Namibia

Rendezvous mit Buschmännern

 

Namibias Vielfalt kennt keine Grenzen. Der zweitgrößte Canyon der Welt, eine einstmals steinreiche Geisterstadt und ein beeindruckendes Volk afrikanischer Ureinwohner warten auf begeisterungsfähige Weltenbummler.

(bfs) –  Sie werden nicht größer als 1,60 Meter, schnalzen und klicken beim Sprechen und bezahlen mit Perlen aus Straußenei-Schalen: die sogenannten Buschleute Namibias. Das Volk der San – so lautet die korrekte Bezeichnung – gehörte vermutlich zu den ersten Bevölkerungsgruppen auf dem afrikanischen Kontinent, womöglich sogar zu den ältesten Völkern der Menschheit. Neben ihrer geringen Körpergröße und den fremd klingenden Klicklauten in ihrer Sprache zeichnen sich die San vor allem durch ihre Jagdkultur aus: Die kleinen, flinken Männer verfolgen ein Beutetier so lange, bis es erschöpft ist und erlegt werden kann. Diese traditionelle Art der Jagd, die auf Augenhöhe mit dem Tier stattfindet, erfordert eine gewaltige Ausdauer. Wird beispielsweise eine große Antilope verfolgt, kann die Hatz bis zu 40 Stunden dauern und gleicht einem feierlichen Ritual.
Leider wurden die San selbst im Laufe der Geschichte zu oft Opfer der gesellschaftlichen Ereignisse. Man verdrängte sie aus ihrem angestammten Lebensraum, zwang sie zur Farmarbeit und machte sogar mitunter Jagd auf sie. Diese schrecklichen Zeiten sind glücklicherweise vorbei, doch die Zahl der drahtigen Buschmänner ist stark zurückgegangen, und ihre Kultur droht zu erlöschen. Die Ombili Stiftung im Norden Namibias setzt sich unermüdlich für den Erhalt der San-Traditionen und deren nationale Integration ein. Im Laufe der Jahre hat sich dort eine Begegnungsstätte entwickelt, welche für die San Rückzugsort, Lebensraum und Arbeitsplatz zugleich geworden ist. Ein Besuch lohnt sich. Interessierte werden für das Leben der Buschleute sensibilisiert und können einen aktiven Beitrag zum Erhalt dieser urwüchsigen Kultur leisten.
Ein Abstecher zur Ombili Stiftung lässt sich ohne Weiteres in eine Namibia-Rundreise einbinden. Auf einer Mietwagentour ist man ohnehin sein eigener Herr, aber es finden sich auch Reiseveranstalter, welche die spannende Begegnung mit den San fest in ihr Programm aufgenommen haben.

Ein weiteres Highlight eines jeden Namibia-Urlaubs stellt ein Ausflug in den Fish River Canyon dar. Er ist 160 Kilometer lang, 27 Kilometer breit (das entspricht in etwa der Strecke Köln – Düsseldorf) und bis zu 550 Meter tief. Mit diesen Ausmaßen muss er sich lediglich dem Grand Canyon geschlagen geben. Die schönste Art der Erkundung ist es, während der Trockenzeit mit dem Geländewagen in den Canyon einzufahren und anschließend eine Wanderung durch das Flussbett zu unternehmen. Bizarre, rot-braune Gesteinsformationen ragen in die Höhe, raue Felsvorsprünge erinnern an Prärieszenen aus Indianerfilmen. An kleinen Tümpeln inmitten der Kargheit, die vom Grundwasser gespeist werden, zeigen sich Leoparden und Antilopen, um ihren Durst zu stillen. In regenreichen Zeiten füllt sich der Fish River hingegen und verwandelt das Tal in eine lebensfreundliche Landschaft.

Dass die Natur sich ihren Raum im Laufe der Jahre ungefragt zurückerobert, beweist die Geisterstadt Kolmanskuppe eindrucksvoll. Zu den Zeiten, als Namibia noch eine deutsche Kolonie war, wurde die Siedlung aus dem Nichts errichtet, um das Geschäft mit Diamanten voranzutreiben. In der Gegend um Kolmanskuppe wurden bis zum Ersten Weltkrieg über 1000 Kilogramm der wertvollen Edelsteine gefunden. Prächtige Villen mit großen Terrassen, eine Eisfabrik, ein Schule, eine Kegelbahn und viele andere Gebäude sind zu bestaunen. Doch einige Häuser wurden dem Verfall überlassen und werden nun nach und nach von der Wüste in Beschlag genommen.
Übernachten kann man in Kolmanskuppe leider nicht, doch in Lüderitz und Aus gibt es zahlreiche Unterkünfte.

