Bali

Das Lächeln der Balinesen Die geheimnisvolle Welt der Götter und Dämonen

 

Text und Fotos: Elke Petra Thonke          

 

 

Tief grün leuchten und wiegen sich die Blätter tropischer Gewächse in der Morgensonne.

Mit zarter Hand schmückt eine hübsche Balinesin ein Heiligtum mit weißen Frangipaniblüten.

Seitlich der Skulptur platziert sie alltäglich ihre Opfergabe, ein Körbchen mit frischen Blumen und Obst. Hoffend, dass die Geister, Götter, Ahnen und Dämonen ihr gnädig sind.

       Es gibt zahlreiche Rituale auf dieser zauberhaften Insel, denn die Bevölkerung ist etwa zu 90 Prozent hinduistischen Glaubens, im Gegensatz zur weltweit größten Inselgruppe des indonesischen Archipels. Bali ist so groß wie das Saarland, mit einer Einwohnerzahl wie etwa Berlin.

Ein Sehnsuchtsziel vieler Deutschen. Doch wer nur wegen Sonne und Strand auf die Insel kommt, verpasst viel.

       Abgesehen von unzähligen, faszinierenden Tempelanlagen und anderen Heiligtümern, ist die Landschaft sehr unterschiedlich geprägt.Wie ein Gesamtkunstwerk wirken allein die Reisterassen mit ihren bestechenden, grünen Farbnuancen. Der Reisanbau ist die Haupteinnahmequelle der Balinesen. Auch die Bergwelt zeigt sich als Naturkulisse. Der Gunung Agung ist mit 3142 Metern der höchste Vulkan dieser Sundainsel. Durch diese Vulkanlandschaft im Norden von Bali sind feinsandige Lavastrände  und Kraterseen entstanden. Eine Gegend, die bei Wanderern äußerst beliebt ist.

        Jedoch das eigentliche Herz schlägt in Zentral-Bali, in und um Ubud. Als kultureller Mittelpunkt der Insel  sind hier Museen, Ateliers, Mode und Kunsthandwerk beheimatet. In den umliegenden Dörfern haben sich seit jeher Kunsthandwerker und Maler etabliert. Im Agung Rai Museum, eingebettet in einer prächtig, tropischen Gartenanlage, kann man auf den Spuren europäischer Künstler wandeln, die, wie etwa der deutsche Maler Walter Spies, in den 1930er Jahren einwanderten. Sie machten aus Ubud ein Künstlerdorf und setzten neue Akzente in der Malerei.

      Pausieren  lässt es sich in Ubud gut im beliebten und romantischen Café- Restaurant  Wayan.  Auch den heiligen Affenwald sollte man nicht versäumen. Eigentlich sollen die Menschen hier Ruhe und Frieden finden. Bei etwa 700 Langschwanzmakaken ist das allerdings nicht ganz so einfach.  

        Ein weiteres Highlight befindet sich im Süden der Insel. Der Meerestempel Tanah Lot thront auf einem Felsenriff, der vom indischen Ozean umspült wird. Diese großartige Foto-Kulisse wird gern von balinesischen Brautpaaren bevorzugt. Die Sonnenuntergänge sind legendär und werden von vielen Besuchern lauthals mit Ah´s und Oh´s begleitet.

        Hier, im südlichen Teil Balis spielt sich überwiegend das lebhafte, touristische Leben ab. Kuta, Legian oder Seminyak sind bekannt als Vergnügungszentren und für ihr Strandleben. Gegen Abend zieht es Einheimische und Touristen zum Sonnenuntergang nach Jimbaran. Am Strand des Fischerortes reiht sich ein Fischlokal an das andere. So, als wäre der gesamte Strandabschnitt ein einziges Fest.

