Panama

Toplage in unberührtem Regenwald

          Im immergrünen Hinterland des weltberühmten Panamakanals – nur eine halbe Autostunde von Panama City entfernt – liegt das „Gamboa Rainforest Resort“ mitten im Soberania Nationalpark. Es  eignet sich hervorragend für ausgedehnte Ausflüge in die Natur und zu Indio-Dörfern mit Tradition..

        

  Die Hängematte auf der Terrasse ist gespannt, der „Good-morning“-Tee serviert. Die Sonne brennt schon früh ohne Milde, aus der Ferne hört man das Röhren der Brüllaffen. Der Blick schweift über die Wipfel des grünen, dampfenden Urwalds hinüber zu den Ufern des Chagres-Flusses. Der morgendliche Nebel lässt die weite Flusslandschaft verschwimmen, die sich am Horizont zum gewaltigen, künstlich aufgestauten Gatún-See öffnet. Im dichten Grün knallt das Blau des Pools, umschlungen von Tropenpflanzen und Tausenden rosafarbenen Baumblüten.

          Wir befinden uns im Herzen Panamas, des kleinen mittelamerikanischen Landes, eingequetscht zwischen Kolumbien im Osten und Costa Rica im Westen. Das exotische Paradies ist von der kleinen Hafenstadt Gamboa aus, die etwa in der Mitte des Panamakanals am Zufluss des Chagres liegt, in gut zwei Minuten zu erreichen. Gebaut wurde das Haupthaus mit den hohen, bogenförmigen Glasfenstern und dem anschließenden, schlichten Anbau in Hanglage 1996 auf dem riesigen Parkgelände, das bis zur Übergabe 1977 an die Panamaer von Amerikanern okkupiert war, die für die Kanalgesellschaft arbeiteten. Zu dem Hotelkomplex gehören zahlreiche historische, in Holzbauweise errichtete Villen aus den dreißiger Jahren.

          Die Dschungel-Lodge begrüßt seitdem Urwaldtouristen aus aller Welt. Sie bleiben in der Regel zwei bis drei Nächte, Luxus und Abgeschiedenheit sind garantiert. Der Weg zu den  90 Zimmern geht über Treppen, Stege, vorbei an kleinen Wasserfällen, über Gänge, hinter deren Öffnungen  Palmenwedel und Hibiskusblüten, das ganze tropisch-üppige Gedränge einen anstarren, wie gemalt von Henri Rousseau. „Ein Kilometer ungefähr, Madam“, die junge Frau an der Rezeption lächelt bezaubernd. „Von Ihrem Zimmer zum Sundowner sollten Sie etwa zehn Minuten einplanen“.

            Luxushotels verwöhnen mit viel Platz, großen, klimatisierten Zimmern und Suiten, Terrassen, Bädern – im “Rainforest Resort“ sind es Marmorbäder mit kostbaren Pflegeprodukten und ein Interieur aus Tropenmöbeln verschiedenartigsten Designs.

           Wer hierher fährt, will Dschungel-Feeling! Das erlebt hautnah der Gast auf einer vom Resort organisierten Sunset- oder Tages-Bootstour auf dem Chagres River. Unterm sanften Gleiten durch ruhiges Wasser huschen Vögel, mit etwas Glück auch Blue Morphos - das sind diese unglaublich großen, blauen Schmetterlinge – und buntschillernde Insekten durch das grüne Geflecht von Ästen und Blättern. Intensiver noch ist das Feeling beim Sportfischen auf dem Gatún-See; hier werden die Gäste von Guides begleitet, die als professionelle Angler die Fischgründe im Panamakanal über Jahre bestens kennen. Besonders eindrucksvoll, wenn dabei Riesenfrachter ruhig durch die Kanalrinne ziehen.

         Später am Abend, noch vor dem Dinner, wenn es draußen stockdunkel ist und sich über einem der von Sternen übersäte Himmel wölbt, lädt der Hotelguide  zu einer anderen, nächtlichen Tour durch die Wildnis ein. Es steht kein üblicher Jeep zum Einsteigen bereit – auf einem überdimensionalen Lastwagen mit riesigen Rädern nehmen die Gäste auf harten Holzbänken Platz. Mit ungeheurem Lärm knattert das technische Ungeheuer über schmale Pfade und kräftige Wurzeln in die Nacht. Und alsbald tauchen wir ein in das große Urwaldkonzert, das Zwitschern, Gezische, Kreischen, Klappern und Pfeifen der Vögel und das Geschrei der Brüllaffen. Mit gutem Auge lässt der Guide im Lichtstrahl seiner Lampe ein Faultier hier, einen bunten Tukan dort „hervorscheinen“. Was für ein Glück! Die funkelnden, roten Augen der Kaimane sind leider Fehlanzeige!

          Zurück in der Urwald-Lodge, genießt man in den drei Restaurants den Service und die Köstlichkeiten am Büfett oder à la Carte – geschützt unterm Dach oder auf der langen Terrasse, um noch die letzten dunklen Umrisse der Urwaldriesen zu erahnen.

