bestens aufgehoben. Das „Kangaroo Island Seafood FEASTival“ bietet auch Fischfreunden eine breite Palette an kulinarischen Höhepunkten. Eine Woche stehen Meerestiere und -früchte im besonderen Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei kommt auch „Barbie“, das von allen Australiern geliebte Barbecue, nicht zu kurz. Belegt mit Meeresfrüchten, die zuvor mit Limettensaft und Ingwer eingerieben wurden, entpuppt sich die Grillküche als überraschend vielseitig. Der rote Schnapper („red snapper“) aus der Familie der Lutjanidae-Fische erfreut sich hier besonderer Beliebtheit. Im Allgemeinen werden bei den Hauptgerichten keine größeren Salate gereicht, sondern eher große Gemüsebouquets sowie Soßen oder Dips. Sehr geschätzt zum Fisch ist zum Beispiel ein Chutney aus Quandong, einer Art Pfirsich. Die Frucht selbst ist fester Bestandteil der Küche der Eingeborenen, den sogenannten Aboriginies, der zur Zeit seitens der Köche vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Macadamianuss ist ebenfalls in den australischen Gefilden beheimatet. Die Königin der Nüsse wird nicht nur in pikanten Gerichten verarbeitet, sondern auch in süßen Schlemmereien, wie in Bananen-Macadamia-Kuchen oder ganz einfach in Macadamia-Eis. Das bekannteste australische Dessert ist jedoch die Pavlova. Außen bestehend aus hartem Baiser, innen mit Sahne und Früchten gefüllt, rundet die Torte eine üppige Mahlzeit perfekt ab.
Der Westen des Landes wartet mit einem weiteren verblüffenden Schmankerl auf: dem Trüffel. Das Festival „Truffle Kerfuffle“ in Manjimup schenkt dem kleinen, aber überaus exklusiven Speisepilz jährlich einen Tag im Juni besondere Beachtung in Form von edlen Dinners unter freiem Himmel.
Australiens Küche besticht durch ganz individuelle, fruchtig-würzige Aromen und außergewöhnliche Zutaten. Dennoch ist sie bis heute das meist gehütetste Geheimnis. Der Reiseverantstalter AustraliaTours hat sich dieser Besonderheit angenommen und bietet für Feinschmecker und die, die es noch werden wollen, sogenannte Gourmetreisen an. Aufenthalte in Weingebieten, Städten und Marktbesuche geben einen Überblick über Land und Küche. Dabei wird der Genießer auch selbst zum Koch: neben zahlreichen Verköstigungen stehen ebenfalls Kochkurse im Programm, in denen man das Handwerk der australischen Küche selbst erlernen kann und ganz nebenbei zum Mitwisser wird.

 


Autor: bfs (Franziska Bodewig) / Bilder: bfs, Tourism Australia

 

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Fakten:

• B.Y.O. – Bring your own: in Australien herrscht eine strenge Alkohollizenzvergabe,
deshalb bringt man in vielen Restaurants seine eigenen
Getränke mit, welche gegen einen geringen Aufpreis serviert werden.
• Australien gehört zu den besten Honigproduzenten der Welt, ein
Töpfchen des flüssigen Goldes ist ideal als Mitbringsel!
• Die in Deutschland populäre Apfelsorte „Granny Smith“ stammt aus
Australien.
• Die beste Art, Australier kennenzulernen, ist beim Barbeque. In nahezu
jedem Park stehen Grillplätze zur Verfügung.


Reiseplanung und Buchung:

Australia Tours e.K.
Gewerbestr. 3
87452 Altusried/Krugzell
Tel. +49 8374-23 23 627, Fax: +49 8374-23 23 628
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