Marokko
Urlaub im Ferienclub ist nach wie vor beliebt bei Pärchen, Singles und Familien: Geselligkeit, Abenteuer und Abwechslung sind garantiert und beim Sport können Langeweile und Einsamkeit erst gar nicht aufkommen. Ein Besuch im marokkanischen Club von Agadir.
Text und Fotos: Katharina Büttel
Leise quillt Händels Wassermusik aus dem CD-Player. Im Pavillon an der Lagune lauschen Pärchen den Klängen, ein paar Singles gesellen sich zu ihnen. Wie jeden Nachmittag nach Strand und Sport ist der Platz ein beliebter Treffpunkt der Gäste, um noch einmal den weiten Blick über die sich langsam rot verfärbenden Sanddünen und den Atlantik in Stille bei einem guten Drink zu genießen. Im Abendlicht hat gerade diese Szenerie einen ganz besonderen Zauber.
Wer sind eigentlich die vielen netten Leute, die sich Sommer für Sommer, auch winters, im Robinson Club an der Atlantikküste Marokkos zwischen Hohem Atlas und Anti-Atlas treffen, um gemeinsam das große Fest der Sonne zu feiern? Da sind zunächst die meist positiv eingestimmten Gäste, die größtenteils aus Deutschland kommen. Dann gibt es die vielgerühmten, immer braungebrannten und ewig freundlichen Organisatoren, und ja der Clubchef. Im Robinson Agadir hat der überall präsente, jedem stets zugewandte,der attraktive Markus Kempen aus Köln das Sagen. Zu seiner Mannschaft gehören rund 400 Mitarbeiter – nur 60 davon sind Deutsche, der Rest Marokkaner und andere. „Ein Mann völlig ohne Allüren, immer ansprechbar, egal wo“, schwärmt eine golfverrückte Mittvierzigerin aus Mettmann, wippt dabei vergnüglich auf den Zehen. Sie alle zusammen sind eine muntere Gesellschaft, die keinen Zwang kennt, in der jeder träumen kann, wo Spontaneität ganz oben an steht, in der Neugierde in Aktivität umgesetzt wird. Sie möchten eben einfach ein bisschen anders Ferien machen als andere.
Ob es ein deutscher Club ist, ein italienischer oder ein international geprägter, alle sind auf Kontakt angelegt. Jede Förmlichkeit wird schon beim Begrüßungscocktail abgelegt. Das zwanglose „Du“ gehört zum Club wie der Animateur. „Als Single habe ich keine Probleme. Gespräche, neue Freunde und Sportpartner ergeben sich von allein. Abschied von jeglicher Kleiderordnung finde ich super“, begeistert sich Modeagentin Renette aus Frankfurt auf dem Tennisplatz. Möbeldesigner Raphael aus Berlin nickt zustimmend. „Für mich ist der Club sogar eine Alternative zum Abenteuerurlaub. Das Sportangebot begeistert mich total – gestern das Volleyballspiel an den Dünen war echt eine Herausforderung. Außerdem lenkt mich das Joggen am langen Sandstrand von meiner zerbrochenen Beziehung ab“. Mareike aus Köln wollte nach einer Woche Marrakesch noch eine Woche im Club Golf spielen: „Wunderbar. Wo hat man schon vier Golfplätze in der Nähe?" „Wir bieten jung und alt Golf zum Kennenlernen an. Meine Golf-Lehrer haben eine Engelsgeduld und enormes Einfühlungsvermögen in ihre Schüler“, versichert Jaouad, Chef vom Golf.
Jeden Morgen wieder kommt Bewegung ins Frühstücksritual der Gäste, wenn Roby, das große, plüschige Club-Maskottchen, mit Gesang und Getöse und einer Kinderschar im Schlepptau auf die Terrasse stürmt. Zusammen Spaß haben, zusammen das weitläufige Clubgelände unsicher machen, sich verkleiden - mal in kleine Piraten, mal in stolze Sultane. Das gefällt allen: die Kinder sind unter ihres gleichen bestens aufgehoben, können kreativ sein, sportlich Neues ausprobieren, ihr Lunch nach Lust und Laune selbst ausdenken und zusammen stellen. Und die Eltern? Die können endlich auch mal den Alltagsstress ohne Sorge hinter sich lassen, sich zu jeder Zeit des Tages zum Golf, Tennis- oder Fußballmatch verabreden, auf eine Sanddüne setzen, übers Meer und den kilometerlangen Strand bis Agadir schauen, vom Wind den Kopf „freipusten“ lassen, durch die Geräusche und Gerüche des Meeres Energie tanken. Oder sich einfach für ein paar Stunden in einem der luftigen Pavillons in ein dickes Buch vertiefen, herrlich!