Erfahrene Afrika-Urlauber wissen, dass es bei der Qualität der Hotels und Lodges himmelweite Unterschiede gibt. Wer gerne nah am namibischen Leben sein möchte, aber trotzdem Wert auf einen gewissen Standard legt, sollte sich einen seriösen Reiseanbieter mit transparenter Unterkunftsbuchung suchen.
Der Namibia-Spezialist „TerraVista-Erlebnisreisen“ hat sich beispielsweise auf die Fahne geschrieben, bei der Wahl der Unterkünfte keine Kompromisse einzugehen. Persönlich und authentisch soll es sein, aber trotzdem gepflegt und hygienisch einwandfrei. Darum hat das „TerraVista“-Team die meisten Einrichtungen selbst getestet. Außerdem können Neugierige auf der Homepage des Reiseveranstalters unter www.namibia-reise.de eine kostenlose DVD mit atemberaubenden Aufnahmen aus Namibia und wertvollen Informationen anfordern. Es gibt doch nichts Entspannteres, als seine Reiseplanung in erfahrene Hände zu legen und die Zeit bis zum Urlaub statt mit hektischem Organisieren einfach nur mit Vorfreude zu verbringen!

 Autor: bfs-presse (Natalia Kippert)

 

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Fakten Namibia

Anreise:
Air Namibia bietet tägliche Direktflüge von Frankfurt nach Windhoek an. Von dort aus bestehen weitere Flugverbindungen in verschiedene Regionen des Landes. Für die Einreise ist ein noch mindestens sechs Monate gültiger Reisepass erforderlich.

Reisezeit:
Namibia ist ganzjährig bereisbar. Im Sommer können die Temperaturen jedoch leicht über 40 Grad steigen. Angenehm ist es von April bis Juni.

Impfungen:
Das Auswärtige Amt empfiehlt neben dem üblichen Standardschutz Impfungen gegen Hepatitis A, je nach Reisegebiet und persönlicher Konstitution auch Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Weitere Informationen online unter www.auswaertiges-amt.de.

Buchtipp:
Umfassend, aber trotzdem übersichtlich ist der Reiseführer „namibia“ von  „Reise Know How.“ Im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-89662-326-3

Reiseplanung und Buchung:
TerraVista-Erlebnisreisen GmbH
Am Marktplatz 11, D-28844 Weyhe
Tel (+49) 4203-43 70 880
Web: www.terravista-erlebnisreisen.de

Tarnen - Tricksen - Täuschen
Faszinierende Tiersafari in der Namib-Wüste:
Tok-Tokki macht Kopfstand und White Lady tanzt am Dünenrand

Text und Fotos: Heidrun Lange

 

  

Gleich hinter der Bismarckstraße beginnt die große Wüste. Die Umgebung der alten deutschen Kolonialstadt Swakopmund bietet Wüstenfreunden interessante Tierbeobachtungen, uralte Pflanzen und überwältigende Landschaftsformen. Doch die spektakulären und als Fotomotiv gesuchten Löwen, Elefanten und Nashörner wird man hier nicht finden. Dafür kriechen Schlangen, Spinnen und Käfer durch den Sand. Alles, was lebt, scheint in der Wüste wie ein Geschenk.
Das flüchtige Geräusch aufflatternder Vögel, die kleinen Tok-Tokki Käfer, selbst ein schwarzer Skorpion, der seine Opfer mit feinen Sensoren über viele Meter Entfernung hinweg aufspüren kann. Überhaupt haben die Wüstentiere ihre eigenen Charaktere, auch die, die unter dem Sand wohnen. Sie sind immer auf der Flucht. Plötzlich stoppt Christopher den Motor und springt aus dem Land-Rover. Eine raupenartige Spur hat er im rötlichen Sand erspäht. "Eine Schlange", sagt er. Blitzschnell gräbt er mit der Hand durch den Dünensand, unter dem sich die Sidewinder-Schlange meist wartend vergräbt. Doch dieses Mal war sie schneller. Aus Christophers Hand rieseln nur Sandkörner.

Es ist zwar erst 10.00 Uhr morgens, die Temperaturen liegen jedoch schon weit über 30 Grad Celsius. Mit fortschreitender Tageszeit verwandelt sich die Wüste schnell in einen Glutofen. Heiße Luft flimmert über einer rotgoldenen Dünenlandschaft, aus der vereinzelt grüne Tamarisken- und Talerbüsche ragen. Im trockensten Landstrich der Welt, in der südwestafrikanischen Dünenlandschaft zwischen Walvis Bay und Swakopmund, einem Teil der Wüste Namib, erklärt Christopher den Gästen die Tier-und Pflanzenwelt.

