Jamaika

Lässiger Luxus zwischen Meer und Tropenwald

In den „Sandals"-Resorts in der Karibik heißt es „Singles, nein danke". Auf Jamaika verbindet sich das entspannte Lebensgefühl der Bewohner mit dem Luxus im „Whitehouse" aufs Beste.

 

Text und Fotos: Katharina Büttel

 

 

Bob Marley hängt schief. Vergilbt lächelt er aus dem Bilderrahmen über der Passkontrolle im Flughafen von Montago Bay. Hier landen die meisten Touristen, sie wollen möglichst schnell zu den weißen Stränden von Negril oder ins trubelige Ochos Rios.
Wir aber fahren durch Zuckerrohrfelder und Tropenwälder zu der noch nahezu unbesiedelten Südseite Jamaikas nach Whitehouse in der Provinz Westmoreland. In diesem kleinen Ort hat das Leben, fernab aller Party-Plätze, noch ein anderes Tempo. Die Menschen winken freundlich, bunt bemalte Häuschen sind zumeist Bars und gelegentlich weht der Wind ein paar Fetzen Raggae-Musik von irgendwo heran.
Das „Sandals Whitehouse"-Resort, in einem 200 Hektar großen Naturreservat gelegen, hat die Küste regelrecht aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Viele angenehme Dinge kommen hier zusammen: Atemberaubend schön die Lage, Palmen, puderweißer Sandstrand, süffige Cocktails, leichte Verwöhnküche von morgens bis abends. Vor einem das warme Meer, silbern auf türkis glitzernd in einer weiten Sichelbucht. Was fehlt, ist eigentlich nur noch der persönliche Butler. Ah, da kommt er ja schon, charmant lächelnd, ganz leger. „Mam, die Koffer sind ausgepackt, die Kleider gebügelt, das Sunset-Dinner am Strand bestellt". Das gefällt nicht nur den Jungen. Paare jeden Alters sind willkommen im „Couple Paradise", wie der Jamaikaner „Butch" Steward seine Hotelidee für Romantiker nennt. Es sind natürlich keine günstigen Hotels, aber die besten zum Entspannen mit Verwöhncharakter.


Flirten und Honeymoon in schönsten Tropengärten

Seine luxuriösen „Liebesnester" liegen an den schönsten Stränden der Karibik-Inseln - außer auf Jamaika auf St. Lucia, Antigua, Barbados, den Bahamas. Die Zimmer und Suiten haben alle Meerblick, Mahagoni-Himmelbetten, eine Hausbar, und sind eingebettet in tropische Gärten. Die weitläufigen Badelandschaften verfügen über Wasserfälle, Bräunungs-inseln und Poolbars, zu denen die Paare auf Doppel-Luftmatratzen schwimmen.
Für Romantik sorgen auch Hängematten für zwei unter Palmen und Love-Baskets in Liebeslauben am Meer. Die sind besonders begehrt bei Honeymoonern oder solche, die vor Ort gleich getraut werden. Pfarrer und Buffet stehen bereit, und als Trauzeugen fungieren Kellner oder Playmaker, die Sportanimateure bei „Sandals".
Am Morgen danach probieren die Paare gern schon zum Frühstück pikante Gerichte: Baumfrucht Ackee mit Stockfisch und Gemüse oder Callaloo, einem spinatähnlichen Gemüse, mit Bananen serviert. Vorher rät der Butler zu einer Spezialpackung im Spa: Kaffeebohnen-Peeling, warmes Milchbad und Massage mit Öl, das nach Schokolade duftet. Dazu eine Tasse Blue-Mountain-Kaffee aus dem 2256 Meter hohen Gebirge und ein paar Leckereien aus dem Wiener Café. Einfach köstlich!
Glücksgefühl pur ist ein Bad im Meer: Warme Wellen, in den Himmel gucken, treiben lassen und Saft frischer Kokosnüsse trinken. Oder Schnorcheln, noch besser gleich Tauchen, ist ja alles inklusive. Was sich unter der Wasseroberfläche abspielt, ist faszinierend: Rosa Korallen, blau-silbrige Fischschwärme. Von Tiefrot bis Lila und Pink reichen die Farben. Das ist die richtige Einstimmung auf ein leichtes Dinner später in einem der fünf Gourmet-Restaurants an der mediterranen Piazza.
Exklusiv oder inklusive, das ist hier nicht die Frage. Was aber bedeutet ultra-inklusiv? Natürlich sind alle Drinks - auch die an der Poolbar oder auf den Ausflugsschiffen - im Preispaket enthalten und alle Mahlzeiten, auch die zwischendurch und Snacks, die rund um die Uhr gereicht werden, und - das hört jeder Gast gern - auch das Trinkgeld.
Damit nicht genug: alle Sportaktivitäten wie Segeln, Surfen, Tauchen, Kanufahren, aber auch Tennis und Golfen gibt es zum Nulltarif wie auch die aufwendigen Nachtshows im zweistöckigen Amphitheater - denn Ausgehmöglichkeiten außerhalb der Anlage gibt es nicht.
Doch daran sind Frischverliebte oder junge Angetraute nicht besonders interessiert. Sie tanzen lieber barfuß am Strand unter Sternen oder lassen sich im Katamaran auf den Wellen wiegen.