Eine angenehme Unterbrechung des Tages ist das köstliche Lunch-Büffet unter blauem Himmel direkt am Strand. Nicht wenige Gäste, auch die von Sport, Fitnessmühen und Yoga Erschöpften dehnen gern ihre Siesta an diesem wundervollen Plätzchen bei kühlem Wein, netten Gesprächen, leiser Musik bis in den Nachmittag aus. Andere lockt eine kleine Auszeit zur Regeneration auf ihre Zimmer. Der Blick von den Balkonen ist so fantastisch: die Anlage liegt unverbaubar am Rand einer riesigen naturgeschützten, wüstenähnlichen Dünenlandschaft – wo sich am Horizont hinter dichten Baumreihen eins der sechs Schlösser von Marokkos König Mohamed VI., genannt K6, versteckt.
Am frühen Abend, vor dem Dinner, kommt wieder Leben in den Club: Trommelwirbel und Kastagnettenklänge – die richtige Einstimmung, das Land Marokko mit seiner Folklore, seiner Geschichte und seinen Menschen auf Exkursionen kennenzulernen. Fatima mit ihrem Team ‚Adil und Hassan‘ ist für die Robinsonaden zuständig. Das Dreiergespann aus Marokko mit bestem Deutsch kennt jeden Winkel der weiteren Umgebung bis hin nach Marrakesch, die weiß-blaue Hafenstadt Essaouira, die in Ocker und Indigo getauchte Stadt Taroudant. In den prächtigen Ausläufern des Hohen Atlas, im Oasenort Immouzzer, möchte doch wohl niemand ein typisches Berberfrühstück mit frischem Fladenbrot, süßem Minztee und dem hochgerühmten Arganöl versäumen – die Argan-Nüsse sind sogar Unesco-Weltnaturerbe!
In den Abendstunden breitet sich eine ganz besondere Stimmung über das Resort: das Gezwitscher der Vögel verstummt, die Sonne versinkt im Meer, die Lichter beleuchten exotisch die Gartenanlagen. Und dann will das große Abendbüffet gestürmt werden. Fragt man nach den Mengen, die die Gäste so pro Tag verzehren, gibt Chefkoch Wael Ezzat aus Kairo mit einem Augenzwinkern Auskunft: „120 Kilo Orangen, je 60 Kilo Tomaten und Kartoffeln, je 20 Kilo Fleisch vom Rind, Huhn und Fisch – und 150 Flaschen Wein, weiß, rosé und rot, aus lokalem Anbau, fließen durch die durstigen Kehlen“. Selbst alte Hasen mit langer Cluberfahrung sind immer wieder beeindruckt vom Einfallsreichtum der Köche, der Vielfalt der Gerichte, der „Globalität“, die da an den offenen Küchenplätzen hervorgezaubert wird; auch mit Bioprodukten aus zum Teil eigenem Anbau.
„Gourmets kommen voll auf ihre Kosten. Ich schlemme rund um die Uhr. Ob am Strand, hier am Büffet oder im Spezialitäten-Restaurant“, schwärmt Regine, die hübsche Klinikreferentin aus München. Selbstbewusst steuert sie mit ihrem Teller voller Köstlichkeiten einen der bewährten Achtertische an. „Die beste Methode, in guter Gesellschaft das Essen zu genießen“, weiß sie und flirtet sogleich mit Stephan, dem Club-Entertainer aus Thüringen. Galant, witzig, temperamentvoll lädt er die Gäste allabendlich zum Spektakel ins Amphi-Theater ein. „Heute ist „Vienna mit Falco“ angesagt. Wer Lust hat, kann mitmachen“, animiert er. Der Achtertisch ist sich nach dem leckeren Essen und einigen Gläsern Wein einig: Vor der Show geht’s an die Bar...die Woche hat sich doch gelohnt, oder?
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Service „Robinson Club“
ROBINSON Club in Agadir: 7 Tage Aufenthalt m DZ, all-inclusive, inklusive AirBerlin-Flug von Leipzig direkt nach Agadir bereits ab 731 Euro/Person – Angebot buchbar bis 15. Juli 2014
Hotline: 0511/56 780 104 von 8 – 22 Uhr; Fax: 0511/56 780 111;
e-mail: internet.service@robinson.com
Internet: www.robinson.com
Der Club bietet professionelle Betreuung für Jung und Alt. Vielfältige Sportangebote wie Golf, Tennis, Fußball, Surfen, Volleyball, Reiten, zeitweise Yoga u.v.m. Der ROBY Club betreut Kinder ganztags mit vielen Aktivitäten, u.a. auch Malen. – Lunch open-air nahe am Strand; Frühstück und Dinner im Restaurant mit täglich wechselnden Themen.
Diverse ROBINSONADEN-Ausflugsziele: u.a. Agadir, Marrakesch, Immouzzer, Essaouira, Wanderungen im Arganienland, Anti Atlas Tafraout, Taroudant mit Besuch von Bananen- und Orangenhainen, u.m.
Reiseführer: Polyglott on tour mit herausnehmbarer Karte; Marokko von Reise-Know-How.
Näheres: Marokkanisches Fremdenverkehrsamt,
40210 Düsseldorf, Telefon: +49 (0)211/37 05 51,
Fax: -/37 40 48;
e-mail: marokkofva@aol.com
Interrnet: www.tourismus-in-marokko.de
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