Der 46jährige kann im Sand lesen wie in einem Autoatlas. Namib heißt Leere. Sie ist die älteste Wüste der Welt und zugleich einer der unwirtlichsten Orte des Planeten. Bei Tagestemperaturen von über 60° Celsius, Nachttemperaturen unter 0° Celsius, jahrzehntelangen andauernden Trockenperioden sowie häufige Sandstürmen sind Pflanzen und Tiere extremen Lebensbedingungen ausgesetzt. Wer sie jedoch für eine pflanzen- und tierlose Einöde hält, wird von Christopher eines Besseren belehrt. Nur wenige Zentimeter unter unseren Füssen begegnen sich merkwürdige Gestalten, mit Antennen, Doppelaugen oder Dornen. Pflanzen und Tiere des Wüstensandes überleben seit Jahrtausenden dank genialer Strategien des Tarnens, Tricksens und Täuschens, und nur dank der feuchten Meeresluft, die morgens vom kalten Antlantik über die Wüste zieht. Denn wenn es wirklich mal regnet, handelt es sich allenfalls um Niederschlagsmengen von einem oder zwei Millimeter.

Auf akrobatische Weise löst beispielsweise der Tok-Tokki, ein Sandkäfer, sein Trinkwasserproblem. Bei Sonnenaufgang krabbelt er auf die hohen Dünnenkämme, macht dort Kopfstand, fängt mit den Deckeln seiner schwarzen Flügel den morgendlichen Tau ein und lässt die winzigen Tropfen in den Mund fließen. Noch bevor die Sonne den Sandboden aufheizt, verschwindet der Käfer wieder im Untergrund. Er buddelt sich ein, denn bereits wenige Zentimeter unterhalb der Oberfläche ist es angenehm kühl.

Pflanzen saugen jeden Tropfen Feuchtigkeit mit ihrem weit verzweigten Wurzelwerk auf. Die Blätter der einzigartigen Welwitschia mirabilis etwa sind mit einer wachshaltigen Schicht überzogen, während der Stamm, größtenteils in den Boden verlegt ist. Sie kann über 2000 Jahre alt werden und produziert während ihres langen Lebens nur zwei mehrere Meter lange Blätter, die von Wind und Sand gepeitscht und zerfetzt wie ein zerrupftes Knäuel am Boden liegen. An den zerfaserten Blättern kondensiert nachts die Luftfeuchtigkeit und perlt hinunter zum Stamm. Die flachen Wurzeln eines Dünengrases sind über 18 Meter lang und saugen Tröpfchen auf, die sich an der Oberfläche des Sandes absetzen. Die Naras-Pflanze wiederum hat tiefe Wurzeln und bildet eine melonenähnliche nahrhafte Frucht, die von Schakalen, Wüstenspringmäusen, Echsen und Käfern gefressen wird. Sonst ist sie eher blatt- und schmucklos. Hinter einem Talerstrauch, der seinen Namen von seinen runden Blättern hat, rennt ein Sandgecko auf netzartig gespreizten Füßen über den bis zu 60°C heißen Wüstenboden und wechselt ständig seine Standbeine, wenn er denn mal kurze Zeit ausruht. Indem die Echse abwechselnd ihre Füße in die Höhe hält, vermeidet sie Überhitzung. Ein Balance-Akt mit großer Wirkung. Hat man den Gecko eben noch gesehen, so ist er kurze Zeit darauf entwischt und man findet nicht einmal mehr eine Spur. Wird es ihm zu heiß, gräbt er sich einfach ein, eine Strategie, die auch der Sidewinder-Schlange und der Zwergpuffotter über die heißen Stunden hilft.

Tarnung hilft beim Fressen oder sie schützt vor dem Gefressen werden. Die Sidewinder-Schlange kann in Sekundenschnelle senkrecht im Sand verschwinden, so dass nur noch die Augen heraus schauen. Sie kann aber auch ihr Schwanzende direkt vor dem Maul aus dem Boden ragen lassen und damit zucken, um auf diese Weise Beutetiere anzulocken. In der Namib-Wüste muss man sehr genau hinschauen, wohin man mit seinen Füssen tritt.

Ihrer Verwandlungskunst verdankt auch die Dancing White Lady, die Tanzende Weiße Dame, ihr Überleben. Wie eine Lady sieht dieses Geschöpf nicht aus. Es ist eine weiße Spinne. Sie täuscht jedoch nicht durch ihr Aussehen, sondern durch ihr Verhalten. Um der gefährlichen Wespe Pompilidae zu entkommen, hebt sie beim Tanz drohend die Beine. Hat sie keinen Erfolg und kann ihren Gegner damit nicht in die Flucht schlagen, tritt sie selbst den Rückzug an. Nach kurzem Anlauf, lässt sie sich auf die Seite fallen, winkelt die Beine an und rollt auf den Gelenken wie ein Rad vom Wüstenwind getrieben mit 44 Umdrehungen pro Sekunde die steilen Dünen hinunter. Zu ihrer Verteidigung "tanzt" sie am Fuß der Düne, was ihr den Namen eingebracht hat.