Überquellende Natur im Inselinneren

Spaß verspricht eine Bootsfahrt auf dem Black River, Jamaikas längstem Fluss. Schnell geht es flussaufwärts. Zwei Runzelköpfe mit langen Schnauzen lugen zwischen Baumstämmen aus dem Wasser. „Nur nicht die Krokodile füttern, sie sind geschützt", ermahnt der Bootsmann streng. Große Teile Jamaikas stehen unter Naturschutz, wie die Mangroven und das Feuchtland am Fluss. Weiße Ibisse stelzen in Ufernähe, Lianen ziehen sich an den Seiten herunter. Immer tiefer geht es in die sumpfigen Kanäle - durch Teppiche von Wasserhyazinthen, Seerosen, Schilfgras. Wie in einem Garten Eden schaukeln Schmetterlinge an orangefarbenen Helikonien, an weißen und roten Ginger-Blumen. Nur das Kreischen aufgeregter Urwaldvögel ist zu hören.
River-Rafting erwartet die Gäste auf dem Rio Grande bei Lethe. Vom letzten Tropenregen dampft die Natur und verströmt süßen Duft von Blüten und wilden Bananen. „Ya, maan, wir hatten Regen in den Bergen, darum ist das Wasser gelb-lehmig, sonst ist es klar", erklärt Flößer Ivo. Geschickt steuert er das lange, schmale Bambusfloß über leichte Stromschnellen und stoppt: „Ya, maan, Limestone ist gut als Hautpeeling". Sogleich verreibt er den weichen Stein auf die Füße einer Touristin und zeigt stolz, dass man die Frucht des Anatto-Baumes gut als Lippenstift benutzen kann. „Wellness und Beauty in der grünen Hölle Jamaikas", grinst er breit und stößt das flache Schiff in den nächsten Seitenarm.

 

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Service Sandals Resorts:

 

Anreise: Condor fliegt direkt nach Jamaika ab Frankfurt/M mit Zubringern aus 10 deutschen Städten.
Einreise: 6 Monate gültiger Reisepass notwendig., kein Visum.
Klima: Tropisch zwischen 26 und 34 Grad. Im Mai bis September fällt der meiste Regen.
Mietwagen: Bei lokalen Anbietern ab 50 €/Tag. Bei Avis und Hertz ab 60 €/Tag. Achtung Linksverkehr!!
Events: Reggae-Sunsplash-Festival Mitte Juli in Kingston; Reggae-Marathon im Dezember in Negril; Karneval im Mai - genaue Termine nachfragen. „Meet-the-People-Programm neu aufgelegt.
Veranstalter: Auf Jamaika gibt es sieben Sandals-Hotels: 1 Woche im „Whitehouse & Spa" kostet ab 916 €/Pers. ohne Flug. Mehrere Veranstalter haben Jamaika im Programm. Bei Airtours z.B. kostet dort 1 Woche im DZ/all-inklusive mit Flug um die 1800 Euro/Pers.; bei Dertour 1 Woche im DZ/all-inklusive mit Flug im „Sandals Royal Plantation" um die 1700 E/Pers. Es ist das exklusivste Boutique-Hotel der Karibik mit 74 Luxus-Suiten; beim Golfen sind Shuttle, Greenfee, Trainerstunden im Preis enthalten.
Weitere Infos unter: info@sandalshotels.de, Tel.: 0211/4057700.
Näheres: Jamaica Tourist Board, 40822 Mettmann; Tel.: 02104-832 974; jamaica@travelmarketing.de; www.visitjamaica.com

 

 

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