       Dagegen ist der in die Jahre gekommene Badeort Sanur, einst Schauplatz von Vicky Baums Roman „Liebe und Tod auf Bali“, etwas beschaulicher. Schöne und gediegene Hotels schmücken den Ort, wie etwa das „Segara Village“, dass seinen Namen einer nahegelegenen Tempelanlage verdankt. In ihrer großzügigen Gartenanlage lassen sich hunderte von Skulpturen und Heiligtümer aufspüren.    So manches Haupt von Mensch und Tier ist längst mit Moos bewachsen. Beim allmorgendlichen Frühstück lassen sich die Gäste nicht nur durch An- und Ausblicke verzaubern, sondern auch von  musikalischen Einlagen eines Trios, die mit Xylophonen und Flöte landestypische Weisen erklingen lassen. An manchen Abenden spielt ein Gamalan-Orchester zu Legong- Tänzen. Die hübschen Tänzerinnen lassen sich in ihrer Ausdrucksstärke und in ihren exotischen Kostümen bewundern, auch wenn wir Europäer die Sprache ihrer Hände nicht verstehen.

       Abgesehen von mehreren  Hotelanlagen, bietet die sechs Kilometer lange Strandpromenade, die sich Fußgänger und Fahrradfahrer teilen, reichlich Abwechslung. Auf diesen Wegen finden Urlauber Anbieter für Wassersport genauso, wie zahlreiche, sehr preiswerte gastronomische Einrichtungen. Im Zentrum liest man häufig das Wort Warung. Es sind die kleinen Straßencafés, in denen man typisch balinesisch essen kann. Abends reizt ein authentischer Nachtmarkt.

 

       Der Ort Sanurzieht sich ziemlich in die Länge und wird von brodelndem Verkehr beherrscht.

Besonders von Mopedfahrern, die in der Regel einen Helm tragen, ihre mitfahrenden Kinder jedoch kaum damit ausrüsten. Es ist schwer, eine Straße zu überqueren und zudem muss man aufpassen,  nicht in eine Opfergabe zu treten. Diese sind  für die Götter bestimmt, die helfen sollen, Verkehrsunfälle zu vermeiden. 

       Das größte Jahresereignis der Insel findet alljährlich im März statt. Es ist der Silence Day, der Tag der Ruhe. Am Vortag wird heftig und laut gefeiert. Durch die Straßen ziehen kostümierte Bewohner mit großen Pappfiguren, die am Abend verbrannt werden. Damit sollen die Dämonen, die im Meer leben, zurückgetrieben werden.  Nur die Götter leben in den Bergen. Am Tag der Ruhe darf niemand auf die Straße, außer Polizisten und Rettungskräfte. Niemand darf das Licht anmachen,

außer Krankenhäuser und große Hotels bei zugezogenen Vorhängen. Ja, sogar der Flughafen ist für 24 Stunden dicht. Auch das staatliche Fernsehen darf nicht senden. Die Einwohner glauben, dass die Dämonen an diesem Tag aus dem Meer steigen, und sie wollen von ihnen nicht gefunden werden.

        Danach sieht das Leben wieder freundlich aus. Jeden Tag findet irgendwo ein Fest oder eine Zeremonie zu Ehren der Götter statt. Auch Dämonen werden geehrt, denn die Balinesen versuchen stets, das Gute und das Böse in Balance zu halten. Vielleicht resultieren daraus ihre Gelassenheit, die Freundlichkeit und das unwiderstehliche Lächeln.

 

zum Betrachten bitte ein Bild anklicken!

Tipps:

Ein großes, leeres Portemonnaie mitnehmen, denn 70 Euro sind etwa eine Million Rupiah.

Taxifahren möglichst mit „BlueBird“, Taxen mit Taxometer.

In einfachen Läden und auf Märkten handeln. Der Preis lässt sich bis zu 50 Prozent reduzieren.

Reiseveranstalter bieten viele Ausflüge an. Tagestour mit eigenem Chauffeur, etwa 50 Euro.

 

Infos:

Flugpauschalreise bei Meier´s Weltreisen „Bali Exklusiv“, 5 Übernachtungen im DZ mit Halbpension in 5 -Sterne-Hotels, Rundreise im Minibus ab/bis Denpasar, pro Person ab 2.175 Euro. Flüge mit Qatar Airways über Doha, auch ab Berlin/Tegel möglich.

 

Flug mit Singapur Airlines inkl. Rail & Fly, 7 Übernachtungen im Segara Village (4,5 Sterne) inkl. Frühstück und Transfer, pro Person ab 1.512 Euro.

 

Buchbar bei www.meiers-weltreisen.de oder unter 069 9588-5929 sowie in den Reisebüros mit Meier´s Weltreisenprogramm.