Doch auch wer gut zu sehen ist, muß gut getarnt sein. Das Chamäleon Namaqua hat sich der dunkelgrünen Farbe des Talerbuschblattes angepasst und ist daher für viele krabbelnde Winzlinge unsichtbar. Christopher hält einen Käfer in seiner Hand. Die teleskopische Zunge des Chamäleons schnellt blitzschnell heraus, weiter als die gesamte Körperlänge des Tieres beträgt. Es hat einen großen Appetit und verspeist alles, was klein genug ist: Eidechsen, Käfer, Grillen und sogar kleine Schlangen.

Insektenspuren und Pflanzen sind für Christopher Wegweiser. Er sagt: "Jede Spur ist anders, und wenn ich ein Tier in einer bestimmten Gegend einmal berührt habe, dann vergesse ich diese ganz besondere Empfindung nie wieder." Schon wieder hat er ein typisches Muster von Parallelen entdeckt und hält kurz darauf eine Sidewinder in der Hand. Die gibt es nur in der Wüste Namib. Vorsichtig setzt er die Schlange wieder in den Sand.

 

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Auskunft:
Namibia Tourism Board
Schillerstraße 42-44, 60313 Frankfurt
Telefon: 069/13 37 360 0, Fax: 069/13 37 36-15
E-mail: info@namibia-tourism.com
Internet: www.namibia-tourism.com
Die Mitarbeiter schicken auf Anfrage kostenloses ein Info-Paket zu, welches auch online bestellt werden kann. Anreise:
Air Namibia fliegt viermal wöchentlich von Frankfurt ab 629 Euro inklusive Gebühren direkt nach Windhoek, Internet: www.airnamibia.de
Die Flüge von Air Namibia können in jedem Reisebüro sowie direkt bei Air Namibia unter Telefon 06105/ 206030 oder E-Mail info@airnamibia.de gebucht werden
Rail & Fly, ein Zubringer-Service von Air Namibia und der Deutschen Bahn AG, ist in jedem Ticket für das südliche Afrika enthalten. Damit kann man deutschlandweit in allen DB-Zügen zum Flughafen Frankfurt /Main anreisen.
Auch LTU fliegt im Winter einmal wöchentlich und von Mai bis Oktober zweimal wöchentlich von Düsseldorf und München nach Windhoek.
Air Namibia bietet eine Inlandverbindung von Windhoek nach Swakopmund an. Oder man fährt mit dem Mietwagen. Ein PKW der kleinsten Klasse kostet pro Tag ab 40 Dollar. Alle Mietwagenfirmen in Namibia müssen beim Namibia Tourism Board registriert sein. Ein internationaler Führerschein ist erforderlich.


Einreise:
Es besteht keine Visumpflicht. Der Reisepass muss eine Gültigkeit von sechs Monaten über das Rückreisedatum hinaus haben. Kinder benötigen einen eigenen Reisepass mit Lichtbild.

 

Tour:
Organisierte Touren mit fachkundiger Begleitung zu der beschriebenen Tier- und Pflanzenwelt in der Wüste Namib veranstalten:
LIVING DESERT ADVENTURES
P.O.Box 1953 Swakopmund, Namibia
E-mail: nature@africa.com.na
Telefon/Fax: +264- 64 405070, Handy: 081 127 5070
Eine fünfstündige Tour kostet pro Person ab 65 Euro, Kinder 32 Euro und beginnt in Swakopmund.

 

Unterkunft:
Die Unterkünfte haben europäisches Niveau. Es gibt Hotels, Gästefarmen, Bed&Breackfest-Unterkünfte nach britischem Muster und Lodges, die sehr luxuriös aber auch sehr einfach sein können.
Broschüre über Unterkünfte gibt es bei Namibia Tourism Board.


Währung:
1 Euro entsprechen ungefähr 7 Namibischen Dollar


Sprache:
Englisch ist seit 1990 die offizielle Amtssprache in Namibia.
Durch die koloniale Vergangenheit Namibias wird auch heute noch viel Deutsch gesprochen.


Impfungen:
Es sind keine Schutzimpfungen notwendig. Lediglich die Malaria-Prophylaxe wird für den Norden des Landes, besonders zur Regenzeit, empfohlen. Prophylaxe gibt es rezeptfrei in Namibia zu kaufen. Apotheken in Namibia oder das Tropeninstitut können ebenfalls beraten.
Wichtig sind ein Moskitonetz und Mückenschutzmittel

 

           

 

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