Malaysia

MALAYSIA  Hier schlägt das Herz von Südostasien

Weltkulturerbe auf Langkawi, die schöne Insel in der Andamansee     

Text und Fotos: Elke Thonke

 

   „Die Landschaft und die Wälder sind mein größtes Büro“ sagt Aidi Abdullah. Der 54- jährige Malaysier hat kein Verständnis dafür, dass Menschen mit 55 Jahren in Rente gehen. Als ehemaliger Pilot und Fluglehrer hat er es satt in der Stadt zu leben und Pillen gegen Bluthochdruck zu schlucken. Der agile  Vater zweier Kinder lebt jetzt mit seiner Familie seit 14 Jahren auf Langkawi, inmitten üppiger Natur. Seine Krankheiten sind hier inzwischen wie weg geblasen.  Aidi fühlt sich als Naturforscher sowie als deren Beschützer berufen und ärgert sich über Jet-Skis und Touristenboote, weil diese zu laut und zu schnell sind.

   Sein Boot gleitet fast lautlos auf dem Kilim Fluss dahin. Vorbei an weit verzweigten Mangrovenwäldern, die so lebenswichtig sind, weil sie große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids binden und damit einen erheblichen Einfluss auf unser Weltklima haben. Die Affen allerdings mögen Aidi ganz und gar nicht, denn er wirft ihnen keinen Bissen zu. „ Eine Unwissenheit der Touristen“ schimpft er. Tut man es, stürzt sich das Alpha Männchen ins Wasser, um schnell an die Nahrung heran zu kommen. Seine Artgenossen machen es ihm nach  und bringen sich dadurch in große Gefahr.

   Aidi hat sich schon als kleiner Junge von seinem Vater ein dickes Buch über Leben, Natur und Meere gewünscht. Wir lauschen seinem Wissen und erfahren, dass über 220 Vogelarten hier

heimisch sind und sich Reptilien aller Größenordnungen im Dschungel der Wälder aufhalten. Auch die, die wir nicht lieben. Über unseren Köpfen kreisen Seeadler. Nach ihnen wurde die Insel, die nur eine Flugstunde von Kuala Lumpur entfernt liegt, benannt. Adler heißt Lang, kawi bedeutet rotbraun. Die spannende Bootstour gehört mit zu den schönsten Erlebnissen auf dieser Insel.

   Langkawi, nordwestlich von der Halbinsel Malaysia gelegen, ist  umgeben von 99  Inselchen in der Andamansee und schon lange ein beliebtes Urlaubsziel. Neben Kilometer langen Sandstränden mit zahlreichen Wassersport Möglichkeiten sowie einer konstanten Temperatur von etwa 30 Grad das ganze Jahr über, hat die Insel vieles mehr zu bieten. Große Dschungelgebiete, Regenwälder, Wasserfälle, Bergketten und Felsformationen die schon über  550 Millionen Jahre alt sind. Erfahrene  Guides, etwa so einer wie Aidi, verschaffen  Ausflüglern tiefe Einblicke in die Schönheit der Natur.

   Zu den Highlights gehört auch eine Fahrt  mit einer der steilsten Seilbahnen der Welt. Sie schwebt  auf den  Mat Chincang.  Die Attraktion auf dem 708 Meter hohen Berg, ist eine 125 Meter lange, gebogene Hängebrücke, die zu einer Plattform führt. Am frühen Morgen ist die Aussicht meist am Spektakulärsten. Zuweilen reicht der Blick bis Thailand hinüber. Die Blicke schweifen jedoch nicht nur in die Ferne. Frauen verschiedener Nationalitäten und Kulturen, die sich auf der Aussichtsplattform  eingefunden haben, fallen besonders durch ihre Kleidung auf.

Inderinnen erscheinen in hübschen, bunten Saris, Japanerinnen mit Sonnenschirmchen, Chinesinnen tragen große Hüte, um sich vor Sonnenlicht zu schützen. Frauen aus arabischen Ländern erkennt man an ihren tiefschwarzen Burkas. In den Händen halten sie Tablets oder Handys. Europäerinnen zeigen sich eher freizügig und die Mädchen aus Malaysia bezaubern durch ihr Lächeln.

   So etwas wie Gemeinsamkeit fühlt man während einer Seilbahnfahrt ins Tal. Sowie die Gondel kräftig über eine Stütze ruckelt, erfolgt ein Aufjuchzen im internationalen Chor. Nach dem Ausstieg zieht es viele Besucher in die Einkaufszentren des farbenfreudigen Touristendorfes Orientel Village.

   Unsere kleine Gruppe fährt weiter in Richtung Norden, nach Tanjung Rhu, zum „ Four Seasons Ressort“, denn wir möchten an einem  Kochkurs teil nehmen. Bevor dieser beginnt, schlendern wir durch die sattgrüne, tropische Anlage. Durch die großen Fenster des Kinderclubs ist zu beobachten, wie die Kleinen tief versunken große bunte Bilder malen. Einige unter ihnen sind mit Batik-Arbeiten beschäftigt.

   Auch wir geben anschließend in der Hotelküche unser Bestes, auch wenn wir nur für Vorbereitungsarbeiten eingeteilt sind. Den Köchen schauen wir interessiert über die Schulter, wobei uns am meisten die Gewürze interessieren und mit welchen Zutaten  Fisch und Fleisch gewürzt werden. Dabei dominieren verschiedene Curry-Sorten, einheimische Blattpflanzen, Ingwer und frischer Koriander. Bei Verkostungen erfährt man, wie wunderbar die malaysischen Gewürze

miteinander harmonieren.

   Am Abend wird unter einem Zeltdach am Meer, bei Mondschein und Kerzenlicht, ein köstliches Dinner serviert. Doch wie überraschend so eine laue Nacht enden kann! Für die Tropen nicht ungewöhnlich, bricht plötzlich nach dem Essen, ein kurzer, heftiger Platzregen nieder. Die Gäste stapfen eiligst durch den Sand und finden Zuflucht in der überdachten Bar. Und was bleibt übrig: Drei kichernde, junge Frauen. Sie sind  mit ihrem Drink unter den Tisch geflüchtet  und wollen sich  den Spaß nicht verderben lassen.

 

zum Betrachten bitte ein Bild anklicken!

SERVICE:

Übernachtung: Four Seasons Resort, preiswerte Variante bei TUI, 7 Nächte mit Frühstück,  pro Person ab 2179 Euro inklusiv Flüge ab München.

Kochkurs etwa 80 Euro mit Weinbegleitung, www.fourseasons.com

Informationen: www.klick-langkawi.de

 

Mangroven-Tour  etwa sechs Stunden incl. Mittagessen ca. 40 Euro.

Seilbahnfahrt etwa 8,00 Euro, Kinder etwa 5,00 Euro.

Währung: Ringgit. 10 Euro ergeben etwa 48,20 MYR