          Ein neuer Tag. Die Sonne konturiert das tropische Interieur im Zimmer, eine Dusche mit Blick auf den Regenwald auf Baumwipfelhöhe gibt es nur hier; die Hängematte schaukelt auf dem Balkon, wunderschöne Momente: aber auf dem Zimmer hält es die Besucher nicht. Dazu gibt es noch viel zu viel zu sehen. Etwa bei einer Fahrt mit der Tropen-Sesselbahn, der Aeriel Tram: man schwebt über den Tropengiganten, bekommt von oben Einblick in die einmalige Fauna und Flora, mit Spezies, die es nur hier gibt. Im Ohr die Stimmen exotischer Vögel. Mindestens eben so spannend ist die Besteigung des hoteleigenen, ca. 30 Meter hohen Aussichtsturms. Der 360 Grad-Panoramablick über den Baumkronen lässt den Betrachter die Dimensionen des Regenwaldes und der Flusslandschaft erkennen.

          Kann man das toppen? Man kann: ganz und gar aufregend ist die lange Flussfahrt im Kajak durch die wildschöne Urwaldkulisse. Unvergesslich der Besuch bei den Embrera-Indianern in ihrem eingeborenen Dorf tief im Regenwald. Beeindruckend ist das anscheinend noch Originale der Verhältnisse, das anscheinend unverfälschte Leben in ihrer streng geführten Dorfgemeinschaft. Mit Stolz demonstrieren sie den Besuchern ihre Bräuche. Die lassen sich mitreißen und stampfen mit den Einheimischen begeistert Stammestänze. Danach schmeckt – mit Kochbananen der frisch gefangene und köstlich zubereitete Fisch. Zum Schluss geht es zu Fuß durch heißen, dichten Dschungel. Der indianische Führer erklärt den „Waldläufern“ unterwegs die exotischen Wurzeln und Pflanzen, aus denen sie noch heute ihre Medizin herstellen.

          Zurück im Resort staksen die Hotelgäste davon – zum spa treatment nach dem Bootstrip. Auf der Massage-Bank werden die Glieder entzerrt, die Muskeln gelockert, wird die Haut mit duftenden Ölen eingerieben. So geht es sich am Abend wieder leicht und unbeschwert, auf einen Cocktail an die Bar und zum Dinner ins Restaurant. Am nächsten Morgen fährt ein Boot sie, gestärkt und erholt, vom Hafen in Gamboa über den Panamakanal zurück ins trubelige, hektische Großstadtleben von Panama City.       

Text und Fotos: Katharina Büttel

 

zum Betrachten bitte ein Bild ankllicken!

 

Service zum „Gamboa Rainforest Resort“

 

Weitere Informationen:

Gamboa Rainforest Resort am Panamakanal; Zone 5, POBox 7338, Gamboa Town, PAN;

Tel.: 1-507-314-5000, Fax: 1-507-232-4865; www.gamboaresort.com

. 163 Zimmer: alle Standard-DZ, DeLuxe-DZ und Suiten mit eleganten, tropischen Möbeln und Blick auf den Chagres River.

. ebenso die 34 historischen Villen und Apartments von 1930. Sie grenzen an das Haupthaus und haben Regenwald-Ausblick.

. alle Zimmer verfügen über WLAN gegen Gebühr

. es gibt 3 Restaurants und 2 Bars, 1 Disco

. einen Wellness- und Spa-Bereich mit umfangreichen Behandlungen und  Clarins Produkten

. speziell: der Körper wird mit Schokolade abgerieben

. Spezialpakete für Männer, Frauen und Familien

.  verschiedene Ausflugsangebote zu Fuß, per Boot, im Kajak von eigener Marina      aus, imTruck, Gondelfahrten über den Baumspitzen, u.a.

. Vogel-Safaris

. Familien-Safaris

.  Sportangel-Touren im Panamakanal und auf dem Gatún-See .

.  Tennisplätze u.a.

Alles buchbar im Resort.

Preise: Doppelzimmer/F mit Blick über den Chagres-Fluss ab 153 Euro. Bei FTI, München, z.B. kosten 4 Tage/3 Nächte ab/bis Panama Stadt im DZ/F ab 489 Euro/Person ohne Flug, einschließlich zwei Mittagessen, Ausflüge lt. Programm, deutscher Reiseleitung, Transfers.

Email: sc-lateinamerika@fti.de

Anreise: Es gibt direkte Flüge nach Panama Stadt mit KLM über Amsterdam; Preisbeispiel ab Hamburg: Hin- und Rückflug ab 499 Euro Endpreis; Reservierungen: Tel. 01806 254 750; www.klm.com

Mit Iberia über Madrid. Preisbeispiel ab Frankfurt/M.: Hin- und Rückflug ab 539 Euro/Pers., www.iberia.com

Inlandsflüge mit Air Panama, www.flyairpanama.com

Reisezeit: Trockenzeit ist von Mitte Dezember – Mai; grüne Saison von Mai – Mitte Dezember.

Bis 90 Tage Aufenthalt kein Visum erforderlich, ebenso keine Impfungen.

Näheres: Botschaft von Panama, Berlin; Tel.: 030/ 22 60 58-11, Fax: -12; email: info@botschaft-panama.de; www.ipat.gob.pa   

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